Kapitel 22 - Thyra Frostmere
„Sehe es als Rache wegen deines Bruders", hörte ich den dunklen König, nein, er hieß Barnabas, an Joshua gerichtet sagen. Im nächsten Augenblick jagte ein stechender Schmerz durch meine Brust, der mir die Luft zum Atmen nahm.
Ich sah zum Grund des Schmerzes, wieso ich das tat, war mir schleierhaft, denn es war klar, was geschehen war. Oder wollte ich es einfach sehen, sehen, wie Barnabas Schwert erneut in meiner Brust steckte.
Ich hob meinen Blick und sah ihn an.
„Sie werden euch besiegen", hauchte ich, bevor das Leben aus meinem Körper wich und ich in eine endlose Dunkelheit fiel.
„Thyra, meine Tochter. Du und Skalli ihr zwei müsst überleben", hörte ich plötzlich die Stimme meiner Mutter und sah sie im nächsten Augenblick vor mir. Ihre Kleidung blutverschmiert genauso wie meine.
„Ich kann das nicht überleben, Mutter, wir beide sind ..."
„Nein, du wirst diese Wunde überleben, ich werde daran sterben, aber du nicht. Du Tochter bist zu mehr bestimmt, du bist dazu bestimmt, mit Shiva eins zu werden und gegen die Dunkelheit zu kämpfen, sie zu besiegen. Dass nicht noch mehr Welten zugrunde gehen, wie unsere. Ich weiß, dass du das schaffst, denn du hast Skalli an deiner Seite und du wirst neue Freunde finden, an den Ort, wo du hingehst", sagte meine Mutter. Ich schüttelte den Kopf, oder eher gesagt das Ich meiner Erinnerung.
„Mutter, wovon redest du? Ich kann hier nicht weg, es gibt nur unsere Welt."
Meine Mutter schüttelte den Kopf.
„Nein, es gibt mehr Welten, nicht nur unsere, ich habe es gesehen."
Mutter sah in die Ferne, ihr Blick wurde ernst, ehe sie wieder zu mir sah.
„Die Wunde von Lyssa wird dir wohl als Narbe bleiben, aber deine jetzige Verletzung, kann bestimmt geheilt werden. Bleib so wie du bist Thyra und du Skalli pass mir auf Thyra auf", bat meine Mutter den Frostwolf, dieser schmiegte seinen Kopf an die Hand meiner Mutter.
Diese lächelte, ehe sie mir einen Kuss auf die Stirn gab.
„Vergiss nie, wie sehr ich dich liebe, das, was ich jetzt tue, ist der einzige Weg", sprach meine Mutter liebevoll und streichelte Skalli. Ihre Hand umgab ein weißes Glitzern, dieses ging auf Skalli über, dieser zu Eis erstarrte.
„Mutter, was ..." Meine restlichen Wörter prallten an einer Eiswand ab, diese mich plötzlich umgab und sich das Eis weiter ausbreitete, bis alles eingefroren war.
Ich sah noch, wie meine Mutter zu Boden fiel und das Leben aus ihrem Körper wich. Noch bevor die Welle der Finsternis sie erreichte und verschlang.
„Du hast mir Shiva und ihre Nachkommen von Hals geschafft, so wie ich es wollte."
„Wir hatten einen Deal, Lyssa. Du hast mir versprochen, meine Mutter zurückzubringen, mir mein Paradies zu geben. Hältst du dein Versprechen oder ist mein Glaube endlich verloren? Bist du wie er?", hörte ich die Stimmen von Lyssa und Barnabas.
„Nein, ich bin nicht wie Ultima, er hat dich damals zwar zu einem Akasischen gemacht und dir dein menschliches Aussehen wie deinen freien Willen gelassen, als du ihm die Treue geschworen hast. Doch was hat es dir gebracht? Du wurdest von Mythos getötet von dem Menschen, welcher er als sein Gefäß erwählt hat und das Paradies hat er dir auch nicht gebracht.
Doch ich habe es dir gegeben, ich habe dich zurückgeholt, dir ein Paradies gegeben und ich bringe dir auch deine Mutter wieder, denn Körper, den ich dazu benötigte, habe ich jetzt. Ysay, Shivas Gefäß ist tot und du bekommst deine Mutter wieder. Sie ist bald wieder bei dir, Barnabas, König der Dunkelheit und Domini von Odin. Denn auch diese Macht erlangst du wieder. Denn ich halte, was ich verspreche und ich bin mächtiger, als er es jemals gedacht hat", verfolgte ich, ohne es zu wollen, ein Gespräch oder Erinnerung von Lyssa und Barnabas, ehe alles um mich hell wurde. Und ich in Mimoria landete.
Alles um mich herum verschwand und ich wurde plötzlich von einem orangefarbenen Licht umgeben, dieses eine wohltuende Wärme durch meinen Körper leitete. Ich sah eine leuchtende Feder auf mich zu schweben; sie war von einem feuerroten Leuchten umgeben wie eine Flamme. Als sie mich berührte, verschwand die Dunkelheit und die Kälte; es war nur noch Wärme zu spüren. Die Wärme, das Feuer des Lebens. Ich schlug die Augen auf und holte tief Luft, zog die reine Luft in mich auf, wie ein trockener Schwamm, das Wasser.
„Thyra!", hörte ich Milly schreien und wurde im nächsten Moment stürmisch von ihr umarmt, ehe ich Skallis Kopf an meiner Seite spürte. Ich war wieder am Leben. Am Leben durch den Phönix, durch Joshua. Mein Blick wich zu ihm, ich nickte ihm dankend und lächelnd zu, er erwiderte es, wenn auch erschöpft.
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