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24.

• Starset - Die For You (Acoustic Version) •

Obwohl ich gestern Abend nach ihm eingeschlafen bin, bin ich am nächsten Morgen die Erste, die wach ist.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch meine Jalousien und auf mein Gesicht scheinen, schlage ich die Augenlider auf. 

Die Erinnerungen an den gestrigen Abend sind da, noch bevor ich richtig wach bin. Die Bilder spielen sich vor meinem inneren Auge ab, während ich die Decke anstarre und überlege, welcher Tag heute ist.

Ich spüre Atlas' Nähe, noch während ich im Halbschlaf stecke. Sie ist wie eine warme Decke, die sich an einem kalten Tag im Winter um mich legt.  

Ich kann ihn sehen, kann sehen, wie er neben mir liegt, mit geschlossenen Augen und leicht offenstehendem Mund, wie ihm einzelne, graue Strähnen ins Gesicht fallen und er leise vor sich hin träumt, wie er einfach nur da liegt. So vertraut. So schön.

Das alles sehe ich, ohne hinzusehen. 

Mein Herz findet keine Ruhe. Es klopft so schnell, dass ich mir fast schon sicher bin, dass das absolut nicht gesund sein kann und doch kann ich nichts gegen die Glücksgefühle tun, die jedes Mal in mir explodieren und jede Faser meines Körpers besetzen, wenn ich mich daran erinnere, dass Atlas bei mir ist. 

Ich muss nur die Hand ausstrecken...

Neben mir verlagert sich das Gewicht der Matratze, als Atlas sich auf den herumrollt. Langsam löse ich den Blick von der Decke und drehe ganz langsam das Gesicht in seine Richtung. So verdammt langsam, als hätte ich Angst, er könnte sich in Luft auflösen, wenn ich nur eine falsche Bewegung wage. 

Sein leises und ruhiges Ein- und Ausatmen erfüllt das sonst so ruhige Zimmer.

Er sieht verletzlich aus, wie er da so liegt. Verletzlich und jung. Ich meine, Atlas ist natürlich noch jung, er ist verdammt jung, so wie ich auch, aber die meiste Zeit wirkt er älter als er ist. Es liegt nicht daran, dass er älter aussieht, sondern an den harten, manchmal auch tieftraurigen Zügen, die sein Gesicht aussehen lassen, als könnte es viele traurige Geschichten erzählen, als könnte es Stunden und Räume mit seinen Tränen füllen.

Es zuckt um meine Mundwinkel und bevor ich darüber nachdenken kann, rolle ich mich auf die Seite, schiebe die Hand unter mein Gesicht und sehe den Jungen an, der neben mir liegt. Den Jungen, der gestern Abend bei mir vorbeigekommen ist, weil ich ihn darum bat, obwohl er so kaputt von der Arbeit gewesen ist. Alleine bei dem Gedanken daran wird mir wieder ganz warm ums Herz.

Atlas ist wie eine Decke, eine Decke für mein Herz. Er erwärmt es jedes Mal. Ich muss nur an ihn denken, muss mir seine Augen vorstellen, sein Lächeln, sein wunderwunderschönes Lächeln, und meine Körpertemperatur schießt in die Höhe. 

Es ist irre. Einfach nur irre. Ich sollte nicht so fühlen. Ich sollte nicht neben ihm liegen und ihn heimlich beim Schlafen beobachten und ich sollte ganz sicher nicht das Bedürfnis haben, meine Hand auszustrecken, um ihm die Strähnen aus dem Gesicht zu streichen.

Minuten verstreichen und ich liege einfach nur da, ermahne mich, schimpfe mit mir, zwinge mich dazu, diese lächerlichen Gedanken und gefährlichen Gefühle zur Seite zu schieben und mich normal zu verhalten, aber am Ende schaffe ich es nicht einmal, den Blick von seinem schlafenden Gesicht zu lösen.

Mir ist egal, dass er jeden Moment aufwachen und mich dabei erwischen könnte. Mir ist auch egal, was er dann über mich denken könnte. Ich will einfach nur diesen Anblick genießen, will ihn anstarren, mir jede Kleinigkeit in seinem Gesicht einprägen, ohne mir Sorgen darum zu machen, was andere denken. 

Seine Haare sind wieder länger geworden, langsam wächst seine natürliche Haarfarbe am Ansatz nach. Er sollte zum Friseur gehen und sie sich schneiden. Und dann sollte er sich das Haar wieder färben. 

Ich mag seine braunen Haare, nein, ich liebe sie, sie unterstreichen seine hellen Augen, aber das graue Haar gibt ihm etwas Besonderes. Es steht ihm, bringt den inneren Atlas zum Vorschein. Es ist, als würde sein Vorhang dadurch fallen. Er fällt auf, sticht aus der Masse. Der unscheinbare Junge verlässt die Tribüne und kommt als der Mensch wieder, der er wirklich ist. 

Ganz ruhig hebe ich die Hand. Ich wage es nicht einmal zu atmen, als ich sie nach ihm ausstrecke und meinen Daumen an seinen Mundwinkel lege. Langsam bewege ich meinen Finger in Richtung Wange, da wo ich sein Grübchen vermute - nein, nicht vermute, ich weiß ganz genau, dass es dort ist -, und bohre meinen Daumen sanft in die Stelle.

Es zuckt in seinem Gesicht und im nächsten Augenblick reißt er die Augen auf. Erschrocken ziehe ich die Hand zurück. Ich realisiere erst, was ich da eben getan habe, als ich den rasenden Blick in seinem Gesicht sehe. Seine Augen huschen panisch im Zimmer umher, bis sie an mir hängen bleiben und er mich zu erkennen scheint. 

Eine Sekunde verstreicht. Eine schrecklich lange Sekunde, in der er mich anstarrt, als wäre er ein in die Enge getriebenes Reh und ich sein Peiniger. Eine Sekunde, in der mein Herz aufhört zu schlagen und ich nicht wage, auch nur kurz zu blinzeln.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, doch bevor ich mit etwas Klugem daherkommen kann, höre ich Atlas neben mir leise ausatmen. So, als hätte er bis eben die Luft angehalten. Die Panik in seinem Gesicht löst sich langsam wieder, die irre Angst, die ich eben noch in seinen glasklaren Augen gesehen habe, ist verschwunden.

»Gott, Nora.« Er legt die Hand an die Brust, als hätte er sich wirklich ernsthaft erschrocken. Seufzend lässt er den Kopf wieder aufs Kissen fallen und fährt sich müde über das Gesicht. »Weckst du deine Gäste immer so auf? Falls ja, weiß ich nicht, ob mein Herz das noch einmal mitmacht.«

Ich schlucke und versuche das nervige Kribbeln in meinem Bauch zu ignorieren, das bei seinen Worten wieder losstürmt. Noch einmal. Ob sein Herz das noch einmal mitmacht - das bedeutet, es könnte ein noch einmal geben. Ein Noch-einmal in dem er wieder schlafend neben mir im Bett liegt. Er zieht es also in Betracht. 

Gerne würde ich ihm antworten. Würde etwas Witziges, etwas Lockeres und Cooles auf seinen Kommentar erwidern, aber ich bringe kein Wort über die Lippen. 

Wie funktioniert das mit dem Reden noch einmal?   

Nach einigen Sekunden Stille dreht er das Gesicht in meine Richtung und kneift die Augen leicht zusammen. »Warum starrst du mich an?«

Ich fühle mich ertappt und spüre, wie mein Gesicht rot anläuft, und als wäre das nicht schon schlimm genug, spricht mein Mund schneller als mein Gehirn denken kann. Schulterzuckend antworte ich: »Du siehst süß aus, wenn du schläfst.«

Stöhnend rollt er sich auf den Rücken und verzieht das Gesicht. »Süß?«

Langsam lässt das komische Gefühl in meinem Bauch nach. Ich erlerne langsam wieder meine Sprachfähigkeiten und schaffe es sogar wieder, locker mit ihm zu reden, als ich antworte: »Ach ja, ich habe vergessen, ihr Jungs bekommt Komplexe, wenn man euch süß nennt.«

»Süß«, wiederholt er leise, ohne auf das Gesagte einzugehen, verschränkt die Arme hinter dem Kopf und starrt die Decke an. »Das ist ein komisches Wort, um einen Menschen zu beschreiben.«

Ich verdrehe die Augen und setze mich auf. Langsam aber sicher bewege ich mich wieder auf sicherem Terrain. »Freu dich doch! Das war immerhin ein Kompliment! Häschen sind süß, Welpen sind süß.«

»Ich weiß nicht, ob ich es so toll finden soll, mit einem Welpen verglichen zu werden.« Er sieht mich an und trotz seiner Worte sehe ich ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen wachsen. 

Sein Grübchen sagt Hallo und ich schmelze förmlich dahin, als ich mich daran zurückerinnere, dass mein Finger noch wenige Minuten zuvor an genau dieser Stelle lag. Nur wenige Zentimeter von seinem Mund entfernt. Mein Daumen war näher an diesem Ziel, als meine Lippen es je wieder sein werden.

Hastig schüttele ich den Kopf, schüttele die Gedanken ab und gerade als ich darüber nachdenke, was ich erwidern könnte, wird meine Tür aufgerissen.

»Aufwachen!«, ruft meine Mutter ins Zimmer und im gleichen Augenblick falle ich vor Schreck beinahe aus meinem Bett. So oder so ähnlich muss sich wohl Atlas gefühlt haben, als ich ihn aufgeweckt habe.

Wütend sehe ich meine Mutter an, die den Kopf durch die offene Tür gesteckt hat und zwischen Atlas und mir hin und herschaut. 

»Mum! Das kannst du auch durch die geschlossene Tür rufen! So laut wie du schreist, können dich vermutlich sogar die Nachbarn am anderen Ende der Straße hören!«

Die braunen Augen meiner Mutter ruhen auf Atlas, der sich neben mir auf seine Ellenbogen gestützt hat, während ich rede, als würde sie mich ignorieren und für einen Augenblick fühle ich mich ziemlich verarscht, doch dann sieht sie wieder mich an. Ihre Mundwinkel heben sich kaum merklich, aber bevor ich sichergehen kann, dass sie wirklich lächelt, zieht sie den Kopf zurück und die Tür wieder zu.

Aus dem Flur ruft sie noch einmal: »In zehn Minuten gibt es Frühstück!«

Atlas wirft mir einen verwirrten Blick zu, während er sich langsam aufsetzt, aber ich zucke nur mit den Schultern. Ich weiß auch nicht, was das eben sollte.

Die Stimmung am Frühstückstisch ist seltsam. Meine Mutter bombardiert Atlas mit Fragen über seine Eltern, die Schule und sein Leben und er wirft mir jedes Mal, wenn sie und mein Vater sich diese vielsagenden Blicke zuwerfen(für die beiden sind sie vielsagend, für mich sagen sie nichts aus, nur, dass ich mir vielleicht mal neue Eltern suchen sollte), schaut Atlas mich völlig verzweifelt an. Er hasst diese Fragerunde, so viel ist klar.

Nachdem wir fertig gegessen und unsere Sachen genommen haben, machen wir uns auf den Weg nach draußen.

»Sorry«, sage ich und kicke auf dem Weg zur Bushaltestelle einen Stein weg.

Atlas wirft mir einen verwirrten Blick zu.

»Meine Mutter hat sich völlig daneben benommen. Dich im Sekundentakt mit Fragen zu bombardieren, war echt nicht cool.«

Als er nichts sagt, drehe ich langsam den Kopf in seine Richtung und sehe, dass Atlas mich bereits mustert. Mir bleibt das Herz stehen, als ich den konzentrierten Blick in seinem Gesicht sehe. 

Ich will etwas sagen, weiß aber nicht was. Ich will die Stimmung mit irgendeinem Spruch lockern, als ich das Gefühl bekomme, die Luft um mich herum wird dicker, aber meine Kehle ist wie zugeschnürt und alles was ich rausbekomme, ist ein uncooles und oberpeinliches. »Mmphf.«

Manchmal ist es doch besser, einfach den Mund zu halten, aber das muss ich erst noch lernen.

Langsam hebt Atlas die Mundwinkel und lächelt.

Sein Lächeln trifft mich völlig unvorbereitet. So unvorbereitet, dass ich wie angewurzelt stehenbleibe und ihn mit offenstehendem Mund anstarre, bis der Bus in unsere Straße biegt und Atlas immer wieder unruhig zur Haltestelle rüber schaut. 

Er zupft ungeduldig an meinem Ärmel und versucht, mich vom Fleck zu ziehen, aber ich bleibe stehen, bis er ruft: »Nora! Der Bus fährt gleich ohne uns weiter!«

Verwirrt blinzle ich und gerade als ich langsam wieder aus meiner Trance erwache, schließt der Bus seine Türen und fährt, dicht gefolgt von einer stinkenden Rauchwolke, davon.

Frustriert dreht sich Atlas in Richtung des davonrasenden Busses, fährt sich durch die noch grauen Spitzen vorne und lässt den Kopf in den Nacken fallen. »Gott, Nora, was sollte das denn? Sollen wir jetzt etwa zur Schule joggen?«

Ich öffne den Mund und schließe ihn wieder, ohne etwas gesagt zu haben.

Atlas dreht sich wieder um. Als sich unsere Blicke kreuzen, runzelt er die Stirn. Er mustert mich besorgt. »Geht's dir nicht gut?« In wenigen Schritten ist er wieder bei mir, hebt mein Gesicht an und sieht mir in die Augen. »Du siehst ein bisschen blass aus. Soll ich dich wieder nach Hause bringen? Oder zu einem Arzt?«

Langsam schüttele ich den Kopf.

Verwirrt runzelt er die Stirn.

»Ich... Ich hab' eine Idee.«

»Eine Idee, wie wir jetzt noch rechtzeitig in die Schule kommen?«

Wieder schüttele ich den Kopf. »Eine Idee, wie wir den Tag besser und produktiver verbringen, als in einem stickigen Raum zu leiden, in dem fast nur Leute sitzen, die wir nicht ausstehen können.«

Atlas will etwas sagen, aber ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn hinter mir her. Und während wir hinter einem Busch hocken und darauf warten, dass meine Eltern das Haus verlassen, gehe ich den Plan in meinem Kopf noch einmal durch.

A/N:

Lang ist's her... Ich glaube, zwei Monate sind jetzt vergangen seit ich das letzte Kapitel gepostet habe und es tut mir schrecklich leid! Ich hab auch gar keine so tolle Entschuldigung dafür. Die letzte Zeit war bei mir einfach viel los mit Uni, Umzug usw. Außerdem hab ich in so einer Art Schreibblockade gesteckt, die, wie ich hoffe, endlich wieder verflogen ist. 

Übrigens: Behind Blue Eyes hat einen Watty gewonnen! Mein erster Watty überhaupt und das gerade bei einem Buch, bei dem ich es irgendwie am wenigsten erwartet hätte, aber ich freue mich wirklich sehr! :D

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