10 Die Party
Obwohl ich mein Outfit schon zwei mal anprobiert habe, ist es immer noch nicht passend. Mal passt das Shirt nicht, mal die Hose.
Genervt zupfe ich am samt meines Shirts um es an die richtige Position zu bringen.
"Das kann doch nicht wahr sein." Fauche ich und wende mich wieder zum Kleiderschrank.
"Was kann nicht wahr sein?" Fragt Dad der an der Tür steht und mein Kleiderchaos betrachtet.
"Nichts Dad, ich bin nur etwas müde und kann kein passendes Outfit für die Party finden." Murmle ich vor mich hin während ich die nächsten Teile aus dem Schrank nehme.
In Gedanken bin ich jedoch bei meinem Traum der sich diese Nacht auf ein neues wiederholte.
Wie schon davor wachte ich auf als sich die Gestalt nach mir umdrehte. Alles in diesem Traum wirkt so echt. Die Flammen sind so real als würde ich mich an ihnen verbrennen wenn ich durch sie hindurch gehen. Die Hitze die von den Flammen ausgeht brennt fast auf meiner Haut ohne das ich Schmerzen hätte. Und wer ist bloß diese Gestalt und dieses kleines Mädchen.
Ich kenne niemanden mit solchen wunderschönen Augen.
Dieses leuchtende Grün das auflodert wenn er sie hoch nimmt sehe ich jetzt noch vor mir. Es ist keine Angst darin zu sehen, eher Erleichterung und Glück.
"Das brauchst du dich alles nicht. Du bist wunderschön, genau wie deine Mutter." Dads Worte lösen Trauer in mir aus.
Ich betrachte mein Spiegelbild, Dad hat recht ich sehe aus wie Mom.
Es schmerzt fast mich anzusehen so das ich den blick wieder abwenden muss um nicht schon wieder zu weinen. Es schmerzt heute noch an Mom zu denken.
"Ich würde das anziehen." Dad reicht mir ein Top mit Blumenmuster und reißt mich somit aus meinen Gedanken.
"Meinst du?" Ich greife nach dem Shirt in seiner Hand und halte es mir vor den Körper.
Er hat recht. Es sieht erwachsen und doch etwas süß aus. "Perfekt. Danke Dad."
Ich drehe mich zu ihm um und falle igm in die Arme. Deutlich überrumpelt legt er mir langsam seine Arme um den Körper um mich für einen kurzen Moment einfach nur festzuhalten.
Als Melodie auftaucht ist die gute Laune kaum zu bremsen und ich kann mich wirklich auf die Party freuen.
Ob es darin liegt das Damien auch dort sein könnte blende ich fürs erste komplette aus.
Munter winke ich Dad zum Abschied bevor ich mich zu Melodie ins Auto geselle.
Es ist schon dunkel geworden, nur der Mond erhellt die Nacht in einem wunderschönem Licht. Die Umrisse der Bäume und Häuser sind leicht zu erkennen im Mondschein.
"Ich hoffe ich hab heute mal eine Gelegenheit um mit Ryder zu reden." Verkündet mir Melodie nebenbei.
"Ich dachte dir gefällt Damien besser?" Ich wende den Blick vom Mond und starre zu ihr hinüber.
"Er ist auch besser." Meint sie."Aber da er dich lieber mag bleibe ich weiter bei Ryder." Ihr Grinsen auf den Lippen verheißt nichts gutes.
"Noch einmal, wir haben nichts miteinander." Spreche ich so langsam das sie jedes Wort verstehen kann.
"Auch wenn nicht, hast du nicht bemerkt wie er dich anstarrt?" Sie löst kurz ihre Augen von der Straße um mich fragend Anzusehen.
"Sollte ich?"
"Was ist den mit dir, er lässt keine Möglichkeit aus dich zu beobachten."
"Vielleicht ist ein Stalker." Gebe ich zurück.
"Ein heißer Stalker." Verbessert sie mich.
Auf der Party ist schon einiges los, viele sind schon leicht angetrunken das man an ihren wackeligen Gang erkennen kann.
Das Haus ist dreimal so groß wie unseres und das ist noch nicht mal klein. Viele Räume und antike Möbel passen zum Stiel des Hauses. Es wirkt älter als es vermutlich aussiehst und doch gefällt es mir.
Wir betreten das Haus in dem es stark nach Alkohol stinkt. Melodie schleift mich ohne ein Wort gezielt durch die Räume bis wir in der Küche ankommen.
Die Blicke der anderen versuche ich dabei auszublenden.
In der Küche warten schon Logan und Ashley die sehr vertraut miteinander umgehen.
Ich kann erkennen das er seine Finger langsam über ihren Arm gleiten lässt bevor er sie ruckartig wegzieht als die beiden uns erblicken. Doch ich war nicht die einzige die das gesehen hat.
"Was war das denn?" Übertönt Melodie mit ihrer Stimme die Musik. Sie schaut zwischen Logan und Ashley hin und her.
Während Logan nur unbeeindruckt mit der Schulter zuckt starrt Ashley den Boden vor ihren Füßen an.
"Schon klar wir gehen dann wieder weiter." Sie winkt den beiden die sich verwirrte Blicke zuwerfen, ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen und folge dann Melodie weiter durch die Menge.
Auf dem Treppenansatz bleiben wir letztlich stehen um die beiden heimlich zu beobachten.
"Ich wusste schon immer das mehr zwischen ihnen ist." Verkündet Melodie zufrieden.
"Du bist ein Genie." Ich klopfe ihr stolz auf die Schulter.
"Ich weiß." Ihr triumphierender Ausdruck in ihren Augen spricht Bände.
Während Melodie weiter beobachtet schweife ich von den beiden ab und suche die Menge nach Lia und Damien ab.
Doch weder Damien noch Lia sind irgendwo zu sehen.
Ob sie überhaupt kommen, frage ich mich und schüttle diesen Gedanken schnell beiseite als ich Lias blasse Haut und ihre wunderschönen blond roten Haare erkennen kann.
Sie steht etwas abseits der andere und doch fällt sie einem sofort ins Auge.
"Ich bin gleich wieder da." Sag ich zu Melodie ohne weiter darauf einzugehen.
Ohne hin würde sie mich sowieso beobachten. Das gefällige Grinsen auf ihren Lippen möchte ich mir nicht vorstellen.
Als mich Lia wahrnimmt, kommt sie mit kleinen Schritten auf mich zu. Fast sieht es so aus als würde sie sich durch tanzen, so elegant bewegt sie sich dadurch. Prompt bleibt sie vor mir stehen. "Hey Kate, du bist gekommen." Übertönt sie die Musik mit ihrer sonnst so ruhigen, angenehmen Stimme.
"Freut mich auch das ich dich hier sehe."
"Damien ist übrigens auch hier." Bei dem Gedanken das Damien hier ist wird mir ganz warm in der Magen Gegend.
"Echt, hat er sich entschieden zu kommen."
"Er meinte wenn du kommst und ich auch gehe, will er nicht der Spielverderber sein." Sie strahlt immer so eine unglaubliche Ruhe aus, ich frage mich wie sie das hinbekommt.
"Ich werde ihn schnell mal suchen gehen. Wir sehen uns sicher noch." Sagt Lia als sie ich sich geschickt an mir vorbei schiebt in der Menge verschwindet.
Nachdem ich kurz warte entscheide ich mich wieder zu Melodie zu geselle .
Als ich die Treppe jedoch erreiche kann ich Melodie nicht mehr sehen.
Um nachzusehen ob sie bei Logan und Ashley ist, beuge ich mich über das Geländer, wo ich jedoch nur Logan erkennen kann dessen Hand auf dem Hüften eines Mädchens liegen. Erst bei genauerem Hinsehen erkenne ich Ashley.
"Melodie hatte wirklich recht." Murmle ich und drehe mich ruckartig nach hinten.
Als ich gegen jemanden stoße, erschrecke ich.
Als ich hoch sehe starre ich in Damiens strahlende Augen. Wobei sie heute in einem natürlichen graugrün leuchten.
"Entschuldige." Stottere ich.
"Das wird zur Gewohnheit." Scherzt er, ein kleines Schmunzeln bildet sich auf seine vollen Lippen.
"Sieht so aus." Ich versuche mich daran wieder richtig zu Atmen und wieder zu verstand zu kommen.
"Wollen wir etwas trinken gehen?" Seine Augen werden glasig als sein Blick für einen kurzen Moment abschweift, um mich genauer zu betrachten.
"Ja gerne." Erwidere ich, förmlich greift er nach meiner Hand in der ich sanft meine lege.
Als ich die kalten Finger an meinen spüre schaudere ich.
Damien scheint die Situation bemerkt zu haben, beschämt zieht er sie wieder zurück und lässt sie lässig in der Hosentasche verschwinden.
"Ist das normal?" Versuche ich ihn zu fragen während wir immer weiter nach draußen gehen.
"Was ist normal?" Er schaut über die Schulter zu mir zurück.
"Das ihr so kalte Hände habt, also du und deine Schwester?" Meine Neugierde ist manchmal wirklich lästig.
"Ja ist es, liegt in der Familie." Sagt er ohne sich noch mal um zudrehen.
"Ohh." Ich beschließe nicht weiter darauf einzugehen und folge ihm immer weiter Richtung Garten.
Draußen peitscht mir die kalte Luft heftig ins Gesicht. Ein leichter Luftzug weht mir um dem Körper und lässt mich frösteln als wir stehen bleiben.
"Ist dir kalt?" Damiens Stimmen klingt so einschüchternd während er mit mir spricht.
"Etwas, dir etwa nicht?"
"Sehr selten." Er belächelt seine Worte.
"Hier." Er streift sich seine dunkle Jacke ab und legt sie mir locker um die Schulter.
Ich kann einen unglaublichen Geruch wahrnehmen, der von der Jacke ausgeht als er mir die Jacke umlegt.
"Danke." Flüstere ich.
Seine Hände streifen meinen Nacken und hinterlassen ein kribbeln auf meiner Haut.
Plötzlich ist die Kälte um mich nur noch Nebensache, denn Damien so nah zu sein benötigt meine komplette Aufmerksamkeit.
Sanft streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht die der Wind mir nach vorne geweht hat. Jede Berührung seiner kalten Finger lösen ein starkes Bauch kribbeln in mir aus.
"Ich sollte das nicht." Flüstert er mir zu während er mir tief in die Augen sieht.
"Was solltest du nicht?" Ich muss mich zügeln nicht anzufangen zu sabbern.
"Mich dir so nähern." Raunt er kaum hörbar.
"Dann mach es doch nicht." Seine kalten Finger gleiten über meine Wange vorsichtig zu meinen Lippen vor. Zärtlich streicht er mir über meine heißen Lippen, die nur noch seine Lippen spüren möchten.
"Es geht nicht anders." Knurrt er und presst kurz darauf seine vollen Lippen auf meine. Er stößt mit so einer Kraft gegen mich das ich nach hinten steigen muss um stehen zu bleiben.
Ich spüre eine unglaubliche Erleichterung in meinem Körper die mir fast schon etwas Angst macht. Doch bei Damiens Berührungen vergesse ich auch dieses Gefühl und genieße den Moment in seinen Armen so lange es mir ermöglicht wird.
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