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Die letzte Woche vor den Weihnachtsferien zog sich ziemlich. Ich schrieb mehrere Tests und drei Arbeiten. Während dessen begleitete Dave mich wie üblich zur Schule.
In den Mittagspausen saß ich mit meinen Freunden an unserem üblichen Tisch, wobei wir gemeinsam eine Menge Spaß hatten.
Viktoria gab ihr bestes, möglichst nett zu mir zu sein, wobei ich mich bemühte, höflich zu sein aber auch nicht zu höflich.
Am letzten Schultag gingen Loumay, Logan, Alex, Jason, Max, Jonny und ich zur Feier des Tages nach dem Unterricht etwas essen. „Können wir zu diesem BBQ- Burger Restaurant am Strand gehen?" fragte Max. Nachdem niemand etwas einzuwenden hatte, fuhren wir zu dem besagten Restaurant. Die Stadt war weihnachtlich geschmückt und überall blinkte und glitzerte es. An sich war diese ganze Dekoration hier schon ziemlich überwältigend allerdings wollte ich nicht wissen, wie hoch die Stromkosten in der Weihnachtszeit hier für einzelne Leute waren.
Das BBQ- Burger Restaurant war gemütlich eingerichtet und nicht besonders voll.
„Und was habt ihr an Weihnachten und Silvester geplant?" fragte Loumay in die Runde. „Ich feier Weihnachten mit Alex zusammen aber für Silvester habe ich eigentlich noch nichts geplant." Soweit ich wusste würden die Meisten Verwandten von Alex noch bis Silvester bleiben aber Alex und ich waren uns nicht sicher, was wir an Silvester machen wollten.
„Ich bin die ganze Zeit hier und wir feiern als Familie," sagte Jason. Bei allen anderen sah es relativ ähnlich aus.
„Wie wäre es, wenn jeder noch ein paar Freunde einlädt und wir dann zusammen eine Silvesterparty machen?" fragte Loumay. Der Vorschlag von ihr überraschte mich ein wenig, da sie seit der Geschichte mit Ethan einen großen Bogen um Partys und insbesondere Alkohol gemacht hatte. „Oder wenn wir zu siebt feiern und wer will kann noch ein bis zwei Leute mitbringen aber sollte es mit den anderen absprechen, ob das okay ist," schlug Alex vor. „An sich ist das ganze ja schön und gut aber wo sollen wir überhaupt feiern?" fragte Max und schaute fragend in die Runde. „Sind deine Eltern nicht über Weihnachten in Yew York Layla?" fragte Alex. „Ja aber ich weiß nicht, ob sie dort auch bis Silvester bleiben," antwortete ich schulterzuckend.
Damit war das Thema auch wieder vorläufig vom Tisch und jeder studierte die Speisekarte vor sich.
„Was kann ich euch bringen?" fragte ein Kellner nachdem jeder wusste, was er wollte. Ich bestellte mir einen Veggieburger und Alex und ich würden uns einen Salat und Pommes teilen. Ich war zwar nicht Vegetarier allerdings war ich davon überzeugt, dass man nicht jeden Tag Fleisch essen musste und der Veggieburger sah auf der Abbildung einfach super aus.
„Dir ist schon klar, dass man dich auch mit Sonnenbrille und Kappe erkennen kann?" fragte Jason mich kritisch. Er saß mir schräg gegenüber und hatte die rechte Augenbraue spöttisch hochgezogenen.
In diesem Moment kam eine ziemlich große Gruppe von Jugendlichen ins Restaurant. „Wollen wir wetten, dass dich mindestens einer von denen erkennt?" fragte Jonny mich nun grinsend „Wollen wir nicht doch fragen, ob wir unsere Sachen take away nehmen können?" fragte ich in die Runde. Die anderen zuckten nur mit den Schultern. „Ich gehe mal fragen," sagte Alex und stand dabei auf.
Eine halbe Stunde später saßen wir nun an einem etwas leererem Strandabschnitt und jeder aß sein Essen. Während dessen hörten wir den Geräuschen der Möwen und des Meeres zu. „Okay Leute jeder sagt jetzt, was er jetzt gerade denkt," meldete sich Max zu Wort. „Ich denke gerade daran, dass mein Burger einfach himmlisch ist," fing Jonny an und deutete dabei auf seinen Burger. Sein Bruder stimmte ihm zu:„Ja, das Essen, das Wetter und diese tolle Gesellschaft sind einfach unbeschreiblich." Wir alle mussten lachen. Diese Scherzhafte Ernsthaftigkeit der beiden war einfach unvergleichbar. „Ich dachte daran, dass ich euch vor einigen Wochen noch überhaupt nicht kannte und wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich euch meinen... anderen Freunden vorziehen würde, hätte ich diese Person für verrückt erklärt." Jason schaute während dessen auf das offene Meer, auf dem zwei Jetskis zu sehen waren.
Er hatte sich komplett mit Jayden und Damon zerstritten und da alle seine anderen Freunde zu Jayden und Damon gehalten hatten, hatte er sich mehr oder weniger mit all seinen Freunden zerstritten. Mit Ausnahmen von Alex natürlich. „Du hast doch noch mich Bro," grinste Alex ihn an. „Gerade bin ich ehrlich gesagt auch ziemlich froh darüber, wie es im Moment ist," sagte Jason grinsend. „Aber jetzt kannst du auch mal sagen, was dir so durch den Kopf geht Bro," sagte er zu Alex. Dieser schaute daraufhin lächelnd zu mir. Es war dieses ganz bestimmte Alex lächeln. Es brachte seine Augen zum leuchten und lies mich immer in seinen Augen versinken. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich wissen möchte, was bei den beiden gerade im Kopf abgeht," brachte die Stimme von Max mich dazu, den Blick von Alex Augen zu wenden. „Du hast recht Bruder. Lasst uns die Beiden überspringen und mit Logan weiter machen," stimmte Jonny ihm zu. „Äm also ich habe mir gerade überlegt, was ich in einem Jahr machen werde und vor allem, wo ich sein werde," sagte Logan und schaute unsicher in die Runde, bevor sein Blick bei Loumay hängen blieb. „Oh man wieso habt ihr alle so krasse Gedanken? Ich habe einfach nur an meinen Burger gedacht," sagte Max und schaute sich in der Runde um. Ich ignorierte ihn einfach und beobachte die Jetskis, die auf dem Ozean ihre Runden drehten.
Wir verfielen wieder in Schweigen und jeder wandte sich wieder seinem Essen zu.
„Ich habe daran gedacht, wie bescheuert mein letztes Jahr war. Mir hat es in Frankreich gefallen und dann kam mein Vater damit an, dass wir wieder nach USA ziehen werden und naja abgesehen davon, dass ich euch getroffen habe ist hier auch nicht viel gutes passiert," sagte Loumay in die Stille hinein. „Ich habe mich gefragt, ob es das ganze Wert war. Ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich in Frankreich geblieben wäre und euch nie kennen gelernt hätte," erzählte Loumay weiter. Bei ihren Worten kamen mir fast schon die Tränen. Ich wusste, dass das ganze schwer für sie sein musste aber ich wusste auch nicht, wie ich ihr helfen konnte. Logan kam mir zuvor und legte seine Arme um sie. Loumay schien sich in seinen Armen zu entspannen. Vielleicht war es das ganze nicht optimal für sie allerdings war ich davon überzeugt, dass sie nicht aufgeben wird und letztendlich stärker werden wird. Irgendwo hatte ich einmal den Spruch gehört, dass Gewinner nicht die Menschen waren, die niemals verloren, sondern die, die niemals aufgaben und irgendwie passte dies zu Loumay. Sie war die geborene Kämpferin.
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