fünf.
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Elizabeth || Ich befinde mich mitten im Niemandsland und so langsam werde ich sauer. Ich werde nicht gerne versetzt und es ist mir egal, ob ich einen Möchtegernpopstar warte oder nicht.
Eine halbe Stunde bei dieser Kälte in einer verlassenen Straße zu verbringen, gehört definitiv nicht zu den Aufgaben, die in meiner Jobbeschreibung standen.
Der Himmel fängt an, langsam von blau zu schwarz zu wechseln und außer mir befindet sich niemand anderes auf der Straße.
Die ganze Gegend liegt verloren da und ich fange an, mich zu wundern, ob Harry Styles mir eins auswischen will, als Reaktion auf diesen dämlichen Vertrag.
Mein Blick schweift sehnsüchtig zu meiner linken, in der ein kleines Café seine Fenster beleuchtet hat und von außen ziemlich einladend aussieht. ‚The Meeting' prangt in etwas abgeglichenen Farben über der Tür als Schriftzug und gibt dem ganzen einen Flair des vergangenen Jahrhunderts.
Außerdem ist eine Lichterkette liebevoll um den Türrahmen gewickelt worden und lädt gerade dazu ein, hineinzugehen.
Zu jeder anderen Zeit hätte ich den Anblick genossen, doch gerade überwiegt in mir einfach die Wut auf Harry und seine dämliche Anweisung, bloß nicht ohne ihn das Café zu betreten, weil ich nicht wüsste, welchen Tisch ich unbedingt nehmen sollte.
Nach weiteren fünf Minuten, die nur schleichend vergangen sind, ignoriere ich seine Anweisung einfach und betrete das Café.
Eine Glocke kündigt mein Erscheinen an, als ich durch die Tür trete und ich bin dankbar für die Wärme, die der Raum ausstrahlt. Schnell schließe ich die Tür wieder und nehme mir einen kleinen Tisch direkt am Fenster, sodass ich die Straße im Blick habe.
Falls das Sternchen doch noch beschließen sollte, aufzutauchen, würde ich ihn wenigstens rechtzeitig bemerken und auf mich aufmerksam machen.
Ich ziehe meine Jacke aus und kurze Zeit später kommt eine Bedienung zu mir, die wohl in meinem Alter sein muss, um meine Bestellung aufzunehmen.
„Ich hätte gerne einen warmen Tee", bitte ich die Kellnerin, die meinen Wunsch auf ihrem Block notiert und mir ein Lächeln schenkt.
„Kommt sofort", meint sie dann zu mir und verschwindet in Richtung der Tür, hinter der ich die Küche vermute.
Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück, reibe meine Hände aneinander, um mich aufzuwärmen und bekomme zum ersten Mal die Gelegenheit, mich genauer umzuschauen.
Wie auch von außen, wirkt das Café leicht in die Jahre gekommen, aber äußerst liebevoll gepflegt. Der ganze Raum ist mit Deko und anderen kleinen Blickfängen ausgestattet. Hinter der Theke hängt eine Fotoserie mit berühmten Gästen, die bereits ein paar Stunden in ‚The Meeting' genossen haben und wenn ich mich nicht ganz irre, meine ich, Harry Styles ebenfalls auf einem der Bilder erkennen zu können.
Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher, denn er wirkt auf dem Foto unwahrscheinlich jung. Der Junge auf dem Bild hat ein strahlendes Lächeln, dass seine Augen erreicht und die Haare lockig, jedoch um einiges kürzer, als er sie heutzutage trägt.
Nach einiger Zeit des Musterns, beschließe ich, dass es Harry sein muss. Die Ähnlichkeiten, die nach längerem Betrachten auffallen, wären sonst zu viel des Zufalls.
Mein Blick schweift weiter durch den Raum und bleibt an den vier einzigen anderen Gästen hängen, die ich auf über siebzig schätzen würde.
Alle drei Damen und der Herr haben ein Stück Kuchen vor sich stehen und quatschen vergnügt miteinander.
Die Bedienung bringt mir meinen Tee und ich bedanke mich, bevor ich sie bitte, mir ebenfalls ein Stück des Kuchens zu bringen. Wenn Harry nicht kommen sollte, dann habe ich wenigstens etwas Gutes zu Essen gehabt.
Abgesehen von den vier älteren Herrschaften ist das Café unbesucht, was mich jedoch nicht weiter überrascht. Es liegt so abgeschieden, dass ich es selbst mit Wegbeschreibung kaum gefunden habe und ich bezweifle, dass sich oft Leute in diese abgelegene Gegend verlaufen.
Irgendwie macht das den Ort zu etwas Besonderen.
Während ich gedankenverloren in meinem Tee rühre, sehe ich endlich ein Auto vorfahren und einen jungen Mann aussteigen, der auch trotz der Kapuze ohne Schwierigkeiten als Harry Styles zu identifizieren ist, sofern man ihn denn erwartet.
Ich winke ihm zu und nur Sekunden später betritt er das Café, wobei er seine Kapuze, die er bis jetzt dicht ins Gesicht gezogen hatte, abwirft und mir ein halbes Lächeln schenkt.
Ich erwidere sein Lächeln nicht, sondern sehe ihn stattdessen böse an, während er sich den zweiten Stuhl nach hinten schiebt und sich setzt.
„Du bist zu spät. Schon wieder."
„Vielleicht bist du auch einfach nur zu früh", erwidert er und zwinkert mir zu.
Er zieht sich die Jacke aus und hängt sie hinter sich über den Stuhl, bevor er sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht streicht. Das scheint er andauernd zu tun und ich bin mir nicht einmal sicher, ob er sich dessen bewusst ist.
Ich verdrehe die Augen. „Dein Charme zieht bei mir nicht, also versuch es erst gar nicht."
„Vielleicht hättest du den Vertrag einfach um den Unterpunkt ‚Pünktliches Erscheinen' erweitern sollen", meint er abweisend.
Eine Antwort bleibt mir erspart, da die Bedienung erneut an den Tisch kommt, mir mein Stück Kuchen bringt und dann Harry fragt, was er haben möchte.
„Was trinkst du da?" Er zieht die Stirn leicht zusammen und nickt in Richtung meiner Tasse.
„Früchtetee", antworte ich ihm bereitwillig.
„Du könntest mit Louis verwant sein", merkt er an und einer seiner beiden Mundwinkel hebt sich leicht.
„Wieso das denn?", entgegne ich verwirrt, doch er winkt ab.
„Nicht so wichtig", meint er und bittet die Bedienung dann, ihm ebenfalls einen Tee zu bringen.
„Wieso genau befinden wir uns eigentlich in einem der entlegensten Cafés Londons? Meinst du nicht, ein Starbucks hätte es auch getan?", erkundige ich mich. Jedenfalls hätte mir das einziges an Zeit erspart. Vor allem aber an Nerven und zu kalten Füßen.
Harry starrt mich an und verschränkt die Arme. „Vielleicht bist du doch nicht so kompetent für deinen Beruf, wie du denkst."
„Was soll das den bitte heißen?" Beleidigt sehe ich ihn an.
Wenn einer nicht für seinen Job qualifiziert ist, dann wohl er. Ich bin jedenfalls nicht diejenige, die am laufenden Band zu spät kommt und einen Gerichtstermin vor der Nase hat.
„Das heißt, dass wir gerne auch zu Starbucks gehen können, wenn du willst, dass der Vertrag nicht einmal eine Woche lang geheim bleiben wird. Der altersdurchschnittliche Starbuckskunde ist ohne jeden Zweifel im Teenageralter und die Läden sind außerdem immerzu gnadenlos überfüllt. Da würden wir keine drei Worte miteinander wechseln können, bevor wir auffliegen würden", meint Harry genervt. „Außerdem hatte ich gedacht, dass ich dir gesagt habe, dass du draußen warten sollst?"
„Nur zur Info, Sternchen. Ich bin nicht einer deiner Handlager, die du so wundervoll herumkommandieren kannst. Ich stand schon länger als eine halbe Stunde draußen und habe auf dich gewartet, bevor ich reingegangen bin. Ich werde garantiert morgen deswegen krank sein, also hör auf zu meckern", erwidere ich mit leichter Wut.
Die Bedienung bringt Harry einen Tee und er versenkt ohne zu probieren gefühlte zehn Kilo an Zucker in seiner Tasse.
„Es tut mir Leid, okay?", antwortet er schließlich und scheint es ehrlich zu meinen. „Ich bin einfach nur ziemlich gestresst und das Interview hat länger gedauert, als ich erwartet hätte. Und dann bin ich auch noch in den Berufsverkehr geraten."
„Ein Anruf hätte nicht geschadet, weißt du?", merke ich dennoch an.
Er schenkt mir einen schuldbewussten Blick. „Tut mir leid, daran habe ich gar nicht gedacht."
„Nachdenken scheint sowieso keine deiner Stärken zu sein", entgegne ich und bereue es im nächsten Moment schon.
„Wie kommst du denn jetzt darauf?" Aufgebracht sieht er mich an.
„Das hätte ich nicht sagen sollen." Ich beiße mir auf die Lippen. „Vergiss es einfach. War nicht so gemeint."
„Es war genauso gemeint. Ist es, weil ich dumm genug war und mir einen Filmriss eingehandelt habe, während einer Nacht, in der ich angeblich jemanden vergewaltigt hätte?", zischt er. „Denn falls du das meintest. Ich weiß selbst, dass das bescheuert war. Aber andauernd darauf rumzureiten macht es auch nicht besser."
Ich nehme einen Schluck Früchtetee und genieße die süße Note kurz, bevor ich schlucke.
„Ist es das, weswegen das Interview solange gedauert hat?", rate ich und muss wohl ins Schwarze getroffen haben.
„Anscheinend bin ich momentan das Opfer Nummer eins, wenn es um Promiklatsch geht. Und so langsam bin ich es leid", gibt Harry zu.
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, hat meine Mutter früher immer gesagt.
Ich beschließe, es gut sein zu lassen und nicke in Richtung des Fotos an der Wand, welches Harry abbildet.
„Wie alt warst du da?"
Er folgt meinen Blick und braucht einen Moment, bis er versteht, was ich meine. Dann legt sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen.
„Ich muss wohl gerade achtzehn geworden sein. Ich glaube, das Foto ist kurz nach meinem Geburtstag entstanden. So genau erinnere ich mich nicht mehr daran. Aber auf jeden Fall ist es eine gefühlte Ewigkeit her", fängt er an zu erzählen. „Ich bin mit meiner Schwester in der Stadt gewesen, nachdem wir wochenlange Promo-Aktionen hinter uns gebracht haben. Ich wollte einfach nur einen Tag mit Gemma verbringen, aber egal, wo wir auch hingehen, überall waren Fans von uns, die ein Foto mit mir wollten. Oder ein Autogramm. Oder ein Gespräch. Wie das eben so ist. Ich hatte es bis zu diesem Zeitpunkt immer sehr genossen, im Mittelpunkt zu stehen. Die Aufmerksamkeit hat mir gefallen. Aber an diesem Tag habe ich das erste Mal zu viel von meinem neuen Leben gehabt."
Er unterbricht sich kurz, um einen Schluck zu trinken. „Irgendwann haben Gemma und ich beschlossen, dass es keinen Sinn mehr machte. Wir konnten nichts wirklich angucken, sondern wurden von einem Laden in den anderen verfolgt. Also haben wir uns in eine U-Bahn gesetzt und sind einfach gefahren. Bis zur Endstation, ohne überhaupt einen Plan zu haben, was uns dort erwarten würde. Dieses Planlose ist es, was das Ganze so spannend gemacht hat. Denn zum ersten Mal an diesem Tag waren wir zwei alleine und konnten die Zeit genießen. An der Endstation stiegen wir aus. Uns kam es vor, als wären wir im Niemandsland gelandet. Es war kalt draußen, nicht ganz so kalt wie heute, aber dennoch war die Temperatur durchaus winterlich. Wir sind durch die Straßen gelaufen und schließlich irgendwie vor diesem Café gelandet. Seit diesem Tag komme ich immer hierher, wenn ich mal eine kurze Auszeit von allem brauche."
Ein kleines Lächeln umspielt Harrys Lippen, während er sich zurückerinnert und lässt ihn zum ersten Mal heute sympathisch wirken. Seine Augen strahlen freundlich und fast verstehe ich, was all die Mädchen an ihm finden.
„Ich hatte ehrlich gesagt etwas Spektakuläreres erwartet. Mit Polizei und Verfolgungsjagden und diesen Dingen", merke ich grinsend an und bringe ihm zum Lachen.
„Ich wünschte, ich könnte mit so etwas dienen. Aber meistens ist mein Leben nicht so spannend, wie es den Anschein hat", zwinkert er.
„Ja, es ist im Grunde ganz normal", meine ich sarkastisch.
Er sieht mich nachdenklich an und schüttelt schließlich den Kopf. Ich habe keine Ahnung, was er mir damit sagen will, aber ich hake nicht nach.
„Also, was ist nun? Wollten wir nicht einen Masterplan entwerfen, um mir eine gute Freundin zu besorgen?", fragt Harry nach einer Weile.
„Sicherlich", stimme ich zu. „Lass uns anfangen."
Geschäftsmäßig wühle ich in meiner Tasche und ziehe einen Ordner hervor, bevor ich nach einem Kugelschreiber krame, den ich ebenfalls ablege.
„Was ist das?", erkundigt er sich neugierig, als ich den Ordner aufschlage.
„Ich habe schon ein bisschen was vorbereitet", erkläre ich und schiebe ihm ein Blatt herüber. „Hier werden wir zum Beispiel vermerken, welche Kriterien das Mädchen erfüllen sollte."
Er fängt an zu lachen und sieht mich ungläubig an. „Glaubst du wirklich, man kann sich in jemanden verlieben, nur weil er allen deiner Kriterien entspricht?"
„Du etwa nicht?", entgegne ich.
Er schüttelt den Kopf. „Nein, ganz sicher nicht. Man kann das Leben nicht so planen."
„Wir haben aber keine andere Wahl, als dein Leben zu planen", erwidere ich leicht genervt. „Und irgendwo müssen wir nun einmal anfangen. Nur weil wir eine Liste mit deinen Wunschvorstellungen erfüllen, heißt das ja nicht gleich, dass das Mädchen allen entsprechen muss."
„Okay, in Ordnung", bestätigt Harry.
Ich nehme einen weiteren Schluck Früchtetee und esse noch schnell ein Stück Kuchen, bevor ich ihn fragend ansehe. „Also, wie soll deine Traumfrau sein?"
„Nett und freundlich, auf jeden Fall", fängt er an aufzuzählen. „Intelligent. Wissbegierig. Witzig. Hilfsbereit und Kinderlieb bestenfalls auch. Und man sollte sich über alles gut mit ihr unterhalten können."
Ich nicke, denn das sind sicherlich die Basiskriterien und schreibe sie stichpunktartig auf das Blatt.
„Sie sollte sich für mich interessieren und nicht einfach nur für meine Person, nur weil ich berühmt bin."
Er beißt sich nachdenklich auf die Lippe und ich ergänze die Liste um den Punkt.
„Sollte sie sich für deine Musik interessieren?", frage ich ihn.
Er zuckt mit den Schultern. „Ein gewisses Interesse wäre schon nicht schlecht, aber bitte kein Fangirl, das mich nur deswegen anhimmelt. Eigentlich ist es mir egal, ob ihr meine Musik gefällt oder nicht, solange sie mich unterstützt."
Ich nicke. „Sollte sie studieren oder studiert haben?"
„Das ist mir völlig egal. Viel wichtiger ist es mir, dass sie kreativ ist", erwidert er. „Und es wäre nicht schlecht, wenn sie sportlich wäre."
Ich ergänze die Liste um ‚sportlich'.
„Außerdem sollte sie schon schlank sein."
„Wow, das ist an Oberflächlichkeit kaum zu übertreffen", merke ich an und verdrehe die Augen.
Aber was sollte ich auch schon anders erwarten. Er könnte wahrscheinlich jedes Model haben, da ist es klar, dass er eine schlanke Freundin will.
„Mir persönlich ist es egal, ich achte meistens sowieso vielmehr auf den Charakter", protestiert er hastig.
Zweifelnd ziehe ich eine Augenbraue hoch.
