Die Siegesfeier
Die Siegesfeier
Mina PoV
Heute sollte die Siegesfeier stattfinden und ich bereitete mich vor. Der Tod von Qui-Gon war immer noch ein Schock und ich hoffte, dass ich mich nachher ablenken konnte. Das Erfreuliche war schließlich, wir hatten den Kampf gewonnen und Naboo von der Föderation befreit. Meine Zofen hatten mir ein schlichtes silbernes Kleid rausgesucht und am liebsten hätte ich sie raus gescheucht, um alleine zu sein. Doch sie taten ja nur ihre Arbeit und endlich war diese beendet, sodass ich sie wegschicken konnte.
,,Vielen Dank! Ihr könnt jetzt gehen."
Sie nickten und verneigten sich, ehe sie den Raum verließen. Als sie gerade durch die Tür verschwunden waren, trat einer meiner Wächter ein und verbeugte sich.
,,Eure Hoheit, Obi-Wan Kenobi möchte Euch sprechen!", teilte er mir mit und ich nickte.
,,Lasst ihn eintreten."
Der Wächter verbeugte sich erneut und öffnete dann die Tür, durch die Obi-Wan nun eintrat und der Wächter verschwand daraufhin wieder. Obi-Wan trug, wie immer, seine Jedi Robe und seinen dunkelbraunen Umhang. Und heute hatte er ein Strahlen im Gesicht, welches mich überraschte und ich zog fragend eine Augenbraue hoch.
,,Obi-Wan, Ihr seid heute ja bestens gelaunt. Was verschafft mir die Ehre?"
,,Man hat mich in den Rang eines Jedi-Ritters erhoben. Ich wollte es Euch gestern schon erzählen, doch der Zeitpunkt erschien mir nicht angebracht...wegen Qui-Gon.", sagte er und jetzt fiel mir auch auf, dass sein Padawanzopf verschwunden war.
Und natürlich hatte er gestern nichts gesagt, denn immerhin hatten wir seinen Meister betrauert. Doch ich freute mich für seine abgeschlossene Ausbildung.
,,Das ist ja fantastisch! Ich gratuliere Euch. Ihr habt es verdient.", erwiderte ich und ein Lächeln umspielte meine Lippen.
Obi-Wan hatte wirklich gut gekämpft und ohne ihn hätte Darth Maul uns wahrscheinlich alle getötet.
,,Aber ohne Euch hätte ich es nicht geschafft. Ihr habt mir dabei geholfen und dafür möchte ich Euch danken."
Verwirrt sah ich ihn an und zog eine Augenbraue hoch.
,,Was meint Ihr damit? Ich habe doch nicht gegen ihn gekämpft.", meinte ich irritiert.
,,Als er Qui-Gon getötet hat, da war ich wütend und wollte ihn dafür umbringen. Doch dann habe ich daran gedacht, was Ihr sagen würdet. Und das hat mich zur Besinnung gebracht."
Jetzt war ich erstaunt. Mir war ja gar nicht bewusst, wie wichtig ihm offenbar meine Meinung war. Doch ich war erleichtert, dass er seinen Rachegedanken nicht nachgegeben hatte.
,,Ihr habt die richtige Entscheidung getroffen. Qui-Gon wäre sicher stolz auf Euch, Obi-Wan.", sagte ich und er lächelte leicht.
,,Danke, euer Hoheit."
Er schien glücklich über meine Worte zu sein, doch ich sah auch noch den Schmerz des Verlustes in seinen Augen, den der Tod seines Meisters hinterlassen hatte. Aber ich war mir sicher, dass er stark genug war, dies zu überwinden.
,,Und ich werde Anakin ausbilden. Der Rat hat mir die Erlaubnis erteilt, ihn als Padawan zu nehmen."
Jetzt war ich überrascht. Obi-Wan war Anakin vorher eher skeptisch gegenüber gewesen und hatte seine Zweifel gehabt, obwohl Qui-Gon fest an den Jungen geglaubt hatte. Jedoch wusste ich natürlich, dass Obi-Wan Qui-Gon sein Wort gegeben hatte und Obi-Wan hielt seine Versprechen.
,,Dann hoffe ich mal, dass Ihr den Wildfang zähmen könnt.", sagte ich grinsend und Obi-Wan erwiderte das Grinsen.
,,Ja, das hoffe ich auch. Aber ich denke mit der Zeit, wird er es lernen und dann wird es kein Problem mehr sein."
Ich wollte gerade antworten, als sich die Tür öffnete und eine meiner Zofen eintrat.
,,Es tut mir leid, Prinzessin Mina...doch die Siegesfeier beginnt gleich."
,,Natürlich! Ich komme sofort.", antwortete ich und sie verschwand wieder.
Ich wandte mich wieder Obi-Wan zu und für einen kurzen Moment herrschte eine merkwürdige Stille zwischen uns, während wir uns ansahen. Meine Gefühle spielten wieder verrückt, doch ich riss mich zusammen und brach das Schweigen.
,,Ich glaube, wir sollten gehen. Sonst beginnt der Empfang noch ohne uns."
,,Da habt Ihr recht eure Hoheit. Und wenn ich bemerken darf, Ihr seht wundervoll aus.", sagte er und deute auf mein silbernes Kleid.
Ich spürte, wie meine Wangen leicht erröteten und mein Herz schneller schlug, doch ich musste mir den Jedi endgültig aus dem Kopf schlagen.
,,Vielen Dank! Sehen wir uns unten?"
Er nickte und ich wandte mich widerwillig von ihm ab. Lieber wäre ich noch ein paar Minuten mit ihm alleine gewesen, denn ich hatte keine Ahnung, wann ich ihn wiedersehen würde, da der Rat ihn bestimmt bald zu der nächsten Mission schicken würde.
Ich trat durch die Tür, die meine Wachen schon geöffnet hatten und wurde von meinen Zofen und einigen Wächtern eingekesselt, die mich nach unten begleiteten. Und auch, wenn ich es mir nicht vorstellen konnte, so fühlte ich, dass Obi-Wans Blick noch eine Weile auf mir geruht hatte.
Unten traf ich auf Padme und Captain Panaka, die mich bereits erwarteten und ich schenkte Padme ein fröhliches Lächeln. Wir waren zu so guten Freundinnen geworden, dass ich stolz war, an diesem wichtigen Tag für sie und ihrem Volk, dabei sein zu können.
,,Ein großer Tag, Königin Amidala.", sagte ich vornehm und sie erwiderte mein Lächeln.
,,In der Tat! Danke, dass Ihr an der Feier teilnehmt, Prinzessin Mina."
,,Sehr gern! Ich freue mich sehr darauf."
In der Öffentlichkeit mussten wir uns natürlich vornehm verhalten und eigentlich fand ich das kompletter Blödsinn. Aber so war es nun einmal Gang und Gebe und das würde ich sicherlich nicht einfach brechen.
,,Sollen wir, eure Hoheiten?", sagte Captain Panaka und wir nickten gleichzeitig.
,,Lassen wir das Volk nicht länger warten!", erwiderte Padme.
Als wir Richtung Tür gingen, wartete bereits Kanzler Palpatine auf uns und einige Soldaten von Captain Panaka. Sie schlossen sich unserer Truppe an und dann öffneten zwei Wachmänner die große Tür und wir traten auf die große Treppe des Palastes nach draußen. Und dort wurden wir von einer jubelnden Menge von Bewohnern des Planeten empfangen. Ganz Naboo war versammelt und sogar der Jedi-Rat war anwesend. Ich stellte mich neben Padme und Kanzler Palpatine. Bei uns standen nun auch Anakin, an der Seite von Obi-Wan, sowie R2-D2 und Governor Sio Bibble, der die leuchtende Friedenskugel in der Hand hielt. Sydney stand natürlich bei Meister Windu bei den anderen Jedi und sah sehr zufrieden aus.
Wir alle sahen auf den Innenhof, der gut gefüllt war und es war eine Stimmung hier, wie ich sie noch nie erlebt hatte. So viel Freude und Fröhlichkeit hatte ich lange nicht mehr gesehen. Die Gungans trafen ein und der Anführer ritt auf einem der Reittiere der Gungans, welches so groß wie ein Elefant war. Sogar Jar Jar Binks wurde die Ehre zu Teil, auf einem Reittier reiten zu dürfen und er jubelte der Menge entgegen. Die Gungans bliesen in ihre Arten von Trompeten und Trommelwirbel erklang laut über dem gesamten Palasthof.
Die Gungans hielten einige Meter vor der großen Treppe und der Anführer stieg von seinem Reittier. Auch Jar Jar suchte den Weg nach unten, blieb jedoch kurz mit seinem Fuß in einem Bügel hängen und ich musste leicht grinsen. Ein Tollpatsch war er wahrhaftig, aber dafür einer mit Herz.
Nun ging er an der Seite seines Bosses und einem anderen Gungan die Treppe herauf und sie kamen auf uns zu. Padme nahm den Governor die Friedenskugel ab, trat vor den König der Gungans und überreichte ihm die Kugel, die er entgegennahm und triumphierend hoch in die Luft hielt.
,,Frieden!", verkündete der Anführer der Gungans stolz und alles und jeder jubelte.
,,Juhu!", rief Jar Jar und hüpfte vor Freude.
Ich musste ein wenig lachen und lächelte dann ebenfalls. Ich war genauso glücklich über die gewonnene Schlacht und das Bündnis zwischen Naboo und Gungans war noch ein Grund mehr zu feiern. Während ich lächelte und die lauten Jubelrufe der Naboo und Gungans vernahm, fand mein Blick den von Obi-Wan. Wir sahen uns an und lächelten leicht. Und während alle um uns herum jubelten und die Musik über den gesamten Platz hallte, sahen Obi-Wan und ich uns weiter an und ich bemerkte genau in diesem Augenblick, dass mir etwas passiert war, dass mir niemals hätte passieren dürfen: ich hatte mich unsterblich in diesen Jedi-Ritter verliebt!
***
Die Feier dauerte den ganzen Tag an und wir alle genossen sie in vollen Zügen. Dadurch vergaßen wir einmal alle, was die letzten Tage für Ereignisse mit sich gebracht hatten und konnten abschalten. Jedoch fiel mir bei der Siegesfeier auf, dass mir trotzdem etwas sehr fehlte.
,,Mina, was hast du denn? Alle feiern und du siehst ziemlich deprimiert aus.", sagte Sydney auf einmal, die zu mir gekommen war.
,,Weißt du, ich muss gerade an meine Eltern denken. Sie haben absolut alles für mich aufgegeben und darauf vertraut, dass ich den Frieden zurückbringe. Aber, wenn ich etwas falsch mache oder es nicht schaffe...", setzte ich an, doch meine beste Freundin legte mir eine Hand auf die Schulter und wusste genau, worauf ich hinauswollte.
,,Hey, sag doch so etwas nicht! Du hättest nichts tun können, um Qui-Gon zu retten. Und du bringst den Frieden schon zurück, auf deine eigene Art und Weise. Du gibst deinem Volk Hoffnung und hast sogar geholfen, Naboo zu retten. Ich bin mir absolut sicher, dass deine Eltern sehr stolz sein würden, wenn sie dich jetzt sehen könnten."
Ich sah sie dankbar an und umarmte sie kurz. Jedi und Etikette hin oder her, meine beste Freundin durfte ich umarmen, das würde mir niemand übel nehmen, sonst würde ich mal ein paar Takte sagen.
,,Ich vermisse sie und das, obwohl ich sie gar nicht kannte.", meinte ich schließlich, als ich mich aus der Umarmung zurückzog.
,,Sie sind bei dir, auch wenn du sie nicht sehen kannst.", sagte Sydney und ich nickte.
Wir sahen uns an und tranken dann etwas, während wir die Feier beobachteten. Das Volk von Naboo war außer sich vor Freude und selbst die Gungans feierten ausgelassen.
,,Das ist so aufregend!", rief uns Anakin zu und kam angelaufen.
Er sah echt putzig aus in seiner kleinen Jedi-Robe und sein Haar war kürzer geschnitten worden. Hinter seinem rechten Ohr hing nun der kleine Padawanzopf und ich freute mich wirklich für ihn, dass sein Wunsch, ein Jedi zu werden, in Erfüllung gehen würde.
Wir lachten beide, als er bei uns ankam und sich ganz aufgeregt umsah. Ja, auf Tatooine hatte es sicher nie solche Partys gegeben.
,,Ja, da hast du recht, Anakin. Und ich gratuliere dir. Du wirst sicher ein guter Jedi werden.", sagte ich und er strahlte.
,,Meister Obi-Wan hat gesagt, dass er mir alles beibringen wird. Ich kann es kaum erwarten."
Sydney und ich grinsten uns an. Dieser Optimismus von Anakin war richtig ansteckend und ich war schon gespannt, wie er sich entwickeln würde. Aber wenn er zum Jedi wurde und meine beste Freundin ebenfalls...und dann noch Obi-Wan...mit diesen starken Menschen an der Seite sah ich positiv in die Zukunft, dass wir den Frieden zurückbringen konnten.
,,Anakin, kommst du?", rief Obi-Wan seinem Padawan zu und dieser verabschiedete sich.
,,Ich muss los! Wir sehen uns später, Sydney und Mina.", entgegnete Anakin und flitzte zu seinem Meister.
,,Bis bald, Anakin!", rief Sydney ihm noch grinsend nach.
,,Er ist wirklich außergewöhnlich.", meinte ich und meine beste Freundin nickte.
Dann kam ein Wächter und reichte meiner besten Freundin ein Stück Papier, welches sie auseinander faltete und einen Blick drauf warf. Ich sah sie an und Sydney runzelte die Stirn.
,,Was ist?", fragte ich.
,,Padme will uns sehen. Bei dem Hangar und wir sollen alleine kommen. Scheint sehr wichtig zu sein.", erklärte sie.
Padme war vorhin verschwunden, mit der Erklärung, noch etwas mit dem Kanzler und den Senatoren besprechen zu müssen. Offenbar gab es schlechte Nachrichten und ich hoffte inständig, dass nicht schon wieder eine Bedrohung aufgetaucht war.
,,Dann gehen wir besser!", sagte ich und Sydney nickte.
,,Ja! Schauen wir, was Padme uns zu sagen hat."
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