Zeitreisen?
Es war schon spät am Abend. Roman lag friedlich in seinem Bett und hielt seinen Freund im Arm. Dieser war unglaublich glücklich und genoss die Ruhe. Die beide hatten schließlich einen langen und anstrengenden Tag hinter sich.
"Du bist so ruhig, Jule. Ist bei dir alles in Ordnung?", fragte Roman leise. Vorsichtig strich er dem jungen Mann in seinen Armen über die Haare.
Julian lächelte, drehte sich in Romans Armen um und küsste seinen Freund. Danach sagte er: "Mir geht es super, bin nur müde."
"Ich sollte dich wohl schlafen lassen. Ich wollte dich nicht stören", sagte Roman leise.
Julian wusste, dass etwas sein Freund bedrückt. Deswegen griff er zu Romans Händen und drückte diese sanft.
"Du hast was, oder? Möchtest du mir erzählen, worüber du dir dein hübsches Köpfchen zerbricht?"
"Ich denke doch über nichts nach, Julchen", murmelte Roman und gab seinem Freund einen Kuss.
"Natürlich denkst du über etwas nach", sagte Julian ruhig, "ich kann es sehen."
"Hast ja recht", sagte Roman. Er setzte sich im Bett auf.
"Also, was hast du auf dem Herzen?", fragte Julian leise. Auch er setzte sich auf und legte den Kopf auf Romans Schulter. Er wollte ihm nahe sein, seine Wärme spüren und ihm Unterstützung schenken.
"Stell dir mal vor, es gäbe Zeitreisen", sagte Roman.
"Du meinst wie bei" Zurück in die Zukunft"? Dann solltest du auf jeden Fall keine Sportwetten abschließen", schmunzelte Julian, doch Roman blieb ruhig.
"Nein, nicht so. Sondern so, dass du mit deinem eigenen Ich reden kannst. So wie bei "The Adam Project"."
"Den Film mit Ryan Reynolds, der ganz neu raus gekommen ist. Der war richtig gut und der Reynolds sah ja mal so gut aus", murmelte Julian.
Überrascht schaute Roman zu seinem Freund: "War das dein einziger Gedanke bei dem Film? Und was ist mit mir?"
"Ich darf gucken, nur nicht anfassen", grinste Julian. Er gab Roman einen Kuss und fuhr mit der Hand durch dessen Haare. Roman schmunzelte in den Kuss und legte seine Hand auf Julians Brust.
"Du bist so ein Schlawiner, Babe. Aber darum geht es doch jetzt nicht. Er hat mit seinem Vergangenheits-Ich geredet."
"Ich weiß. Und mit seinem Vater. Das war eine sehr emotionale Szene. Fand ich richtig schön", sagte Julian. Er hatte in dieser Szene auch ein paar Tränen verloren und Roman musste ihn trösten.
"Stell dir vor, du könntest mit deinem Vergangenheits-Ich reden. Was würdest du ihm sagen? Und zu welchem Zeitpunkt würdest du zurückkehren?", fragte Roman leise.
"Diese Frage bedrückt dich schon etwas länger, oder?", fragte Julian genauso leise zurück, "deswegen warst du nach dem Film so still."
"Nun sag schon, wohin würdest du gehen? Was würdest du dir selber sagen?", fragte Roman wieder.
Julian überlegte lange und legte den Kopf wieder auf Romans Schulter. Dann sagte er leise: "Ich würde zu meinem 13-jährigen Ich zurück gehen. Ich würde ihm sagen, dass alles gut wird. Auch wenn nicht immer alles rosig aussieht. Und dass er nicht immer alles hinnehmen muss, wie es ist."
"Du wurdest gehänselt?", fragte Roman leise.
"Naja, nicht wirklich", flüsterte Julian, "aber ich wurde auch nicht gerade gut in der Schule behandelt. Mir war früh klar gewesen, dass ich Jungs viel interessanter fand als Mädchen. Und das war nicht nur das übliche "Ich will nicht mit Mädchen spielen". Es war ein Mädchen sind in Ordnung, aber Jungs anzuschmachten ist besser. Naja, und ich war in Sport damals echt nicht gut."
"Wie konntest du schlecht in Sport sein? Du bist jetzt Profi Fußballer", sagte Roman und legte einen Arm um seinen Freund.
"Ich kann es dir echt nicht erklären, Schatz. Es war, als hätte sich auf einmal alles geändert", murmelte Julian und kuschelte sich an seinen Freund, "aber wo würdest du hin?"
"In den Winter 2019", flüsterte Roman.
Überrascht schaute Julian seinen Freund an und fragte leise: "Wieso genau dahin?"
"Ich würde meinem Ich ermutigen, dir endlich zu sagen, was ich fühle. Vielleicht hätte ich dich von deinem Wechsel abhalten können. Oder wir wären vielleicht früher zusammen gekommen", flüsterte Roman.
"Ich hätte niemals wechseln dürfen...", flüsterte Julian und drückte Roman fest an sich. Tränen liefen über seine Wange und er fühlte sich unglaublich schuldig.
"Wenn du nicht gewechselt hättest, hätte ich wahrscheinlich niemals eingesehen, dass ich mich in dich verliebt habe", sagte Roman leise.
"Ich liebe dich, Roman...", flüsterte Julian. Seine Stimme brach und er war kaum zu hören. Doch seine Gefühle waren ernst und er liebte diesen Mann unglaublich.
"Ich liebe dich auch, Julian... So sehr...", sagte Roman genauso leise.
Er beugte sich zu Julian und küsste ihn. Er küsste Julian voller Leidenschaft und Liebe. Und Julian erwiderte den Kuss genauso.
Bei dem Kuss alleine blieb es nicht. Sie ließen ihren Emotionen vollen Lauf.
Der Abend wurde zu einem einschneidenden Erlebnis in dem Leben der Beiden. Die Liebe zwischen Julian und Roman verfestigte sich nur noch mehr. Selbst über die Entfernung merkte sogar ihr Umfeld, dass sie einander liebten.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro