31.1 Eine Nacht in Gotham
Die Nacht war erfüllte vom typischen kalten Gotham Regen, der Peitschend und eisig auf mich einschlug. Die Kälte kroch durch meine durchnässte Robin Uniform bis in die Knochen und Trotz der Kapuze tropften meine Haare, wodurch mir klatschnasse Strähnen ins Gesicht hingen. Hastig wischte ich sie mir einer Hand weg.
Was nicht viel nützte, da der starke Regen sie wieder nach unten zog, wo sie an meiner Stirn wieder kleben blieben.
Manchmal hasste ich Gotham für sein Wetter. Wieso konnte es hier nicht auch einfach mal eine klare Nacht geben. Mit einem hellen Vollmond und tausenden Sternen am Himmel.
Stattdessen nur dicke schwarze Wolken und Regen, wie aus Eimern.
Dennoch blieb ich auf dem Dach des Hochhauses sitzen und beobachtete weiterhin die Läden der Einkaufspassage. Die Straße war gesäumt von DesignerLäden und Juwelieren, der perfekte Platz für einen Einbruch.
Geradezu täglich versuchte sich jemand daran in eines der hochgesicherten Häuser einzubrechen, was jedoch fast immer mit einer Reise nach Iron Hights endete.
Aus diesem Grund saß ich auch hier und beobachtete die Straße.
Meine Patrolie hatte ich bereits beendet, wodurch ich jetzt noch Zeit hatte mich kurz hier auszuruhen und nach zwielichtigen Gestalten Ausschau zu halten.
Eigentlich eine ruhige Nacht, ohne besondere Vorkommnisse. Scheinbar verscheuchte der Regen selbst Kriminelle von den Straßen.
Trotzdem würde ich noch einige Minuten sitzen bleiben und mich dann erst zurück
zu Batcave Begeben.
Also saß ich weiter steif wie ein Statue auf dem Vorsprung des Hauses und ließ den Regen meinen Rücken hinunter laufen.
Vorsichtig bewegte ich mich etwas, um von der Kälte nicht ganz steif zu werden.
Lange Zeit regte sich nichts. Mittlerweile müsste es gegen Zwei sein, also begann ab jetzt Nightwingsschicht.
Der Zeitpunkt für mich die Uniform gegen einen weichen Schlafanzug einzutauschen und todmüde in mein Bett zu fallen.
Ein letztes Mal wischte ich meine Haare aus dem Gesicht, bevor ich aufstand. Die Arme zur Seite ausgestreckt, stieß ich mich vom Rand des Daches ab.
Der Stoff meines Umhangs spannte sich, so das ich bis zu nächsten Dach gleiten konnte.
Als meine Schuhe das Ziel erreichten platschte es laut und neues Wasser drang durch ihren gelben Stoff, während anderes in die Höhe spritzte. Meine Füße schwammen regelrecht und waren wahrscheinlich schon runzliger als Alfreds Stirnfalten.
Ein Grund mehr so schnell wie möglich nachhause zu kommen.
Also rannte ich weiter, sprang über mehrere Pfützen und von Dach zu Dach.
Bis ich etwas vernahm. Neben dem Geplätschere des Regens und dem Platschen meiner Schuhe hatte sich noch einseitiges Geräusch dazu gesellt. Es hörte sich an wie ein zweites Paar Schuhe, die die selben Schritte taten wie ich.
Mehr Mals versuchte ich über die Schulter zu blicken, um Mein heimlicher Verfolger zu erblicken, doch bis auf Schwärze war hinter mir nichts.
Doch irgendwer musste da sein. Oder spielte meine Fantasie mir einen Streich?
Nein das konnte nicht sein.
Da sich mein Verfolger nicht zeigte und ich ihn auch nicht aus seinem Versteck locken konnte, musste ich anders für sein Auftauchen sorgen.
Als sich wieder einmal die Häuser unter mir teilten, breitete ich nicht wie sonst meinen Umhang aus, sondern ließ mich ins Tiefe fallen.
Der Wind riss an meiner Kleidung und wie immer wenn ich sowas tat, flatterte mein Magen leicht. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl.
Doch es hielt nur kurz, denn kaum nach 10m freiem Fall, packte ich eine der vielen Feuerleitern, die es zwischen den engen Gassen massig gab.
Sie bremste meinen Fall soweit ab, dass ich auf dem Boden ohne gebrochene Knochen ankam. Dafür aber in einer riesigen Pfütze.
Doch das kühle Nass störte mich nicht weiter, schließlich war ich so oder so von oben bis unten durchnässt.
Die Nässe nicht weiter Beachtung schenkend rannte ich hinter eine der Mülltonen, um dort mit ihren Schatten scheinbar unsichtbar zu werden.
Kurz geschah nichts und es war still.
Doch dann...
Ein Schatten sprang über die Kante des Daches. Versteht mich nicht falsch, es war kein Mensch, der da über mir über die Dächer zu schweben schien.
Es war ein einziger Schatten oder eine Art Phantom.
Jeder normale Mensch wäre vor Angst schreiend davon gerannt, denn der Schatten glitt zu mir herunter in die Gasse. Doch nicht nur ihre Gestalt schien angsteinflößend, sondern auch ihre Aura. Mächtig, wie bei keinem anderen Wesen und dunkel, wie die Nacht selbst.
Trotz dieser Erscheinung verschreckte es mich keines Wegs. Nein ganz im Gegenteil, durch sie wusste ich, ich war in Sicherheit. Denn trotz ihrer ganzen Dunkelheit umgab sie auch ein gewisser Schimmer, wie der des Mondes oder eines Sterns. Hell, aber einsam und kalt.
Und mir wohl bekannt.
Mein Herzschlag beruhigte sich merklich bei ihrem Anblick, dabei hatte ich nichtmal bemerkt, wie er angestiegen war.
Leise landete sie auf den nassen Steinen, wobei sie nicht ein Geräusch verursachte. Kein Platschen, kein dumpfer Aufprall oder eine leichte Erschütterung. Gar nichts.
Sie sah sich um, jedoch ohne mich zu entdecken. Sich einmal um die eigene Achse drehender wanderte ihr Blick von Wand zu Wand und von oben nach unten. Jedoch ohne auch nur einen Schnürsenkel von mir zu sehen.
Als sie ihren Rücken komplett zu mir gedreht hatte, huschte ich mit leisen Schritten aus den Schatten heraus und lehnte mich lässig an die Backsteinemauer hinter mir.
Zwar war der Stein kalt, doch was tat man nicht alles für einen guten Auftritt.
Wahrscheinlich hatte sie ein solches Auftreten erwartet, denn Als ihre Augen dann meine trafen zuckte sie nicht mal zusammen.
Sie blieben ganz ruhig, sachlich und neutral.
„Was tust du hier?" erklang nun meine Stimme. „Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, meine Träume sind Tabu!" Verdammt ich hatte nicht mal gemerkt, wie ich eingeschlafen war. Gerade eben hatte ich doch noch trainiert.
Trotz meiner inneren Wut, blieb meine Stimme halbwegs kalt. So wie immer. Emotionen einfach unterdrücken, so wie ich es gelernt hatte.
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Raven
„Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, meine Träume sind Tabu!" wie immer hatte er diesen leicht angekotzten Anführertonfall drauf, der einem klar machen sollte, welchen Rang er und welchen du belegst.
Doch diesmal war mir das egal, hier ging es um wesentlich wichtiges, als Damians Befindlichkeiten oder sein Ego.
„Hör zu Damian, ihr müsst zurück kommen. So schnell wie möglich. Wir brauchen euch. Während ihr Weg wart ist so viel passiert..."
Doch bevor ich auch nur ansatzweise meine Ausführungen darüber, warum ich hier war zubeenden, unterbrach er mich auch schon.
„Raven? Ich...Ich kann dich nicht hören."
Energisch schüttelte er den Kopf, wobei unzählige kleine Tropfen von seinem Haaren wegflogen. Ähnlich wie bei einem Hund der sich schüttelt. So stippte er meine wahrscheinlich eh viel zu schneller Redefluss.
Ernst sah er mich an, während ich merkte, wie etwas in mir zerbrach. Mein letztes Bisschen Hoffnung.
Es fiel und landete auf dem Boden der Tatsachen, wo sie in Tausend Teile zersprang.
Enttäuschung und Verzweiflung traten an ihre Stelle und ließen mein Herz schwer werden. Meine Kehle schnürrte sich zu und eine leise Träne kullerte mir über die Wange.
Doch neben all diesen Gefühlen gesellte sich noch etwas viel stärkeres hinzu.
Angst. Pur und schmerzhaft stark.
Bei meinem Anblick zog der Junge Robin die Augenbrauen zusammen.
„Du brauchst Hilfe?" weniger eine Frage als eine Aussage, doch trotzdem nickte ich, den Blick auf den Boden gerichtet.
„Wir haben ihn noch nicht gefunden." Unterbrach er wieder das Schweigen „doch wir sind kurz davor. Gib uns nur noch ein paar Tage, dann kehren wir heim!"
Wusste er eigentlich wie lange sie schon weg verschwunden waren, bis heute war dies ihr einziges Lebenszeichen.
Nein ich konnte, wir könnten nicht länger warten. Wir brauchten sie. Ohne sie starben wir wahrscheinlich alle.
Energisch und schnell schüttelte ich den Kopf.
„Nein" formte ich deutlich. „Sofort. Komm zurück!"
Seine Augenbrauen zogen sich angestrengt zusammen, bei dem Versuch mir von den Lippen zu lesen.
Also wiederholte ich sie nochmal langsamer.
Meine Worte verstand er, doch nicht ihren Hintergrund, was der Geund für das riesige Fragezeichen in seinem Gesicht war.
„Gib mir zwei Tage" wiederholte er.
Wieder schüttelte ich meinen Kopf und, um meine Aussage noch zu bekräftigen, machte ich einige Schritte auf ihn zu, packte ihn an den Schulter und sah ihm direkt in seine Grünen Augen.
„Nein. Damian, ihr müsst zurück kommen. Er will uns alle töten. Komm zurück." Schrie ich ihm fast entgegen.
Wieder Unverständlichkeit in seine Mimik.
„Raven, du musst zurück kommen. Ich halte nicht länger durch" die Stimme schalte laut durch die Gasse, wie ein Sprecher durch ein Stadion bei einem Fußballspiel spiel.
„Jetzt Raven!" Megan wollte, dass ich zurück kehrte.
Sie bildete die Brücke zwischen dieser Welt, Damians Träumen und meinen eigenen. Durch sie schliefen wir beide.
„Komm zurück" wisperte ich ein letztes Mal, bevor ich von ihm Abließ und mich wieder aus seinem Traum ausklingte.
Schweißgebadet und klatschnass wachte ich auf. Über mir die Köpfe von Barbara und Miss Martian. Besorgt und hoffnungsvoll.
„Und?" fragte erstere mit harscher und gleichzeitig aufgeregter Stimme. „Hast du ihn erreicht?"
Langsam setzte ich mich auf, noch immer saß mir die Angst in den Knochen.
„Ja... und nein!" erst spiegelte sich Freude in ihren Gesichtern, dann Verwirrung und dann Misstrauen.
„Was soll das denn heißen" hackte Megan nach, ihre Augenbrauen bildeten fast eine gerade Linie und ihr grünes Gesicht wirkte etwas blasser als sonst. Wahrscheinlich hatte sie sich mehr verausgaben müssen, als wir dachten. „Konntest du mit ihm reden oder nicht?"
