
❄︎ 𝚂𝚒𝚕𝚟𝚎𝚜𝚝𝚎𝚛-𝚂𝚙𝚎𝚌𝚒𝚊𝚕 ❄︎
𝟹𝟷. 𝙳𝚎𝚣𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎
Sicherheitshalber hatte sich Aurelia Wagner kurz geduckt, als Noël in ihre Richtung geschaut hatte. Was war sie auch so unvorsichtig?
Nach einer Weile spähte sie durch das Autofenster. Noël hatte sich schon wieder abgewandt und seinen Weg fortgesetzt. Erleichtert richtete die junge Frau sich auf.
Mit einer gewissen Faszination hatte sie den jungen Mann -seit sie die Wohnung Nummer 24 betreten hatten- beobachtet. Irgendetwas an ihm kam ihr seltsam. Nicht seltsam, korrigierte sie sich selbst, irgendwie anders als die bisherigen Bewerber.
Erstens war er an der Wohnung angekommen, was viele vor ihm nicht geschafft hatten. Dem Geruch an ihn nach zu urteilen hatte er den Backrooms auch einen Besuch abgestattet. Ebenso ein Hauch von Ivos Nebelzeug konnte sie riechen.
Und trotz all dem, was er wahrscheinlich durchgemacht hatte, war er zu Besichtigung gekommen. Sie hatte nichts als Respekt für ihn.
Charakterlich schien Noël schwer in Ordnung zu sein, sehr höflich und hilfsbereit. Zwei Eigenschaften, die Aurelia sehr schätzte. Außerdem waren ihr die Blicke zwischen ihm und John, dem netten Postboten von nebenan, bemerkt. Da bahnt sich eindeutig etwas an, dachte sie grinsend. Vielleicht sollte ich etwas nachhelfen und John irgendwie die Nummer von Noël zukommen lassen. Anonym natürlich.
Der Gedanke, Amor zu spielen zauberte ihr ein noch breiteres Grinsen in das ovale Gesicht. Die Zwei würden sehr gut zusammenpassen.
Aurelia kramte ihr Notizbuch aus der großen, roten Handtasche, die auf dem Beifahrersitz lag. Sie notierte sich, was sie noch zu erledigen hatte.
To-Do-Liste
- Noël eine Email mit dem neuen Termin schicken, Vertrag schon mal vorbereiten
- Ivo über die artgerechte Haltung von Greifen informieren; bei der Verwaltung der intermagischen Häuser nach Vergrößerungstrank fragen -> Raum vergrößern, damit mehr Platz für Raiko
- Schild mit »Betreten verboten. Einsturzgefahr« vor den Backrooms aufhängen -> Abschreckung; Gespräch mit Tom
- Jugendamt über Cosmo informieren und am besten plus Psychologe, Polizei (Alibi); Andere Bewohner über offiziellen Besuch informieren -> Professor Thorn wegen Aufräumzauber fragen
- ah, Professor Thorn über den übermäßigen Gebrauch von chemischen Substanzen informieren; Wirkung von alchemistischen Mitteln auf Boden prüfen
- Zeitexperiment in Nummer 11 unterbinden; Zeitamt und eventuell Gilde der Zeitreisenden informieren
- Amal zu seinen Erkenntnissen befragen; Eventuell Vermittlung an Intergalaktischen Kommunikationsverband
- Santa bitten, seine Produktion zu verlegen -> Nordpol?
- Vom Grinch und den Wichteln verwüstete Wohnung 19 aufräumen und Ron informieren; G.R.I.N.C.H. zur Rechenschaft ziehen -> mutwillige Zerstörung
- psychologische Hilfe für Lia verbessern
- Magischen Spiegel aus Wohnung 23 entfernen, zu gefährlich
- Professor Schiaparelli aus 18 abhalten, Gäste im Haus als „Versuchskaninchen" zu benutzen
- Myron erinnern, vorsichtiger zu sein
- Funktionstüchtiger Router für Henriertte -> Amal für Installation fragen
- Toni finanziell unterstützen, Schwester das Dasein als Geist erleichtern
- Victor Möglichkeit zur Flucht anbieten, wenn keine Kooperation Nachtwächter informieren
- Erinnerungstafel an Mrs. Brooks aufhängen; Wohnung 13 vermieten
- Wohnung 15 ebenfalls vermieten; Magischer Spur von Bruder des Weihnachtsmannes folgen
- Verwaltung über KI in Wohnung 20 informieren
- Polizei über den Vorfall in Wohnung 22 berichten; vermutlich ein/e Tote/r
- Bericht über die Woche an Verwaltung weitergeben
- Amor spielen ;) John anonym Noëls Nummer zustecken
- neues Sunset Vermillionite, Plaustrite bei Ningguang besorgen
Aurelia überlegte noch kurz, aber es fiel ihr nichts mehr ein. Es ist auch eigentlich schon genug, dachte sie seufzend. Da hatte sie einiges vor sich.
