Melody Rosenberg's Vermächtnis pt6
Plötzlich poltert es an der Tür und Callum kommt herein gelaufen.
„Ach, hier seid..."
Er reisst die Augen auf und starrt uns an. Starrt mich an, dann fällt sein Blick auf die riesige Beule zu meinen Beinen.
„Tom wärmt mir nur die Füße..." kontere ich schnell, bevor hier merkwürdige Gerüchte aufkommen.
„Äh...ja."
Tom kichert und kommt hoch, schiebt mir sanft mein Shirt runter.
„Es ist wieder passiert! Der ganze Scheiß ist wieder an den Wänden!" berichtet Callum aufgeregt.
Ich schaue Tom an und hebe die Augenbrauen.
„Meinst du nicht, dass es Lärm gemacht hätte?" frage ich ihn.
„Ja, ja, Sherlock. Ich gehe mir das erstmal ansehen."
Es sieht überall wieder so aus, wie es am ersten Tag hier aussah! Emma schluchzt leise und Chris legt den Arm um sie.
„Ich will nach Hause, ich ertrage das nicht länger." weint sie.
„Ich auch. Sorry, aber..." wendet Chris sich an Sarah.
„Ja, ich verstehe schon. Mir geht's genauso. Tom?"
Tom nickt.
„Dann lass uns packen." sagt Sarah.
„Hey, sagt jemand bitte Kai Bescheid? Wir vermuten, er ist im Keller..." werfe ich ein.
„Ja, mach ich. Warum sind wir da nicht eher drauf gekommen? Ist doch sein Element..." grinst Leon.
Er rennt los. Ich ziehe Tom's Hoody über, dann gehen wir raus und betrachten den völlig verwüsteten Containerpark. Meiner liegt auf der Tür, sodass ich durch das Fenster hineinklettern muss, um meine Sachen zu holen. Tom's Zelt ist weg geweht worden, Sarah und Emma sammeln die Dinge ein, die sich im Garten verteilt haben. Nach einer halben Stunde sind wir startbereit. Doch Leon ist noch nicht wieder aufgetaucht.
„Gut, lass uns schonmal vorgehen und das Boot startklar machen." sagt Sarah. „Vielleicht braucht er noch Überredungskunst."
Callum und Chris tragen Mel auf der provisorischen Trage. Schwer bepackt laufen wir den Weg zum Steg hinunter und sehen schon von weitem, dass der Anlegeplatz leer ist. Dort, wo gestern noch das Motorboot vor Anker lag, ist nichts. Ich bleibe fassungslos stehen, während Sarah losrennt.
„Meine geliebte Willow... das kann nicht sein!" ruft sie entsetzt.
„Vielleicht hat der Sturm sie abgetrieben..." meint Callum.
„Nein, sie war gut vertaut! Und wenn das Tau gerissen wäre, dann würde eine Seite noch am Dock befestigt sein." murmelt Tom mit abgeklärter Stimme.
Es ist ihm nicht anzumerken, dass er auch langsam an seinem Verstand zweifelt. Doch ich weiß, dass es so ist, ich kenne ihn lange genug. Ich schaue ihn an, und er zuckt mit den Schultern. Mel fängt an zu weinen, Emma versucht, sie zu trösten, doch auch sie ist völlig verzweifelt.
„Lasst uns Mel zurückbringen und dann suchen wir die Küste ab." schlage ich vor.
Ich werde nicht aufgeben! Tom schaut mich skeptisch an.
„Ich glaube nicht, dass er noch in der Nähe ist."
„Wer, er? Meinst du, das Kai sich mit den Boot aus dem Staub gemacht hat?" fragt Sarah.
Tom nickt.
„Wäre eine Erklärung."
Ich schüttele den Kopf. Das schon wieder!
„Dann hätten wir doch die Motoren gehört!" insistiere ich.
„Nicht, wenn er sie erst auf See gestartet hätte."
Tom's leuchtende Augen fixieren mich ernst und schon wieder komme ich mir wie eine verrückte Esoteriktante vor.
„Glaub doch, was du willst. Ich werde suchen." brumme ich und wende mich ab.
„Gut, ich komme mit. Ich lasse dich bestimmt nicht mehr aus den Augen, du kleine Ziege!" knurrt Tom und nimmt meine Hand.
Nachdem wir Mel zurück gebracht haben, teilen wir den Strand in drei Suchabschnitte und ziehen los. Emma bleibt bei Mel, da sie fürchterlich aufgelöst ist. Tom kickt Steine aus dem Weg, er ist völlig in Gedanken versunken. Ich seufze.
„Ich weiß, das es Quatsch ist. Aber ich musste etwas tun..." murmele ich.
Tom legt sanft den Arm um mich und sagt:
„Schon gut. Es ist wichtig, nicht auf zu geben. Nur haben wir einen harten Gegenspieler, der anscheinend auch nicht aufgibt!"
„Genau das ist der Punkt, Tom. Ich glaube nicht, dass ich immer noch der Grund für das alles hier bin. Verletzter Stolz hin oder her, aber irgendwann ist auch bei Kai Schluss."
„Vielleicht kennst du ihn nicht gut genug, Schatz. Manche Kerle drehen ab, wenn sie verlassen werden, ich...hab's mal erlebt. Sagt dir der Name Dawn noch etwas?"
„Natürlich! Das Mädchen mit der Zahnspange, in die du in der Dritten verschossen warst. Wie könnte ich das vergessen, deine Briefe waren voll von ihr." lächle ich.
„Genau. Wir haben uns letztes Jahr auf einer Party wieder getroffen, sie hat übrigens keine Zahnspange mehr."
Ich kichere.
„Das hoffe ich doch! Was ist mit ihr?"
„Sie hat mir erzählt, dass sie Phil geheiratet hätte, den stillsten und freundlichsten Kerl auf der Schule. Doch schon kurz nach der Hochzeit hätte er sich als Kontrollfreak entpuppt und nun, nach der Scheidung, würde er ihr Morddrohungen machen. Und ehrlich, Kai war bei mir schon seit der Geschichte auf Ibiza unten durch!"
„Das Kai fremd gegangen ist, macht ihn noch lange nicht zum Stalker. Bist du vielleicht ein wenig eifersüchtig auf ihn?" grinse ich.
„Nein, ganz bestimmt nicht." knurrt der große Mann neben mir. „Dieser Typ kann mir nicht mal annähernd das Wasser reichen!"
Oh, ja! Ich nicke und küsse ihn sanft. Nach einer Weile geben wir die Suche auf und gehen zurück in Haus. Mel ist eingeschlafen, ihr Gesicht ist heiß und Sarah schaut mich besorgt an.
„Sie braucht dringend ein Antibiotikum, ich habe dummerweise nichts eingesteckt!"
Ich seufze.
„Sie werden merken, wenn wir uns heute Abend auch nicht melden und einen Suchtrupp schicken." sagt Tom dann.
Tom fährt normalerweise jeden Abend zur Hauptinsel rüber und ruft von dort aus auf dem Festland an, damit alle wissen, das es uns gut geht.
„Ja, Mum steht bestimmt schon in den Startlöchern. Sie fand die Geschichte eh zu gefährlich..." murmelt Sarah.
Ich seufze. Noch eine Nacht hier verbringen zu müssen, ist der pure Horror!
„Ich schaue mal nach Leon und Kai." murmele ich.
Es ist Tag, da wird mir der Keller schon nichts tun, oder?
„Ich komme mit." sagt Sarah.
Tom brummt:
„Ich auch. Ich werde euch mit dem Psycho bestimmt nicht alleine lassen, falls er noch da ist."
Tom steht auf und Callum nickt.
„Okay, du kannst bestimmt Verstärkung gebrauchen." grinst er.
Emma weckt Mel, die leise stöhnt. Doch Sarah sagt:
„Nein, ihr beide bleibt im Wohnzimmer. Ist besser so."
Emma nickt. Ich gehe mutig voran, plötzlich holt Tom auf und greift nach meiner Hand. Ich lächle ihn an, dann lege ich meine Hand auf die Klinke, zögere einen Moment. Irgendwas hält mich zurück.
„Was ist?" fragt Sarah.
„Ich... weiß nicht. Egal."
Ich öffne die Tür. Beißender Geruch schlägt uns entgegen und Sarah sagt:
„Callum, bleib vorsichtshalber hier oben und steh Schmiere. Wir rufen, wenn was ist."
Dann schaut mich Sarah ernst an. Ja, es riecht nach Tod! Damals in dem wunderbaren Sommer hatten wir mal einen toten Hund da unten gefunden, wie auch immer er da hinein gekommen war. Jedoch war der Fund Anlass für Tom gewesen, uns Mädchen mit Schauermärchen über einen rotäugigen Geisterhund auf Trab zu halten. So dass wir schließlich nachts nur noch zu zweit auf Toilette gegangen sind! Wir steigen langsam die Treppe hinunter, erst Tom und ich, dann Sarah. Callum und Chris stehen noch oben.
Das Heizungsrohr macht ein gurgelndes Geräusch und ich zucke zusammen. Tom drückt meine Hand. Plötzlich schreit Chris auf und ich höre ein lautes Poltern. Wir drehen uns um und sehen, wie er die Treppe herunter fällt. Callum kommt hinterher gestürzt, im wahrsten Sinne des Wortes und bleibt kurz vor Chris liegen.
„Was zur Hölle...?" ruft Sarah, während Chris aufheult.
Er hält sich den Kopf, er blutet. Callum springt auf und schreit:
„Kai, du verdammtes Arschloch, es reicht jetzt!" während von oben ein lautes, hämisches Lachen erschallt.
Tom rennt die Treppen hoch, in dem er zwei Stufen auf einmal nimmt und ich höre die Tür knallen. Callum ist hinterher, während Sarah und ich uns um den verletzten Chris kümmern und ihn nach oben bringen. Ich kann kaum glauben, dass Tom recht hatte! Dass die ganze Zeit mein Ex für all die unerklärlichen Dinge verantwortlich war... oder?
Armer Chris. Er ist völlig daneben und kaum ansprechbar, Emma dreht fast durch und Sarah muss sie beruhigen. Aus dem unheimlichen Haus hört man laute Schritte, die sich hin- und her bewegen, als wären wir in einem Tom- und Jerry- Comic gelandet. Es wäre fast lustig, wenn ich nicht solche Angst um Tom hätte. Und um Callum natürlich auch! Wir legen Chris zu Mel auf die Couch, ich versorge die Kopfplatzwunde und suche dann nach den Schmerzmedikamenten.
„Wir müssen hier endlich weg, verdammt noch mal!" flucht Sarah.
„Vielleicht finde ich irgendwo Leuchtpistolen. Ansonsten zünde ich ein Feuer am Steg an." sage ich und beginne, unsere Rucksäcke und Taschen zu durchsuchen.
Doch klar, die Pistolen waren an Bord! Also gehe ich raus, um Holz zu sammeln. Nach dem Sturm finde ich sehr viele abgebrochene Äste, doch sie sind fast alle vom Regen durchnäßt! Ohne es zu wollen, stehe ich plötzlich am Rand des Labyrinthes. Ich höre ein Schnaufen, das sich mir nähert und umfasse fest einen Ast, bereit, zuzuschlagen. Vor mir taucht ein schwarzer Labrador auf, der mich aus roten Augen anstarrt. Genau das Tier, das wir damals im Keller tot aufgefunden hatten! Doch anstatt mich anzufallen, fiept der Hund, dreht sich um und läuft in den Irrgarten. Ich folge wie in Trance. Habe das Gefühl, dass ich es tun muss, warum auch immer. Vielleicht finde ich die Lösung hier? Nach einer ganzen Weile lande ich bei der Kapelle und bemerke, dass das Jesuskind wieder unversehrt ist. Ich schüttele verwirrt den Kopf und schaue dann die Höllenbrut an. Der Hund setzt sich hin und fiept leise.
„Was willst du?" knurre ich. „Oh, Mann, du bist doch gar nicht da. Was ist das bloß für ein Höllentrip hier!"
Ich will mich umdrehen, um wieder zurück zu gehen, als der Hund meinen Ärmel schnappt und mich fest hält. Dann höre ich eine Explosion, die direkt aus dem Keller des großen Herrenhauses zu kommen scheint. Der Boden unter mir erzittert und ich klammere mich vor Schreck an dem Geisterhund fest. Unter lautem Krachen bricht das Haus plötzlich nach und nach in sich zusammen. Ich will losrennen, doch der Hund schlägt seine Zähne in mein Bein. Ich heule auf, boxe mit meiner Faust auf den Kopf des Hundes, doch das interessiert ihn nicht, er lässt nicht von mir ab, bis das Haus nur noch ein Trümmerhaufen ist. Ich schreie und weine. Staub wirbelt dort auf, wo einst das prächtige Herrenhaus stand. Staub, das einzige, was von meinen Freunden und meiner neu gefundenen Liebe zu Tom geblieben ist.
Es ist dunkel und kalt. Ich klammere mich immer noch an den Geisterhund und spüre, dass wieder Wind aufzieht. Keine Ahnung, wie lange ich hier im Schock gelegen habe- ob ich geschlafen habe oder ob ich ohnmächtig gewesen war.
Der Hund hebt seinen Kopf und stupst mich an.
„Warum hast du mich gerettet?" frage ich ihn, obwohl ich weiß, dass ich keine Antwort bekommen werde. „Hör zu, ich wollte nicht gerettet werden. Nicht, ohne die anderen..."
„Süße...verzweifele nicht. Bleib stark." höre ich Sarah sagen.
Ich springe auf und laufe ihr entgegen. Umarme sie fest und falle ins Nichts. Sie ist eine Hülle. Nein, sie war gar nicht da. Es war nur ihre Stimme. Und nun höre ich auch Tom:
„Es gibt keine Geister! Das alles entspringt allein deiner Fantasie!"
Ich liege auf dem nassen, matschigen Boden und weine. Der Hund ist verschwunden und mit ihm alles Leben um mich herum. Kein Wind weht mehr, es ist totenstill. Langsam rappele ich mich auf und gehe durch's Labyrinth. Der Weg ist mir nun schon vertraut und ich weine heiße Tränen. Nie wieder wird Tom mich suchen kommen. Nie wieder werde ich mit Sarah um das letzte Stück Schokolade würfeln. Und all die anderen...tot. Warum bin ich gerettet worden? Was für einen Sinn hat das? Meine Fantasie, sagte Tom. Meine Fantasie.
Wenn ich ganz fest an ihn glaube, vielleicht...
👻
„Es war eine dunkle Nacht, der Regen wisperte leise vor dem Fenster..." lese ich aus einem deutschen Buch.
Große, blaue Augen schauen mich interessiert an und nachdem der Absatz vorbei ist, lächle ich.
„Hast du überhaupt irgendetwas von dem, was ich gelesen habe, verstanden?"
„Nö." grinste der freche Dreizehnjährige. „Aber das ist egal."
„Warum egal, ist doch langweilig, wenn man nicht versteht, wovon der andere redet..." murmele ich und kuschele mich unter die Decke.
Es regnet tatsächlich, mal wieder! Und es ist bestimmt schon nach elf, ich sollte Tom ins Bett schicken!
„Ist es nicht." entgegnet er leise, doch ich überlege gerade, ob ich die vernünftige Nanny oder die beste Freundin raushängen lassen sollte.
„Bitte, les noch ein bisschen." fleht der blonde Junge, als wüßte er, worüber ich nachdenke.
Oh, das tut er ganz sicher. Er ist mittlerweile sehr gut darin, meine Gesichtsausdrücke richtig zu interpretieren!
„Ich bin überhaupt nicht müde und würde noch auf einen Streifzug gehen, falls du mich jetzt fortschickst." grinst Tom nun, in der Gewissheit, dass ich darauf sofort anspringen werde.
Dieser kleine Schuft! Ich lächle ihn an, ich kann nicht anders. Und denke daran, dass das Mädchen, das ihn mal bekommt, sich ziemlich glücklich schätzen kann. Nicht, weil er das schönste Lächeln der Welt hat und auch die schönsten Augen, nein. Weil Tom etwas ausstrahlt, was nur wenige Menschen besitzen. Mit meinen dreiundzwanzig bin ich auch nicht allzu welterfahren, doch kann ich sagen, dass diese höfliche Integrität, die er zeigt, selten ist. Er ist noch ein kleiner Junge und trotzdem würde ich mich ihm sofort anvertrauen, würde mein Leben in seine Hände legen, wenn es sein müsste.
„Anne! Warum starrst du mich so an? Ich bin nicht Großonkel Harold, glaub mir!" grinst er plötzlich.
Ich zucke zusammen. Sein Blick ändert sich, von amüsiert zu besorgt.
„Was ist mit dir?" fragt er sanft und legt seine Hand auf meinen Arm.
„Ich bin nur traurig, dass mein Urlaub übermorgen vorbei ist." murmele ich und klappe das Buch wieder auf.
Ich suche die richtige Stelle, und nach einer kurzen Weile höre ich Tom leise:
„Ich auch." flüstern.
Nun, ich weiß ja, dass er schon als Sechsjähriger in mich vernarrt gewesen war, doch ich hätte gedacht, dass er nun, als Teenager, meine Gesellschaft als lästig empfinden würde. Doch nichts dergleichen, vom ersten Tag an, hier auf Rosenberg Manor, waren wir wieder unzertrennlich gewesen- fast noch enger als vorher. Anscheinend verstand ich es, ihn gut zu trösten, denn Diana nahm mich manchmal einfach so in den Arm und bedankte sich. Beim ersten Mal hatte ich ziemlich verwirrt ausgesehen und sie hatte herzlich gelacht. Auch mit Sarah verband mich mittlerweile, nicht nur durch die zahlreichen Briefe, eine gute Freundschaft. Und ich habe diesen Urlaub dringend gebraucht, denn ich hatte mich mit meinen Eltern zerstritten. Weil ich nach der Wirtschaftsschule mit dem Schwerpunkt Fremdsprachen, die ich mit Ach und Krach abgeschlossen hatte, nichts „Anständiges" lernen wollte, sondern mich heimlich als Friseurin beworben hatte und nun eine Lehrstelle bei einem bekannten Berliner Coiffeur bekommen habe, die ich in zwei Wochen beginnen werde. Da ich noch bei meinen Eltern wohne, hatte es täglich Streit gegeben, sodass ich die Einladung von Diana mit Kusshand angenommen hatte.
Eine Träne kullert über meine Wange. Die Worte verschwimmen vor meinen Augen. Ich habe Angst vor dem neuen Leben, das mich in Berlin erwartet. Und niemand, außer diesen vier Menschen hier, der mich unterstützt, doch natürlich geht für sie die Schule weiter und sie sind zu weit entfernt, um „mal eben vorbeizuschauen."
„Anne..." haucht Tom leise.
Er legt seine dünnen, langen Ärmchen um mich, die so zerbrechlich wirken, doch einen Feldstein heben können, um ihn in den Brunnen plumpsen zu lassen. Ich erwidere seine Umarmung, denn es ist nichts dabei, wir kuscheln sehr viel miteinander. Ich schätze, Tom ist in diesen Dingen einfach noch ein wenig zurück, obwohl er schon von einer gewissen „Daphne" geschwärmt hat.
Der süße Junge steckt seine Nase in mein Haar, ich ziehe ihn näher an mich heran. Seufze leise auf, als er seine Lippen auf mein Ohr drückt, und erschrecke im nächsten Moment. Doch es ist schon zu spät, Tom sieht es als Einladung, seine kühlen Lippen nun auf meine zu legen. Ganz vorsichtig, wie er nunmal so ist. Ich bin völlig erstarrt, verharre in dieser Position, mein Kopf ist leer und schickt mir keine Impulse, was in so einer Situation zu tun ist. Nein, es fühlt sich sogar so an, als wäre ich der Teenager und Tom derjenige, der den Ton angibt. Seine langen Finger liegen auf meinen Wangen, halten mein Gesicht und immer noch küssen wir uns. Ja, wir küssen uns, ich geniesse den köstlichen Geschmack seiner Lippen, lutsche an diesem süßen Zipfelchen an seiner Oberlippe, das ich einfach unwiderstehlich finde. Obwohl ich niemals vor hatte, es zu probieren! Plötzlich stöhnt Tom gequält auf und krümmt sich. Ich weiß sofort, was los ist und löse mich schnell von ihm, springe aus dem Bett und bringe Abstand zwischen uns, als wenn er mich im nächsten Moment anfallen könnte. Doch auch er steht auf, hält sich seine Hände vor die Beule in seiner Unterhose und verlässt fluchtartig mein Zimmer.
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