„Wirklich!" Beteuernd hebt er die Hände. „Mir ist das wirklich egal, aber die Presse wird sich ansonsten geradezu auf das Mädchen stürzen und sie immer und immer wieder schlecht reden und das möchte ich niemandem antun. Das hat niemand verdient."
Kommentarlos ergänze ich die Liste um den Unterpunkt ‚sportlich' und liste einige weitere Kriterien, die er aufzählt.
„Fällt dir sonst noch etwas ein?", frage ich ihn schließlich.
Er überlegt kurz und schüttelt dann den Kopf. „Nein, ich denke nicht. Aber wir haben das größte Problem noch nicht einmal angesprochen."
„Und das wäre?", hake ich nach, denn ich habe nicht die geringste Idee, worüber er gerade spricht.
Harry klaut sich ein Stück meines Kuchens und ich starre ihn wütend an, was er mit einem Lachen quittiert.
„Der Kuchen ist wirklich gut", merkt er an, während er kaut.
„Man redet nicht mit offenem Mund", mahne ich, als würde ich mit Jette sprechen. „Und natürlich ist der Kuchen gut, sonst würde ich ihn nicht essen."
Er verdreht die Augen und ich strecke ihm die Zunge heraus. Wie erwachsen wir uns doch gerade benehmen, da kann man geradezu stolz drauf sein, denke ich sarkastisch.
„Was genau ist jetzt das größte Problem?", frage ich ihn erneut.
„Die Liste ist ja ganz schön, aber das ändert nichts daran, dass wir noch nicht wirklich praktisch gedacht haben. Wie genau soll ich jemanden kennenlernen?"
„Du könntest einfach jemanden auf der Straße ansprechen und nach einem Date fragen. Das machen tausend andere Jungen auch so und haben damit nicht selten Erfolg", erwidere ich.
„Und riskieren, dass mich das Mädchen vor allen Augen entführt? Keine so gute Idee", entgegnet er schnaubend.
Ich sehe ihn zweifelnd an.
„Wir hatten Mal eine Gruppe von Fans, die sich hinter unserem Hotel in den Müllcontainern versteckt haben und wirklich vorhatten, uns in ihr Auto zu zerren. Sorry, aber das werde ich nicht nochmal riskieren", erzählt er mir.
Ich muss lachen, als ich mir das Ganze bildlich vorstelle und lenke ein. „Okay, dann lass uns erst kurz beobachten und dann jemanden auswählen."
Während ich meinen Kuchen aufesse, kommt mir eine Idee. „Wie wäre es, wenn du es mit der Kellnerin versuchst? Sie scheint wirklich nett zu sein."
Ich nicke unauffällig in die Richtung des Mädchens, das gerade dabei ist, die Theke abzuwischen.
Harry schüttelt den Kopf. „Keine Braunhaarige, tut mir leid."
„Wow, ich hatte schon befürchtet, dass du oberflächlich bist, aber so oberflächlich? Kaum zu glauben. Gratulation, du bist echt noch schlimmer, als ich dachte", merke ich kopfschüttelnd an.
„Ich bin überhaupt nicht oberflächlich", protestiert er und ich kann die unterdrückte Wut in seiner Stimme hören.
„Ach nein? Dann hast du dich wohl selbst noch nicht reden gehört", meine ich.
„Nein. Mal darüber nachgedacht, dass das auch einen Grund haben könnte? Du kennst mich noch nicht einmal wirklich und schon verurteilst du mich. Vielleicht solltest du noch einmal darüber nachdenken, wer von uns beiden hier oberflächlich ist", entgegnet er sauer.
„Verrätst du mir den Grund?", erwidere ich mit unterdrückter Wut. „Ich wette es gibt nicht einmal einen."
„Sicherlich nicht. Es interessiert dich sowieso nicht. Alles, wo du hinterher bist, ist einen guten Job zu machen, damit du mich schnell wieder loswirst", wirft Harry mir vor.
Ich stehe auf und ziehe mir die Jacke an. „Ich gehe jetzt. Und du überlegst dir besser, woher du ein Mädchen für ein Date herbekommst", entgegne ich und verlasse das Café ohne mich weiter von ihm zu verabschieden, nachdem ich einen Zwanziger auf den Tisch geworfen habe.
Soll er doch sehen, wie er alleine klarkommt.
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