Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

-(36)- Bon Iver kinda Mood

"Au Au Au! Pass doch auf, du immenser Trottel!", höre ich irgendwo im Hintergrund eine Person unserer Truppe rufen. Allerdings bin ich zu sehr damit beschäftigt die Karte, die ich vor meinen Augen halte, richtig zu lesen.

"Ich glaube ... wir müssen da lang", murmele ich vor mich hin. Wirklich sicher bin ich mir bei meiner Angabe nicht, aber die sieben Jungs müssen ja nicht wissen, dass ich mich schon vor einer ganzen Weile verlaufen habe. Zu meiner Verteidigung: es ist ziemlich schwer den richtigen Weg in der Dunkelheit zu finden. Vorallem dann, wenn so gut wie jeder Acker genau wie der andere aussieht. Und außerdem habe ich nicht damit gerechnet, dass unsere Taschenlampen so schwach leuchten.

"Ja, wir müssen da lang!", verdeutliche ich meine Aussage und falte die Karte wieder zusammen. Niall kommt schnaufend neben mir zum Stehen. Nachdem er in Schere Stein Papier verloren hat, ist er einer der drei Opfer, die die schweren Rucksäcke die ganze Zeit schleppen müssen.

"Sind wir hier nicht schon vorhin gewesen?", fragt er mich außer Atem und blickt sich, so wie ich, in der Dunkelheit um.

"Ne", erwidere ich unsicher und kratze mich am Kopf. "Sicherlich nicht."

"Nimm dieses beschissene Zelt aus meinem Gesicht!", kommt es ein weiteres Mal von hinten. Nun erkenne ich auch Zayn an seiner Stimme.

"Nimm dein hässliches Gesicht aus meinem Zelt Junge!", kontert jemand eher unlogisch.

"Frag die millionen Fans, die mir auf Twitter folgen doch einmal, ob meine Visage wirklich so hässlich ist, wie du behauptest!"

"Oh ja, Twitterfollower bestätigen dein Ansehen im Leben oder was du Kohlkopf!?"

"Warum streiten Louis und Zayn schon den ganzen Weg?", frage ich Niall verwirrt. Erst als wir vor gut einer Stunde aufgebrochen sind, haben sie damit angefangen sich gegenseitig dumme Kommentare an den Kopf zu knallen.

Niall zuckt nur unwissend mit den Schultern und richtet sich den Rucksack wieder richtig auf den Rücken.

"Halt dich aus meinem Leben raus und hör auf bitchige Kommentare darüber rauszuhauen!", fährt Zayn wieder Louis an. Ignorieren scheint mir hier als die beste Methode sich nicht damit auseinander setzen zu müssen.

"Ach ja? Seit wann konterst du mit billigen Zitaten aus mädchenhaften Serien?"

Auch Shawn und Cameron kommen schnaufend bei Niall und mir an. "Wie lange denn noch? Wenn das noch ewig so weiter geht muss ich mir meinen Oberkörper amputieren", keucht Shawn und stützt sich atemlos auf Cameron ab, dem es nicht besser geht.

"Was stöhnt ihr denn hier so rum? Sonst verkauft ihr euch doch auch immer als die größten Fitnesskanonen?", frage ich nur skeptisch.

"Verkaufen heißt nicht sein", erwidert Cameron nur und wischt sich den Schweiß von der Stirn.

"Also, wann sind wir da?"

Ich kaue mir unsicher auf der Lippe herum. "Theoretisch könnten wir auch einfach hier unsere Zelte aufschlagen. Im Feld sind wir immerhin."

"Gibt's hier irgendwo Holz? Schalte mal deine Taschenlampe ein, Cam!"

Ein kleiner Lichtstrahl erhellt uns unsere Umgebung und wie vermutet stehen wir mitten in einer Wiese mit nicht allzu hohem Gras.Ich sage ja, wirklich hell wird es durch die nicht.

"Sieht doch ganz gut aus", meine ich und lege Nialls Gitarre, die ich getragen habe, behutsam vor mir ab. Wenn Niall eine Sache liebt, dann sind es seine Gitarren.

