Wie ich gemerkt habe, dass Gott mir ganz nah ist
Erlebnis von: Simone
Nach der Schule habe ich ein FSJ in Kenia gemacht, wo ich deutsche Missionarskinder mit der deutschen Fernschule unterrichtet habe. Es war eine gute Zeit und ich habe mich sehr gut mit den Kindern, ihrer Familie und den anderen Freiwilligen verstanden. Das Gelände der Organisation liegt direkt am Nationalpark von Nairobi und man kann manchmal aus dem Fenster Zebras, Gazellen oder sogar Giraffen sehen. Insgesamt also eine gute Zeit in einer schönen Umgebung.
Zum Ende des Jahres gingen die anderen Freiwilligen nach und nach wieder nach Hause und ich blieb für ein paar Wochen als Einzige zurück. Ich war nicht ganz allein, es lebten noch andere Mitarbeiter auf dem Gelände und ich hatte auch etwas zu tun. Aber ich vermisste meine Freunde und fühlte mich so einsam wie fast noch nie in meinem Leben. Ich war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ebenfalls nach Hause zu gehen und dem Wunsch, dass alle wiederkommen und wir noch ein Jahr zusammen verbringen würden.
Eines Abends ging ich auf dem Gelände spazieren und redete mit Gott. Ich erzählte ihm, wie traurig und einsam ich war und wie sehr ich mir wünschte, jemanden zu haben, der mich versteht und bei mir ist.
Es war ganz still und ich konnte im Mondlicht den Nationalpark sehen. Da kam plötzlich eine Brise auf und es raschelte in den Bäumen.
Da erinnerte ich mich an die Geschichte in der Bibel, in der Gott Elia treffen möchte. Gott zeigt ihm, dass er weder im Sturm, noch im Feuer, noch im Erdbeben ist. Stattdessen kommt Gott in einem leisen Säuseln zu Elia (1. Könige 19,11-13).
Und ich wusste: Gott ist gerade zu mir gekommen. In diesem leisen Rascheln in den Bäumen, in der sanften Brise ist er ganz nah bei mir.
Das war der größte Trost, den Gott mir geben konnte. Ich war immer noch allein, meine Freunde alle schon in Deutschland. Aber ich war nicht mehr einsam, denn Gott war bei mir.
Ich hörte nicht sofort auf, meine Freunde zu vermissen, aber ich war nicht mehr verzweifelt. Ich weiß, dass Gott auch jetzt bei mir ist, ob ich ihn spüre oder nicht. Und manchmal, wenn ich jetzt Zuhause in Deutschland eine Brise in den Bäumen bemerke, dann denke ich an Kenia und daran, dass Gott immer bei mir ist.
11 Er aber sprach: Komm heraus und tritt auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorüber; und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht in dem Erdbeben. 12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns. 13 Und es geschah, als Elia dieses hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und er ging hinaus und trat an den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm, die sprach: Was willst du hier, Elia? - 1.Könige 19,11-13 (Schlachter 2000 - Übersetzung)
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