Hinter Gittern
Hinter Gittern
Mina PoV
Es war Nacht, als wir unseren Plan schließlich in die Tat umsetzten. Sydney und Anakin hatten sich bereits auf ihre Posten auf die Lauer gelegt und ich begab mich jetzt ebenfalls zum Jedi-Tempel. Obwohl es mein Plan war, so gefiel er mir überhaupt nicht und wenn es einen anderen Weg geben würde, dann würde ich ihn sofort abbrechen. Doch es gab keinen anderen Weg! Nur, wenn wir Obi-Wan einsperrten, konnten wir ihn vor Darth Maul und sich selbst beschützen. Und seine Sicherheit war mir am Wichtigsten. Auch, wenn er nach dieser Aktion möglicherweise nie wieder ein Wort mit mir redete, dann würde ich damit leben. Und vielleicht half es mir sogar dabei, meine verbotenen Gefühle für ihn zu vergessen. Denn diese quälten mich Tag und Nacht. Ich musste mir diesen Jedi endlich aus dem Kopf schlagen!
Als ich am Tempel ankam, ging ich ganz ruhig durch die Gänge und hielt meine Augen offen. Kurz vor Obi-Wan s Quartier blieb ich stehen und sah unauffällig zum Versteck, wo Sydney sich mit einem kurzen Zeichen meldete. Sie waren bereit und jetzt musste ich das auch sein. Natürlich hoffte ich, dass Obi-Wan sein Versprechen mir gegenüber doch einhielt und nicht versuchte, sich aus dem Staub zu machen. Aber leider wurden meine Befürchtungen natürlich bestätigt, denn kurze Zeit später öffnete sich seine Tür und Obi-Wan trat auf die Flure. Er trug seine vollständige Jedi-Robe und seinen Umhang, samt seinem Lichtschwert...gewappnet für einen Kampf.
Er drehte sich in meine Richtung und als er den Kopf hob, sah er mich irritiert und fragend an.
,,Mina, was tut Ihr um diese Zeit noch hier?", fragte er und ich verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Ich könnte Euch die gleiche Frage stellen, Obi-Wan. Wo wollt Ihr noch zu so später Stunde hin?"
,,Ein Notfall! Meister Yoda hat mir einen wichtigen Auftrag gegeben.", redete er sich heraus, denn ich wusste natürlich, dass dies nicht stimmte.
,,Mitten in der Nacht?", entgegnete ich skeptisch.
,,Ja. Selten aber es kommt vor."
Ich erwiderte nichts, sondern senkte den Kopf. Nie hätte ich gedacht, dass er mich einmal anlügen würde, doch er stand hier und tat es. Dies bestärkte mich nur in meinem Entschluss, dass unser Vorhaben die einzig richtige Entscheidung war.
,,Mina, was ist los? Stimmt etwas nicht?", fragte er, denn er hatte anscheinend meinen niedergeschlagenen Blick bemerkt.
,,Ich hätte nie gedacht, dass Ihr das je tun würdet, Obi-Wan.", sagte ich schließlich, woraufhin er mich verwundert ansah.
,,Was tue ich?"
,,Mich anlügen!"
Nun sah er mich entsetzt an, doch ich konnte auch die Reue erkennen, die sich in seinen Augen spiegelte. Auch, wenn er sie nicht zugab, sie war da.
,,Was?", brachte er schockiert hervor, als wüsste er nicht, wovon ich rede.
,,Ihr habt gelogen, Obi-Wan. Zuerst, als Ihr mir das Versprechen gabt, nicht alleine nach Darth Maul zu suchen und jetzt tut Ihr es schon wieder."
Obi-Wan wandte seinen Blick ab und leugnete es erst gar nicht. Schließlich sah er mich doch wieder an und wirkte ebenfalls niedergeschlagen.
,,Es tut mir leid, Mina. Aber ich hatte keine Wahl."
,,Versucht nicht, es zu rechtfertigen. Ihr habt versprochen, dass Ihr nicht gehen werdet.", gab ich zurück und war zutiefst verletzt, was ich aber natürlich nicht zeigte.
,,Mina, dieses Monster wird weiterhin Unschuldige umbringen, wenn ich ihn nicht aufhalte. Und ich muss alleine gehen. Es tut mir leid, dass ich gelogen habe, aber ich wollte Euch beschützen."
,,Ja! Und mir tut es auch leid.", sagte ich und er sah mich verwirrt an.
,,Was tut Euch leid?"
In dem Moment bekam Obi-Wan einen Betäubungspfeil in den Rücken und sank zu Boden, woraufhin Anakin ihn packte, damit er nicht voller Wucht umkippte. Ich sah zu Sydney, die immer noch den Blaster erhoben hatte und ihn nun langsam sinken ließ. Sie kam zu uns und nahm Obi-Wan das Lichtschwert ab, der nun bewusstlos am Boden lag und meine beste Freundin sah zu Anakin.
,,Das wäre geschafft. Wir sollten ihn in die Zelle bringen, bevor er aufwacht.", sagte sie.
,,Ja, du hast Recht! Kommst du mit, Mina?", fragte er an mich gewandt.
,,Geht schon mal vor. Ich komme gleich nach."