"Okay, von mir aus", stimmt auch Shawn nickend zu und lässt den schweren Rucksack ins Gras fallen. Bis der Rest der Gruppe zu uns gestoßen ist, erholen sich die schnaufenden Weicheier nur.

"Wir sind hier?", fragt Liam, als er zu uns stößt.

Ich nicke bejahend. "Wer will die Zelte aufbauen und wer will Holz zusammentrommeln?"

"Shawn und ich machen ein Zelt!", knurrt Zayn sofort aus und packt Shawn, der ihn nur völlig überrumpelt anstarrt, am Arm um ihn zu einem unaufgebautem Zelt zu ziehen.

"Dann nehme ich eben Cameron!", faucht Louis und trottet zu Cameron der mich hilfesuchend anstarrt. Aber ich schüttele nur fies meinen Kopf. Unter keinen Umständen möchste ich mit ihm tauschen.

Absolut nicht.

Nachdem Liam und Harry sich angeboten haben das dritte Zelt aufzubauen, trotten Niall und ich davon um etwas Holz zusammenzusammeln.

Ich bemerke, wie Niall darauf achtet nicht sonderlich weit von der Gruppe wegzulaufen, während ich mich nicht wirklich nach den anderen umschaue.

"Hast du Angst im Dunkeln?", frage ich ihn, als ich seine Nervosität bemerke. Während ich ein paar dünnere Äste zusammenkratze warte ich auf seine Antwort.

"Nein", meint er stockend. "Nein, ich will mich nur nicht verlaufen so wie du."

"Ich habe mich doch nicht verlaufen!", sage ich zu schnell.

"Emma. Ich weiß, dass wir bereits zwei Mal an dem Schild da unten vorbeigelaufen sind. Ich bin nicht so nachtblind wie du es anscheinend bist."

"Erwischt", gebe ich zu und stapele die aufgesammelten Stöcke auf meinem Arm.

"Ich habe mir den Weg gemerkt, also werden wir morgen auch wieder zurück finden", teilt er mir mit und beginnt ebenfalls Holz aufzusammeln.

"Danke, aber morgen ist es wieder hell. Also gehe ich davon aus, dass ich meine Umgebung wieder klar erkennen kann", meine ich schmunzelnd.

"Stimmt", stimmt er mir zu.

Eine Zeit lang sammeln wir nur stumm Holz auf und reden nicht miteinander. Die Stimmung zwischen Niall und mir ist komisch. Und im Grunde weiß ich auch genau wieso, ich habe mich bislang nur nicht getraut mit ihm darüber zu reden.

Ist jetzt der passende Zeitpunkt dazu?

Wird überhaupt irgendwann der passende Zeitpunkt dafür kommen?

"Demi also", spreche ich ihn an und könnte mir im nächsten Moment auch schon gegen den Kopf hauen. Super Einleitung Emma. Zeig ihm eben noch mehr, wie sehr dich die Trulla nervt. Dabei weiß ich doch schon längst, dass ich meine Schwächen nicht preisgeben soll.

Niall, der so überrascht von der Erwähnung ihres Namens von mir ist, lässt erst einmal laut sein ganzes Holz fallen und flucht im nächsten Moment leise auf.

"Brauchst du Hilfe?", erkundige ich mich unsicher. "Ich würde dir ja helfen, aber ich sehe kaum etwas."

"Nein, nein", winkt er ab. "Ich bekomme das schon alleine hin. Keine Sorge. Nichts passiert."

"Was hätte passieren können?", lache ich leise vor mich hin. "Ein kleiner Ast, der kaum mehr wiegt als eine Banane zertrümmert dir den Fuß, weil du ihn vor Schreck fallen gelassen hast?"

"Ich habe ihn nicht vor Schreck fallen gelassen!", widerspricht er mir. "Ich war überrascht. Überrascht passt besser."

"Nenn' es wie du willst. Ich habe nur ihren Namen erwähnt und du reagierst schon so."

"Was-"

"Oh Gott, du magst sie Niall", erkenne ich und bleibe stehen. "Du magst Demi Lovato wirklich."

