Mancuso-Kapitel: Nummer Sicher
"Frühstück ist fertig!" rief Aella. Rei hörte es und klopfte an Jairos Zimmer. "Jai-chan? Bist du schon wach?",
"...",
"Jai-chaan...?",
"Mhm...?",
"Guten Morgen. Frühstück ist fertig!",
"Mhm..." Er schien nicht wirklich wach zu sein.
"..." Rei tippte sich ans Kinn, bevor sie übervorsichtig die Tür öffnete. Jairo lag mit dem Gesicht im Kissen vergraben. Sie trat auf Zehenspitzen an sein Bett heran und streckte die Hände aus. "Hmm..." Überraschenderweise weckte sie ihn nicht, sondern rückte zärtlich seine Decke zurecht. Danach wandte sie sich zufrieden wieder ab.
Lane kam unfrisiert nach unten. Seine scharlachroten Haare hingen ihm im Gesicht. "Morgen...",
"Morgen, Lane!" Tori kaute an ihrem Eis und machte große Augen. "Deine Haare! Darf ich sie wieder machen?",
"Huh...? Oh... Ja, wenn du magst...",
"Setze dich, ich mach sie dir!",
"Moment... Ich hole meine Klammern." Er machte auf dem Absatz kehrt und stieg die Treppen wieder hinauf.
Tori verbrachte die nächsten Momente damit, eine Klammer nach der anderen behutsam an seinem Haar anzubringen und es wie gewohnt zurück zu stecken.
"Danke", sagte er, als sie fertig war.
"Hehe... Was für eine Ehre, dass ich das übernehmen darf~! Ist Sol schon wach?",
"Nicht, dass ich wüsste. Nein.",
"Ich gehe ihn wecken!" Sie schlenderte davon und klopfte an seiner Tür. "Sol. Aufstehen."
Keine Antwort folgte.
"Sol, gleich gibt's Frühstück! Ich hab keine Donuts gemacht, aber ich kann welche machen, wenn wir gegessen haben.",
"Uhrzeit?" fragte der Sky Force-Anführer von drinnen. "Neun Uhr.",
"... Bin gleich da.",
"Alles klar!" Sie wandte sich ab.
Unten fehlte außer Solace nur noch Jairo.
"Wo bleibt er?" Lucian blickte fragend zu Rei, die an ihrer Teetasse nippte und mit runden Augen aufsah. "Er schläft noch. Ich wollte ihn nicht wecken.",
"Kickt ihn mal jemand gefälligst aus dem Bett?" fragte Aella.
"Der Arme ist aber müde...",
"Er kann später weiter schlafen.",
"Oder ich könnte ihm das Frühstück vorbeibringen.",
"... Wenn du das möchtest, tu dir keinen Zwang an."
Rei lächelte dankbar und nickte.
"Die nächste, die sich dazu berufen fühlt, sich um ihn zu kümmern", flüsterte Lane zu Yukine, der Lachen musste. "Ist wohl eine ansteckende Krankheit."Solace kam nach unten. "Morgen.",
"Morgen." Makoto nickte ihm zu. "Gut geschlafen?",
"Ja, bestens. Du?",
"Auch.",
"Gut, siehst auch viel besser aus als vorher.",
"Danke."
"Der Vorfall von gestern ist schon in den Nachrichten", berichtete Aella. "Die sind schnell bei so was."
Akira nickte. "Ist nur logisch. Der Vorfall ist die Schlagzeile von jedem Bericht.",
"Die versuchen jetzt, rauszukriegen, wer Masqueris ist. Habt ihr eine Ahnung, wer das sein könnte?",
"Keine Ahnung. Auf jeden Fall eine Gruppe, die sich der Drecksarbeit verschrieben hat.", '
"Die das macht, was eigentlich die Polizei machen sollte. Und die es versteht, spurlos zu verschwinden.",
"Und die einen super coolen Namen hat", nuschelte Tori zwischen zwei Bissen vergnügt.
"Mir kommt da gerade so ein Gedanke." Solace tippte sich ans Kinn. "Wenn man die Uniform beschreibt, die wir tragen... Mrs. McNary wird doch sofort wissen, wem sie gehört."
Elma blickte zu ihm. "Ja... Schon...",
"Sie darf uns auf keinen Fall verraten.",
"Das kann zum Problem werden...",
"Wir sollten dafür sorgen, dass sie nichts sagt... Sonst haben wir vermutlich mehr als nur ein Problem.",
"Vielleicht wären ihre Kinder die erste Anlaufstelle", schlug Makoto vor. "Mrs. McNary wirkte sehr gestresst.",
"Das ist kein Problem, denke ich", kommentierte Yukine. "Wir könnten mit Fiora reden!",
"Sie will diesen nächsten Wettbewerb gewinnen, um anerkannt zu werden", seufzte Akira. "Von großen Firmen wie den Amuros.",
"Ich glaube, gerade die haben jetzt andere Probleme", vermutete Lane. Makoto seufzte still in sich hinein.
"Oder Joshua kommt heute rein zufällig vorbei, das würde uns die Mühe sparen", scherzte Yukine.
"Sag niemals nie", murmelte Elma mit großen Augen. "Ich kann ja die Karten fragen.
"Er sollte es lieber lassen, bevor Tori austickt..." meinte Lane mit einem kessen Seitenblick zur Lilahaarigen. Tori hatte ihren dritten Kakao in der Hand und grinste schelmisch.
"Wie auch immer, wir sollten uns heute darum kümmern", meinte Solace. "Nummer Sicher ist immer die beste Wahl."Rei wischte sich über die Stirn. "Es ist wirklich warm heute...",
"40 Grad sollen es heute werden", sagte Aella. "Der Pool ruft...",
"Wir werden alle sterben...", murmelte Akira.
"Aber wirklich alle..." Die Grauhaarige seufzte.
"Aber mal abgesehen davon..." Tori verschränkte die Arme auf dem Tisch und blickte zu Makoto. "Wie warst du denn gestern drauf? Du hast diesem Typen den Arm gebrochen...",
"Ich war wütend in dem Moment... blind", gab der Musiker zu.
"Wer wäre das nicht, wenn man als Jagdwild quittiert wird." Solace zuckte mit den Schultern. "Tun wir so als wäre das nicht passiert und machen weiter wie bisher."
Makoto nickte still, bevor er sich wieder seinem Essen zuwandte.
Während des Frühstücks kamJairo unten an, stolperte über eine der Stufen und konnte sich gerade noch am Geländer festhalten. "Uaah!!",
"Morgen." Tori winkte ihm zu. "Alles noch dran?",
"J-Ja, alles noch dran... Tschuldige für's zu spät kommen.",
"Hattest du schöne Träume?",
"Kann mich nicht erinnern...",
"Setz dich, Jai-chan." Rei rieb sich gähnend über die Augen und deutete kichernd auf den Platz neben sich.
"Ähm... D-Den Platz hast du mit Absicht freigehalten, oder?" Er setzte sich scheu neben sie.
"Nein. Wirklich nicht. Ich bin wach, keine Angst. Du bist frei.",
"Du hast ihn traumatisiert, Rei." Aella lachte.
"Das wollte ich nicht... Bist du mir böse, Jai-chan...?" Reis Augen wurden groß vor Sorge.
"N-nein... nein..." Jairo schüttelte den Kopf. "E-Es war nur peinlich...",
"Ja... Wirklich... Tut mir leid...",
"Schon okay..."
"Also... Was haben wir heute geplant?" fragte Rei in die Runde.
"Irgendjemand sorgt dafür, dass wir nicht auffliegen", sagte Solace. "Und wir gammeln heute vermutlich den ganzen Tag in Poolnähe rum.",
"Poolnähe...? Oh, ihr habt einen Pool?",
"Ja, haben wir. Da." Solace deutete auf die Tür.
"Ich kann nicht schwimmen... Aber ich...", sie gähnte hinter vorgehaltener Hand, "...freue mich trotzdem schon.",
"Du kannst nicht schwimmen?" fragte Yukine überrascht.
"Mm-mm.",
"Oh, das ist natürlich unschön. Aber man kann ja trotzdem Spaß haben. Das Gebäude war mal ein Hotel, deswegen die vielen Zimmer und der Indoor-Pool.",
"Ich freue mich schon!",
"Aki, fliegen wir nach dem Frühstück kurz nach Pokéwood?" fragte Yukine.
"Es kann auch nur einer gehen", warf Akira ein und erwiderte seinen Blick. "Oder willst du mich unbedingt dabei haben?",
"Äh...? Hey, ich zwinge dich nicht!",
"Ich verstehe schon." Er setzte ein schelmisches Lächeln auf. "Du denkst von uns nur noch als Doppelpack.",
"..." Er sah auf seine Schuhspitzen. "Gut, ich geh alleine. Tschüss." Er stand auf und ging nach draußen. Akira blieb zurück und half den anderen, den Tisch abzuräumen.
"Warum nochmal bist du nicht mitgegangen?", hakte Tori neugierig geworden nach. Akira schüttelte nur den Kopf. "Ich will nicht anhänglich sein.",
"Aha..."
Yukine landete auf Staraptor in Pokéwood. "Oh Mann... auf dem eigenen Pokémon zu fliegen ist ein total anderes Gefühl..." Er tätschelte den Schnabel seines Pokémon und suchte dann nach Fiora. Die Studentin hielt sich wieder im verlassenen Aufnahmestudio auf und tippte auf einem kleinen Laptop vor sich hin. Yukine klopfte an. "Ähem. Störe ich?",
"...Yukine, oder? Aber ich hab doch gerade gar keinen Auftrag. Komm rein.",
"Nein, ich... bin nicht wegen eines Auftrags hier, sondern... weil ich dich um etwas bitten möchte.",
"Klar. Worum... geht's denn?" Sie klappte ihren Laptop zu.
"Hast du die Nachrichten schon mitbekommen?",
"Die über diese Mafia, oder? Das war echt cool. Wer sind diese neuen Typen?",
"Ähm..." Yukine überlegte fieberhaft, was er sagen sollte. "Weiß man etwas über das, was sie an hatten?",
"Ihre Kleidung hatte ein rot-schwarzes Farbschema... und ihre Masken waren weiß. Es gibt ein verwackeltes Foto von ihnen, auf dem man nicht viel sieht, aber das konnte ich erkennen.",
"Kennst du das irgendwo her?",
"Kennen...?" Sie knabberte an dem Ende ihres Bleistifts. "Das Bild war viel zu verwackelt... Ich hoffe, die verwechseln diese Typen nicht mit euch... Ihr hattet euch doch letztens rot-schwarze Sachen bestellt.",
"... Ähm..." Yukine trat von einem Fuß auf den anderen. "G-Genau deswegen bin ich hier. Sapphire Eclipse, ähm... ist Masqueris. Und niemand darf das wissen."
Ihr Bleistift kullerte abrupt auf den Boden. "..." Fiora starrte ihn an.
"L-Lass mich erklären! Wir haben diese Sachen genau zu diesem Zweck bestellt. Das alles ist streng geheim. Egal was, sagt nichts darüber, dass ihr diese Uniformen gemacht habt und wem ihr sie gegeben habt. Das wäre gefährlich für uns.",
"Mom bringt euch um. Sie hat so oder so gerade viel Stress." Fiora stand mit besorgten, schmal gewordenen Augen auf. "Jetzt muss sie sich vielleicht verantworten, warum sie Kleidung für eine Gruppe Kinder hergestellt hat, die gegen die Mafia kämpft.",
"Soll sie nicht. Sie soll nichts dazu sagen. Wir kämpfen gegen die Mafia, weil niemand sonst das tut! Verstehst du das? Sagt niemandem etwas.",
"Aber ihr bringt euch damit selbst ins Fadenkreuz.",
"Das sind wir sowieso schon, das macht also keinen Unterschied... Sag bitte deiner Mutter und deinem Bruder Bescheid... dass sie uns nicht verraten dürfen."
Fiora verschränkte die Arme. "Wenn ihr Mist baut, sag ich alles der Polizei. Wenn ihr eure neue Position ausnutzt, seid ihr geliefert. Okay?",
"Was für eine Position...?" fragte er verdutzt.
"Die einer neuen, unbekannten Gruppe, die Angst verbreiten kann.",
"Offiziell sind und bleiben Masqueris und SE zwei verschiedene Gruppen. Niemand sonst wird es wissen. Wir beabsichtigen nicht, Angst zu verbreiten, sondern eher, sie zu nehmen...",
"Ich behalte euch im Auge.",
"Tu das, aber wir nutzen das nicht aus. Ehrenwort."
Fiora nickte bedenkend. "Wenn du meinst... Okay. Ich vertrau euch, vorerst. Ich sage den anderen, was Sache ist. Danke für euer Vertrauen.",
"Wenn die letzte Mafiatruppe verschwunden ist, verschwindet Masqueris mit ihr. Wenn aber irgendjemand was ausplaudert und die Mafia kriegt Wind davon, dann...",
"Von mir werden sie nichts wissen. Dein Freund und du habt mir geholfen. Es ist nur fair, dass ich mal was im Gegenzug mache.",
"Wir danken dir!" Er lächelte erleichtert.
"Solange ihr mir weiterhelft, damit ich den nächsten Wettbewerb gewinne.",
"Äh... noch was. Finger weg von den Amuros.",
"Huh? Ihr könnt mir nicht alles verbieten.",
"Das ist eine Warnung. Die Typen stecken mit der Mafia unter einer Decke.",
"Die haben was mit der Mafia zu tun?",
"Ja. Sie haben sich sogar bei ihnen verschuldet.",
"..." Bestürzt hielt sie inne. "Dann darf meine Mutter ihr Angebot nicht annehmen...",
"Sollte sie aber, sonst macht sie es nur noch schlimmer und ihr passiert das Gleiche wie den anderen Firmen. Sie zahlen Geld an die Mafia, damit die ihre Rivalen aus dem Weg räumen. Wenn sie das Angebot annimmt, ist sie auf der sicheren Seite. Wenn wir mit der Mafia fertig sind, haben die Amuros sowieso keine Chance mehr... dann kriegt sie ihre Firma zurück.",
"Okay. Verstehe..." Fiora seufzte und setzte sich wieder.
"Danke, dass du mir das alles gesagt hast. Ich muss jetzt weitermachen.",
"Okay. Danke, dass du mir zugehört hast und mir glaubst. Viel Erfolg!" Er winkte ihr zu und verschwand dann.
"..." Fiora blieb unschlüssig zurück. Ihr Blick zuckte zu ihrem Laptop. "Aber ich arbeite doch so hart dafür..."
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