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05 Heimweh



Einen angenehmen guten Abend!

Auch hier melde ich mich nach langer Pause mit einem nicht so langen Kapitel wieder zurück. Ich muss zugeben, zu Anfang hatte ich so gar keine Idee, aber jetzt hat mich eine weitläufige Idee gepackt, heißt die nächsten Kapitel sind gesichert!

Viel Spaß!

Kapitelname: Heimweh

Wörterzahl: 115

Vorkommende Personen: Sven „Richard" Kruspe, Heiko Paul Hiersche, Erika Hiersche, Anton Hiersche

Sicht: Richard

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Paul hat sich sehr über meinen Brief gefreut. Er hat ihn erst am Abend gelesen, weil wir dann erst wirklich unter uns waren. Der Brief hat ihn nicht nur gefreut, er hat ihn auch zu tiefst berührt, dass habe ich an seinen Augen gesehen, auch wenn er nicht so ehrlich sein wollte.
Auch sonst war der Geburtstag ein gelungener Tag für Paul. Er hat einige Geschenke bekommen, es hat den ganzen Tag geschneit, wir waren den ganzen Tag unterwegs und am Abend konnten wir sogar in einem Restaurant essen gehen. Ich war lange nicht mehr in einem Restaurant, aber das Essen war wirklich großartig.

Doch über die Feiertage und Neujahr habe ich wieder angefangen, meine Freunde zu vermissen. Aber vor allem vermisse ich meine beiden Geschwister und meinen Vater. Daher habe ich auch mit dem Gedanken gespielt, ob ich der Familie Landers nun endlich die Wahrheit erzählen soll. Vielleicht könnte das Jugendamt dann versuchen, meinen Vater zu finden. Es ist normal bei mir, dass ich über die Weihnachtsfeiertage meinen Vater vermisse, dass ist in jedem Jahr so. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich die Wahrheit sagen sollte oder nicht.

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Ich sitze an meinem Schreibtisch, vor mir habe ich ein Blatt Papier liegen, auf dem ich eine Tabelle gezeichnet habe. Was spricht für und was spricht gegen die Wahrheit. Es ist ein angenehm kühler Märztag. Seit Januar sitze ich jeden Abend hier, führe ein Gedankenbuch. Derzeit könnte es besser nicht laufen, diese Familie ist mehr und mehr wie meine eigene, ich liebe sie alle. Aber zur gleichen Zeit fühle ich mich nicht komplett und teils auch einsam. Gleichzeitig würde es mir aber auch das Herz brechen, wenn ich Paul, meinen neuen Bruder, verlassen müsste. Von allen liebe ich ihn am meisten, auch wenn mir das etwas merkwürdig vorkommt.
Dieser hat mittlerweile eine Freundin, ihr Name ist Nikki. Sie ist der Grund, weshalb ich abends allein in meinem Zimmer sitze. Ich meine, nicht das ich unbeliebt wäre oder so, keinesfalls. Aber bisher habe ich jedes Mädchen links liegengelassen und auch an großartigen Freundschaften bin ich überhaupt nicht interessiert. Das war früher anders, als ich noch in Schwerin war. Es ist, als hätte ich Heimweh, als wollte ich nach Hause.

„Na schlaues Köpfchen, über was brütest du denn?", unterbricht Paul meinen Gedankengang, welcher seinen Kopf durch meine Tür steckt.
„Nichts Besonderes. Ist Nikki weg?", hake ich nach und will meine Bücher drüberlegen, doch Paul kommt nun richtig in mein Zimmer und will mir den Zettel wegnehmen.
„Zeig doch mal her, an wen du so Liebesbriefchen schreibst."
„Das sind keine Briefchen!"
Doch Paul hält schon das Papier in der Hand, fängt an zu lesen.
„Soll ich die Wahrheit sagen? Spricht dafür und dagegen? Was für eine Wahrheit? Was hat das zu bedeuten?"
„Nichts, nur Hausaufgaben", ich reiße ihm den Zettel aus der Hand, packe ihn in meine Schublade.
„Hausaufgaben? Irgendwas verschweigst du mir doch, du bist schon seit einiger Zeit so verschlossen."
„Ist ja auch nicht schwierig, wenn du den ganzen Tag mit Nikki zu tun hast", gebe ich schnippisch als Antwort.
Paul mustert mich verdutzt, hat vermutlich nicht mit so einer Reaktion von mir gerechnet.
„Ach das ist dein Problem. Dir passt es nicht, dass ich jetzt eine Freundin habe und nicht mehr den ganzen Tag an dir hänge, wie so ein Klammeraffe. Dir passt es nicht, dass du nicht mehr die erste Geige spielst."
„Ich habe noch nie die erste Geige gespielt, okay? Außerdem geht es dich nichts an, was mein Problem ist", reagiere ich patzig.
„Natürlich geht es mich was an, du bist schließlich jetzt quasi mein Bruder."
„Okay, schön. Ich habe Heimweh. Ich will nach Hause. Verstanden?! Das meine ich mit Wahrheit, ich will zu meinen Geschwistern und zu meinem Vater!", ich schreie ihn an, dabei mag ich es gar nicht, laut zu werden.
Wieder mustert Paul mich, scheint nachzudenken.
„Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Bitte erklär es mir."
„Also schön. Mein Vater hat meine Mutter verlassen, als ich sechs Jahre alt war. Danach sind wir zu ihrem Neuen nach Schwerin gezogen. Mein Bruder war immer die Nummer eins, immer der Beste, immer der, der alles richtig macht. Ich musste um Aufmerksamkeit kämpfen. Ich habe mehrfach Mist gebaut, ich bin oft von zu Hause weggelaufen. Meine Mutter hat dann die Polizei informiert und die hatten mich dann gesucht. Mein Stiefvater hat mich dann für meine Aktionen geschlagen, meine Mutter hat mich angeschrien. Tja und deshalb bin ich jetzt hier."
„Jetzt verstehe ich, was du mit deiner familiären Lage meintest."
„Mit meinem Namen habe ich auch gelogen. Ich heiße nicht Richard. Mein Name ist Sven, Sven Kruspe. Ich habe ihn nur nicht verraten, weil ich nicht wollte, dass die Polizei mich findet."

Und dank dieses Verratens meines Namens, durfte ich die ganze Geschichte auch noch Pauls Eltern erzählen. Erika und Anton waren erschüttert über meine Lage, aber sie waren auch etwas sauer darüber, dass ich meinen Namen verleugnet habe. Schließlich kann ich der Familie damit einen riesigen Ärger mit machen, was mir gar nicht bewusst war.

Zu allem Überfluss ist Anton grade auf dem Weg zum Jugendamt, um dort meine wahren Daten preiszugeben. Für den Fall, dass ich gesucht werde. Zwar denke ich nicht, dass das der Fall ist, da ich nun schon viel zu lange weg bin, aber er wollte es trotzdem wagen.

Ich liege in meinem Bett, kann nicht schlafen. Mich plagt ein furchtbar schlechtes Gewissen. Immer wieder drehe ich mich von der einen auf die andere Seite, Kopfkino spielt sich in meinem Gehirn ab.
Plötzlich höre ich, wie die Türklinke runtergedrückt und die Tür leise geöffnet wird. Aber nur einen Spalt. Durch diesen Spalt schlüpft jemand hindurch – Paul.
„Richard? Schläfst du?"
„Nein. Ich kann nicht schlafen."
„Ich auch nicht. Mir macht die ganze Sache auch Bauchschmerzen. Darf ich zu dir?"
Ich hebe die Decke an und Paul kommt in mein Bett.
„Was wäre, wenn dein Vater gefunden wird? Wirst du dann zu ihm ziehen?"
„Ja, ich denke schon. Ich habe ihn so lange nicht gesehen. Es wird Zeit dafür."
„Aber bitte versprich mir was. Bitte versprich mir, dass wir dann in Kontakt bleiben. Dass uns nichts in dieser Welt trennen kann", trotz der Dunkelheit sehe ich den bittenden Blick.
„Versprochen."
Ich kuschle mich leicht an ihn und schließe nochmals die Augen, in der Hoffnung, dass ich nun endlich einschlafen kann. Paul wünscht noch eine gute Nacht und so langsam aber sicher trübe ich dann ein. In den Armen meines neuen Bruders, den ich auf eine besondere Art liebe. Den ich niemals verlassen möchte.

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