Die Zwei nickten und trugen Obi-Wan dann gemeinsam in Richtung Zelle, während ich ihnen nachsah. Ich wusste, dass es das Richtige war, aber ich fühlte mich dadurch nicht besser. Obi-Wan würde mich dafür hassen, doch damit würde ich leben müssen. Und solange er dadurch sicher war und am Leben blieb, nahm ich es in Kauf. Schließlich begab ich mich ebenfalls zu der Zelle, wo wir Obi-Wan festhalten würden, bis wir Darth Maul besiegt hatten. Schon als ich durch die Gänge ging, hörte ich, wie Obi-Wan offenbar schon wieder zu sich gekommen war. Denn er war aufgebracht und sauer.
,,Was soll das? Wo bin ich hier?"
,,Nennen wir es Hotel Schutzengagement für selbstmordgefährdete Jedi-Ritter.", hörte ich Sydney sagen.
,,Ihr habt mich eingesperrt? Warum?", entgegnete Obi-Wan.
,,Naja, wir haben Euch einen Test unterzogen, Meister.", setzte Anakin an.
,,Und Ihr habt ihn nicht bestanden, Obi-Wan!", fügte Meister Windu hinzu.
,,Was meint ihr damit?"
,,Darth Maul ist nicht auf Tatooine. Wir haben das erfunden, um zu überprüfen, ob Ihr alleine losziehen würdet. Und Ihr habt genau so gehandelt, wie wir befürchtet hatten.", erklärte Anakin.
,,Wessen Idee war das?", fragte Obi-Wan fassungslos und in dem Moment erreichte ich den Vorraum der Zelle.
,,Meine!"
Obi-Wan sah mich erschüttert an, doch ich wandte mich den anderen zu.
,,Würdet ihr mich mit ihm alleine lassen? Ich kläre das.", sagte ich und sie nickten.
Sydney warf mir noch einen aufmunternden Blick zu, ehe sie mit den anderen verschwand. Als sie weg waren, wandte ich mich einem fassungslosen und überraschten Obi-Wan zu.
,,Das hier ist also Euer Werk?", wollte er wissen.
,,Tja, Obi-Wan...Ihr habt mit ja keine sonderlich große Wahl gelassen. Als ich Euch das Versprechen abnahm, Darth Maul nicht alleine zu stellen, da hab ich gemerkt, dass Ihr das Versprechen nicht halten würdet. Also...habe ich mit dem Rat der Jedi gesprochen und alle haben zugestimmt, dass wir Euch einer Prüfung unterziehen sollten. Und wie erwartet...seid Ihr durchgefallen.", sagte ich ruhig, doch es schmerzte mich, ihn eingesperrt zu sehen.
,,Darth Maul ist da draußen und er bedroht Unschuldige, Mina.", erwiderte er aufgebracht.
,,Das weiß ich, Obi-Wan! Und seid versichert, dass wir ihn aufhalten werden. Aber ein Jedi, der sich auf einem Selbstmordkommando befindet, ist uns da leider nicht sehr hilfreich. Wir kümmern uns um Darth Maul und Ihr bleibt solange hier drin."
Obi-Wan starrte mich sprachlos an und ich verschränkte die Arme vor der Brust. Ich durfte ihm nicht zeigen, dass es mir eigentlich in der Seele weh tat, ihn so zu sehen. Denn Obi-Wan war niemand, der tatenlos rumsaß und mit ansah, wie ein Sith Zerstörung und Angst verrichtete. Und ich zwang ihn hiermit genau dazu.
,,Ihr wollt mich solange festhalten, bis Darth Maul besiegt ist?"
,,Ja! Genau das habe ich vor. Und alle hier im Jedi Tempel haben den Befehl, Euch nicht zu befreien."
,,Mina, wisst Ihr auf wen Darth Maul es absehen wird? Auf Euch! Weil er genau weiß, dass wir beide befreundet sind.", wagte der Jedi noch einen Versuch.
Doch auch den ignorierte ich und ich wandte mich langsam ab.
,,Na, hervorragend! Dann bin ich der perfekte Köder und umso schneller geht der Fisch uns ins Netz."
,,Mina...wartet! Nein! Tut das nicht! Mina...bitte nicht!", rief er mir nach, doch ich zwang mich weiterzugehen.
,,Schließen sie das Tor!", ordnete ich einer meiner Wachen an und der gehorchte.
Das Tor schloss sich und ich verließ den Gang. Draußen warteten Sydney und Anakin auf mich. Sie beide nahmen mich mit sorgevollem Blick in Empfang.
,,Ist er sehr wütend?", fragte Anakin vorsichtig.
,,Ich würde sagen schockiert und fassungslos trifft es eher!", antwortete ich.
,,Das verzeiht er uns nie! Und er fing gerade an, mir halbwegs zu vertrauen.", entgegnete Sydney.
,,Nein! Wenn er auf jemanden sauer ist, dann auf mich. Es war immerhin meine Entscheidung, ihn einzusperren. Ihr habt nur Befehle befolgt."
,,Prinzessin Mina hat Recht! Er wird euch keine Vorwürfe machen und irgendwann wird Obi-Wan einsehen, dass es das Richtige war.", sagte Meister Windu, der wieder aufgetaucht war.
,,Und was machen wir jetzt?", fragte Sydney an mich gewandt.
,,Jetzt...finden wir Darth Maul!"
,,Und wie sollen wir das anstellen?", wandte Anakin ein.
Ich sah zu Sydney und die verstand mich sofort, was sie mit einem Lächeln quittierte.
,,Überlasst das mir!"
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