"Reden wir gerade wirklich darüber?", höre ich ihn seufzen. Er hat klar kein Interesse mit mir über die Sache zu reden, aber jetzt habe ich schon damit angefangen.

"Tun wir, ja."

"Okay", meint er. "Klar mag ich Demi. Sie ist eine alte Freundin von mir."

"Alte Freundin?", unterbreche ich ihn und kann den Spott nicht unterdrücken. "Freundin ist gut."

"Du kannst von mir nicht erwarten stehen zu bleiben, während du weiter rennst Emma", erwidert er und geht nicht auf meinen Spott ein.

"Das tue ich doch auch gar nicht!", sage ich deutlich und fuchtele im Dunkeln mit meinen Händen herum. Dabei lasse ich wohl auchdie Hälfte der aufgesammelten Stöcke wieder fallen. "Ich wünsche dir nur das Beste! Aber muss es ausgerechnet Demi sein?"

"Muss es ausgerechnet Harry sein?", kontert er und dreht sich in miene Richtung, blickt mich direkt an. Ich schweige und er tut es auch. Wir atmen nur und sagen nichts.

"Verstehe", flüstere ich irgendwann.

"Nein, tust du nicht", widerspricht er mir.

"Tu ich nicht?"

"Nein. Ich kann verstehen, dass es dich ankotzt, dass ich etwas mit Demi unternehme nachdem, was in diesem Londoner Klub passiert ist. Aber in der Zwischenzeit ist so viel mehr passiert und ich finde du hast nicht das Recht weiter über mich, und deswegen vorallem über sie, zu urteilen."

"Ich sehe doch deine verurteilenden Blicke, die du mir immer zuwirfst, wenn ich mit Harry rede oder ihn ansehe oder was weiß ich!"

"Weil ich es nicht verstehe!", erwidert er klar und deutlich. "Ich verstehe nicht, wie du dich gerade auf ihn einlassen kannst, obwohl er so viel Schmerz und Wut und Hass in dein Leben gebracht hat."

"Das hast du auch", meine ich. "Und genauso haben es Louis, Zayn und Liam getan."

"Aber es war Harrys Idee. Der Artikel war seine Idee. Und als du wieder in London warst, war er derjenige, der dich mit aller Kraft von sich gestoßen hat. Und dann der Unfall - das war auch Harry. Und er war derjenige, der wusste, dass du an eine falsche Wahrheit geglaubt hast."

"Deine Liste an Vergehen ist nicht kürzer", sage ich schluckend. "Ich behaupte nicht, dass das, was er getan hat gut ist, oder dass ich es einfach vergessen kann, denn das tue ich nicht. Aber du hast mir genauso weh getan."

"Was-"

"Du hast mir mehr weh getan, als er. Du warst derjenige, dem ich mein Geheimnis anvertraut habe, weil ich dir vertraut habe. Ein Geheimnis, das Harry erst wegen dir gegen mich verwenden konnte. Und du warst derjenige in den ich mich verliebt habe. Ich habe mich wirklich in dich verliebt. Und als ich die Wahrheit wusste, warst du derjenige, wegen dem ich meine Pflanzen ein halbes Jahr nicht gießen musste, weil ich selbst zum Brunnen mutiert bin."

Er blickt mich schweigend an, sagt nichts.

"Und dann als ich in London war sehe ich, wie du diese Dinge mit Demi tust und ich habe mir geschworen, dass ich mich nie wieder so sehr von jemandem abhängig machen will. Harry war ein Arsch, keine Frage. Aber ich habe ihn von Anfang an gehasst. Dir habe ich vertraut und dann hast du mich hintergangen."

Ich wische mir die Tränen von den Wangen.

"Ich habe dich zuerst geliebt, bevor ich dich gehasst habe. Und Harry habe ich zuerst von ganzem Herzen gehasst, ehe ich mich in ihn verliebt habe.

Deine Tat hat sich um einiges schmerzvoller angefühlt, als Harrys. Einfach, weil ich von Anfang an wusste, was für ein gemeiner Mensch er war. Aber du hast mir etwas vorgespielt, hast mich Dinge fühlen lassen, die mir nicht gut taten und dann bist du gegangen."

"Ich-"

"Deswegen kann ich dich nie mehr so lieben, wie ich es getan habe. Und deshalb will ich es auch nicht mehr tun", erkläre ich ihm mit brüchiger Stimme.

"Ich verstehe dich", erwidert er nach einer kurzen Stille. Und ich höre die Reue in seiner Stimme. "Schätze ich habe schon längst verloren."

"Das ist kein Wettbewerb Niall", meine ich sanft.

"Ja", haucht er. "Das weiß ich."

"Dann hört auf es wie einen darzustellen. Du weißt jetzt, was ich denke, und ich denke du wusstest es schon vorher."

"Schätze schon. Ich meine, wie du ihn angesehen hast. Ich ... Ich verstehe nur immer noch nicht, wieso es Harry ist. Dieses Arschloch-"

Ich unterbreche ihn lachend. "Ich verstehe es selbst nicht, wenn dir das etwas bringt. Ich würde mich auch viel lieber in einen unbekannten, unkomplizierten Typen verknallen, der bei Weitem nicht diese engen Hosen trägt."

"Dann sei aber auch nicht mehr so gemein zu Demi", sagt er und bringt wieder die Sängerin auf.

Seufzend gebe ich mich geschlagen. "Ich versuche es."

"Gut", sagt er.

"Ich wünsche dir nur das Beste Niall. Und das wünsche ich mir auch für mich. Und ich weiß, dass du nicht das Beste für mich bist."

"Ich weiß nicht, ob es Harry ist. Aber du hast recht - ich bin es auch nicht."

Ein kleines Lächeln schleicht sich über meine Lippen, dass er wegen der Dunkelheit wohl eh nicht sehen kann.

"Das wird sich noch zeigen."

---------------

Mit einem viel besseren Gefühl, als noch vorhin, reiche ich Harry, der neben mir sitzt, die Marshmellows weiter und spieße mein eigenes auf meinen Stock, um ihn in die Nähe der Flammen zu halten.

Shawn hatte zwar so seine Probleme damit, das Feuer anzubekommen, aber letztendlich hat er es doch geschafft, etwas vernünftiges zu zaubern. Und dafür bin ich ihm echt dankbar. Ohne die wärmenden Flammen wäre mein Hintern mit Sicherheit schon längst eingefroren. Bereit, amputiert zu werden.

Ich habe ganz sicherlich nicht damit gerechnet, dass es wirklich so kalt sein wird, aber die Realität schlägt bekanntlich härter zurück, als angenommen.

"Sind wir eigentlich in der Antarktis, oder bin ich die Einzige, der so kalt ist?", frage ich in die Runde. Allerdings blicken mich die meisten nur unstimmig an. Es liegt wohl wirklich an mir.

"Willst du meine Jacke?", bietet Niall mir an. Sein Gesicht nur von den lodernden Flammen beleuchtet.

"Das wäre ne-"

"Du kannst auch meine haben. Die ist glaube ich wärmer als Nialls", meint Harry und hält mir sein Kleidungsstück auch schon im nächsten Moment vor die Nase, sodass ich gar nicht anders kann, als es anzunehmen. Ich lächele Niall dankbar zu, der nur seine Augen verdreht, als ich nach Harrys Jacke greife.

"Danke", sage ich noch und kuschele mich darin ein, in der Hoffnung dass mir wärmer wird.

Was bin ich nur für eine Pussy? Bettele hier um die Jacke eines Popstars, so wie die ganzen kleinen, eingeschüchterten Bitches in Geschichten.

Im nächsten Moment habe ich mich auch schon wieder aus dem Ding gezwängt und reiche es Harry zurück.

"Was?", fragt der mich nur mit verwirrtem Blick.

"Mir ist doch nicht kalt", spreche ich aus und unterdrücke das Zittern meines Körpers. Camerons Augenverdrehen sagt mir immer hin, dass er mich durchschaut hat. Aus geringer Entfernung beobachtet er mir amüsiert. Er denkt wohl, dass meine Ehre schon längst davon geflogen ist, vom Winde mitgenommen.

"Aber du sagtest doch gerade-"

"Ja aber jetzt nicht mehr", meine ich und nicke untermalend.

"Bist du sicher?"

"Ja, total. Nur irgendwelche Schwankungen in meinem Körper oder so."

"Wieso, bist du schwanger oder was?", fragt Louis lachend und stopft sich sein Marshmellow in den Mund, nur um es im nächsten Moment wieder fluchend auszuspucken, weil es zu heiß ist.

"Nein, bin ich nicht", knurre ich leise vor mich hin. "Einfach so. Nimm' deine Jacke wieder zurück!"

"Du kannst sie wirklich haben Emma. Mir ist nicht kalt, wenn das deine Sorge ist", meint Harry nur und legt seinen Kopf schief.

Cameron unterdrückt sich ein Aufprusten. Am liebsten würde ich ihm mein eigenes Marshmellow mitten ins Gesicht werfen. Vielleicht ist er dann ja still.

"Ich glaube nicht, dass Emma an jemand anderen, als sich selbst und ihre verlorene Ehre denkt, im Moment", flüstert Cameron auch schon zu Shawn und kichert vor sich hin.

Mit einem gekonnten Wurf landet mein Nachtisch im nächsten Moment auch schon wirklich in Cams Gesicht, der erschrocken aufschreit und nach hinten ins Gras fällt.

"Wow", pfeift Zayn begeistert. "Guter Wurf."

"Perfekte Bahn", stimmt Liam zu und lobt mich so auch.

"Warum wirfst du ihn mit Marshmellows ab?", fragt Harry nur kopfschüttelnd und zeigt auf Cameron, der sich versucht das Ding aus dem Gesicht zu ziehen, nachdem er sich wieder aufgerichtet hat. Muss wohl ziemlich kleben.

"Nervt mich eben", murmele ich nur vor mich hin und spieße mir ein weiteres Ding auf. Dabei war das Jetzige schon beinahe fertig. So eine Verschwendung.

"Was auch immer", meint Niall auf einmal und zieht seine Gitarre in seinen Schoß. Die ersten zarten Töne erklingen schon kurz danach.

"Spiel was cooles", bittet ihn Louis.

"Ja, spiel mal 'There's nothing holding me back", scherzt Shawn.

"Ich sagte Cool", erwidert Louis grinsend.

Das Lied, das Niall dann auch spielt, kenne ich persönlich nicht. Aber es hört sich schön und leicht an. Und es macht ziemlich schläfrig, aber das ist auch okay. So eine Bon Iver Stimmung. Auf einmal wird es kuschelig.

Cameron verscheucht seinen genervten Blick, der mir gilt, und lächelt mich amüsiert an. Liam und Louis unterhalten sich leise, lachen immer mal wieder. Und es dauert nicht lange, da singt Shawn schon die ersten Worte mit. Wenig später stimmt Niall ein, gefolgt von Zayn, der beim Singen seine Augen geschlossen hat. Nach ein paar leisen Lachern und neckenden Stupsern zwischen Liam und Louis, harmonieren auch ihre Stimmen dazu.

Ich ziehe meine Mundwinkel zu einem Lächeln hoch und lausche berührt diesen Trotteln, die, und das wollte ich eigentlich nie wirklich zugeben, wirklich singen können. Sogar Cameron kann es. Zwar bei Weitem nicht so gut, wie Shawn, aber das muss er auch nicht.

Ich blicke in die Flammen, schaue meinem zweiten Marshmellow dabei zu, wie es einen braunen Ton annimmt und halte es von der Flamme weg, als es fertig ist.

Ich spüre Harry neben mir, als ich das Ding von meinem Spieß pule und mir beinahe die Finger dabei verbrenne.

"Wieso singst du nicht?", frage ich Harry flüsternd. Er blickt mich von der Seite an, das spüre ich.

"Weil ich dich angucke. Warum singst du nicht?"

