[A/N: Ohayo liebe Leser!
Ich glaube, meine kleine Schreibpause, die ich jetzt ein paar Monate eingelegt habe, hat mir gut getan. Mich plagt zwar eine fiese Erkältung, aber nächste Woche kommt der Durchstart. Als kleine Randnotiz hat mich das Lied "Photograph" von der Band Nickelback zur Story inspiriert. Viel Spaß beim Lesen!
Eure Lara-Chan 🌹]

Copyright: Kawai-Girl_04

Shippings: Leopika

Bei seiner Nachtwache durchstöbert Kurapika ein wenig die Dateien seines Mobiltelefons und stößt auf einige Erinnerungen, die ihn nun die letzten Monate einholten.

Photographs

Seine Hände waren durch die kühle Temperatur ziemlich kalt, aber schmerzen schienen sie noch nicht.
Er legte sie aufeinander und rieb sie gegeneinander, um durch die Reibung Wärme zu erzeugen.

Kurapika hatte sich zum Einzelposten für Neons Wache gemeldet, um somit seinen anderen Kollegen wie Melody und Basho eine Pause von der gestrigen, anstrengenden Nacht zu gönnen. Doch er hätte niemals gedacht, dass es heute Nacht so kalt werden würde. Während Linssen und einer der neuen Anwärter den Innenjob übernahmen, blieb Kurapika nur noch die Außenwache übrig.

Er seufzte kurz mit geschlossenen Augen, wobei sein Haupt gen Boden gerichtet war. Das plötzliche Vibrieren seines Mobiltelefons zog die Aufmerksamkeit auf sich und war neben dem Wispern des Windes das Einzige, was man in der dunklen Nacht vernahm.

Normalerweise wäre das nun einer der Zeitpunkte gewesen, an welchen Kurapika das Vibrieren ignoriert hätte, um sich dafür zu entscheiden seine volle Aufmerksamkeit der Arbeit zu schenken, doch er tat es nicht. Ein unbestimmter Grund, den er nicht hätte erklären können, hielt ihn von diesem Treiben ab.

Vorsichtig nahm er es aus seiner Hosentasche hervor und schaltete den Bildschirm ein, auf welchem er direkt einige ungelesene Nachrichten erkennen konnte. Er entsperrte die Blockade, die ihn daran hinderte, in das Innere seines Mobilgeräts hinein zu gelangen.

6 neue Nachrichten.

- von: Melody-
Ich wünsche dir eine angenehme Schicht, Kurapika. Ruh dich danach gut aus.
Liebe Grüße, Melody.

- von: Linssen-
Hab den Papierkram erledigt, Boss.

- von: unbekannt -
Morgen um 10:25 Uhr findet das nächste Treffen statt.
Nostrade, Light.

- von: Leorio-
Wie geht es dir, Kurapika?

- von: Leorio-
Isst du auch genug? Ich hab lange nichts mehr von dir gehört.

-von: Leorio-
Falls du meine Nachrichten liest, wünsche ich dir eine gute Nacht.

Kurapika konnte nicht anders, als entgeistert und seufzend mit dem Kopf zu schütteln, obwohl sich auch ein kurzer Ausdruck von Freude auf seinen Lippen spielte. Obwohl er keiner dieser Nachrichten eine Antwort entgegen sendete, machten ihn der Inhalt glücklich.

Kurz blickte er auf und starrte in die dunkle Umgebung, in der sich keine ungewöhnlichen Geschehnissen abspielten. Immer wieder fuhren Autos an ihm vorbei, aber keines der Fahrzeuge weckte seinen Verstand. Kurapika widmete seine Aufmerksamkeit also wieder seinem Telefon und durchstöberte einige Dateien.

Seine Augen blitzten auf, als er einige unbekannte Fotos, die er zuvor noch nie erblickt hatte, sah. Überrascht öffneten sich seine Lippen und ein kurzer Atemzug wurde von ihm aus gestoßen. Daraufhin schlossen sich seine Lippen wieder. Die Frage, woher diese unbekannten Fotografien kamen, konnte Kurapika sich schnell zusammen reimen, wenn er daran dachte, dass sie ihm wahrscheinlich zugesendet wurden.

Vorsichtig lehnte er sich mit seinem Rücken gegen die beige, aus Marmor bestehende Hauswand und blickte auf den leuchtenden Bildschirm vor ihm.
Er betrachtete das Bild auf welchen Gon und Killua im Vordergrund posierten und fröhlich in die Kamera lächelten. Im Hintergrund spielte sich eine festliche Parade, woraufhin man erschließen konnte, dass die beiden Jungen zu diesem Zeitpunkt ein Sommerfest oder etwas ähnliches besuchten. Ein sanftes, zufriedenes Lächeln bildet sich auf Kurapikas Lippen und anschließend wischte er mit seinem Finger über seinen Bildschirm, sodass ihm das nächste Bild angezeigt wurde.

Auf der nächsten Fotografie befand sich ein riesiger Bücher-Stapel, der vielleicht einen guten Meter erreichte. Zuerst verwirrt betrachtete Kurapika den Turm aus Büchern, welcher ihm nicht verriet, welche Art Bücher es darstellen könnte. Beim genaueren Suchen nach dem Ursprung der Quelle, stellte sich heraus, dass dieses Bild von Leorio stammt.

-von: Leorio:-
Sieh mal! Das sind bis jetzt alle Medizinbücher, die ich durchgelesen habe. Es erinnert mich ein bisschen an dich in der Hunter-Prüfung. Erinnerst du dich noch an den großen Stapel in diesem Turm? Meiner ist zwar kleiner, aber...

-von: Leorio:-
Ach! Vergiss es einfach! Schreib mir irgendwann, wenn du Zeit hast.
Bitte.

Kurapika hatte diese Nachrichten nie gelesen. Immer zu ignorierte er sie und plante auch nie, sie irgendwann einmal zu lesen. Er schaltete sein Telefon aus und nahm einen tiefen Atemzug, während er die Augen geschlossen hielt. Ein Funken Reue kam in ihm auf, dass er all diese Momente verpasst hatte. Natürlich hätte er sie gerne mit seinen Freunden zusammen gelebt, doch das Ziel die Augen seines Stammvolkes zurück zu erlangen, hatte genauso viel Priorität.

Er hatte Gon und Killua seit einer Ewigkeit nicht gesehen und selbst, wenn er daran gedacht hatte sie wiederzusehen, setzte er seine Arbeit davor, um für sein Eigen eine Ausrede zu finden. Seufzend ließ er den Kopf hängen. Genauso viel Freude ihm diese Bilder bereiteten, so brachten sie auch etwas Deprimierendes mit sich.

Erneut hob er seinen Arm und schaltete sein Mobiltelefon ein. Entschlossen huschte seine Finger über den Bildschirm und wählten die Nummer eines alten Bekannten. Es war eine Sache, die er schon längst hätte tun sollen, es jedoch immer vor sich herschob.

Ausdruckslos führte er sein Handy zu seinem Ohr und wartete geduldig ab, dass jemand auf der anderen Leitung seinen Anruf entgegen nehmen würde. Auch wenn Kurapika es nicht zu erwarten schien, ertönte nach einiger Zeit ein Brummen und daraufhin eine verschlafende Stimme.
" Hallo?"

" Leorio?", erkundigte Kurapika sich direkt ohne den dunkelhaarigen Medizinstudenten zu grüßen oder sich für den plötzlichen Anruf in der Nacht zu entschuldigen.

" Ja, ja, ich bin dran...", brummte er und ein kurzes Rauschen kraxelte darauf. Es herrschte ein kurzes Schweigen, da der blonde junge Mann abwartete, bis kein störendes Geräusch mehr ertönte.

Plötzlich hörte man wie Leorio überrascht aufrief, da er in seinem müden Zustand nun realisierte, dass Kurapika angerufen hatte. Ungläubig rief er fragend in den Hörer, während seine Augen sich in Überraschung weiteten: " Kurapika?! Bist du es wirklich?! "

Entgeistert runzelte Kurapika die Stirn und harsch entgegnete er: " Ja, ich bin es wirklich Leorio."
Etwas überfordert mit der jetzigen Situation schwieg Leorio und fragte anschließend: " Warum rufst du mich mitten in der Nacht an?"

Ein Seufzen entwich Kurapikas Lippen. Er hatte eigentlich gehofft, dass dieses Gespräch sehr knapp werden würde. Kurz sah er sich um und erst nachdem er die Umgebung ausgiebig inspiziert hatte gab er dem Älteren eine Antwort. " Ich möchte dir mitteilen, dass ich nach Hause kommen werde.", sprach er und nahm sein Telefon dann von seinem Ohr.

" Nach Hause?", hakte Leorio stirnrunzelnd nach, doch ehe er eine vernünftige Antwort auf seine Frage erhielt, wurde der Anruf vom Kurta beendet. Daraufhin steckte Kurapika sein Handy in die Hosentasche und konzentrierte sich wieder auf seinen Job. So sehr er auch versuchte sich ein Schmunzeln zu verkneifen, er konnte es nicht, da er wusste, wie sehr sich seine Freunde auf seine Rückkehr freuen würden.

" Nach Hause? Was meint er damit?", fragte Leorio sich und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Als sich seine Augen vor Erkenntnis weiteten, legte er sein Handy auf dem Tisch ab und murmelte dann: " Er kommt her......"

[Ende]