14.Kapitel
An Schlaf war bereits gar nicht mehr zu denken. Die Fragen ohne Antworten brannten fast den Schädel nieder. Wie er auf Theo's Vater kam, war die wichtigste Frage. Sein Vater war doch Tod oder jedenfalls nicht mehr da. Er kann nicht da sein, er darf es einfach nicht, sonst wäre sein Leben falsch erzählt worden.
Viel Zeit hatte er nicht! Er hörte schon wieder Schritte. Eigentlich waren die schon den ganzen Morgen zuhören gewesen, aber diesmal wusste Theo genau, sie kamen zu ihm.
Collins schmaler Körper glitt durch die Tür, während Theo weiterhin angespannt auf dem Bett saß.
,,Bereit für den zweiten Tag", ließ Collin sein dreckiges Morgenlachen durch den Raum tanzen.
Theo rührte sich nicht. Mit toten, leeren Augen starrte er auf den Mann. Er schien mittlerweile gemerkt haben, dass etwas nicht stimmte und wirkte nun doch nicht mehr so vergnügt.
,,Was ist los mit dir? War das schon zu schwer gestern?" Collin lachte. Er hatte auch irgendwie ein merkwürdiges lachen. Es wirkte so unecht und kühl.
Wahrscheinlich fühlte es sich einfach so an, jemanden ohne Mitgefühl zu treffen.
,,Können Sie mir jetzt vielleicht ein paar Fragen beantworten", hoffte Theo. Seine ausdruckslosen Augen beinhalteten kein Funkeln mehr, wie noch vor ein paar Tagen.
Collins Augen waren jedoch genau so. Sein Lachen verstummte ebenfalls.
,,Ich halte dich, für etwas schlau."
Theo konnte nichts gegen seine aufkommende Wut anstellen. Sie war einfach dar, so dass man sie nicht wegdenken konnte. Seine Augen verrengten sich fast zu Schlitze, um seinen Gegenüber förmlich zu durchbohren. Diesem gefiel das ganz und gar nicht. Er wusste, der Junge weiß etwas."
,,Theo, was ist los?"
,,Was los ist, WAS LOS IST?"
Anfangs war es ja nicht so schwer den Zorn so gut es geht fern zu halten, doch jetzt war er draußen und es fühlte sich so gut an.
Es machte einfach Spaß auf Collin alles rauszulassen, schließlich war er, nur er daran schuld, so weit er wusste, aus Theo's Sicht.
Collin hingegen war gar nicht davon begeistert. Was dieser Junge sich wohl einbildet, schwamm in seinem Kopf.
Theo sprang auf und rannte, er wollte jeden umstoßen, der ihn in die Quere kommt. Den Adrenalinstoß, gesteuert durch seine Wut verhalf ihm dabei Collin umzurennen. Die Wucht hämmerte Collin an die nächstgelegene Wand. Schmerz erfüllte ihn an seiner linken Schulter. Auch ihn packte die Wut. Spinnt der jetzt total, überlegte er. Er hatte sich so sicher gefühlt, dass der Junge auf deren Seite war und kam selbstsicher alleine. Ihm war klar, dass Theo nicht aus dem Gebäude fliehen konnte. Nein, dafür war es zu groß. Dennoch konnte er damit Respekt verlieren. Es war die Angst eine Schwäche zu zeigen, zu zeigen, dass man nicht unbesiegbar war und noch dazu die Angst davor keine Befehle erteilen zu können.
All das half Theo nicht dabei stehen zu bleiben. Er rannte, einfach irgendwohin. Ein kurzes Gefühl der Freiheit überflog ihn, bevor es zu schnell erlosch. Schon nach einer Minute spätestens, schnappte ein schwarzgekleideter Mann nach ihm. Nachdem ein weiterer ihm half, wusste Theo, er wäre endgültig verloren.
Das Schreien, treten, ziehen und so weiter halfen nichts. Die Männer schienen ihn vollkommen unter Kontrolle zu halben. Theo kannte das Gefühl noch nicht. Es war neu für ihn, eigentlich war alles neu. Diese Angstausstoßenden Gefühle, dieses Verlangen nach Essen oder Flüssigkeit, einfach alles war anders.
Die Männer brachten ihn zu seinem Zimmer. Collin stand in der Mitte des Raumes und rieb sich seine Schulter.
,,Was weißt du Theo", fragte er.
Theo blieb still. Sein Gesicht war bestimmt rot vor Wut, störte ihn desweiteren nicht. Bedrohlich kam Collin näher. ,,Du kannst nicht machen. Hier habe ich die Oberhand, kapiert? Du kannst nichts gegen mich ausrichten."
,,Ne, Sie richten doch alles an! Sie führen ilegale Experimente durch und zerstören damit Leben. "
,,Nein, nein Theo, du verstehst das falsch. Wir helfen. Ich erkläre den Probanten doch vorher immer alles, ich bin ja kein Unmensch. Wir sind gut! Wir helfen der Menscheheit und die Probanten tuen etwas gutes."
,,Fragen Sie die auch, ob die das wollen?"
,,Aber sicher, obwohl die Antwort immer nein ist, verstehe ich nicht. Sie helfen doch." Meinte der das ernst?
Theo zersprang förmlich vor Wut. Seine Muskeln spannten sich an und mit einem Ruck zog er an seinen Armen, die festgehalten wurden. So schnell konnten die Männer in schwarzen Sachen nicht reagieren. Theo sprang nach forne. Er sprang auf Collin. Auch dieser erstarrte überrascht.
So gut er konnte ließ Theo seine Wut raus. Seine Faust traf so fest, wie nie zuvor das Gesicht von Collin. Auch andere Körperteile blieben nicht verschont. Collin schrie erschrocken auf. Er konnte nichts gegen den Jungen anrichten. Die zwei lagen auf dem Boden, während Theo auf den Mann einschlug. In der 8.Klasse war Kampfsport sein Lieblingsfach, was sowas wie Sport ersetzte.
So konnte er den Mann mit einem gesicherten Griff in Schach halten. Die Bewacher in schwarzen Sachen konnten ihn vorerst nicht davon abhalten.
Doch irgendwann hielt er inne. Die Wut hatte ihn zu sehr gesteuert. So etwas war ihm noch nie passiert. Noch nie hatte er jemanden so schlimm verletzt. Collin war nun übersäht von blau/grünen Flecken, einem blauen Auge, ein paar Kratzer und einer blutenden Nase.
Dadurch dass er seinen Griff für einen Moment lockerte, stieß Collin ihn weg. Hart landete er auf den kalten Boden. Nun wechselte das Rollenspiel und Theo lag unten. Collin, der schon längst auf ihn zugesprungen kam, schlug ihn mit voller Wucht in den Bauch. Theo zuckte zusammen. Die Schmerzen übersähten seinen Körper. Es war, als ob er keine Luft mehr bekam. Ein weiterer Schlag, diesmal ins Gesicht. Diesmal konnte er wenigstens Atmen, was die Schmerzen nicht verkleinerte. Weitere Schläge, er spürte nicht einmal mehr wohin. Ihm war im Moment alles egal, hauptsache er hatte Collin verprügelt und dumm dargestellt.
Er schloss seine Augen und versuchte den Schmerz zu ignorieren, was nicht wirklich funktionierte. Anschließend wurde es ruhig und der Boden schien ihn zu verschlingen...
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Na ja, wenigstens hat Collin auch was abbekommen😉.
Leute, ich sage ja manchmal auch Gedanken und halt Gefühle...
Findet ihr das schlimm, schließlich schreibe ich ja nicht in der Ich-Form.
Vielleicht kann ich ja manchmal den Schreibstil ändern und auch mal kurz in der Ich-Form schreiben, wenn ihr das wollt.
Schreibt mir mal bitte.😊😉
Findet ihr nicht auch, dass sich mein Schreibstil im laufe meiner Geschichten verändern. Also ich finde, dass ich noch Anfangs ganz anders geschrieben habe. Was meint ihr?😂
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