You know me
Post Serum
Steve PoV
Ich war kaum in der Lage, alles zu realisieren, was passiert war. Mein bester Freund, ein ehemaliger Hydraagent, gejagt von Wakandas neuem König, nun eingesperrt in einem hochsicheren Glaskasten.
Mit verschränkten Armen stand ich im Kontrollraum und sah ihn durch die einseitig durschsichtige Scheibe nachdenklich an.
Bucky war auf dem Sitz festgeschnallt, seine Arme, Beine, Oberkörper waren mit schweren Fesseln für Supersoldaten gesichert. Den Kopf hatte er nach hinten gelehnt und er schien sich mit tiefen Atemzügen zu regulieren.
Er war so ander- natürlich war er das. Nach allem was er durchgemacht hatte nun wieder in Gefangenschaft zu sein, ohne zu wissen was ihn erwartete, war für mich unvorstellbar. Ich hatte nicht erwartet, ihn je wiederzusehen, schon gar nicht auf diese Art und Weise.
Und ich war nicht bereit, ihn ein weiteres Mal zu verlieren.
Es war eine meiner dummen Ideen, das wusste ich, aber ich ignorierte es, als ich an der Wache vorbei ging, mich auswies und zu Bucky rein ging.
Sofort sah er auf, als ich vor seinem Käfig an den Tisch lehnte, denn das war es. Ein Käfig für ein wildes, unberechenbares Lebewesen.
"Bucky", murmelte ich leise, ohne genau zu wissen, was ich eigentlich von ihm wollte, außer ihm nah zu sein. Er hatte mich schon immer angezogen, wie die Erde den Mond.
"Tu das nicht", gab er monoton zurück und ich sah die Anspannung in seinen zu Fäusten geballten Hände.
"Erkennst du mich?", hakte ich nach, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
Ich ließ ihn eine Weile schweigen, um ihm zu zeigen, dass ich nicht weg gehen würde. Dass ich ihm beistehen wollte.
Er wand den Blick ab, beobachtete mich aus dem Augenwinkel, dann verdrehte er die Augen.
"Du kennst mich also", stellte ich fest und trat auf die Tür zu und das setzte eine Reihe unbenennbare Gefühle in mir frei. Ich hatte Tony den Schlüssel für den Hochsicherungskasten abgenommen, das war er mir schuldig.
"Ich werde euch wieder weh tun", begann er und rutschte unruhig umher, als ich die Glastür öffnete und eintrat. Ich zog sie hinter mir wieder zu.
Während ich seine Handfesseln löste schüttelte ich den Kopf.
"Ich werde dir weh tun", beharte er und lehnte sich von mir weg.
Schließlich stemmte ich beide Hände auf die Armlehnen und sah ihm fest in die Augen. Ich erkannte die Angst darin nur zu gut.
"Nein wirst du nicht, Buck. Du kennst mich. Du liebst mich."
Als er den Kopf schüttelte verpasste es mir einen Stich, aber ich konnte nach allem was passiert war nicht verlangen, dass seine Gefühle dieselben waren.
"Lass nicht zu, dass ich wieder jemanden verletze, Steve", murmelte er schließlich.
Ich konnte mir nicht ansatzweise vorstellen, wie machtlos er sich all die Jahre gefühlt haben musste.
Zaghaft streckte ich eine Hand aus und strich ihm langsam und vorsichtig eine Haarsträhne hinter das Ohr, während er den Atem anhielt und mich nicht aus den Augen ließ.
"Ich bin für dich da. Ich werde dir nicht weh tun und auch sonst niemand, das verspreche ich. Es tut mir so leid", hauchte ich ihm entgegen und spürte den Kloß in meinem Hals, der mir die Luft abschnürte.
Bucky PoV
Still wartete ich, lauschte den Worten des Blonden, konnte sie jedoch nicht wahrhaben.
Ich hatte so lange darauf gewartet, gerettet zu werden, dass es nun für mich zu spät war. Ich wusste nicht, wieso Steve das nicht einsah. Er hatte gesagt, er liebte mich. Und doch zweifelte ich an ihm, an mir, an meinem Verstand.
"Ich kann nicht", erwiderte ich nur wage und atmete ein, als seine Hand zärtlich meinen Kiefer hinab fuhr. Die Angst und das Gefühl der Machtlosigkeit durch die Fesseln, die er noch immer nicht ganz geöffnet hatte, nahmen mir die Konzentration, so wie mein Anblick wohl seine nahm.
Ich sah die Gefühle in seinen Augen, jedes einzelne. Ich konnte sie nur nicht erwidern.
"Das musst du nicht", beeilte er sich zu sagen und ließ die Hand dann hastig sinken. Aus irgendeinem Grund fehlte mir die Wärme seiner Haut.
Als er sich aufrichtete begann mein Herz zu rasen.
"Geh nicht", brachte ich hervor und er hielt inne. Neugierig leckte er sich die Lippen.
"Steve, lass mich nicht allein. Ich erkenne dich, ich weiß da ist etwas -geh nicht weg."
"Niemals", versprach er, lächelte, dann drückte er die Lippen behutsam auf meine Wange.
Mit geschlossenen Augen genoss ich das Gefühl seiner Zuneigung, dann drehte ich den Kopf, bis ich seine Lippen mit meinen traf. Sofort wich er zurück.
"Entschuldige", flüsterte er und sein Atem traf mein Gesicht.
"Ich wollte das", erklärte ich.
Einige Sekunde zögerte er, dann beugte er sich wieder vor, bis er beinahe meine Lippen berührte und überließ mir die Entscheidung.
Also küsste ich ihn erneut, diesmal länger.
Seine Hand legte sich an meine Wange, ohne mich festzuhalten und ich wehrte mich gegen die Fesseln, um ihm näher zu kommen, als unser Kuss drängender wurde. Ich spürte, dass mein Körper ihn erkannte und einige Bilder und Erinnerungen aus meinem Unterbewusstsein zum Vorschein kamen. Ich wollte mehr davon.
"Komm her", nuschelte ich an seinen Mund und biss in seine Unterlippe, bis er sich auf meinen Schoß setzte.
Er entfernte sich von mir und als ich schon protestieren wollte begann er meine Handschellen aufzuschließen.
Ungeduldig beobachtete ich ihn dabei, das Bedürfnis die Arme um ihn zu legen war überwältigend.
Wir beide seufzten auf als ich die Hände auf seinen Rücken legte und ihn an mich zog, da sowohl die Brust als auch die Füße noch gesichert waren. Es war gut so.
Mit einer Hand in meinem Haar zog er mich zurück an seinen Mund, der langsam genauso gierig wie meiner wurde, als würde auch er endlich wieder er selbst sein.
Überfordert krallte ich mich in dem Stoff an seinem Rücken fest und schnappte schwer nach Luft.
Wieder lehnte er sich zurück und lächelte dann schwach.
"Das war... Wow."
"Hab dich vermisst, Stevie", entkam es mir und mit dem Spitzname fühlte sich vertraut an, auf meiner Zunge. Der Ausdruck in seinen Augen sagte mir, dass er verstand, dass seine Mühen und sein Kuss etwas bewirkt hatten.
"Willkommen zurück, Buck. Du hast mir gefehlt."
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