Aber so war das eben als Besitzerin eines intermagischen Hauses. Es gab keinen Tag, an dem irgendetwas Verrücktes passierte. Aber genau das war es, was sie an ihrem Beruf als „Mieterin" aka Weltenwächterin so liebte. Kein Tag war wie der andere und selbst sie konnte manchmal nichts anderes tun als zu staunen, im positiven wie im negativen Sinn.
Wenn sie mit irgendetwas konfrontiert wurde, was sie nicht kannte, hielt sie kurz inne und analysierte das Problem. Oft half auch ihre mehrere hundert Jahre an Erfahrung.
Wahnsinn, dachte Aurelia überrascht, auf den Tag mache ich das schon genau 1.000 Jahre.
Einmal erwählt, ewige Pflicht.
So lautete der Slogan der Weltenwächter. Die bittere Wahrheit davon hatte sie bereits nach dreißig Jahren „Dienst" zu spüren bekommen. Sie hatte ihr Aussehen verändern müssen und einen neuen Namen gebraucht, um unerkannt weiterzuleben.
Das klingt anfangs vielleicht banal, doch damit ging eine viel schlimmere Nebenwirkung einher. Ihre Familie und Freunde, die nichts von ihrem Beruf wussten, erkannten sie nicht mehr und hielten sie für eine Fremde.
Wie kleine, feine Nadelstiche kam die Erkenntnis über sie. Und mit ihr die Schmerzen wie spitze Pfeile, die sich glühend in ihr Herz bohrten und immer wieder rausfielen, nur um erneut zu zustechen.
Nie wieder würde sie ihre Mutter, ihren Vater oder ihre zwei kleinen Brüder in die Arme schließen.
Nie wieder würde sie mit ihrer besten Freundin Noella über den Weihnachtsmarkt schlendern und gebrannte Mandeln essen.
Ihr gesamtes bisheriges Leben musste sie hinter sich lassen.
Sie hatte ihre „Bestimmung" mit 17 erhalten. Siebzehn!
Nach der Schule war sie nach einer kurzen Ehrung durch den Hüter der Welten zu einer vollwertigen Weltenwächterin ausgebildet worden. Fern von der Realität, ohne Freunde.
Ohne zu wissen, was auf sie zukommen würde.
Irgendwann begann sie sich zurecht zu finden und schloss Freundschaft mit anderen Weltenwächtern in ihrem Alter, Auszubildende wurden nur als Weltenbeobachter bezeichnet.
Sobald sie eine Weltenwächterin war, erhielt sie das „hohe Gut" der Unsterblichkeit. Das bedeutete, dass sie erstens nicht mehr alterte und zweitens auch nicht sterben konnte.
Anfangs fand Aurelia es total super; So etwas wie unsterblich sein kannte sie bisher nur aus Filmen und Serien. Jetzt war sie selbst ihre eigene Fantasy-Geschichte. Klingt cool, oder?
Doch seit ihrem ersten Namenswechsel wusste sie was es wirklich bedeutete, unsterblich zu sein. In den Filmen wurde es zum Teil so toll dargestellt, aber es war in Wahrheit Segen, aber auch Fluch wie sie am eigenem Leib hatte erfahren müssen.
Aurelia seufzte. Die Vergangenheit konnte nicht geändert werden, egal wie sehr man es sich wünschte. Sie hatte gelernt mit ihrem Schicksal zu leben und nicht gegen es.
Im Gegenteil, sie hatte eine Organisation ins Leben gerufen, die sich um junge Weltenwächter kümmerte und ihnen die Unterstützung bot, die Aurelia in dieser Zeit selbst gebraucht hätte.
Verträumt schaute sie den Schneeflocken, die durch die pulsierende Stadt tanzten, beim Fallen zu und verspürte das, was Menschen die Magie der Adventszeit nannten. Nicht grundlos war dies ihre Lieblingsjahreszeit. Die fröhlichen Menschen, der Duft nach Plätzchen und die Musik, auch wenn sie manche dieser „modernen" Weihnachtslieder echt nicht ausstehen konnte.
Aurelia, reiß dich zusammen, ermahnte sie sich selbst. Du hast noch sehr viel zu tun. Du musst auch Noël irgendwann, wie bei allen anderen, von der ganzen Sache erzählen.
Wie er es wohl aufnehmen wird?
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎
𝙸𝚌𝚑 𝚠𝚞̈𝚗𝚜𝚌𝚑𝚎 𝚎𝚞𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗
❄︎
𝚏𝚛𝚘𝚑𝚎𝚜, 𝚗𝚎𝚞𝚎𝚜 𝙹𝚊𝚑𝚛
Okay, ich muss zugeben, meine Fantasie ist sehr mit mir durchgegangen und ja... Jetzt haben wir zusammen sowas wie unsere eigene Welt geschaffen ;)
Falls es ein bisschen zu viel Fantasy ist, sagt mir bitte Bescheid.
Jetzt ist der Kalender endgültig zu Ende :(
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro