1. Kapitel
Wir befinden uns in der griechischen Antike
Ich will kein König sein. Ich möchte nicht über Athen herrschen. Ich möchte Frieden und keine Kriege.
Dort draußen gibt es unendlich viele junge Männer, die König werden wollen und ausgerechnet mich hat es getroffen. „Du musst eine Frau heiraten! Du musst dich königlich benehmen! So benimmt sich kein Prinz!", all das schrieb man mir vor.
Ich wollte einen Schritt vor machen, als eine Stimme mich aus meinen Gedanken holte:„Junger Prinz, stehen bleiben!" Es war der Schneider, der mich abmaß, um mir mein Gewand zur Krönung zu nähen. Er hielt mir einen prachtvollen Stoff entgegen und sah mich fragend an. In meiner Träumerei antwortete ich nicht, sodass er sich räusperte.„Äh, ja. Prächtig.", sagte ich gelangweilt und drehte meinen Kopf in Richtung des Fensters. Dort draußen war man frei. Dort möchte ich sein. Ich sah einen Händler, einen Verliebten, der eine junge Dame anhimmelte und eine große Menschenmenge. Ich seufzte leise und sehnte mich nach dem Leben außerhalb dieses Palastes.
„Alexius", rief mein Vater, „Komm mit mein Sohn!" Er führte mich in einen der Ballsäle unseres Palastes, wo Dutzende junge Damen standen. Sie standen in einer Reihe in festlichen Kleidern.
Bevor ich fragen konnte, was hier vor sich ging, erhob mein Vater seine Stimme:„Eine dieser reizenden Damen", einige kicherten,„wird sehr bald deine Frau werden." Ich musste einen Moment innehalten, bis seine Aussage bei mir ankam. Ich sollte heiraten.
Eine von diesen verzogenen Prinzessinnen, die nicht anderes als eine gute Hochzeit und Reichtum wollten. Mein Vater stellte sie mir alle vor; Alina, Ariana oder wie auch immer sie hießen. Ich hörte nicht richtig zu und schleifte mich nur träge hinterher.
Aber dann fiel mir eine junge Dame ins Blickfeld. Sie hatte strahlend blaue Augen, sanfte Züge, hellbraune Locken, die im Licht glänzten und goldene Strähnen zeigten, sie saß auf einem Stuhl unter dem Fenster und starrte mit einem leeren und gelangweilten Blick in die Luft. Sie interessierte sich nicht für mein Reichtum oder den Ruhm und sie war wunderschön.
„Und Sohn? Hast du eine auserkoren, die du näher kennenlernen willst?", fragte mein Vater mit einer majestätischen Stimmlage und stolzierte dabei hin und her. Ein Lächeln huschte über meine Lippen und mein Blick hing an der bezaubernden Dame.„Ich verstehe.", grölte er und gab den Dienern ein Zeichen.
Er entließ mich und ich ging einen kleinen Saal und starrte wieder aus dem Fenster. Ich muss schnell mit ihr reden.
Die Tür hinter mir wurde geöffnet und leise Schritte näherten sich. „Delea von Delos", würde sie angekündigt. Langsam drehte ich mich um und wurde augenblicklich von ihrer strahlenden Schönheit erfasst.„Sei gegrüßt", sagte ich schüchtern. Sie verdrehte nur die Augen und setzte sich auf das Liegesofa vor mir. Sie schwieg. Und ich schwieg.
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Blütenregen♡
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