III
"Wach auf! Genug geschlafen", rief eine dunkle Stimme und rüttelte an meinen Schultern.
"Dean!", schimpfte eine weibliche Stimme.
"Du bist unmöglich, sie ist erschöpft."
"Das interessiert mich nicht", brummte Dean. Wo war ich? Diese Stimmen waren mir gänzlich unbekannt. Obwohl diese rauchige Männerstimme schien ich doch schon mal gehört zu haben.
Ich blinzelte. Als Sonnenstrahlen in meine Augen stachen, kam ein gequälte Laut über meine Lippen und schloss wieder die Augen.
Etwas rüttelte wieder meine Schultern.
"Nicht wieder einschlafen! Sonst hole ich eiskaltes Wasser"
"Dean!"
Die groben Hände wurden von mir gerissen und eine Hand strich sachte über mein Haar.
"Dean ist ein kleiner Rabauke, du wirst noch lernen mit ihm umzugehen", sprach eine Person auf mich ein um mich zu beruhigen. Nur wurde diese Wirkung verfehlt.
Warum sollte ich lernen mit dem Kerl umzugehen?
Meine Augenlider flackerten und diesmal konnte ich sie offen halten.
Vor mir stand eine ältere Frau, vielleicht mitte Fünfzig. Ihr dunkelblondes Haar zierte graue Strähnen, aber ihre grauen Augen lächelten mich Warm an. Die Lippen waren zu einem Lächeln verzogen und ich bemerkte das sie ein Kleid trug, dass eher einer Gardine glich.
"Wo bin ich? Und wo ist der Ausgang?", fragte ich .
Dean lachte und zeigte auf eine Tür hinten im Raum.
"Schätzchen, den Ausgang zeige ich dir gleich sogar persönlich, nur musst du mir einen Gefallen tun."
Seine Stimme klang herablassend, als wäre ich nur ein Mittel zum Zweck. Ein Abfallprodukt.
Mein Blick sollte eigentlich nur kurz über ihn fallen nur leider bekam ich ihn dann nicht mehr los. Die verwuschelten Haare in einem weichen Braunton standen so verwuschelt ab, dass es schon wieder gewollt aussah. Seine grauen Augen musterten mich verächtlich und seine Lippen trugen ein überhebliches Lächeln.
Er lehnte an einer antiken Komode und trug schwarze Klamotten.
"Was er eigentlich zu sagen versucht ist" fing die ältere Dame an, die ich als Mutter von Dean vermutete, wurde aber jäh durch Dean unterbrochen.
" Was ich versuche damit zu sagen ist, dass du mir sofort dein Salinum zeigst, sondern wirst du diese Tür niemals von der anderen Seite betrachten."
Meine Nackenhaare stellten sich auf.
Aber weiß meinte er mit Salinum?
Die Frau schlug Dean auf den Arm und zischte: "Solch ein Benehmen habe ich dir nicht beigebracht!"
Dann drehte sie sich um und das freundliche Lächeln kehrte zurück.
"Nenn mich Felicity und ich muss mich für das Verhalten meines Sohnes entschuldigen. Er ist gestresst." Dean schnaubte und fuhr durch seine Haare.
Währenddessen hatte ich mich von einer mintgrünen Couch aufgesetzt und betrachtete den Raum. Er war antik gestaltet, alte Möbel, dunkle Wände, Holzdielen.
"Wir brauchen deine Hilfe. Dieser Kreis auf deinem Arm ist nicht normal. Er zeigt dir wann meine Cousine in der Nähe ist und kann dich notfalls in eine andere Zeit bringen."
Was?
Mein Blick beinhaltete nur Fragezeichen und ich suchte den Raum nach einem Telefon ab, um der Psychatrie mitzuteilen, dass ihnen ein Patient....nein zwei Patienten entwischt sind.
Aber da waren nur Schwarzweiß-Bilder und kunstvoll gestaltete Dekoartikel.
"Mein Kind, wir haben wenig Zeit, aber eins sage ich dir, achte auf jede Person in deiner Nähe und erzähle niemanden davon-", sie deutete auf meinem Arm, der glücklicherweise weder juckte noch schmerzte,"-es ist wichtig für uns alle. Sie wird alles versuchen um an dich ran zukommen."
Das ging zu weit. Ich schlug die Decke weg und rannte trotz wackliger Beine zur Tür. Doch Dean war schneller.
"Ich behalte dich im Blick. Stell dich mir bloß nicht in den Weg."
Als ich den Türknauf fassen wollte drehte sich alles und mir wurde kurz schwarz. Übelkeit überschwamm mich und ich wäre umgekippt hätte Dean nicht seinen festen Griff um meinen Arm.
Moment mal.
Die Tür sah anders aus, sie war nun weiß und nicht mehr aus Holz. Ich drehte mich um und bemerkte das veränderte Mobiliar.
Einen hysterischen Schrei konnte ich mir nicht verkneifen.
Was ist nur passiert?
Und wie kam ich da wieder raus?
Da gab es nur eine Lösung: das Spiel mitspielen und gewinnen.
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