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12. Kapitel

Ich trat näher und öffnete die Tür. Die Eingangshalle sah genauso aus, wie in der Wirklichkeit, nur das hier alles grau war. Auch die Zimmerpflanzen. Ich war der einzige Farbfleck. Ich konnte sie spüren. Meine Freunde waren hier in diesem Gebäude. Nur die Schwelle zwischen Leben und Tod trennte uns. Ich trat in den Fahrstuhl und drückte auf das zehnte Stockwerk. Je höher der Fahrstuhl fuhr, desto stärker konnte ich sie spüren. Die Türen öffneten sich im zehnten Stock und ich stieg aus. Langsam ging ich mit geschlossenen Augen durch den Gang. Das Gefühl wurde immer stärker. Plötzlich stieß ich gegen eine Wand. Ich öffnete die Wand und rieb mir die Nase. Es tat nicht weh. Das irritierte mich immer noch. Ich lief zur nächsten Tür. Das Zimmer war nicht weit von meinem normalen Unterrichtsraum entfernt. Ich öffnete die Tür und trat ein. Das Gefühl überwältigte mich beinahe. Hier waren sie alle versammelt. Yuri, Keno, Savio, Marco und Rob. Ich setzte mich in die Mitte des Raumes und schlang die Arme um meine Beine. Es fühlte sich an, als würde ich direkt neben ihnen sitzen. Nur waren wir in einer anderen Welt. „Ich komme so schnell wieder, wie es geht", versprach ich dem leeren Raum. „Ich komme zu euch zurück!" Dann stand ich auf und verließ das Gebäude.

Jim und Manuela saßen immer noch auf dem Dach. „Wo warst du?", fragten sie mich besorgt. „Ich bin zu dem Gebäude gegangen, in dem ich gestorben bin", antwortete ich. „Gehen wir zurück zu Janina?", unterbrach Jim schließlich die Stille. „Sie wird sich schon fragen, wo wir sind." „Aber es ist doch erst Mittag", protestierte ich. „Jetzt beruhige dich doch", lachte Manuela und wir gingen zurück zum Kirchturm.

Janina lief ungeduldig im Raum hin und her. „Wo wart ihr denn?", fuhr sie uns an. „Es gab einen kleinen Zwischenfall", entschuldigte Jim sich. Ich sah überrascht zwischen Vieren hin und her. „Was ist denn los?", fragte ich verwirrt. Janina winkte lächelnd ab. „Nichts wichtiges", sagte sie. „Aber ich muss mal kurz etwas mit Jim und Manuela besprechen." Ich zuckte nur mit den Schultern. „Mach ruhig", meinte ich. „Allein", fügte sie entschuldigend hinzu. Ich lächelte sie an. „Kein Problem. Ich gehe einfach noch ein bisschen nach draußen" sagte ich und verließ den Raum wieder. Ich blieb ein wenig auf dem Sims vor der Glocke sitzen und starrte in den Himmel. Dann sprang ich nach unten und lief zwischen den toten Seelen durch die Stadt. „Wieso laufen sie denn so herum?", fragte ich mich verwirrt und folgte ihnen. Sie bogen ein paar mal ab, ehe sie wieder in derselben Straße herauskamen. Ich ging neugierig in ein Haus hinein. Drinnen war alles grau, wie überall hier. Es war gemütlich eingerichtet. Nachdenklich ging ich wieder nach draußen und flog in die Luft. Von oben wirkte die Stadt ganz klein. Ich konnte die toten Seelen in den grauen Straßen nur schwer erkennen. Von oben konnte ich auch kein Muster erkennen. Die grauen Figuren schienen ihre Wege völlig willkürlich zu wählen. Doch sie kamen immer wieder an ihrem Anfangspunkt an. Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich wieder auf den Sims des Kirchturms. Ob nachts vielleicht irgendetwas zu erkennen ist?, fragte ich mich plötzlich. „Entschuldige, dass es so lange gedauert hat", rief Janina von unten. „Du kannst wieder kommen." Ich nickte und sprang zu ihr nach unten. Gemeinsam gingen wir in den Raum zurück, wo Jim, Manuela und Tobi bereits warteten. „Bald ist es Zeit fürs Treffen", meinte Jim. Ich sah ihn überrascht an. „Schon?", fragte ich. „Wir wollen heute mal nicht als letzte kommen", meinte Manuela verlegen. Ich nickte lächelnd. Etwas ist merkwürdig., dachte ich misstrauisch und folgte ihnen durch den langen Gang. Aber was? Sie redeten fröhlich miteinander und ich konnte nichts entdecken.