"Weil ich nicht singen kann", gestehe ich ehrlich und stopfe mir mein Marshmellow in den Mund.

"Wer sagt das?", will er rau lachend wissen.

"Ich", sage ich. "Und das reicht."

"Ich bin mir sicher du kannst es. Du musst nur daran glauben", versucht er mich aufzumuntern.

Mit einem widersprüchigem Lachen drehe ich mich zu ihm. "Glaube mir, wenn du mitten in der Nacht mit einem alten Stiefel abgeworfen wirst, weil man dich für eine jaulende Katze gehalten hat, dann ist klar, dass du niemals eine Musikkarriere anstreben wirst."

"Oh, wow. Das ist klar", gesteht er.

Ich nicke zustimmend und lehne mich an seine Seite.

Warum lehne ich mich an seine Seite?

"Ich habe eine Überraschung für dich", flüstert er nach einer kurzen Phase der Stille zwischen uns.

"Mh, die volle Erlaubnis deine Kreditkarte bis an mein Lebensende ohne Einschränkung benutzen zu dürfen?"

"Nein, aber um Welten besser."

"Okay, was ist es?"

"Ich kann es dir nicht hier geben."

"Und wieso?", frage ich skeptisch. "Lass' mich raten: Es ist 'ne Machete mit der du mich gleich hinter dem nächsten Busch zerstückeln willst und deine neuen, kranken Fantasien ausleben zu können."

Er verdreht nur die Augen, ohne direkt darauf einzugehen.

"Nein."

"Hm", mache ich leise. "Okay."

"Willst du es jetzt?", fragt er.

"Ja klar, warum nich?"

"Dann komm", sagt er und erhebt sich im nächsten Moment auch schon.

"Wie jetzt, ich muss aufstehen?", seufze ich und starre zu ihm hoch.

"Was macht ihr da?", fragt Louis mit gerunzelter Stirn.

"Harry hat irgendeine Überraschung für mich, die er mir nicht vor euch geben kann", sage ich ehrlich.

"Das kann nur eine Sache sein!", ruft Louis schrill aus. Harry fährt sich mit seiner Hand im nächsten Moment auch schon über sein Gesicht.

"Oh Gott", höre ich ihn hinter mir seufzen.

"Ganz klar! Es ist sein Penis!"

Unbeeindruckt starre ich Louis weiterhin nur an, der mich mit großen Augen anstarrt.

"Eigentlich nicht, nein", meint Harry nur, sichtlich genervt von Louis.

Ich beschließe einfach mal nett zu sein und stehe auf, um ihn aus dieser komischen Situtation zu helfen.

"Treff dich schnellst wieder mit Eleanor, Louis. Deine sexuelle Frustration ist ja schon peinlich", lacht ihn Zayn aus.

"Wenigstens läuft bei uns was!", schießt dieser zurück.

Die beiden lassen wir einfach mit den restlichen Jungs am Feuer sitzen, während Harry und ich zu einem der aufgestellten Zelte laufen.

"Also, wenn es weder eine Machete, noch dein Penis, noch die Erlaubnis für deine Kreditkarte ist, was ist es dann?", frage ich ungeduldig. Ich hasse Überraschungen.

Harry krustelt etwas im Zelt herum und kommt wieder heraus, die Hände hinter seinem Rücken verkreuzt. Ich verziehe meine Lippen zu einer Schnute, als ich darauf warte, was das hier wird.

"Ich habe meine Kontakte spielen lassen, um dir etwas zu ermöglichen", fängt er an und kratzt sich nervös am Nacken. "Und es hat mich echt eine Menge Datenvolumen und Akku gekostet, also solltest du dich lieber freuen, wenn ich dir gleich dein Geschenk gebe."

"Achso?", antworte ich lachend. "Sollte ich das?"

"Sag du's mir: Freut es dich vielleicht, diese Lady wiederzusehen?"

Mit einer krassen Handbewegung zieht er doch tatsächlich Bethanie hinter seinem Rücken hervor. Als ich mein geliebtes, verlorenes Nudelholz erblicke, klappt mir wirklich der Kiefer runter.

"Was zur Hölle?!", stoße ich aus und nehme Bethanie in meine Hände, fähre über ihr glattes Holz. "Wie?"

Sogar die kleine Verzierung an einem Ende ist dort. Das ist wirklich mein vermisstes Nudelholz. Er hat mein Nudelholz wiedergefunden.

"Der Drogentyp am Flughafen. Ich habe ihn ausfindig gemacht. Und dieser hat mir dann, gegen ein paar Konzerttickets die Nummer des Taxis gegeben etc. Na gut, vielleicht habe ich auch getwittert, dass ich in Los Angeles bin um ein Nudelholz zu finden und man mir bei Informationen gerne weiterhelfen soll."

"Du bist verrückt!", meine ich überwältigt. "Aber tausend Dank!"

Mit strahlenden Augen schließe ich meine Arme um Harry und presse meinen Körper an seinen. Ich spüre seine Arme um mir, spüre wie sich seine Brust regelmäßig hebt und senkt. Und wie sehr sein Herzschlag rast.

"Ich liebe dich, Emma", höre ich ihn sagen. Überrascht weiche ich etwas zurück, um ihn anblicken zu können. "Ich meine, das wusstest du schon. Immerhin habe ich es dir ja schon gesagt. Am Flughafen in London, du weißt ja."

"Ich-"

"Du weißt was ich für dich empfinde, auch wenn es mir immer noch surreal vorkommt, jemanden so entzückend zu finden. Aber ich finde es eigentlich nur fair ebenfalls zu wissen, was du fühlst. Ich meine, dass ich wissen will, ob du für mich eine ganze Stadt nach einem Nudelholz absuchen würdest, nur um eine peinliche Rede zu halten, in der ich dich bitte mir zu sagen, was du fühlst. Ich will wissen, ob ich noch hoffen soll."

Ich kichere leise vor mich hin. Seine Nervosität ist so niedlich.

Oh mein Gott, ich mutiere zu einer Tusse.

"Also sage mir bitte, was los ist. Selbst, wenn du beschließt lieber mit einem Pinguin durchzubrennen. Das würde ich einfach nur gerne wissen, weißt du-"

"Halt die Klappe", unterbreche ich ihn lachend und lege meine Hand an seine Wange. "Deine Nervosität machts echt peinlich."

"Oh", sagt er und senkt seinen Blick.

"Ich habe nicht vor mit einem Pinguin an den Nordpol durchzubrennen, auch wenn Pinguine wirklich niedlich sind. Aber ich finde du bist niedlicher. Also sage ich dir, dass ich viel lieber mit dir durchbrennen würde, als mit einem niedlichen Vogel."

"Ich bin dir lieber als ein Vogel?", fragt er mich lächelnd und zeigt mir seine Grübchen.

"Du bist mir gerade der liebste Mensch auf der Welt. Und das grenzt wirklich an ein Wunder", sage ich ehrlich, was er nur mit einem Nicken bestätigen kann.

"Ich habe mich in dich verliebt, Eddie. Entgegen aller Erwartungen liebe ich dich und ich weiß selbst noch nicht so genau wie ich damit umgehen soll. Aber ich bin bereit es zu versuchen."

"Wirklich?"

Ich nicke grinsend.

"Du meinst so richtig öffentlich?"

"Ja, ich werde dich öffentlich küssen und dich ganz öffentlich auslachen, wenn wir mal wieder in irgendein Drama reinfallen."

"Klingt gut."

"Klingt mehr als gut."

"Klingt nach Zukunft. Einer gemeinsamen Zukunft."

Ich küsse Harry - und er mich. Und entgegen aller Argumente, die gegen das hier sprechen, mache ich es.

Es gibt immer etwas, das gegen das spricht, das dich glücklich macht.

"Aber ich schwöre dir, solltest du mich nochmal ins Krankenhaus befördern oder an den Rand eines psychischen Zusammenbruches, zertrümmere ich deinen kompletten Körper mit meinem Nudelholz!"

"Klingt fair."

"Perfekt."

------------------

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro