
Chapter 12: Not like the others
Es fehlte nicht mehr viel, bis Hyunjin sich Jeongin schnappen konnte. Das Wasser reichte ihn bis an den Rippenbereich. Jeongin fröstelte weiter, die Kälte des Meeres sog sich tief in seine Kleidung rein. Seine Gedanken waren bis auf Hyunjins Kuss und seinem Lied komplett leer, aber irgendwas in ihm schien aus der Leere zu Jeongin hervor zu dringen.
Wach auf.
Das Etwas in Jeongin lies die Leere, die Hyunjin kreiert hatte, wie Regenwolken abziehen. Nach und nach füllte sich Jeognins Verstand wieder mit seinen eigenen Gedanken und Reaktionen. Er schüttelte sich, zerstörte die letzten Funken an Leere, bis er wieder Herr seiner Sinne war. Erst dann konnte er sehen, wo er sich befand. Mitten im Meer. „Was...was mache ich hier?", fragte er sich, komplett ahnungslos. Stand er nicht am Strand und hatte mit Hyunjin geredet? Hyunjin! Jeongin suchte das Meer nach dem Meermann ab, sah ihn in den Tiefen des Meeres aufblitzen. Er sah ihm direkt in die Augen.
Hyunjin riss seine blauen Augen auf. Was war gerade passiert? Hatte sich gerade Jeongin selber aus seiner Trance befreit? Das ist noch nie passiert! „Nein...das kann nicht sein!", stammelte er, völlig aus dem Konzept gebracht. Jeder Mensch, dem er was vorgesungen und geküsst hatte, war ihm in die Falle getappt. Es gab da keine Ausnahme. Niemand konnte seinen Lippen widerstehen, sie wollen alle mehr von ihm haben. Jeder war machtlos gegen seine Schönheit und seiner Stimme. Wieso hatte Jeongin es geschafft, sich loszureißen und wieder Klar bei Verstand zu sein? Wie? Hyunjins Blick verfinsterte sich langsam. „Du!", fauchte er dem jungen Mann an. „Hyunjin? Was ist gerade passiert?", fragte Jeongin. Noch immer hatte er die große Lücke in seinem Kopf, wieso er hier im Meer war. „Du weißt es nicht?" Hyunjins Augen glühten förmlich. Irgendwie bekam Jeongin Angst. Er machte einen Schritt nach hinten, passte auf, dass er nicht ins Wasser fiel, während sein Schuh den festen Untergrund fand. „Ich gehe lieber...", sagte er leise. Je mehr er in Hyunjins aufgebrachtes Gesicht sah, desto mehr Angst fühlte er.
Hyunjin griff nach seinem Bein, lies es nicht los. „Sag mir erst, wie du das gemacht hast!", wollte er wissen. Jeongin versuchte sich loszureißen, doch Hyunjin hatte Kraft im Arm und er verstärkte seinen Griff nur noch mehr. „Was meinst du? Ich versteh dich nicht." Dann endlich lockerte der Meermann den Griff um sein Bein. Nachdem Jeongin die neu erworbene Freiheit spürte, wollte er nur noch hier weg. „Du scheinst keine Ahnung zu haben." Mit den Worten tauchte Hyunjin ab, lies nur noch seine Schwanzflosse blicken, bevor dann komplett verschwunden war. Noch immer etwas neben der Spur lief Jeongin zurück zu seiner Hütte. Zwar war da immer Ungewissheit in seinem Kopf und Hyunjin machte ihn Angst aber eine Sache war ihm nicht unklar: Hyunjins Kuss war unglaublich gewesen. Er strich sich kurz mit der bloßen Hand über die Unterlippe, als würde er den Kuss dort noch fühlen können. Irgendwas hatte Hyunjin an sich, etwas, was Jeongin faszinierte. Die ganze Zeit dachte er an den hübschen Meermann nach, während er versuchte zu schlafen.
Am nächsten Tag verabredete sich Jeongin mit Chenle und Chan. Nach einem leckeren Frühstück beschlossen die drei gemeinsam zum Strand zu gehen und dort den Tag zu verbringen. Die Sonne strahlte warm auf Jeongins nackte Ärmel. Er hatte ein weiß grau gestreiftes weites T-Shirt an und eine lockere, helle Jeans. Genau die richtige Kleidung für heute. Auch Chenle und Chan waren eher sommerlich angezogen. „Heute ist es richtig warm. Die letzten Tage war es ziemlich frisch." Chan legte sein Handtuch auf den Strand. „Und dann geht ihr surfen?", fragte Jeongin. Dass Chenle sogar surfte, wenn es kalt war, konnte er nicht glauben. „Ja natürlich!" Chenles weiße Zähne blitzen frech. Chan zog sein Shirt aus. Feste Bauchmuskeln durchzogen sein Oberkörper. Er wandte sich zu Jeongin. „Lust eine Runde Schwimmen zu gehen?" Der Student überlegte kurz, musste aber dann gähnen. Die letzte Nacht hatte er wegen Hyunjin nicht wirklich viel geschlafen.
„Da scheint jemand nicht viel geschlafen zu haben", bemerkte Chenle, nachdem er eine Kühlbox mit Getränken in den Sand abstellte. „Wenn du 'ne Runde schlafen willst, dann mach ruhig", sagte Chan lächelnd. Jeongin setzte sich auf sein Handtuch, welches er neben Chans Handtuch abgelegt hatte. Er hatte da eine Frage an die beiden. „Kann ich euch etwas fragen?" Etwas nervös wurde Jeongin. Seine Frage klang so dämlich. „Ja klar."
„Glaubt ihr an Meerjungmänner?"
„Meerjungmänner? Ich kenne nur Meerjungfrauen", meinte Chenle grinsend. Jeongin blickte zu Chan, „Nein, sie sind nur erfunden. Hast du eine gesehen?", fragte der Surfer scherzhaft. Wenn er nur wüsste, wie recht er lag.
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