Die anderen legten sich schlafen und ich tat es ihnen gleich. Ich horchte, doch ich konnte nichts hören. Verdammt! Tote atmen nicht!, schoss es mir durch den Kopf. Ich richtete mich vorsichtig auf und sah mich um. Es sah aus, als würden sie schlafen. Langsam stand ich auf und ging leise zur Tür. Es war eine interessante Erfahrung, in der Nacht sehen zu können. Ich öffnete die Tür und schlich nach draußen. Der Gang war leer und ich begann bereits hier zu fliegen, damit meine Schritte mich nicht verrieten. Ich wusste nicht warum, aber ich musste es vor ihnen geheim halten. Mein Rücken streifte die Decke und ich verfluchte meine Unachtsamkeit. Dann hielt ich inne. Ich war bereits tot. Es tat nicht weh. Ich flog aus dem Kirchturm heraus, bis die Stadt ganz klein unter mir lag. Meine Augen weiteten sich. Die toten Seelen bewegten sich nicht länger. Sie standen an ihren Anfangspunkten und leuchteten. Es waren so viele, dass ich es nicht einmal zählen konnte. Ich schluckte. „Wir leiden", las ich vor. Es war großflächig über die ganze Stadt verteilt. Was bedeutet das? Wieso leiden sie?, fragte ich mich erschrocken. Ich atmete tief durch und flog zur nächsten Stadt. „Hoffentlich erreiche ich sie vor dem Morgengrauen", meinte ich. Schließlich konnte ich meine Stadt nicht mehr sehen. Unter mir war nur grau. Ich muss es schaffen!, dachte ich verzweifelt und flog schneller. War das überhaupt die richtige Richtung? Ich beruhigte mich und sah weiter nach vorne.

Keuchend kam ich auf einem Dach auf. Das war anstrengender, als ich gedacht hatte. Ich hielt kurz inne und flog dann über die Stadt. Auch hier leuchteten die toten Seelen, doch sie waren einfach wahllos über die Stadt verstreut. „Das ist doch die Stadt mit dem Weg der Wiederbelebung", erkannte ich und landete in einer Straße. Marie stand direkt vor mir. „Ich habe es erkannt", sagte sie und ich erstarrte. Das kann nicht sein. Sie ... sie ist doch eine tote Seele!, dachte ich geschockt. „Die Seelen wählen in unterschiedlichen Städten unterschiedliche Wege, um zu berichten. Hier reden wir. In anderen Städten bilden wir Worte oder zeigen Gefühle. Die Rebellen wagen sich nachts nicht heraus und deswegen hat es niemand erfahren", fuhr sie fort und sah mich aus ihren grauen Augen an. Eine Träne rann meine Wange hinab. „Ich kenne jetzt die Wahrheit und ich muss es dir erzählen", sagte sie eindringlich. „Es gibt wirklich einen Rebellen, der den Weg der Wiederbelebung geschafft hat. Das ist schon so lange her, dass es nur noch die toten Seelen wissen." „Wir haben alles gesehen und wir wissen auch, was weiter mit ihm geschah", mischte sich ein Mann ein. „In der Stadt, wo Janina lebt, da leiden die toten Seelen. Das haben sie quer über die Stadt verteilt geschrieben", warf ich ein. „Warum?" Marie senkte den Blick. „Janina benutzt ihre Kraft, um nach den Personen zu sehen, die an sie glauben", erklärte sie. „Und dadurch leiden sie." „Aber wir müssen dir jetzt die Geschichte von dem Rebellen erzählen", warf der Mann ein. „Er hat erkannt, was für eine Prüfung dieser Weg