Langsam und schuldbewusst schüttelte ich den Kopf.
„Er hat mich nicht gehört." Noch schnell setzte ich hinterher „aber ich ihn"
Megan runzelte die Stirn, als wollte sie gleich etwas sagen, doch ich redete einfach weiter.
„Er hat mit mir gesprochen. Sie haben Batman fast gefunden, zwei Tage. Dann will er zurückkehren."
Bedauernd und traurig sahen beide Frauen erst einander und dann mich an.
„Raven, hör zu..." Barbara sprach in beruhigendem Ton auf mich ein.
„Wir haben das schon mal besprochen,..."
„Nein." unterbrach ich sie schnell „Nein! Es war nicht so wie meine letzten Träume... Er.. Er war da!"
Meine Stimme wurde lauter und hysterisch wärend meiner Worte. Ich versuchte Rechtfertigungen zu finden, wo keine waren.
„Raven du weißt, wie das mit Erinnerungen ist. Sie können einem Geist wie unseren einen ziemlich schlimmen Streich spielen. Er war nur ein Nachhall, ansonsten hätte er dich gehört. Er hat nur gesagt, wovon du dachtest, das er es sagen würde.
Du weißt, hättest du ihn wirklich angetroffen, hätte er dich gehört."
Wieso könnten sie mich nicht verstehen. Ich hatte ihn angetroffen, es war kein Machhall, keine Erinnerung. Es er real.
Schuldbewusst sah mich Megan an.
„Ich weiß wie schwer es für dich ist. Er war ein Freund von dir"
Sie nahmen mich in den Arm. Ihre warmen Arme übten leichte Druck auf mich aus, während ihr Atem in meinem Nacken kitzelte.
„Ich verstehe, dass du willst, dass er lebt. Das noch ein letzter Titan am Leben ist und du nicht alleine bist. Aber wir müssen davon ausgehen, dass sie für immer weg sind. Es tut mir Leid."
Barbara sprach wahre Worte, auch wenn sie mir das Herz brachen.
Ich fühlte mich alleine, dass konnte selbst die Umarmung nicht rückgängig machen.
Cybog lief vor wenigen Wochen über, Starfire und Kis Flash waren tot und Beast Boy lag im Komma. Ich war allein.
Und dann war auch noch Arrow von uns gegangen und Donna, Aqualed, der alte Blue Beetle, und Catwoman war verschwunden.
Man hatte mir eine Familie gegeben und sie dann zertrümmert.
Und wiedereinnahm rannen mir die Tränen über die Wangen, bei dem Gedanken an all unsere Verluste. An all unsere toten Freunde und neuen Feinde.
„Es war nur ein Traum." flüsterte die Frau im Rollstuhl noch einmal, während sie mir beruhigend über den Rücken streichelte.
Für mich hatte sich nicht wie ein Traum angefühlt. Nein, dafür war es viel zu real gewesen. Andererseits fühlten sich auch die letzten Monate an, wie eineinziger Albtraum und dennoch geschahen sie. Vielleicht hatte ein solches Leben es nun einmal so An sich , dass sich die Grenze zwischen Realität und Fantasie verwischte und man nicht mehr unterscheiden konnte.
Falls er in zwei Tagen nicht hier war, würde ich es wissen.
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Erstes Kapitel im neuen Jahr🙈
Ich weiß ist ein bisschen spät, aber ich wünsche trotzdem ein frohes neues Jahr 🎉🎆
Ich bin gerade mitten in der Saison. Von der sportlichen Seite und nichtmal in Deutschland.
Deshalb hat es wieder so lange gedauert, bis das nächste Kapitel kam. 😅
Wie ihr wisst freue ich mich wie immer über jegliches Feedback.
Bis in den Kommentaren
Eure Michi😘
2000Wörter
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