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𝟹. 𝚍𝚘𝚔𝚝𝚘𝚛 𝚏𝚛𝚎𝚞𝚍 & 𝚜𝚎𝚒𝚗 𝚔𝚊𝚖𝚙𝚏𝚔𝚊𝚗𝚗𝚒𝚗𝚌𝚑𝚎𝚗

Ich werde diesen zwei Flachpfeifen beweisen, wie falsch sie eigentlich liegen. Das sind ein Fakt und eine Tatsache.

Trotz der Meinung von Rhys gibt es nichts, was ich verleugnen würde. Es gibt nichts, um das ich trauern könnte, einfach weil es nichts gibt, das mir so viel bedeuten würde, dass mich der Verlust davon in eine so tiefe, emotionale Kriese stürzen könnte, bei der ich die nach Kübler-Ross formulierten Phasen der Trauer durchleben müsste.

Milchrhys hält sich wohl für eine Art Hobbypsychologen...

Ich habe allerdings immer noch nicht die geringste Lust mich zu einer Laborratte degradieren zu lassen und bei diesem Schwachsinnigen Experiment mitzumachen.

Davon, dass die beiden falsch liegen, bekomme ich sie auch überzeugt ohne, dass Charlotte – ja, ich weigere mich auch weiterhin konsequent, sie Lotta zu nennen – mein Gehirn brutzelt.

Mittlerweile haben wir unser Gespräch ausgelagert und sitzen an einem der Tische im Lernzentrum. Eigentlich ist es eine Schulbibliothek mit einer Abteilung in der alle, die keinen eigenen Laptop haben, an einem der Schuleigenen Rechner arbeiten können. Diese Rechner sind aber so alt, wie die Zeit selbst und keiner verwendet die, einfach weil es niemanden gibt, der keinen eigenen Laptop hätte. Zumindest nicht hier in der Scottsdale. Und das WLAN der Schule, dass wir alle natürlich nur für Studienzwecke benutzen und nicht etwa zum privaten Vergnügen — Zwinker, Zwinker – ist auch gar nicht so schlecht.

»Also machst du mit?« Charlotte meint immer noch das Experiment und Rhys hat sich anscheinend wieder dazu entschieden, ihr das Reden zu überlassen. Seit seiner Provokation im Biologieraum hat er sich wieder so still wie zuvor verhalten, was mir nur Recht ist. Reicht schon, wenn ich mich mit einem Fanatiker unterhalten muss und Charlotte ist genug Fanatiker für sie beide.

Es widerstrebt mir mit diesen beiden zusammenarbeiten zu müssen, aber im Grunde genommen habe ich keine andere Wahl, wenn mir meine Abschlussnote zumindest ein wenig wichtig ist. Zumindest soweit, dass ich nicht sitzen bleibe und so noch ein weiteres Jahr von Ian und Eliza abhängig bin. Deshalb opfere ich hier auch gerade meine Mittagspause, um mit diesen beiden Flachpfeifen das weitere Vorgehen der Facharbeit zu besprechen.

Tja, aber um die Facharbeit scheint es leider immer noch nicht zu gehen, wenn Lotta – Charlotte, ich meine Charlotte! – schon wieder mit dem Experiment anfängt.

Aber ich entscheide mich dazu, meinen Kurs zu halten und das Ganze logisch angehen. Ich werde mich wie ein Erwachsener verhalten und ihr eindeutig erklären, was ich von der Sache halte.

»Bist du bescheuert?«

Ja, ich weiß was du jetzt sagen willst. Diese Frage klärt sich eigentlich von selbst.

Charlotte ist bescheuert.

Und so schwer war das doch gar nicht, sich erwachsen und seines Alters angemessen zu verhalten.

»Und das soll heißen, nein, ich werde nicht bei eurem Experiment mitmachen. Das ist doch lächerlich. Aber mal rein hypothetisch betrachtet, ich würde mitmachen. Wie habt ihr euch das denn bitte vorgestellt, die Problematik zu lösen, wenn es versagt und ich mich, wovon ich doch stark ausgehe, nicht umkrempeln lasse?«

Mein Einwand ist eben berechtigt, denn ich bin der festen Überzeugung das es kein Argument der Welt gibt, dass mich zum Umdenken bewegen können. Schließlich ist meine Überzeugung auch schlüssig, logisch begründbar und wird von der Wissenschaft unterstützt. Rhys scheint der einzige von den beiden zu sein, der etwas mehr als nur Krautsalat im Kopf zu haben scheint.

Trotz seiner Provokation von vorhin erweckt er immerhin den Anschein, dass er versucht meine Argumentation nachzuvollziehen, auch wenn er sie für Schwachsinn hält. Aber es ist immerhin der erster Schritt in dir richtige Richtung um Anakin wieder auf die Seite des Lichts zu ziehen.

Oh Gott, manchmal gehe ich mir mit meinem Gott/Jedimeisterkomplex selbst auf die Nerven.

Ich bin ja mal so froh, dass keiner der beiden in der Lage ist in meinen Kopf zu sehen, wenn ich wieder solche Gedankengänge habe. Ich tue beinahe alles, um meinen Ruf als coolen, verrucht mysteriösen und unnahbaren, aber sexy Draufgänger aufrecht zu erhalten und da wäre ein Einblick in das innere meines Kopfes doch nicht ganz so vorteilhaft.

Ich zu sein, ist echt anstrengend. Besonders wenn man mit meinem Aussehen und meiner Intelligenz gesegnet wurde.

Und der Ruf der mir anhaftet wurde ja nicht von mir selbst geschaffen. Ich habe mich eben nur nie bemüht, die alternativen Fakten, die über mich im Umlauf sind, zu korrigieren. Man soll sich ja auch über die kleinen Dinge im Leben freuen und manche Dinge die man sich über mich erzählt, sind schon sehr amüsant.

»Dann wird es Zeit, dass wir entweder umdenken oder du dich einem Gehirnscan unterziehst, damit wir sehen können, welcher Tumor dir im Hirn gewachsen ist.«

Charlotte.

Sie macht es einem auch echt nicht leicht sie zu mögen und ich glaube mittlerweile versteht man, was ich an ihr nicht mag. Von ihrer Pferdelache mal ganz abgesehen und die ähnelt ja schon wirklich erschreckend dem Original.

»Was Lotta versucht zu sagen, ihr aber nicht wirklich gelingt ist, dass wir dann eher Psychologisch an das Experiment herangehen werden, um nachvollziehen zu können, was dich dazu bewogen hat, dir diese Eistellung anzueignen.« Ich bin ja kein Spezialist, zumindest nicht auf diesem Gebiet, aber hat Siegmund gerade angedeutet, dass ich einen Knacks in der Röhre habe?

Anscheinend deutet er wenigstens meinen dezent irritierten Blick erneut richtig und fährt fort. »Ich wollte dich damit nicht beleidigen –«

Ja, ne. Ist klar, Doktor Freud.

»– alles was ich damit sagen wollte ist, dass solche Verhaltensauffälligkeiten meist auf etwas zurückzuführen sind. Muss nicht, kann aber sein. Und da Lotta ja relativ davon überzeugt ist, dass das Experiment zu unseren Gunsten ausgeht, wird das auch gar nicht nötig sein, dein Gehirn zu sezieren.« Ach und jetzt versuchen wir es mit Witzen?

Wer hat den diese beiden Hobbypsychologen aus der Anstalt entlassen? Dass einzige auf das sich meine Einstellung zurückführen lässt, ist mein Messerscharfer Verstand.

»Und wir habt ihr euch dieses Experiment vorgestellt? Mich verkabeln und mein Gehirn mittels Stromschlägen und Belohnungen zu konditionieren?«, schlage ich immer noch skeptisch vor.

Das Ganze hat doch weder Hand noch Fuß! Wie stellen die sich das vor, mich vom Gegenteil überzeugen zu wollen? Das ist es eben woran ich glaube, an die Nichtexistenz, realer menschlicher Beziehungen. Das ist genauso, wie jemanden einer bestimmten Religion, zu einer anderen Religion umerziehen zu wollen. Und das beschränkt sich nicht mal auf Religion. Das kann auf Nationalitätszugehörigkeit, Lieblingsfarbe, bevorzugter Serie und eigentlich allem erweitert werden, was einem das eigene Leben individualisieren lässt.

Aber denk daran, Ash. Noch hast du nicht zugestimmt. Und genau da haben wir auch schon das Problem.

Noch habe ich nicht zugestimmt.

»Behalten wir deinen Vorschlag als Plan B im Hinterkopf.«, giftet Charlotte und kneift die Augenbrauen zusammen. Dabei kräuselt sie auch ihre kleine Stubsnase und sieht aus wie ein wütendes, rotes Kaninchen dem man Pfeffer auf die Nase gestreut hat, so stark wie sich ihre Sommersprossen von ihrer hellen Haut abheben. Meine Güte, wie kann man jemanden ernst nehmen der aussieht wie ein rotes Kampfkaninchen, wenn er, oder in diesem Fall sie, wütend wird?

Gar nicht.

Ich kann mir eben noch verkneifen das Gesicht zu verziehen, als hätte ich gerade ein Baby Kätzchen und keine Furie aus den Untiefen der Hölle vor mir.

»Lotta«, kommt es warnend von Rhys, der ihr einen genauso warnenden Blick zuwirft.

»Wir werden natürlich nicht dein Gehirn grillen. Sondern ganz einfach die Jahre nachholen, die wir uns noch nicht kannten.« Meine Augen huschen von einem zum anderen und sind nur noch schmale Schlitze. Meine Skepsis könnte nur noch deutlicher gezeigt werden, in dem ich mit einem selbstgebastelten Schild hier sitzen würde.

Change my mind, wenn du verstehst.

»So langsam zweifle ich nicht nur an seiner geistigen Gesundheit, sondern auch an deiner. Sorry Rhys, aber jetzt komme selbst ich nicht mehr mit. Anscheinend hast du dir schon mehr Gedanken gemacht, als ich.«

»Was nicht allzu schwer sein dürfte.«

Sofort handle ich mir einen vernichtenden Blick von Charlotte und einen genervten von Rhys ein.

Ups.

Das hatte ich eigentlich nicht laut aussprechen wollen. Rhys holt tief und hörbar Luft, ich glaube er versucht nicht die Nerven zu verlieren, aber ich glaube das wird nichts mehr. Selbst ich merke, dass Charlotte und ich nicht die beste Kombination für friedliches Arbeiten sind. Sie ist einfach nur anstrengend und eindeutig zurückgeblieben. Sie versucht nicht mal meinen Standpunkt zu verstehen! Nein, sie redet davon wie gerne sie mein Gehirn grillen würde.

»Naja, Zentral steht natürlich Ashers Hypothese –«

Ash, korrigiere ich ihn sofort in Gedanken. Du meine Güte, der Typ hat es auch mit den Namen.

»–die wir widerlegen wollen. Zwischenmenschliche Beziehungen ein einziger Drogenrausch? Und wie geht es besser, als wenn wir ihm zeigen, wie dringend der Mensch solche Beziehungen braucht. Wir holen die Jahre nach die wir uns nicht kannten und zeigen ihm das, was wir haben.«

So langsam leuchtet mir ein was Siegmund vor hat.

Was? Wenn er es nicht schafft, mich korrekt zu benennen, dann darf ich das auch.

Er hat anscheinend vor, mich in ihr schräges Ying und Yang Ding mit reinzuziehen. Auch bei Charlotte scheint es bald klick zu machen, denn sie ist auf einmal ganz still und man hört nur noch das Rattern der verrosteten Zahnräder in ihrem Kopf, bis es wirklich klick macht und sie so breit zu grinsen beginnt, dass es mir beinahe schon Angst macht.

»Rhys, du bist ein Genie.« Und schon wieder bin ich der angeschmierte, denn ich halte ihn nicht für ein Genie.

»Keine Chance. Das könnt ihr vergessen! Ich hab besseres zu tun, als mich eurer Selbsthilfegruppe anzuschließen und Kumbaya zu singen, während wir uns gegenseitig die Haare flechten.« Ich verschränke meine Arme vor der Brust und lehne mich auf dem, langsam ungemütlich werdenden, Stuhl zurück.

»Darf ich ihn töten?«
»Nein.«

»Nicht mal ein ganz kleines bisschen?«
»Charlotte!«

Oh, oh... Daddy kommt mit dem vollen Namen.

Jetzt scheint Charlotte endlich zu begreifen, dass es besser wäre, die Klappe zu halten und wieder Rhys das sprechen zu überlassen. Irgendwie ist es beinahe bewundernswert wie ruhig Rhys allgemein gerade bleibt, obwohl Charlotte und ich uns wahrscheinlich bald gegenseitig an die Kehle springen werden. Schmollend, als wäre sie ein kleines Kind, verschränkt Lotta jetzt die Arme vor der Brust und schiebt beleidigt die Unterlippe vor, während ich durch ihre Augen tausend Tode sterbe.

Erleichtert seufzt Rhys auf und lehnt sich nun etwas vor, um meinen Blick mit dem seinen zu fixieren.

Oh nee...

Das hat er eben schon im Klassenraum gemacht und ich hab auf einmal zugestimmt, dass ich derjenige bin der sie umstimmt und nicht andersrum. Hat er jetzt etwa vor mich mit Telepathie zu beeinflussen?

Es ist unheimlich, wie durchdringend er mich ansieht und wie schwer es mir fällt, weg zu sehen, obwohl mir Blickkontakt selten so unangenehm war. Als würde er mich röntgen wollen oder in die Untiefen meiner dunklen und verkommenen Seele blicken wollen.

Mir läuft es allein bei dem Gedanken daran, was er dort vorfinden würde, kalt den Rücken runter.

»Ich würde die Präsentation lieber nur in Unterwäsche halten, als bei diesem Quatsch mitzumachen!«

Es ist ein verzweifelter Versuch mir nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm dieses Starren von Rhys mit jeder Minute, die vergeht, wird. Aber sobald ich das kurze, triumphierende Zucken der Mundwinkel von Rhys sehe, weiß ich, ich sollte definitiv nachdenken, bevor ich einfach drauf los rede.

Das kurze Zucken seiner Mundwinkel breitet sich aus, bis sein ganzes Gesicht dieses triumphierende Strahlen angenommen hat, das ich nur mag, wenn es von mir kommt.

Verdammt, welchen Frankenstein habe ich jetzt schon wieder erschaffen?

»Dann machen wir das. Du würdest lieber die Präsentation in Unterwäsche halten? Lässt sich einrichten. Wir werden dieses Experiment machen und der, der dessen Meinung widerlegt wurde, wird die Präsentation in Unterwäsche halten.«

Es ist kindisch.

Ich weiß, dass es kindisch ist.

Aber irgendwie weiß Rhys ganz genau, was er sagen muss, um mich noch höher auf die Palme zu treiben, als Charlotte es mit ihrer bloßen Existenz schafft. Ich glaube, ich verstehe so langsam, wieso für Preston meine Existenz ausreicht, um mich zu verabscheuen. Naja das und noch eine andere Sache, über die ich jetzt aber nicht sprechen werden.

Nicht nur dieses Experiment ist lächerlich, sondern auch dieser Vorschlag, daraus auch noch eine Wette zu machen. Das ist doch Kindergarten!

»Du weißt, dass das Kindergarten ist?«, hake ich nach. Denn nur weil ich weiß, dass es Kindergarten ist, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass Rhys das auch weiß.

Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Lotta höchstzufrieden die Arme vor der Brust verschränkt hat und schrecklich selbstgefällig grinst. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich doch lieber mit dem Kampfkanninchen in den Ring steigen, anstatt mit Siegmund Freud und seinen Psychotricks. Er hat doch eigentlich gar nichts gemacht! Wieso also lasse ich mich so sehr bequatschen?!

»Möglicherweise. Aber das was ich definitiv weiß ist, dass du eigentlich schon längst zugestimmt hast.«

Ich mag das nicht.

Dieses Gefühl als hätte er wirklich in meinen Kopf gesehen. Denn ja, ich habe innerlich schon zugestimmt. Vielleicht ist es Neugierde, über die Vorgehensweise der beiden. Vielleicht ist es aber auch nur der pure Wahnsinn, der mich dem ganzen zustimmen lässt.

Egal was von beidem – »Also schön. Ich bin dabei.«

Lotta klatscht einmal begeistert in die Hände und hat wieder mehr Ähnlichkeiten mit dem dressierten Seehund, als mit einem Kampfkanninchen. Auch Rhys wirkt höchst zufrieden mit sich selbst.

Sie glauben, sie hätten gewonnen, hätten den ersten Schritt getan, um mich umkrempeln zu können, aber die beiden täuschen sich.

Wehe denen, die versuchen mich umzustimmen, denn sie wissen nicht was sie tun.

Charlotte und Rhys werden schon sehen worauf sie sich hier eingelassen haben. Asher Knight sollte man nicht herausfordern. Sie haben es getan und jetzt mögen die Spiele beginnen.

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