ist. Genau wie du hat er erkannt, dass man auch an seine Freunde und Familie glauben muss. Er lief immer weiter, obwohl er bereits grau war. Er hat nicht aufgegeben und erreichte das Ende. Doch von da an konnte er Geister sehen. Die toten Seelen geisterten durch seine Welt. Hier erschien er wie ein Farbfleck, der kam und ging. Er sah uns und er redete mit uns. Die Rebellen konnten ihn weder sehen, noch uns reden hören. Die Schwelle zwischen Leben und Tod bei ihm ist brüchig geworden. Wenn du zurückkehrst, musst du damit rechnen, dass du uns siehst. Graue Gestalten, die durch deine Welt geistern. Nur du kannst sie sehen und hören." „Das heißt, ihr könnt auch am Tag reden?", fragte ich nach und Marie nickte. „Er bekam Angst. Wir machten ihm Angst", sagte sie. „Er hat nicht vorher mit uns gesprochen, so wie du." Ich nickte langsam. „Wenn ich den Weg meistere, dann kann ich euch sehen und mit euch reden, weil die Schwelle von Leben und Tod brüchig ist?", fasste ich zusammen. Das Leuchten verblasste und ihre Augen wurden wieder leer. Ich biss die Zähne zusammen und flog wieder zurück. Hoffentlich haben sie nicht bemerkt, dass ich weg war., dachte ich und lief leise durch den Gang. Ich öffnete die Tür und trat ein. Sie schliefen noch. Ich muss sie dazu bringen, damit aufzuhören., dachte ich traurig. „Oh, du bist schon wach?", fragte Jim. Er richtete sich auf und rieb sich die Augen. Ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln. „Die anderen müssten auch bald aufwachen", sagte er mit einem Blick zu seinen Freunden. Ich setzte mich auf meine Matratze und wartete darauf, dass auch die anderen sich aufrichteten. „Ich muss mit euch reden", sagte ich entschlossen und sah ihnen in die Augen. „Was ist los?", fragte Janina verwirrt. Ich seufzte leicht und erwiderte dann: „Das muss aufhören. Janina, es bringt nichts, wenn du die Kraft der toten Seelen nutzt. Sie leiden dadurch." In ihren Blick mischte sich ein verletzter Ausdruck. „Woher willst du das denn wissen? Du hast doch auch deine Freunde gesehen! Du weißt, wie das ist", meinte sie. „Janina!", fuhr ich sie an und sie zuckte zurück. „Ich weiß, dass du sie vermisst, aber dann versuche doch, zu ihnen zurückzukehren, anstatt sie durch eine Glaswand zu beobachten. Oder du benutzt deine eigene Kraft." Sie sah weg. „Aber es tut weh, wenn ich es mache", murmelte sie. „Genau!", rief ich. „Es tut den toten Seelen auch weh, wenn du ihre Kraft benutzt." „Die sind doch schon tot", widersprach Janina. „Wir auch", sagte ich. „Wir sind auch tot." Sie sah aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. „Ich will nichts gegen dich sagen. Ich mag euch alle, aber das, was ihr hier macht, ist nicht richtig. Ich flehe euch an: Lasst es gut sein!", bat ich. „Geh!", sagte Janina und sah mir sauer in die Augen. „Geh und komm nie wieder in diese Stadt! Ich will dich nicht noch einmal sehen", schrie sie. Ich stand auf und sah sie von oben herab an. „Ich gehe, aber ich komme wieder. Und das schon sehr bald", kündigte ich an und verschwand durch die Tür, durch die ich gekommen war. „Wieso versteht sie das nicht?", murmelte ich. „Was soll ich denn jetzt tun?" Ich lief den Gang entlang und flog nach oben. Es dämmerte gerade erst. Ich würde bis heute nach warten müssen, ehe ich es ihnen zeigen konnte. Das war noch so lange. Ich flog zu der Stadt, in der Marie war. Ich folgte ihr ein bisschen, bis sie stehenblieb und sich zu mir umdrehte. „Ich kann dich leider immer noch nicht verstehen", sagte ich und setzte mich auf den Boden. „Janina versteht es nicht. Sie will nicht damit aufhören. Ich kann verstehen, dass sie ihre Familie vermisst", murmelte ich und malte Spuren in den Sand. Marie blieb einfach da stehen und sah mir aus leeren Augen zu. „Du verstehst, was ich sage, nicht wahr? Du hast immer noch deinen eigenen Willen und kannst gehen wohin du willst. Wir Rebellen sehen das nur nicht", fuhr ich fort. Ich stand auf und lächelte sie an. „Ich gehe mal zu Darejan und frage, wann er das nächste mal losgeht. Ich werde es dieses mal nämlich schaffen, das verspreche ich dir! Aber zuerst muss ich noch Janina etwas zeigen", versprach ich ihr und flog zum Kirchturm. Von dort sah ich, wie sie sich wieder in Bewegung setzte. Ob sie wohl auch untereinander reden?, fragte ich mich auf einmal. Dann sprang ich hinunter und ging durch die Tür. „Was machst du denn hier?", fragte Maike mich überrascht. „Janina hat mich rausgeschmissen", meinte ich entschuldigend. „Aber ich habe sie auch gereizt." Er nickte nur. „Weißt du, wo Darejan ist? Ich möchte ihn fragen, wann er das nächste mal losgeht", fragte ich Maike und sah mich nach dem Anführer um. „Ich glaube, er schläft noch. Soweit ich aber weiß, ist es morgen oder übermorgen so weit", beantwortete er meine Frage. Ich nickt ihm dankbar zu. „Wollen wir ein bisschen rausgehen?", fragte ich ihn dann. Er nickte und wir verschwanden wieder durch die Tür. „Was hast du denn gesagt, dass sie dich rausgeworfen hat?", fragte Maike interessiert, während wir nach unten in die Stadt sprangen. „In Janinas Stadt kann man beim Schlafen die beobachten, die an einen glauben. Sie benutzt dafür die Kraft der toten Seelen und ich habe ihr gesagt, dass sie damit aufhören soll", murmelte ich und setzte mich auf ein Hausdach. „Ich habe schon davon gehört, dass sie nachts über ihre Liebsten wachen, aber mir war nicht klar, wie sie das schaffen", erwiderte Maike nachdenklich. „Aber warum ist das denn so schlimm?" Ich sah ihn an. „Sie leiden", sagte ich ernst. Mika sah mich erstaunt an. „Wie bitte?", fragte er nach. „Sie leiden", wiederholte ich und sah ihn eindringlich an. Er blinzelte überrascht. Es sah nicht so aus, als würde er mir glauben. Ich sah in den Himmel. Es dauerte noch lange, bis es wieder Nacht wurde. Keiner der Rebellen weiß, dass die toten Seelen nicht anders sind als wir. Sie denken, dass wir noch einmal sterben, wenn wir grau werden, doch das stimmt nicht. Ich bin mir sicher, dass Nick es in dem Moment bemerkt hat. Er läuft jetzt auch durch die Stadt und kann Janina nicht zur Vernunft bringen. Ich muss den toten Seelen helfen!, dachte ich entschlossen.

Dieses mal waren wir die letzten. Darejan hatte etwas überrascht geschaut, als ich plötzlich vor ihm stand, aber dann hatte er mich einfach mit zum Treffen genommen. In der Menge konnte ich Janina erkennen. Sie sah mich sauer an und wandte sich dann wieder Manuela zu. „Ich rede mal mit ihr", meinte Maike und verabschiedete sich. Ich folgte ihm nicht. Janina wollte nicht mit mir reden. Ich würde es ihr heute Nacht nach dem Treffen zeigen. Plötzlich tauchte Tobi hinter mir auf. „Was hast du vor?", fragte er mich. Ich sah zur Seite. „Ich muss ihr etwas zeigen", meinte ich. „Denkst du, dass sie dann auf dich hören wird?", erwiderte er ernst. „Ich hoffe es", murmelte ich und sah ihm in die Augen. Er lächelte leicht und nickte mir zu. „Wir werden dir helfen. Sie wird nach dem Treffen im Gang zum Kirchturm stehen. Hinauf kriegen wir sie nicht, aber wir werden sie in den Gang bringen und die Tür für dich offenhalten", sagte er. „Danke", meinte ich erleichtert. Schnell verschwand er wieder. Janina würde ihm nicht trauen, wenn sie das gesehen hätte. Schließlich stiegen die Anführer auf das Podest und die Versammlung begann. Bei Janina gab es nichts neues. Dann kam Darejan. Er erzählte, dass sie morgen einen neuen Versuch starten würden. Freiwillige seien gern gesehen. Ich sah mich während seiner Rede um. Ein paar redeten leise miteinander. Vielleicht besprachen sie, ob sie es mal ausprobieren wollten. Die anderen Anführer sagten nicht mehr viel. Bei ihnen in den Städten war es wohl sehr ruhig. Dann war die Versammlung beendet und Darejan kam auf mich zu. „Willst du heute wieder mitkommen?", fragte er mich. „Heute gehen wir etwas mehr Risiko ein." Ich nickte. „Aber vorher muss ich noch etwas erledigen. Bis morgen früh bin ich wieder bei euch", sagte ich. Langsam verließen die Gruppen den Raum. Janina, Jim, Tobi und Manuela waren ziemlich früh verschwunden. Langsam folgte ich ihnen durch den Gang. Draußen war es inzwischen wahrscheinlich schon dunkel. Ich musste Janina heute unbedingt überzeugen. Ich beeilte mich ein wenig. Weiter vorne hörte ich eine Tür zuschlagen. Sie waren angekommen. Ich blieb davor stehen und lauschte. „Kommst du kurz mit, Janina? Ich muss was mit dir besprechen", hörte ich Manuela sagen. „Ich weiß nicht, es ist doch schon dunkel", zögerte sie. „Wir bleiben im Gang", versprach Manuela und eine Tür ging auf und zu. Tobi öffnete mir. „Beeile dich, sonst kommt Manuela in Schwierigkeiten", sagte Jim und ich öffnete leise die andere Tür. Ich rannte los, schnappte mir Janinas Hand und flog nach oben. „Was machst du hier?", fauchte sie. Sie war noch zu überrascht, um sich zu wehren. „Manuela hilf mir!", rief sie nach unten, doch die Frau reagierte nicht. Ich flog immer höher, bis die Stadt unter uns ganz klein war. „Was willst du von mir?", rief sie. Als wir weit genug oben waren, hielt ich inne. „Ich will es dir zeigen!", sagte ich. „Die Nachricht der toten Seelen." Sie sah mich skeptisch an. Ich sah nach unten. Sie fingen an zu leuchten. „Schau hin", flüsterte ich. Widerwillig sah Janina nach unten und ihr stockte der Atem. „Das ist ja...", hauchte sie. Dort stand mehr, als letzte Nacht. „Wir leiden. Lass es sein", las Janina sprachlos. Ihre Schulter sackte nach unten und sie ließ den Kopf hängen. Vorsichtig flog ich nach unten und setzte sie auf dem Kirchturm ab. „Verstehst du es jetzt?", fragte ich sie. „Ich muss los." Damit ließ ich sie in ihren Gedanken alleine. Ich konnte nur hoffen, dass sie ihren Fehler einsah. Ansonsten mussten Manuela, Jim und Tobi sie überzeugen. Die Stadt blieb hinter mir zurück und ich flog auf die nächste zu. Ich wollte noch einmal mit Marie reden, bevor ich mich wieder an den Weg der Wiederbelebung wagte. Ich landete am Stadtrand und ging langsam in die Stadt. Ein paar Seelen nickten mir freundlich zu und unterhielten sich dann weiter. Marie rannte auf mich zu und umarmte mich. Ich schlang meine Arme ebenfalls um sie und legte meinen Kopf auf ihre Haare. „Ich danke dir", sagte sie. „Du hast Janina das Leid der toten Seelen klargemacht. Ich bin mir sicher, dass sie jetzt aufhören wird. Ansonsten suche ich sie auf", meinte sie grinsend. Ich lächelte und kniete mich vor sie. „Ich werde morgen den Weg der Wiederbelebung entlanggehen", sagte ich. Sie nickte. „Du hast jetzt alles, was du brauchst, um ihn zu schaffen", stimmte sie mir zu. „Ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe", meinte ich und Tränen rannen meine Wangen hinab. Ich war fest entschlossen, den Weg morgen zu schaffen, selbst wenn ich zu einer toten Seele werden würde. „Vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder", meinte ich und trocknete meine Tränen. „Geh jetzt schlafen. Du willst sicher noch einmal deine Freunde sehen, damit du sie morgen ganz genau vor Augen hast", meinte sie und schob mich ein wenig zurück. „Ich weiß nicht, wie das geht", sagte ich. „Ich werde dir meine Kraft leihen", sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich musste lachen. Mich hatte gerade ein fünfjähriges Mädchen auf die Stirn geküsst. Ich stand auf, verabschiedete mich und flog hoch zum Kirchturm. Dort drehte ich mich noch einmal um und sah mir das Licht der toten Seelen an. Es war wunderschön. Ich sollte den anderen Rebellen mal den Tipp geben, nachts nach draußen zu gehen. Ich sprang in den Kirchturm ging in die Halle. Darejan war noch wach und besprach etwas mit Maike. Ich stellte mich zu den beiden. „Worüber redet ihr?", fragte ich neugierig. „Nichts wichtiges", winkte Maike ab. „Nur mal ein Tipp: Ihr solltet euch unbedingt einmal die Stadt bei Nacht anschauen. Irgendwann in den kommenden Nächten vielleicht. Ich weiß, es ist nur grau, aber es sieht irgendwie schön aus", schlug ich vor. Maike zuckte mit den Schultern. „Von mir aus", sagte er nur. „Du solltest jetzt aber schlafen gehen", meinte Darejan freundlich. Ich nickte und verschwand im Schlafzimmer. Ich sah ein paar, die bereits letztes mal dabei waren. Sie schliefen bereits alle und ich legte mich auf eine freie Matratze. Marie hatte gesagt, ich könnte Keno wiedersehen.

Sie saßen immer noch in dem schwarzen Raum. „Was machen sie da drin?", fragte ich mich verwirrt und trat näher an die Scheibe. Auf Kenos Wangen sah ich Spuren von Tränen. Meine Brust schmerzte. Warum hatte er geweint? Savio lehnte an der Wand und sah bedrückt zu Boden. Marco und Rob schwiegen ebenfalls. „Was ist das für eine angespannte Stimmung?", fragte ich und legte eine Hand an das Glas. Sie hörten mich nicht. Yuri lag neben meinem Körper und schlief. Ich bezweifelte, dass sie freiwillig da drinnen waren. Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Was ist passiert?, dachte ich verzweifelt. „Wartet auf mich", flehte ich leise. Dann färbte sich der Raum schwarz und der Traum war zu Ende. „Danke, Marie", flüsterte ich noch und kurz meinte ich, ihre Stimme zu hören.


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