1 | Jagen
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Kapitel 1 | Jagen
A H M Y A
Der Wind peitschte mir ins Gesicht, gab nicht nach. Die Wolkendecke am Himmel zog sich immer weiter zu und ließ ahnen, was für ein Unwetter dort kommen würde. Eisig strich der Wind durch mein schwarzes Haar, welches ich zu einem festen Zopf gebunden hatte. Meine Lederkluft hielt mich warm.
Ich würde nur noch einige Minuten hier auf dem kalten Boden auf Lauer liegen. Schon bald sollte ich wieder zu meiner Hütte zurück kehren. Es würde nichts bringen im Sturm durch den Wald zu irren und nach Tieren zu jagen. Das hatte ich bereits vor einigen Jahren auf grausame Weise lernen müssen.
Allerdings hatte ich bisher nur einen Hasen erschossen, welcher nun auf meiner Schulter lag. Für den Markt bräuchte ich noch ein weiteres Tier. Sonst würden meine Einnahmen stark zurück gehen und das konnte ich mir momentan nicht leisten. Die Wintermonate waren hart, ich musste oft zurückstecken. Es war ein harter Kampf ums nackte Überleben.
Der Frühling kam nur langsam ins Land gekrochen, vor allem zeigte er sich die letzten Tage durch Regen. Der Boden war durchnässt und matschig. Meine Klamotten waren schon lange nicht mehr sauber - aber das störte mich nicht. Ich hatte ein Oberteil und eine Hose die sauber waren für Markttage, den Rest zog ich beim jagen an.
Es gab schlimmere Momente in meinem Leben.
Das waren die Worte, die ich mir immer wieder ins Gedächtnis rief, wenn ich durchnässt und unterkühlt im Wald saß und auf Tiere wartete. Wenn meine Hände sich kaum bewegen ließen und ich mir Wunden an den Fingern zustieß durch den Bogen. Es gab schlimmeres im Leben.
Leichte Schatten schwebten um mich herum, welche mich noch mal ein Stück mehr versteckten. Ihr war kaum sichtbar, das war ein großer Vorteil beim jagen. Die Tiere sahen mich nicht, hören konnten sie mich nicht. Ich hatte mir eine Stille angelernt in den letzten Jahren.
Kaum einer hörte meiner Schritte wenn ich durch die Straßen der nahen Orte hier ging. Die meisten gingen mir aus dem Weg, die große Narbe in meinem Gesicht machte dies möglich. Augen kalt wie Eis, ein Lächeln hatte ich nicht mehr übrig.
Ich war eins dieser Mädchen, die in jedem Dorf fragen aufwarten. Man kannte mich, ich war oft auf dem Markt um mein gejagtes zu verkaufen. So verdiente ich mir mein Geld. Es war nie viel, aber es reichte zum Überleben - und war immer noch mehr als ich mir je erträumen ließ.
Die Dörfer, die hier in der Nähe waren hatten zum Teil große Schäden vom Krieg erlitten. Der Wiederaufbau war auch nach fünf Jahren noch aktuell. Viele hatten ihre Häuser und Familien verloren. Das waren die Menschen, die einem Mädchen wie mir das Fleisch abkaufen. Die froh waren, wenn ich auf dem Markt war.
Denn ich verkaufte mein Fleisch für Preise, die mir beim überleben hilfen aber nicht für hohe Preise wie andere. Somit konnten die Armen Essen kaufen, ohne viel Geldverlust für das Essen zu haben. So viel Herz und Güte besaß ich.
Zudem ich bei meiner Flucht nicht dumm war, ich war Gefangen beim Adel. Aufgewachsen in reichen Verhältnissen, auch wenn ich mir etwas davon spüren konnte. Ich hatte die Nacht meiner Flucht meine Schatten dafür genutzt einigen Adeligen, von diesem schrecklichen Königshof, Geld und Schmuck zu entwinden.
Ich kam nicht Arm von dieser Insel runter. Ich versteckte mein Geld gut, gab es nur bedacht aus und schaute darauf, dass ich trotzdem Geld verdiente. Es waren nicht unmengen an Geld und Schmuck die ich stehlen konnten, aber sie halfen mir Kleider und andere wichtige Dinge zu kaufen.
Die ersten Monate hatte ich damit verbracht auf dem Sommerhof zu verweilen, dann zum Winterhof zu flüchten und von dort durch die Höfe des Morgens und des Tages zu reisen. Bis ich am Hof der Nacht war und hier einen Wald fand, mit einer leeren Hütte.
Ich hatte die Gerüchte über diesen Hof gehört, etwas was ich nicht nochmal erleben wollte. Dann kam der Krieg. Der High Lord des Hofes der Nacht, Rhysand welcher wohl auf einmal freundlich war. Eine Seite die er nur zeigte, durch seine Seelengefährtin Feyre. Ein Mensch, mitgenommen von Tamlin, der High Lord des Frühlingshofes. Sie wurde von Amarantha raus gefordert und gewann ihr Spiele. Beinahe starb sie, doch sie wurde von allen High Lords gerettet.
Zugegeben ist dies eine Geschichte die mich unheimlich interessier hat, als ich davon erfuhr. In Hybern gab es Aufruhr nach diesen Geschehnissen. Also hab ich mich heimlich informiert was in Prythian passier ist.
Der Krieg war nun fünf Jahre her, fünf Jahre in denen es Rhysand gelungen ist gemeinsam mit den Menschen eine Lösung zu finden. Es gibt immer noch einzelne die nicht zufrieden mit der Situation sind, aber Rhysand und Feyre haben es geschafft, dass seit dem kein Krieg mehr ausgebrochen ist.
Doch man spürt eine gewisse Spannung über das ganze Land verteilt. Es ist noch nicht vorbei.
Hybern war ruhig, hat noch nichts unternommen nachdem der König starb. Alle dort gebliebenen haben stillschweigend das Ergebniss des Krieges hingenommen. Nur für wie lange, ist die Frage.
Rechts von mir werden meine Gedankengänge unterbrochen als sich ein junges Reh durch die Baumlandschaft einen Weg sucht. Still lege ich einen Pfeil in den Bogen und spanne diesen. Die Schritte sind mir so bekannt, wie das einschlafen. Meine Augen verstärken sich und haben das Reh im Blick. Die Schatten um mich herum kommen näher und flüstern mir beruhigende Dinge ins Ohr.
Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Das Leben heißt überleben oder sterben. Das ist das Gesetz der Natur. Dies habe ich die letzten Jahre gelernt.
In mir kommt keine Gefühlsregung hervor, als ich den Pfeil los lasse, dieser meine kalten Finger aufschrabbt und sich in Sekundenschnelle durch das Fell des Tieres rammt. Das Reh geht zu Boden, nach wenigen Sekunden hat es kein Leben mehr in den Augen.
Ich richte mich auf, meine Muskeln Schmerzen durch die Kälte und das ruhige Liegen. Doch darauf gehe ich nicht ein, das ist ein Schmerz der geht vorbei. Ein Schmerz, der für mich kaum Schmerz ist.
In Gedanken bin ich bei Hybern - wie so oft. Sie werden einen Plan schmieden, das ist mir bewusst. So leicht geben alle dort nicht auf. Irgendwann werden sie es erneut versuchen - und dann bin ich bereit.
Ich werde Rache nehmen.
Eine grausame Rache für die Schmerzen die mir und ihm zugefügt wurden. Für die Dinge, die sie meiner Mutter angetan haben.
Für die Dinge, die sie allen Sklaven dort angetan haben.
Für die Dinge, die sie den Menschen hier auf dem Land angetan haben.
Meine Rache wird leise und laut zu gleich, sie wird Wellen einschlagen und sie wird überall zu sehen sein.
Meine Rache, über die ich mir Gedanken mache schon bevor ich geflüchtet bin. Ich weiß nicht wie, aber ich weiß, dass ich Rache nehmen möchte.
Meine Füße tragen mich zum Reh, ich ziehe den Pfeil raus in dem Moment als über mir ein Donnern erklingt. Nur wenige Minuten dann wird der Himmel seine Schleusen öffnen.
•••
Hey, willkommen zu meiner neuen Geschichte. Ich kann es nicht erwarten, hier zu schreiben und was ihr dazu sagt. Mein Kopf ist voll mit Ideen.
Und ich weiß nicht, ob im Buch mal erwähnt wurde ob es auch weibliche Schattensänger gibt, aber in meiner Geschichte ist es jetzt so, dass sie die erste weibliche Schattensängerin ist.
Klischee und so haha
Also viel Spaß, würde mich über Feedback freuen. <3
[ 08.01.2020 | 12:30 Uhr | 1243 Wörter ]
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