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Sweetheart with a hangover

Unglaublich, dass es erst ein Jahr her war, dass Ally ihren siebzehnten Geburtstag gefeiert hatte und ich nervös geworden war, als meine und Lukes Beine sich berührten, während wir alle 'How I met your mother'schauten.

Und noch viel unglaublicher was sich seitdem alles geändert hatte. Ich fühlte mich viel wohler in meinem Körper, hatte einen größeren Freundeskreis und einen tollen Freund. Den Besten. Ich war so glücklich, wie schon seit wirklich langer Zeit nicht mehr. Seit ich ein Kind gewesen war, waren die Dinge nicht mehr so in Ordnung gewesen wie jetzt.

Die Pubertät war ziemlich hart für mich gewesen und vor allem von dreizehn bis fünfzehn war ich oft sehr unglücklich gewesen. Ich fühlte mich in meinem Körper nicht wohl, hatte Pickel bekommen und nicht mehr den Stoffwechsel eines Kindes und dachte manchmal es könnte sich nie jemanden in mich verlieben. Doch jetzt war alles gut. Einfach alles.

Das beste war Lionel. Er war einfach toll und schickte mir jeden Tag sehr süße "guten morgen", beziehungsweise "gute Nacht" Nachrichten. Es war einfach schon viel schöner morgens aufzustehen, wenn das erste was ich an meinem Handy sah eine liebe Nachricht von ihm war.

Und als ich letztens gesehen hatte, dass in seiner Instagram Bio jetzt ein rotes Herz, eine Rose und der Buchstabe L waren hatte mein Herz einen kleinen Hüpfer gemacht. Einfach nur zu wissen, dass diese Zeilen für mich standen ließ mich grinsen.

Am Abend von Allys Geburtstagsparty holte mich Sophia ab und ich freute mich total heute mit meinen Mädels ein bisschen zu feiern. Es war ein achtzehnter also mussten wir's richtig krachen lassen. Die Faustregel hieß, an seinem achtzehnten bekam man entweder Alkohol oder etwas peinliches beziehungsweise lustiges geschenkt. Unser Geschenk fiel in beide Kategorien. Joane und ich hatten nämlich eine Flasche Hugo, sowie alle drei Teile Fifty Shades of Grey für Ally besorgt. Wenn schon, denn schon. Das ganze hatte allerdings den Hintergrund, dass sie mal aus Spaß gesagt hatte, sie würde die Bücher gerne mal lesen. Das wusste sie bestimmt nicht mehr, aber hier hatte sie nun die Gelegenheit dazu.

Als Wir bei der Party ankamen tranken wir zum Anfang eine Flasche Sekt und aßen von Buffet, mit dem sich Allys Mutter zugegebenermaßen richtig Mühe gegeben hatte. Es gab Salat, gefüllte Eier, Shrimps, ich fühlte mich wie im Paradies. Luna hatte ihre Polaroid Kamera angezogen, damit wir später Bilder machen konnte und zum Glück hatte ich mich gut geschminkt und sogar einen Eyeliner aufgetragen. Dazu trug ich dunkelgraue High Waist Jeans von Levi's die etwas lockerer saß, meinen schwarzen Nieten Gürtel, den Rosanen Pullover von Polo Ralph Lauren und eine Kette mt einem silber glitzernden Herz von Guess.

Es waren nicht so viele Leute da, eigentlich nur ich, Luna, Marla, Maddie, Ally, Joane und Sophia, weshalb ich befürchtete die Party könnte eher zu einem lahmen Zusammensitzen mutieren, vor allem aufgrund der Playlist, die Ally zusammengestellt hatte. Ihr Musikgeschmack war nicht schlecht, aber es war eben eher so Rock Musik, die für eine Party ziemlich ungeeignet war, da die meisten Lieder keiner von uns kannte.

Wir machten weiter, dass sie ihre Geschenke auspackte, während ich überlegte wie man die Party etwas aufpeppen konnte. Es wurde allerdings echt lustig. Allys Blick als sie unser erstes Päckchen öffnete würde ich nie vergessen. Joane und ich waren total zappelig und lachten und halb tot. „Euer Ernst?", sie sah so aus könnte sie sich nicht entscheiden, ob sie entweder lachen oder heulen sollte. „Hier ist noch eins.", meinte Joane und reichte ihr das zweite Paket.

Ich musste instinktiv an die Sexpuppe denken, die in Warrens Hütte hing. Irgendwann musste ich Lionel dazu ausfragen wer genau auf diese Idee gekommen war.

„Bitte sagt mir nicht, dass darin jetzt die Fortsetzung ist.", rief Ally und Joane und ich lachten kreischend los.

Die anderen hatten ihr Klopfer, Kondome, Geld, sowie eine sehr süße Karte geschenkt. Sophia hatte noch Schnaps und Marla eine Flasche Vodka mitgenommen. Wir gönnten uns alle einen Klopfer und als Ally noch einen nahm jubelte Marla und rief: „Das ist dein erster legaler Drink!"

„Wuhu.", gab ich von mir, „dann kannst du ja jetzt auch Aufsicht in Clubs machen. Und Auto fahren, wenn du mal deinen Führerschein machen würdest." Ich warf einen vorwurfsvollen Blick zu ihr, da sie das immer wieder heraus zögerte.

Nach den Geschenken fingen wir an mit dem Vodka und nachdem wir Ally endlich überredet hatten, die Musik zu ändern wurde es auch lustiger. Marla nutzte ihr verstecktes Faible für Deutschrap und sang mühelos mit Luna zu Rin, Bausa und Capi mit, was man aufgrund ihres braven Aussehens echt nicht erwarten würde.

Luna und ich machten ein Polaroid zusammen und nachdem ich meinen Arm um sie legte und Maddie nochmal meine Haare zurecht gezupft hatte, bevor sie aus dem Kamerabereich ging machte Marla ein Bild von uns. Wir entschieden uns noch mehr Bilder zu machen und gingen dazu in den Garten.
Es war total lustig. Einmal nahm Maddie mich auf ihre Schultern, ein anderes Mal posierten Maddie, Luna und ich wobei die zwei einen Slutdrop machten und ich mir zwei Peace Zeichen vors Gesicht hielt.

Wir hatten total Spaß dabei und ich fotographierte die Polaroids mit meinem Hände nach um vielleicht ein paar davon auf Instagram zu posten.

Wieder drinnen stieg der Alkoholpegel ein weiteres Mal und die Party kam erst richtig in Gang, als Sophia vorschlug aufzustehen und zu tanzen. „Gehen wir kurz nach draußen.", rief Maddie zu mir und ich nickte, da es drinnen echt stickig wurde.

Ich atmete tief ein als ich die kühle Luft der Nacht kostete und ging ein paar Schritte nach vorn um die Sterne sehen zu können. Unglaublich, dass Allys letzte Party erst ein Jahr her war. Maddie hatte hinter mir die Tür geschlossen und stoß zu mir. „Die elfte Klasse ist das beste Jahr.", überlegte ich und musste lächeln. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so glücklich sein könnte. Oder, dass jemand wie Lionel mich mögen würde.

„Das stimmt. In den letzten Jahren hatte man noch die Unsicherheiten der Pubertät, aber die sind jetzt nicht mehr so krass. Und man kann richtig feiern gehen, muss aber noch nicht aufs Abi vorbereiten."

„Die besten Nächte meines Lebens hatte ich mit Abstand mit dir.", meinte ich und grinste. „Auf jeden Fall. Ich weiß noch wie wir uns in Jays Badezimmer bei seiner Party geschworen haben, dass wir immer Saufpartner bleiben und jetzt sind wir's immer noch.", erinnerte sich Maddie. Unglaublich dass das schon so lang her war. Jays Party war schon ein einschneidendes Erlebnis gewesen. Das erste mal so richtig feiern mit Alkohol und Jungs und allem. Und ich war froh, dass ich diese Erfahrung mit Maddie gemacht hatte.

„Ich hab dich lieb Bro.", rief ich und wir umarmten uns. „Wir sind ne Familie.", murmelte Maddie und sie hatte recht. Ich kannte die meisten meiner Freunde schon so lang, und wir waren alle so eng dass wir wirklich wie Familie waren.

Ich war so glücklich. Ich hatte alles. Wir gingen wieder rein wo die anderen gerade am Tanzen waren und mischten uns wieder unters Volk. Es lief Low von Flo Rida und betrunken wie ich war versuchte ich einen Slut drop, kam danach allerdings aufgrund von Gleichgewichtsstörungen nicht mehr hoch und fiel auf dem Boden. Allerdings lachten Joane und ich ewig darüber.
Danach klappte es mit dem Tanzen allerdings besser und wir machten auch Fotos. Ich fotographierte gerade Joane und Maddie als die beiden sich auf einmal auf den Mund küssten und ich überrascht anfing zu lachen. Oh la la.

Maddie und ich wollten uns etwas von der Whiskey Creme holen -in der laut Ally viel zu viel Whiskey drin war, weshalb sie mir in dem Moment perfekt schien- als auf einmal Maddie zur Seite direkt in Allys Fernseher taumelte. Ich sah geschockt wie sie sich daran festhielt und die anderen wurden alle still. Wir atmeten alle tief durch als Maddie sich wieder fing und hochrot murmelte: „Ich setz mich lieber mal hin."
Der Fernseher sah noch normal aus, also entspannten wir uns alle wieder, wobei Ally immer noch geschockt aussah.
Wir setzten uns auf das Sofa und redeten. Sophia erwähnte irgendetwas von Oliven und ich fragte verwirrt nach.

„Die Oliven Theorie.", wiederholte sie, „in einer Beziehung soll es immer so sein, dass einen gibt der Oliven mag und einen der Oliven nicht mag. Bei mir und Sam ist das so und bei meinen Eltern auch."

„Warte das ist bei meinen Eltern auch so.", rief Maddie geschockt. Joane sah mich vielsagend an und ich musste erstmal überlegen ob Lionel überhaupt Oliven mochte. Also ich war ziemlich neutral, was wenn er auch neutral war? „Was ist wenn beide neutral sind?", fragte ich nach und Sophia meinte grinsend: „Finds raus."

War gerade dabei. Ich schaute auf mein Handy und musste lächeln als ich eine Nachricht von Lionel bekam. Sie war schon älter und er wünschte mir viel Spaß auf der Party. Ich antwortete und wir schickten uns rote Herzen hin und her.

„Louise.", hörte ich auf einmal Sophia sagen die gerade wieder ins Zimmer kam und sich mit den Unterarmen an der Sofalehne abstützte bevor sie mich leicht angrinste. „Wer war eigentlich der vom Christkindlmarkt?"

Ich grinste: „Welcher, da waren mehrere Typen."

„Der neben dir." „Das ist mein Freund.", antwortete ich und genoss ihre Reaktion. „Was? Echt, du hast mir das gar nicht erzählt?"

„Oh, ich dachte du wüsstest es. Ist wohl irgendwie an dir vorbeigegangen.", meinte ich entschuldigend und Sophia umrundete die Couch um sich neben mich zu setzen. Und dann passierte etwas worauf ich schon lange gewartet hatte. Ich konnte seit zwei Jahren endlich mein erstes Gespräch auf Augenhöhe mit Sophia führen.

Nachdem sie mit Sam zusammengekommen war, war sie mir immer ein wenig abgehoben erschienen. Da sie so früh einen Freund bekommen hatte, konnte keiner von uns bei den Erfahrungen, die sie gemacht hatte mitreden, wodurch sie eine Zeit lang begann sich ziemlich cool zu fühlen.

Doch jetzt konnte ich es endlich. Wir sprachen über unsere „Kennenlern-Geschichte" mit den Jungs und ich erzählte ihr wie Lionel sich um mich gekümmert hatte während ich eher weniger attraktiv und betrunken in seinen Armen lag. Und endlich erfuhr ich auch wie Sophia Sam kennengelernt hatte, denn obwohl die beiden jetzt schon so lange zusammen waren, wusste ich das nicht. Da Sophia langweilig war hatte sie mit einem von Sams Freunden geschrieben, den sie nur über Snapchat kannte und als der keine Zeit mehr hatte, gab er ihr dann den Kontakt von Sam und so hatte sich das irgendwie entwickelt.

Wir tranken noch ein bisschen was und lachten viel. Ich konnte es kaum erwarten bis wir alle achtzehn waren und ohne Aufsicht in Clubs gehen konnten. „Louise du hast meine Frage vom Donnerstag noch nicht beantwortet", erinnerte Maddie sich, „wann wird Schatzi achtzehn?"

Ich sah sie irritiert an wegen dem Namen, antwortete dann aber: „Er hat im Juli Geburtstag." Ich lehnte mich vor um noch etwas von meinem Vodka Orange zu trinken. „Zu Glück chille ich morgen nur bei ihm, das gibt bestimmt nen ordentlichen Karter.", murmelte ich kichernd. Ich konnte ja dann bei Lionel ausnüchtern.

„Oh was macht ihr. Erzähl mal, ich will alles wissen.", fragte Ally mit großen Augen und ich fand sie süß. Gerade als ich etwas sagen wollte rief Luna laut: „Ficken" wir lachten alle.

„Luna!", schrie ich und antwortete dann: „Wissen wir noch nicht. Netflix oder so."

Die Party ging noch eine Zeit weiter, in der wir lachten tanzten und uns über das Leben unterhielten. Ally hatte die fünfte Klasse wiederholen müssen und war deshalb zu uns gekommen, weshalb sie ich älter war. Allerdings war sie eine dieser Personen, die so viel jünger wirkten als sie eigentlich waren. Maddie nannte sie hinter vorgehaltener Hand immer zurückgeblieben, doch ich fand Ally süß. Sie war nur schüchtern und sehr sehr introvertiert.
Ich hatte im Laufe der Jahre erfahren, dass sie eine Art soziale Angst hatte, die sie nicht ablegen konnte und die sich nur im realen Leben zeigte. Auf Instagram war sie vollkommen anders, nahm an Schreibrollenspielen teil und hatte total viele Internet Freunde.

Um ungefähr drei Uhr holte uns mein Vater ab und wir brachten Maddie und Marla nach Hause. Danach mussten wir noch mal zu Allys Haus, da ich ein verfluchter Tollpatsch war und meine Tasche dort vergessen hatte. So was passierte mir total häufig, früher war es allerdings noch schlimmer. Da hatte ich alle paar Wochen meine Jacke im Schulhaus verloren oder so etwas in der Art.
Ein bisschen schusselig war ich wohl immer noch.

Zuhause sah ich mir noch schnell die Fotos von der Party an, schrieb Lionel und telefonierte betrunken mit Celine da ich noch nicht schlafen gehen wollte. Letzteres war wohl zu einer Art „Nach- Party"- Ritual geworden.

***

Am nächsten Tag wachte ich ohne Kopfschmerzen, dafür unendlich müde auf. Immer wenn ich betrunken war konnte ich nur spät einschlafen und wachte alle halbe Stunde auf. Wie sehr beneidete ich Joane, die nach dem Feiern schlafen konnte wie ein Stein und dann völlig ausgeruht aufwachte.

Zum Glück konnte ich bei Lionel noch ein bisschen ausnüchtern. Die Party gestern war auf jeden Fall wild. Ich lag grinsend in meinem Bett, als ich mir die Fotos ansah und mich an all die Momente erinnerte. Ein entspannter Abend mit der Gang war genau das was ich mal wieder gebraucht hatte. Diese Mädels waren wie Familie für mich.

Komischerweise war ich jetzt, wo mein Leben für mich perfekt schien, mit Lionel und meinen neuen Freunden noch viel dankbarer für alles was ich auch schon davor gehabt hatte. Meine Freundinnen, meinen Wohlstand, meine Eltern, mein Hund und meine Katze. Ich hatte alles was ich brauchte.

Den Tag hatte ich relativ schnell rumgebracht mit essen und gammeln, sodass ich dann um vier zu Lionel ging. Ein bisschen nervös war ich immer noch wenn ich zu ihm ging, oder auf ihn wartete. Aber das würde sich mit der Zeit bestimmt legen.
Er trug wie so oft eine schwarze Jogginghose, dazu aber ein dunkelblaues Sweatshirt von Nike, dass an den Oberarmen weiße Streifen hatte. Es stand ihm. Generell fand ich Lionels Stils sehr anziehend.

Nachdem er mir meine Jacke abgenommen hatte, gingen wir in sein Zimmer und ich legte mich neben ihn auf sein Bett. Es war so weich, dass ich gleich noch ein bisschen müder wurde. „Wir war die Party bei Nadias Kumpel so?", fragte ich und er antwortete grinsend: „War ganz cool. Also der Typ bei dem wir gefeiert haben, war richtig reich. Dem seine Eltern haben ne Ölfirma und er hatte so voll den großen Pool, ein riesiges Haus und nen Whirlpool."

„Klingt cool.", meinte ich und legte meinen Kopf seine Schulter. Lionel streichelte mit seiner Hand meinen Oberschenkel, was ein angenehmes Gefühl. „Er war aber richtig nett, echt jetzt ich hab noch niemanden gesehen der so nett war wie dieser Typ. Das hab ich ihm auch gesagt, ich hab ihn sehr betrunken umarmt und ihm gesagt wie nett er ist."

Ich lachte herzhaft bei der Vorstellung. „Süß. Wie viel hast du getrunken? Ich bin ehrlich gesagt nach Allys Party auch echt fertig. Eigentlich wollten Maddie und ich sie abfüllen, weil es ihr achtzehnter war, aber das hat irgendwie nicht funktioniert, sodass wir dann am Ende viel betrunkener waren."

Er schmunzelte: „Trinkt die nichts?" „Doch, eigentlich schon. Nur gestern wurde es irgendwie nichts.", antwortete ich. Eigentlich konnte man Ally echt gut feiern gehen, vor allem für tiefgründige Gespräche über alles und nichts und das ganze Leben war sie gut zu haben. So endete es bei uns beiden häufig, wenn wir zusammen tranken. Nachdem Geburtstag von ihrer Cousine -der bei dem die Sache mit dem Gras passiert ist- fehlten uns drei Stunden und wir hatten keine Ahnung was dabei passiert war. Auf jeden Fall eine echt lustige Nacht.

Lionel listete auf, was er alles getrunken hatte und ich zweifelte an, dass Vodka und Wein eine gute Kombi war. Meine Theorie, dass es wirklich viel Alkohol brauchte, bis er mal etwas merkte, bestätigte sich. „Ich bin so müde.", gähnte ich und spürte wie mein Kopf begann deshalb schon wehzutun.

„So ging's mir gestern auch. Ich kann so schlecht schlafen wenn ich getrunken hab und in der Nacht nach der Party waren dann noch bis elf zwei Freunde bei mir und wir haben Shisha geraucht, während ich vor Müdigkeit fast gestorben bin."

Ich schmunzelte und wir entschieden uns dazu Netflix zu schauen. Wir hatten „The Order" fast  gemeinsam durchgeschaut, sodass nur noch zwei Folgen fehlten die wir heute zuende ansehen wollte. Ich legte meinen Kopf auf Lionels Brust und ließ ihn mit meinen Haaren spielen. Zwischendurch spürte ich wie er mich öfters auf die Stirn küsste und fühlte mich richtig geborgen.

Irgendwann während der letzten Folge spürte ich wie ich immer müder wurde und mich überhaupt nicht mehr auf die Handlung konzentrieren konnte. Meine Augen wurden so schwer, dass ich sie nicht mehr offen halten konnte. Das weiche Bett, die Wärme von meinem Freund, Lionels Brust, die sich leicht hob und wieder sank, alles wirkte einfach einschläfernd auf mich.  Ich spürte noch wie er sanft durch meine Haare strich, bevor ich kaum noch etwas mitbekam.

Lionel drehte sich zur Seite sodass ich nicht mehr mit dem Kopf auf seiner Brust sondern gegenüber von ihm lag und in seine beiden Arme gezogen wurde. Ich vergrub meinen Kopf an seinem Pulli und genoss es wie er mich hielt und mit seinen Händen an meinem Körper entlang strich. Lionel schien es zu gefallen, dass ich heute ein etwas kürzere Oberteil angezogen hatte, denn er fuhr immer wieder mit seinen Händen darunter und streichelte meine Haut oder malte Muster darauf was meinen ganzen Körper wohlig kribbeln ließ.

Manchmal zuckte ich sogar kurz zusammen, da seine Bewegungen so leicht waren dass sie mich fast erschreckten wenn er meiner Hüfte näher kam, so dumm es klang. Ich war eben echt unerfahren in solchen Dinge. Aber vielleicht fand Lionel das ja sogar süß. Hoffentlich tat er das.

Ich fühlte mich so wohl mit seinen starken Armen um meinen Körper, dass ich gar nichts mehr von der Serie mitbekam. Aber die war im Moment auch egal.

~

Als ich das nächste Mal etwas mitbekam, hatte Lionel immer noch beide Arme um mich geschlungen und ich lag seitlich auf dem Bett. Es war so schön warm und wohlig dass ich nur kurz irgendwas murmelte und meine Hand auf Lionels Seite legte.

„Ist da jemand ein bisschen müde?", schmunzelte er und ich nickte. Ich war sogar zu müde um richtig zu sprechen sodass ich nur ganz verschlafen murmelte: „Ich doch nicht.", und mich mehr in seine Arme kuschelte um noch ein paar Minuten zu dösen.

Es war so angenehm mit ihm zu kuscheln, weil er so groß und...ich eben nicht.

Nachdem mein Handy klingelte musste ich leider aus meiner bequemen Position aufstehen und setzte mich wieder hin. Ich drückte den Anruf von Celine weg und antwortete meinem Vater wegen dem Abholen. Ich beobachtete Lionel dabei wie er mich schmunzelnd ansah: „Gut geschlafen?"
Ich fragte mich einen Moment lang ob er mich wohl beim schlafen beobachtet hatte. „Ja.", grinste ich.

„Weißt du von der letzten Folge überhaupt noch irgendetwas?", fragte er grinsend und mir war klar dass er mich ärgern wollte. „Ähm, also die ganze genaue Handlung und was wann genau passiert ist könnte ich dir jetzt nicht mehr sagen.", versuchte ich mich herauszureden. „Ja ja ja.", schmunzelte Lionel wie er so oft tat und nahm die Fernbedienung um auf Spotify zu gehen und Musik einzuschalten. Wie verzogen bei das Gesicht, als am Anfang der Playlist Dance Monkey kam.

„Ich hasse dieses Lied.", stieß ich aus und Lionel nickte stark: „Ich auch, ich kann es nicht mehr hören." „Es läuft überall! Wirklich überall!", rief ich aufgebracht und wir redeten uns eine Weile in Rage.
„Ja! Und es ist in allen Charts auf Platz eins." „Wer hört sich das so oft an?!"

Ich lachte herzhaft. Es war gut jemanden mit dem gleichen Musikgeschmack zu Daten. Wir hörten jetzt Post Malone und genossen unsere Zweisamkeit während wir über Gott und die Welt redeten.

„War Schule bei dir in letzter Zeit sehr anstrengend?", fragte er während er meinen Rücken streichelte.
„Ja wir hatten Klausurenphase, aber es ging schon. Bin jedenfalls froh jetzt erstmal zwei Wochen Ferien zu haben. Zum Glück will ich nicht Medizin studieren, so wie Marla.", erzählte ich.
Lionel fragte: „Gibts bei euch im Freundeskreis nicht voll viele die irgendwas medizinisches studieren wollen?"

„Ja, schon. Da gibt's Marla, die will das schon ewig, Sophia will denke ich Pharmazie studieren und Maddie überlegt es sich auch mit Medizin. Allerdings glaub ich nicht, dass das was wird, da sie zwar richtige Strebernoten hat aber einfach nicht so der Naturwissenschaftstyp ist."

Ich glaubte sowieso, dass Maddie auf diese Idee nur gekommen ist, da Jan, der Freund ihrer zwei Jahre älteren Schwester Lina dasselbe tat. Generell kam es mir so vor als würde Maddie Jan total bewundern. Es war wirklich auffällig. Wüsste ich es nicht besser könnte man sagen sie steht auf ihn.
Ständig sprach sie über ihn, wie nett er war, wie höflich er war, was für gute Noten er hatte, wie reich seine Familie war, wie gut er sich im Medizinstudium machte.

Hinter vorgehaltener Hand nannte meine Mutter und ich ihn zuhause immer Mr Perfect. Dass Lina hohe Anforderungen stellte war bei ihr aber auch irgendwie klar. Sie konnte wirklich auch nett sein, aber manchmal sagte dieses Mädchen Sachen, die so dermaßen arrogant waren.

„Was studierst du?", wollte Lionel wissen und ich musste nur einen kurzen Moment überlegen ob ich es ihm sagen sollte. „Jura."

Irgendwie hatte ich das schon immer im Kopf gehabt. Anwalt war so ein cooler Beruf und es hatte mich schon seit ich jung war irgendwie angesprochen. Es gab die Chance auf ein sehr hohe Gehalt und außerdem war es so vielfältig. Strafrecht war interessant, Familienrecht oder eine Stelle als Staatsanwältin. Eine eigene Kanzlei wäre auch reizvoll, aber soweit ich wusste wurde in den Großkanzleien das meiste Geld gemacht.

Meine Familie fand die Idee toll, außerdem hatte ich die Gabe ewig zu diskutieren und mich fast überall rauszureden, wie sie immer sagten.

„Dann kannst du uns ja behilflich sein, falls Warrens Nachbarn mal wegen Lärmbelästigung klagen.", scherzte Lionel und ich lachte: „Natürlich. Wie hast du eigentlich gewusst, welche Ausbildung du machen willst?"

„Ich hab dort Praktikum gemacht und von allen Praktika die ich gemacht hab, hat mir das am besten gefallen, da wir richtig viel machen konnten und es mir viel besser gefallen hat als Schule und Fluggerätemechaniker ist doch ein ziemlich cooler Beruf. Sonst habe ich noch bei Airbus Praktikum gemacht und mit vierzehn bei Werkstatt, aber das war in den Sommerferien und nur weil meine Mum mich gezwungen hat."

Ich sah ihn mitleidig an. „Oh nein, das ist ja mies. Ich hab zweimal Praktikum gemacht, einmal bei so einer Apotheke, das war in der neunten. In der gleichen hat auch Sophia gemacht, sodass wir in den Mittagspausen immer zusammen essen gehen konnten, was ziemlich cool war."

„Familienbetrieb also?", fragte Lionel und ich lachte: „Ja. Und das zwei mal war diesen Sommer, bei einem Architekten. Allerdings hat keines davon mich wirklich begeistert, also bleib ich lieber bei Jura, weil ich das schon immer cool fand."

Als Kind hatte ich mit meinem Cousin bei meiner Oma immer diese eigentlich richtig schlechten Anwaltsserie angesehen, das wusste ich noch und heute war ich ein großer Fan der Serie Suits.

„Also wenn ich rechtliche Hilfe brauch oder mal scheiße gebaut hab weiß ich wen ich rufe.", meinte Lionel. Das sagten alle zu mir, wenn ich ihnen davon erzählte. Mein Kumpel Allan und sogar meine Mutter sagte, dass sie dann endlich Leute verklagen konnte.

Es wurde später und wir hörten jetzt Post Malone während ich wieder ruhiger wurde. Mein Kopf lag auf Lionels Brust und als ich spürte wie er mein Kinn mit zwei Fingern anhob schloss ich schon die Augen in dem Erwarten gleich einen Kuss zu bekommen. Als dann allerdings nichts kam öffnete ich sie verärgert wieder und legte den Kopf schief damit ich Lionel bittend ansehen konnte.

Um nicht allzu blöd dazustehen zog ich ihn einfach am Nacken zu mir und küsste ihn. Zum ersten Mal. Bis jetzt hatte immer nur er mich geküsst, obwohl ich länger darüber nachgedacht hatte. Ich war einfach zu schüchtern gewesen.

Allerdings erwiderte Lionel sofort und ich fühlte mich gleich euphorisiert. Nachdem wir eine Weile geküsst hatten, meinte er: „Ich geh mal runter und schau was wir so zu essen da haben."

Ich nickte: „Mach das."

Als Lionel daraufhin mit zwei Tellern Chicken Wings, Kartoffelsalat und ein paar Soßen zurück kam dachte ich mir nur was für ein Gentleman er war. Er war der Typ der einem in die Jacke half, einem Essen brachte und seine Freundin verwöhnte. Und dieses Eigenschaft mochte ich so sehr an ihn.

Wir aßen und kamen dabei irgendwie auf das Thema Geld. Lionel war mir schon immer eher wie ein materialistischer Mensch vorgekommen, allerdings war ich auch. Ich meine, ich liebte meine Designertaschen mehr als die meisten Menschen.
„Es ist so unfair, mit Geld kann man einfach alles machen.", meinte er und ich nickte: „Ja, aber um so richtig reich zu werden müsste man irgendwie sowas wie ein Unternehmen gründen und ich hätte keine Ahnung welches."

„Ja, genau ich auch nicht.", er fing an mir von Bitcoins zu erzählen und davon dass angeblich irgendjemand mal richtig viele davon weggeworfen hatte, bevor sie so wertvoll wurden.

„Wow... irgendwo auf einer Müllhalde liegt scheiße viel Geld rum. Und wir sitzen hier.", meinte ich schmunzelnd. „Aber anderes Thema, ich kann echt nicht glauben, dass übermorgen Weihnachten ist."

Er nickte: „Ja, das ging sowas von schnell. Ich hab noch kein einziges Geschenk."

Mein Magen drehte sich kurz um. Fuck. Was ist wenn er gar nicht davon ausgegangen war, dass wir uns was schenkten? Das klang irgendwie alles danach. „Schenken wir uns was?", entfuhr es mir in schnellem Ton und ich fügte: „Ich bin davon ausgegangen.", hinterher.

Lionel nickte ohne zu zögern und meinte: „Ich weiß schon was ich dir schenke." Jetzt wurde ich neugierig. „Das hört sich aber spannend an."

Mein Freund schmunzelte und meinte nur: „Ich verrate nichts."

Nachdem wir fertig gegessen haben legten wir uns wieder ins Bett und ich entschied mich dazu mich einfach zu ihm zu lehnen und ihm noch einen Kuss zu geben. Es klingt dumm aber ich war echt schüchtern, wenn es darum ging, ihn zuerst zu küssen.

Es wurde ein ganz kurzer, unschuldiger Kuss, der in meinen Augen allerdings so süß war, dass mein Herz danach noch flatterte.

Die Zeit verging ganz schnell und kurz bevor mein Dad da war hörten wir noch zwei Lieder an und ich bat ihn Fabergé von Rin abzuspielen.

Ich war eigentlich nicht so der große Deutschrap Mensch aber in letzter Zeit begann ich es immer lieber zu mögen.

Ich beobachtete wie Lionel mich schmunzelnd musterte, während ich bei „Dieses Leben glitzert wie ein Fabergé" mitsang und lachte selber.

Der Text hatte recht, mit den richtigen Menschen glitzerte das Leben wirklich wie ein Fabergé Ei.

Als Lionel mich an der Haustür küsste und seine Hände erneut unter mein Shirt legte musste ich daran denken wie schön es war seine Hände auf meiner bloßen Haut zu spüren.

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