38. Max Verstappen & Liam Lawson[ FS México ]
Hey Ihr Lieben, weiter gehts mir den beiden und Ihrer Geschichte und wir starten hier erstmal aus Liam Sicht zu den vorher geschehenden Situationen🙈
___
Liam
Mexico
Nach der Quali
Als ich in den Fahrstuhl trete und ihn entdecke, stockt mir kurz der Atem.. natürlich.. natürlich muss es Max sein. Genau er und genau jetzt, wo ich mit dem Qualifying und meinem eigenen Frust noch nicht abgeschlossen habe.
Er lehnt in typischer Manier an der Wand, wirkt selbst in Gedanken versunken. Vermutlich denkt er darüber nach, wie er mit P2 das Maximum aus dem Auto geholt hat. Keine Ahnung, ob er versteht, wie viel mir das hier heute bedeutet hätte, in dieses verdammte Q3zu kommen, das mir so nah war und dann wegen Yukis Unfall verloren ging. Ich versuche die Enttäuschung wegzuschieben, aber der Kloß in meinem Hals sitzt fest.
Als Max mich sieht und die Tür sich schließt, grinst er, macht einen Witz, dass der Fahrstuhl groß genug für uns beide ist. Ich versuche, ein Lächeln aufzusetzen, ein falsches, aber es ist das Beste, was ich in dem Moment hinbekomme.
Max sieht sofort, dass ich es nicht ernst meine, und ich merke, wie er mich mit diesem prüfenden Blick anschaut. Es ist unmöglich, ihm etwas vorzumachen. Ich fühle mich durchschaut und irgendwie noch verletzlicher als vorher.
Und dann kommt sein Angebot, dass wir doch „etwas Spaß haben könnten, um den Frust loszuwerden". Es ist so typisch Max, mit seiner lockeren Art und diesem selbstbewussten Grinsen, das ihn immer begleitet.
Für einen Moment kribbelt alles in mir. Der Gedanke, dass ich einfach nachgeben könnte, einfach bei ihm sein könnte, so wie früher.
Ich will es, und zwar nicht nur wegen dem körperlichen Teil, es ist Max den ich eigentlich möchte.
Da ist diese Seite in mir, die sich immer mehr nach ihm sehnt, die ihn irgendwie liebt, auch wenn ich mir das kaum einzugestehen wage. Aber ich weiß genau, dass das für mein Herz einfach das Falsche ist, denn von Anfang an hatte Max klar gemacht, er wollte Spaß. Ich wollte auch nur Spaß, aber war dann dumm genug das ich mich doch verliebte.
Ich habe die Distanz nicht ohne Grund gesucht, weil ich sonst nie aufhören könnte, ihn zu wollen. Und dann stehe ich hier, mit ihm, und all diese Gefühle brechen wieder hervor.
„Max, nur weil du Max Verstappen bist und ich nur Liam Lawson, heißt das nicht, dass ich mache, was du willst."
Ich weiß, das es unfair ist und das Max genau so nicht ist, zumindest nicht privat.
Er öffnet den Mund, will gerade ansetzen, um etwas zu sagen, aber ich unterbreche Ihn, als die Fahrstuhltür aufgeht. Ohne Ihm einen zweiten Blick zu schenken, sagt ich nur: „Lass einfach gut sein, Max." und schüttle leicht den Kopf. Meine Stimme klingt ruhiger, als ich mich fühle.
Ich nutze die Chance und verschwinde, bevor ich noch nachgebe.
Kaum draußen, atme ich tief durch, versuche das Chaos in meinem Inneren zu ordnen. Der Gedanke, später noch mit Yuki essen zu gehen, ist ein kleiner Trost. Er ist locker und immer für einen Witz gut.
Vielleicht ist das genau die Ablenkung, die ich brauche, um die Gedanken an Max loszuwerden... zumindest für einen Abend.
___
Ich lasse das Handy sinken und bleibe einen Moment stehen, den Blick auf die Spiegelung meines eigenen nachdenklichen Gesichts gerichtet.
Mein Gespräch mit Jüri hallt noch in mir nach, jede seiner Worte so präzise und gleichzeitig hoffnungsvoll, wie nur Jüri es schafft.
Er hat dieses Talent, direkt ins Herz des Problems zu treffen, und ich weiß, dass er recht hat.. ich kann nicht ewig vor Max davonlaufen. Aber der Gedanke, dass Max tatsächlich mehr für mich empfinden könnte als nur ein körperliches Interesse, scheint mir fast zu schön, um wahr zu sein.
Wenn es doch bloß so einfach wäre.
Unwillkürlich drifte ich wieder ab, zurück zu dieser Nacht, die alles veränderte. Es war, als hätte sich eine neue Welt zwischen uns geöffnet.. eine, in der alles mit Max so intensiv, so lebendig war.
Wir hatten uns Wochen vorher schon näher kennengelernt, uns Nachrichten geschrieben, die sich bald nicht mehr nur um Jüri drehten. Als Max mir beiläufig gestanden hatte, dass er auf Männer steht, fühlte es sich an, als hätte mir jemand die Luft aus den Lungen gezogen.. vor Überraschung, vor Freude, vor einem plötzlichen Funken Hoffnung, der gegen meinen Willen aufkeimte.
Und an diesem Abend, als wir gefeiert hatten, war es einfach passiert. Der Alkohol lockerte alle Zurückhaltung, und diese Spannung zwischen uns brach endlich aus. Seitdem hatte ich niemanden erlebt, der mich so fühlte und doch war es alles so kompliziert.
Meine Gedanken kreisen weiter, bis Jüri mich wieder aus der Vergangenheit reißt und fragt, wo ich gerade war. Ich erzähle ihm von meinem Treffen mit Max im Fahrstuhl, wie nahe es mir ging, wie schwer es war, ihm dort auszuweichen. Jüri hört mir aufmerksam zu, und wie immer sieht er klarer als ich selbst, wie ich mich in meinen eigenen Zweifeln verliere.
„Liam," sagt er schließlich, „ich hab dir doch schon vorher gesagt, dass Max nicht der Typ ist, der sich einfach damit zufriedengibt, auf Abstand gehalten zu werden." Er klingt ernst, aber in seiner Stimme schwingt auch Verständnis mit. „Du bist jetzt wieder jedes Wochenende im Paddock.. natürlich versucht er, wieder mehr Kontakt zu dir aufzubauen."
Ich seufze. „Aber, Jüri, ich will nicht wieder nur dieses flüchtige, schnelle Ding. Nicht dieses... nur für den Moment. Wenn ich mich wieder darauf einlasse, dann wäre das mein Herz, nicht nur mein Körper, und ich... ich bin mir sicher, dass das alles ist, was Max von mir will."
Ein Seufzen am anderen Ende. „Liam, das hast du doch gar nicht wirklich probiert. Weißt du überhaupt, was Max fühlt? Klar, er ist nicht der Typ, der dir das direkt auf die Nase binden würde, aber denk mal nach: Wenn er nur Gelegenheits-Spaß wollen würde, wieso sucht er sich das dann nicht woanders? Den könnte er wohl mit einem Schnipsen von Tausend anderen haben. Aber er sucht dich."
Seine Worte lassen mich kurz innehalten. Es ist eine Idee, die ich so tief in mir vergraben habe, dass ich sie kaum noch spüre, und doch... irgendwo darin liegt ein kleiner, verborgener Funken Hoffnung.
Könnte Max tatsächlich mehr wollen? Könnte er sich auch in mich verlieben, so wie ich gegen meinen Willen mich in ihn verliebt habe?
„Such das Gespräch, Liam," sagt Jüri dann. „Das ist besser, als weiter in diesem Schwebezustand zu leben. Und schau, wenn du den Sitz von Checo bekommen solltest und es klappt, dann seid Ihr nächstes Jahr in einem Team. Eine ungeklärte Geschichte zwischen dir und Max wäre alles andere als hilfreich. Ich wünsch mir wirklich, dass ihr glücklich werdet, Liam. Ihr beide verdient das, jeder von euch."
Ein Lächeln zieht unwillkürlich auf mein Gesicht, und ich danke Jüri dafür, dass er immer so bedingungslos an meiner Seite ist. Ohne ihn wüsste ich oft nicht, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen. Doch er winkt nur ab, meint, dass ich schließlich genauso für ihn da sei.
Nachdem wir uns verabschieden, sehe ich einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und atme tief durch. Ich habe heute Abend noch das Treffen mit Yuki vor mir, das mir ein bisschen den Kopf freimachen soll.
Aber im Hinterkopf spüre ich Jüris Worte, die mir nicht loslassen. Vielleicht... vielleicht ist es wirklich an der Zeit, mit Max das Gespräch zu suchen und ihm endlich ehrlich zu sagen, was ich fühle.
Mit diesem Gedanken verlasse ich das Zimmer, ein leises Flimmern von Hoffnung in mir, das langsam stärker wird.
___
Ich sitze Yuki gegenüber, und seine Worte, seine Witze, lockern meine Stimmung tatsächlich auf. Es ist seltsam befreiend, einmal abschalten zu können, auch wenn meine Gedanken immer wieder wie von selbst zu Max abdriften.
Yuki redet begeistert über das Rennen, zieht dabei ein paar Grimassen, und ich lache. Vielleicht ist es nicht das ehrlichste Lachen der Welt, aber es fühlt sich fast so an, als könnte ich mich einen Moment lang wirklich entspannen.
Doch dann, in einer kurzen Pause, schweift mein Blick über den Raum und ich sehe ihn. Max sitzt nur ein paar Tische weiter mit seinen Mechanikern, wirkt auf den ersten Blick ganz normal, ganz in seiner Rolle.
Doch mein Herz schlägt sofort schneller, weil ich die Anzeichen kenne, die verraten, wie er sich wirklich fühlt.
Er hat dieses Mediengesicht aufgesetzt, das distanzierte Lächeln, das makellos wirkt.. für jeden anderen. Aber für mich? Ich sehe die feinen Falten auf seiner Stirn, das angespannte Kinn. Seine Lippen... die sehen kontrolliert aus, aber ich bemerke das leichte Zittern, das für ihn so typisch ist, wenn etwas in ihm brodelt. Und sein Wasserglas... er hält es, als wäre es das einzige, was ihn gerade im Hier und Jetzt hält.
Der Anblick trifft mich intensiver, als ich es zugeben will. Da ist er, nur ein paar Schritte entfernt, und ich habe das Gefühl, mich kaum unter Kontrolle zu haben. Max' Präsenz in diesem Raum lässt mein Herz verrückt spielen, und es fühlt sich an, als würde der Boden unter mir schwanken.
Wie kann jemand so ruhig wirken und gleichzeitig solche Unruhe in mir auslösen?
Ich muss Luft schnappen. Sofort.
„Entschuldige, Yuki," murmele ich, versuche dabei ein Lächeln, das aber kaum glaubhaft ist, und schiebe den Stuhl zurück.
Ich sehe den verwirrten Blick in Yukis Augen, doch bevor er etwas sagen kann, habe ich mich schon abgewandt und gehe in Richtung der Toiletten. Ein paar Sekunden Ruhe, das ist alles, was ich brauche, um mich zu sammeln.
Im Spiegelraum der Toiletten bleibe ich stehen, atme tief ein und versuche, die Aufregung loszuwerden, die Max allein durch einen Blick in mir auslöst.
Ich spüre das kalte Wasser auf meiner Haut, während ich mir mit nassen Händen über das Gesicht fahre und versuche, mich zu sammeln.
Meine Gedanken wirbeln durcheinander, und ich hoffe, dass der kurze Moment hier im Waschraum ausreicht, um mein Herzschlagtempo zumindest wieder annähernd in den Normalbereich zu bringen.
Doch plötzlich höre ich Schritte hinter mir, und als ich im Spiegel aufblicke, sehe ich Max.
„Also ist es jetzt Yuki, der Grund, weshalb du mir aus dem Weg gehst?" Seine Worte sind direkt, unverblümt, typisch Max. Er ist jemand, der Antworten erwartet und keine Zeit für Ausflüchte hat.
Ich hebe den Blick und verdrehe die Augen, hoffe, dass das ein wenig von meinem Herzschlag ablenkt, der durch seine plötzliche Nähe noch schneller wird. „Nicht alles dreht sich immer um dich, Max," erwidere ich, die Enttäuschung und das leichte Zittern in meiner Stimme verbergend, indem ich versuche, neutral zu klingen.
Er geht einen Schritt auf mich zu, schaut mich prüfend an, und ich sehe den Schatten eines sorgenvollen Ausdrucks in seinen Augen. „Also läuft da nichts mit Yuki?"
Sein Misstrauen überrascht mich, und obwohl ich diesen Gedanken so oft schon beiseitegeschoben habe, spüre ich tief in mir, wie ein kleiner Funke Hoffnung aufflackert. Vielleicht, nur vielleicht, ist da doch mehr. Doch ich weiß, dass es für mein Herz eigentlich das Falsche wäre, dem nachzugeben auch wenn jeder Muskel in mir sich nach ihm sehnt.
„Yuki und ich sind nur Freunde," sage ich, diesmal sanfter. „Normale Freunde, nichts wie das, was wir mal hatten." Die Worte kommen leise, und in ihnen liegt eine Bedeutung, die schwerer ist, als ich zeigen will.
Max steht jetzt sehr nah vor mir, und unsere Blicke verschmelzen zu einem stillen, elektrischen Moment. Ich kann das leise Knistern zwischen uns fast greifen, und in seinem Blick sehe ich etwas, das mich anzieht und gleichzeitig verwirrt.
Vorsichtig hebt er die Hand und streicht sanft über meine Wange. „Ich vermisse dich," gesteht er, und diese einfachen Worte treffen mich tief.
Fast unbewusst lehne ich mich ein klein wenig in seine Berührung, obwohl ich weiß, dass das nicht vernünftig ist. „Es wäre nicht gut, wenn wir unsere Freundschaft Plus fortsetzen," murmele ich, halb zu ihm, halb zu mir selbst. Es ist ein Schutzmechanismus, der mir kaum noch logisch erscheint, wo er doch so nah ist, wo sein Blick etwas in mir berührt, das sich nicht mehr verstecken will.
Max beugt sich langsam vor, seine Lippen sind nur einen Hauch von meinen entfernt, und ich spüre seinen Atem auf meiner Haut. „Sag es mir," flüstert er. „Wenn du es wirklich nicht willst, dann hör ich sofort auf."
Ich sage nichts, weil ich die Worte einfach nicht finde und auch weil ich es eigentlich so sehr will. Auch wenn meine Gedanken laut „Nein" rufen sollten, tut mein Körper das Gegenteil, er bleibt still, und wartet... sehnsüchtig.
Max nimmt mein Schweigen als Antwort und schließt die letzten Zentimeter zwischen uns, seine Lippen treffen auf meine, und der Moment ist wie eine Flut aus Gefühlen, die mich überwältigt.
Ich spüre die Wärme, die Leidenschaft, die ich so lange unterdrückt habe, und all die Gefühle, die ich versucht habe zu vergessen, brechen durch wie eine Flutwelle, der ich nicht mehr ausweichen kann.
Ich bleibe danach allein im Bad zurück, meine Lippen prickeln noch von dem Kuss, und mein Atem geht stoßweise.
Eigentlich sollte ich völlig aufgewühlt sein, verwirrt und zerrissen von dem, was gerade passiert ist. Doch das Gegenteil trifft ein. In mir breitet sich eine Klarheit aus, die ich so lange versucht habe zu ignorieren. Dieser Kuss war wie ein Schlüssel, der all die Gefühle freigesetzt hat, die ich in den letzten Jahren versucht hatte zu unterdrücken.
Ich will Max.
Und so wie er eben hier war, all die Intensität, das Zögern in seinen Bewegungen, das ist nicht der Max, den ich kenne. Max rennt nie weg. Vor nichts und niemandem. Er ist immer derjenige, der standhaft bleibt, selbst wenn es schwierig wird, selbst wenn die Welt gegen ihn zu sein scheint.
Aber hier? Hier ist er gegangen. Vielleicht sogar geflüchtet.
Da ist diese Erkenntnis, die mich trifft: Er ist nicht vor mir weggelaufen, er ist vor sich selbst weggelaufen. Als ob er gerade zum ersten Mal vor sich selbst zugegeben hat, dass da vielleicht mehr ist. Und je länger ich darüber nachdenke, desto stärker wird ein winziger Funke Hoffnung in mir.
Was, wenn Max wirklich... was, wenn er auch etwas für mich empfindet?
Ich will nicht zu viel hineininterpretieren, ich weiß, wie leicht man sich in Hoffnungen verrennen kann. Aber der Max, den ich eben hier gesehen habe, gibt mir das Gefühl, dass da mehr ist. Es könnte ein schmaler Grat sein, eine kleine Chance, aber ich bin bereit, das Risiko einzugehen.
Ich beschließe, dass ich nicht ewig darauf warten werde, dass er selbst auf mich zukommt. Ich werde ihm nach diesem Wochenende Zeit lassen, ihm Raum geben, zu verstehen, was in ihm vorgeht. Aber wenn wir in Brasilien sind, dann wird es Zeit, Klartext zu reden. Das bin ich mir schuldig. Das sind wir uns beide schuldig.
Und mit dieser Entschlossenheit verlasse ich das Bad.
___
Liam
Sonntag
Nach dem Rennen
Ich stehe vor Max' Hotelzimmertür und spüre, wie mein Herz in meiner Brust hämmert. Es war vielleicht impulsiv, hierherzukommen, vor allem nach dem, was heute alles abging. Aber in diesem Moment ist mir alles egal.
Der Ärger mit Horner und Marko, die immer gleichen Diskussionen über "Respekt" und "Teamgeist", die Vorwürfe... sie haben sich wie ein schwerer Mantel auf mich gelegt, und ich musste einfach raus. Weg von all den Stimmen, all den Blicken.
Und irgendwie hat mich mein Weg hierhergeführt.
Ich weiß, dass der Mittelfinger vielleicht eine Spur zu direkt war, aber dieser ganze Druck, die ständigen Verhandlungen und dann auch noch Perez auf der Strecke... irgendwann konnte ich einfach nicht mehr. Ich meine, ich würde gegen jeden Fahrer so kämpfen. Warum sollte ich ihm Platz machen, nur weil er in einem Red Bull sitzt?
Wenn er sich weiter hinten findet, ist das sein Problem, nicht meins. Aber jetzt stehe ich eben da und muss die Konsequenzen tragen.
Und doch ist es nicht nur der Frust über das Rennen, der mich jetzt hier vor Max' Tür bringt. Es ist dieses tiefe Bedürfnis, das ich kaum in Worte fassen kann. Der Wunsch, jemanden um mich zu haben, der mich versteht, ohne dass ich alles erklären muss.
Jemanden, bei dem ich einfach...ich sein kann.
Langsam hebe ich die Hand und klopfe an. Sekunden vergehen, und meine Unsicherheit wächst. Vielleicht war das wirklich keine gute Idee.
Doch dann höre ich Schritte, und bevor ich noch fliehen kann. Max öffnet die Tür und sieht mich überrascht an. Doch bevor er irgendetwas sagen kann, schließe ich den Abstand zwischen uns und lege meine Lippen auf seine, ohne zu zögern, ohne nachzudenken.
Die Berührung ist ein Befreiungsschlag. Ich kann den Frust und die Wut einfach von mir abfallen fühlen. Für den Moment zählt nur, dass Max hier ist, dass ich hier bin und dass alles sich so unheimlich richtig anfühlt.
Er erstarrt für einen winzigen Augenblick, und ich spüre sein Zögern, doch dann erwidert er den Kuss, und ich merke, wie er sich ebenfalls einfach fallen lässt. Mein Herz schlägt heftig, doch gleichzeitig spüre ich diese tiefe, beruhigende Vertrautheit, die ich so lange vermisst habe.
Der Gedanke, dass ich das mit ihm teilen kann, macht mich fast schon überwältigend glücklich. Und irgendwie... sicher.
Schließlich lösen wir uns voneinander, und ich sehe ihn mit klopfendem Herzen an. Ich kann die Verwirrung und das Verlangen in seinen Augen sehen, doch bevor ich ihn noch weiter studieren kann, bevor ich irgendein Wort herausbringen kann, sagt er mit leiser Stimme: „Wieso jetzt?"
Ich schließe kurz die Augen und versuche, meine eigenen Gefühle zu sortieren. Max' Nähe hat alles in mir durcheinander gebracht und doch irgendwie zusammengesetzt, und doch weiß ich die Antwort darauf sofort. „Ich will einfach alles vergessen... und hoffe, dass du mir das schenken kannst," sage ich schließlich.
Meine Stimme ist leise, fast ein Flüstern, und gleichzeitig liegt da eine Ernsthaftigkeit darin, die ich kaum unterdrücken kann.
Max sieht mich für einen Moment intensiv an, fast so, als würde er überlegen, ob er mir wirklich diesen Wunsch erfüllen soll. Doch dann übernimmt er die Führung, zieht mich erneut in seine Arme und küsst mich.
Und diesmal ist es, als würde eine Flut an Leidenschaft freigesetzt. Ich kann mich an nichts anderes klammern als an ihn, und alles, was an Stress und Frust in mir war, weicht diesem unglaublichen Gefühl, das nur er mir geben kann.
___
Noch immer keuchend und nackt liege ich neben Max, spüre die warme Schwere seiner Nähe und fühle mich so klar und vollständig wie schon lange nicht mehr.
Der Raum ist still, nur unser Atem hallt leise wider, und für einen Moment möchte ich alles einfrieren, genau so, wie es jetzt ist. Jeder Atemzug, jede Berührung hat mich daran erinnert, wie sehr ich ihn vermisst habe, nicht nur körperlich, sondern auch ihn als Menschen, seine Art, die mich immer wieder zum Lächeln bringt.
Mir wird klar, dass es unmöglich gewesen wäre, ihn für immer auf Abstand zu halten. Es hätte niemals funktioniert. Irgendetwas zwischen uns zieht mich immer wieder zurück zu ihm.
In meinen Gedanken kehre ich zu dieser ersten Nacht zurück, die uns verändert hat, auch wenn ich das damals nicht sehen konnte.
Es war ein bisschen wie jetzt.. wir lagen nebeneinander, unsere Körper entspannt, aber mein Geist noch ganz und gar aufgewühlt. Die Nähe fühlte sich fast zu gut an, fast schon surreal, und für einen winzigen Moment war ich überwältigt. Nicht, weil ich es bereut hätte.. das nicht. Sondern weil ich keine Ahnung hatte, was das nun zwischen uns ändern würde. Ich mochte Max damals schon sehr, mehr als ich es mir selbst eingestehen wollte. Und bei ihm konnte ich mich fallen lassen wie bei keinem anderen, als wäre es das Normalste auf der Welt. Aber damals, nachdem diese Grenze überschritten war, hatte ich Angst, dass etwas kaputtgehen könnte, dass die Lockerheit zwischen uns nicht mehr so sein würde wie früher.
Ich muss wohl irgendwie angespannt gewesen sein, denn plötzlich spürte ich, wie Max damals seinen Arm um mich legte und mich sanft zu sich zog. Der Druck seiner Berührung war wie ein Anker, der mich zurück in den Moment holte. Ich fühlte, wie mein Herzschlag ruhiger wurde, als er mich festhielt. Anders als die hitzige Leidenschaft von vorher war diese Umarmung ruhig, fast liebevoll, und irgendwie fand ich das mindestens genauso schön.
„Liam," sagte Max leise, und ich drehte meinen Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Sein Blick war weich, voller Verständnis. „Schalt deinen Kopf aus," meinte er mit diesem kleinen Lächeln, das ich mittlerweile so gut kannte. „Mach es nicht komplizierter, als es sein muss. Das hier... das macht unsere Freundschaft nur schöner."
Diese Worte hatten mich beruhigt, und ich spürte, wie ein warmes Gefühl durch mich strömte, als ich den Gedanken zuließ, dass wir das hier vielleicht wiederholen könnten. Vielleicht war es nur eine Freundschaft Plus, so hatte ich es mir zumindest eingeredet. Damals dachte ich wirklich, es würde sich nichts ändern.
Doch jetzt, zurück im Hier und Jetzt, muss ich über meine eigene Naivität schmunzeln. Wahrscheinlich hatte sich schon in jener Nacht etwas zwischen uns geändert, auch wenn ich es damals nicht sehen wollte.
Gerade bin ich wieder völlig in meinen Gedanken versunken, als ich plötzlich merke, wie Max mich näher an sich zieht. Die Anspannung, die sich unbemerkt in mir aufgestaut hat, fällt von mir ab, sobald ich seine Berührung spüre.
Sein Griff ist sanft, aber fest, fast als wolle er sicherstellen, dass ich wirklich hier bei ihm bleibe. Es ist anders als sonst.. diese Wärme zwischen uns fühlt sich viel intensiver an, viel bedeutungsvoller. Ohne groß darüber nachzudenken, kuschle ich mich enger an ihn, spüre seinen Herzschlag und die vertraute Ruhe, die mich immer schon in seiner Nähe überkommt.
Ein Gedanke brennt mir plötzlich auf der Zunge, und bevor ich es zurückhalten kann, frage ich leise, „Soll ich gehen?"
In dem Moment, in dem ich die Worte ausgesprochen habe, sehe ich, wie ein unangenehmer Ausdruck über Max' Gesicht huscht. Panik durchzuckt mich kurz, aber ich füge schnell hinzu, „Also... ich meine, ich würde gerne bleiben. Aber nur, wenn du das auch willst."
Sein Blick wird sofort wieder weich, und sein Griff um mich verstärkt sich ein wenig. „Bleib, Liam," sagt er, und seine Stimme ist ruhig, fast sanft.
Mir fällt eine Last von den Schultern. Wir liegen wieder nebeneinander, beide still, als würde jeder von uns im eigenen Gedankenstrudel treiben. Ich höre, wie Max tief einatmet, und plötzlich bricht er das Schweigen, seine Stimme leiser als gewohnt: „Liam... wieso wolltest du eigentlich wirklich Abstand?"
Ich spüre, wie sich mein Brustkorb anspannt, und für einen Moment ringe ich mit mir selbst. Soll ich ihm die Wahrheit sagen? Die Worte von Jüri hallen in meinem Kopf wider, dass ich ehrlich zu Max sein und auf mein eigenes Glück vertrauen sollte. Also fasse ich all meinen Mut zusammen und antworte: „Weil... weil ich gemerkt habe, dass meine Gefühle über das Freundschaftliche hinausgehen. Und damals... unser Deal war nur Sex, keine Gefühle."
Kaum habe ich die Worte ausgesprochen, fühle ich, wie ein großer Druck von mir abfällt. Es ist wie eine Befreiung, endlich zuzugeben, was ich die ganze Zeit versucht habe, zu verstecken. Und zu meiner Überraschung spüre ich keine Abweisung von Max, kein Zögern, stattdessen wirkt er eher... entspannt, fast so, als habe er auf diese Antwort gewartet.
Max schmunzelt plötzlich und sagt mit einer entspannten Lässigkeit, die nur ihm eigen ist: „Na dann... wie wär's, wenn wir einfach mal ein Date haben? Kein Sex, kein Druck. Nur wir. Du und ich. Liam und Max."
Seine Worte treffen mich völlig unvorbereitet und lösen eine riesige Welle der Freude in mir aus. Ich sehe, wie seine Augen aufleuchten, und bevor ich mich zurückhalten kann, schiebe ich mich etwas hoch und küsse ihn, lächle gegen seine Lippen und murmle zwischen den Küssen: „Das klingt nach einer sehr schönen Idee, die wir dringend umsetzen sollten."
In diesem Moment scheint die Welt sich zu verändern. Nichts drängt oder zieht an uns.. es ist einfach nur die Gewissheit, dass wir das jetzt gemeinsam ausprobieren wollen. Und dieses Gefühl, hier bei Max zu sein, in seiner Nähe, mit der Aussicht auf ein echtes gemeinsames Kennenlernen, lässt mich glauben, dass das hier wirklich der Beginn von etwas Wundervollem ist.
Wir verlieren uns in diesem Kuss, der diesmal noch intensiver und verlangender ist. Es macht kaum Sinn, so ausgehungert zu sein, schließlich haben wir uns gerade erst in einem Rausch von Leidenschaft verloren.
Aber ich weiß, dass es nicht einfach nur das Verlangen an sich ist.. es liegt an Max. Es ist, als wäre er meine ganz persönliche Droge, ein Bedürfnis, das ich nicht kontrollieren kann und auch nicht will.
Mit schwerem Atem löse ich mich von ihm, unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, und grinse ihn frech an. „Dir ist schon klar, dass ein Date nicht zwingend mit Sex enden muss, oder?"
Max erwidert mein Grinsen, aber dann wird sein Blick ernst, und in seiner Stimme liegt eine aufrichtige Wärme, die mich tief trifft. „Ist mir egal. Es geht mir um dich, Liam."
Mein Herz setzt für einen Moment aus, und dann küssen wir uns wieder, noch zärtlicher, als ob wir uns beide gerade in diesem Augenblick völlig neu entdecken. Es ist Max, der sich schließlich sanft löst und frech sagt, „Aber die Frage ist doch eher, ob du dich zurückhalten kannst, wenn wir ein Date haben."
Ich muss lachen, verschmitzt grinsend. „Wahrscheinlich nicht," gebe ich zu, „weil ich dir längst verfallen bin."
Max zieht mich näher, seine Stimme ein leises, zufriedenes Murmeln. „Dann lassen wir das offizielle Date einfach weg, und du bist ab jetzt mein fester Freund. Wir bestellen uns Snacks, kuscheln uns ein und haben unseren ersten Pärchenabend."
Ich spüre, wie mein Herz vor Freude schneller schlägt, und ich nicke sofort, begeistert und ohne jeden Zweifel. „Klingt perfekt."
Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen ziehen wir uns beide wieder in einen langen, liebevollen Kuss, der alle Versprechen und Hoffnungen dieser neuen, unentdeckten Zukunft in sich trägt.
ENDE
So, damit sind wir am Ende der beiden und ich hoffe sehr das es euch gefallen hat einiges nochmal aus Liam Sicht zu lesen und ich konnte auch nicht anders als Ihnen Ihr Happy End zu gönnen🥰
Ich muss sagen Max geht mir in der Regel ja eh "relativ einfach" von der Hand, aber besonders jetzt hier mit Liam und auch mit Ollie davor.. ich weiß auch nicht funktioniert für mich einfach so gut. Was sind eure Lieblingskonstellationen mit Max?
Vielen Dank auch für alle Views, Votes & eure Kommentare ♡
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro