𝟷𝟹. 𝚟𝚘𝚖 𝚎𝚖𝚙𝚊𝚝𝚑𝚒𝚎𝚐𝚎𝚍𝚘̈𝚗𝚜 & 𝚍𝚎𝚖 𝚊𝚞𝚏 𝙶𝚛𝚊̈𝚋𝚎𝚛𝚗 𝚝𝚊𝚗𝚣𝚎𝚗
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr einfach so aus dem nichts heraus das Bedürfnis verspürt, euren Kopf immer und immer wieder gegen eine Wand zu schlagen?
Ich kann unmöglich der Einzige sein, der dies gerade verspürt, auch wenn ich mich zurückhalte.
Wieso Charlotte weint, als wären die orangenen Dekoartikel bei Ikea ausverkauft, kann ich allerdings immer noch nicht sagen. Sie brabbelt zwar zwischen ihren Weinkrämpfen immer wieder etwas, aber verstehen kann man das ohne ein extra Wörterbuch nicht, erst recht nicht, wenn man gerade zwanghaft versucht, nicht auch noch wie Bugs Bunny zu enden. Jetzt weiß ich zumindest, wie sich das arme Häschen gefühlt haben musste, als Charlotte ihre Boa constrictor artigen Arme um dieses geschlungen hatte. Ich hatte nur versucht, sie auf meine höchst sozialinkompetente Art zu trösten, indem ich ihr wirklich sehr tröstend den Kopf tätschelte, als sie sich plötzlich umdrehte und ihre Arme um mich schlang, als wäre ich das nächste zum Tode durch erdrücken verurteilte Häschen. Und bei Gott, wie ich dieses selbstgefällige Grinsen von Rhys Welsh hasse, als er meine stummen Schreie nach Hilfe einfach ignorierte und sich auf keinster Weise mit einbrachte.
Ich verachte diesen Menschen.
Ich verachte ihn aus den tiefsten Abgründen meiner dunklen, toten Seele.
Er ist doch ihr bester Freund! Aber anscheinend hat er davon Urlaub genommen und mich dann tatsächlich doch mit ihr allein gelassen!
Ich verabscheue dich, Rhys wenn-ich-je-deinen-zweiten-Namen-erfahre-kannst-du-was-erleben!-Vorrausgesetzt-du-hast-überhaupt-einen-zweiten-Namen Welsh!
»Du kannst doch nicht einfach so gehen! MILCHRHYS! LASS MICH NICHT ALLEIN!« Ich schäme mich ihm zutiefst, dass ich so verzweifelt klang, auch weil es absolut nichts brachte und er trotzdem einfach Leine gezogen hatte.
»WEHE DU KOMMST DIESES MAL OHNE SCHOKOLADE WIEDER, DU PENNER!«, brüllte Charlotte ihm ebenfalls hinterher, als er sich daran machte still und heimlich einfach abzuhauen. Wenn dieser Kerl nicht wiederkommt, werde ich ihn eigenhändig kastrieren! Mit einem LÖFFEL! Und anschließend werde ich nach getaner Arbeit einen Milchreis verspeisen.
Keine Sorge, dafür nehme ich mir dann aber schon einen neuen Löffel. Hygiene und so.
Aber Punkt ist, dass das hier sein verdammter Job ist! Er sollte jetzt hier an meiner Stelle sitzen und sein T-Shirt von Lotta als Taschentuch missbrauchen lassen, nicht ich! Aber wie das Leben so spielt... Man bekommt immer genau das, was man nicht will oder das, was man eben verdient.
»Ist ja schon gut, Möhrchen. Du kannst langsam aufhören zu weinen.« Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen und ich bin sehr verzweifelt. Deshalb versuche ich jetzt einfach, sie zu verwirren. Ich meine, hallo?! Ich habe sie gerade Möhrchen genannt! Vielleicht schockiert sie das ja genauso sehr wie mich und sie vergisst kurz, wieso sie weint, damit wir das Ganze endlich logisch angehen können. Und tatsächlich lockert sich der Klammergriff um meine Taille und sie blinzelt mich etwas verpeilt an. »Hä?«
Herr im Himmel, an den ich nicht glaube! Sind das vielleicht alles Intelligenzbestien, die ich um mich habe! Sarkasmus und Ironie... Du weißt schon. Es rappelt im Karton, -ton, -ton...
»Wie hast du mich gerade genannt?«, fragt sie immer noch irritiert und sieht mich mit diesem typisch kritischen Blick an. Genauso sah sie mich an, als wir letzte Woche an dem Projekt arbeiteten und ich zu ihrem und dem der Reis-Fresse – bitte schlagt mich nicht für diese Betitelung – etwas Schlaues gesagt habe.
Ich bin nun mal ein cleveres Kerlchen und deshalb klopfe ich mir gerade auch imaginär auf die Schulter und schüttle mir selbst die Hand für den genialen Einfall, Charlotte zu verwirren. Charlottes Augen sehen aus, als habe sie gleich beide der Joints aus meiner Hose durchgezogen, aber da ist wieder dieser Ausdruck... Und sie ist immer noch so ungesund blass, dass ihre Sommersprossen umso mehr an Pfefferkörner erinnern. Allgemein hat sie aber wieder diesen irren Blick drauf, der mich daran erinnert, heute Nacht besser meine Zimmertür abzuschließen, vorausgesetzt ich komme je zurück in meine vier Wände... Statt auf ihre Frage zu antworten, komme ich besser direkt zum Punkt, bevor sie sic daran erinnert, einen Kompletten mental breakdown zu haben.
»Und wieso heulst du, als könntest du so die verdurstenden Kinder Afrikas versorgen?«
Subtil konnte ich schon immer besonders gut.
Augenblicklich verdunkelt sich wieder die Miene dieser rothaarigen Hexe, und sie wendet sich von mir ab, rollt sich stattdessen mit dem Rücken mir zugewandt wieder zu einer kleinen Kugel aus sehr viel orangen Pyjama und daraus hervorstehenden roten Locken zusammen. »Geht dich nichts an, Ashloch.«
Immerhin weint sie nicht wieder. Und ich werte die Beschimpfung meiner Person mal als gutes Zeichen.
»Ich hab dich nicht gebeten, herzukommen.« Aua. Und das sagt sie mir, nachdem sie mich als menschliches Taschentuch missbraucht hat. Ob ich sie mal fragen soll, ob ich mir mal kurz in ihrer Dusche das T-Shirt auswringen kann, bevor sie mich rausschmeißt?
»Nee, aber Milchrhys.«
Wenn sie schon mit den Spitznamen kommt, darf ich das jetzt auch. »Und, wenn ich schon mal hier bin, kannst du mir auch sagen, wieso Rhys mich in diesen Vorhof der Hölle geschickt hat.«
»Fick dich, Asher Knight!«
»Danke hab ich aber nicht nötig. Ich find bestimmt noch jemanden für heute Nacht, der das übernimmt.«
»Ashloch.«, brummt sie und haut mir ihre Faust zwischen die Rippen. »Wenn du nur hier bist, um dich über mich lustig zu machen, kannst du dich verpissen.«
Ist sie nicht herzallerliebst? Da bekommt man ja richtig Freude dabei, ausnahmsweise mal nett sein zu wollen. Und ganz ehrlich, wann habe ich je behauptet, gut darin zu sein? Ich kann nicht gut mit Menschen, aber trotzdem bin ich noch lange kein völliger Arsch. Ich bin eben nur ein Arsh.
Manchmal muss ich ja wirklich über mich selbst grinsen. Kennt ihr das, wenn ihr euch selbst hin und wieder für unglaublich witzig haltet? Ja, ich auch.
»Charlotte. Mein T-Shirt hat heute schon mehr Körperflüssigkeit von dir abbekommen, als ich in meinem ganzen Leben nicht von dir haben wollte. Ich bin doch jetzt hier und weil wir beide wissen, dass sowohl Sozialkompetenzen als auch dieses ganze Empathiegedöns mir echt nicht liegen, schlage ich vor, dass wir das logisch angehen, aber dafür brauch ich ein wenig Kontext.«
Oh Herr im Himmel, jetzt habe ich es gesagt. Ich habe wir gesagt! Und gleichzeitig habe ich ihr meine Hilfe angeboten... Ich wusste gar nicht, dass man schon bekifft werden kann, wenn man die Joints nur in der Hosentasche hat! Auch Charlotte scheint deshalb überrascht und ich sehe förmlich, wie sie einen inneren Kampf ausfechtet, ehe sie nachgibt.
Als wolle sie sich für eine Schlacht widmen, setzt sie sich auf und wischt sich über ihr verheultes Gesicht, sofort zieht sie Bugs Bunny aber wieder in ihre Anakonda Arme und spielt scheinbar nervös mit der rechten Pfote herum.
»Ich hatte ein Date.«, klärt sie mich auf und sieht mich dabei ernst an.
»Aha?«, ist meine etwas zeitverzögerte Reaktion, als sie anscheinend nichts weiter hinzufügen will. »Sollte dann nicht der andere weinen?«
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zu Besserung. Ich sehe meine Fehler immerhin ein, mal davon abgesehen, dass ich nie behauptet habe, tatsächlich nett zu sein, nur das ich nicht gut darin bin.
»Jaja, mach dich nur weiter über mich lustig.«, beginnt Charlotte zu schmollen und auf einmal ist nichts mehr von der anfänglichen Sicherheit zu sehen, mit der sie mir von dem Date erzählt hatte. Im Gegenteil, ich glaube, wenn ich nicht gleich etwa sage, was es besser macht, verwandelt sie sich wieder in dieses heulende riesen Baby.
»Okay, du hattest also ein Date und der Kerl war so ein mieses Arschloch, dass du dir deshalb die Augen aus dem Kopf heulst? Charlotte, ich bitte dich. Seit ich das Missvergnügen hatte, dich kennenzulernen, erschienst du mir nie wie jemand, der einem Kerl auch nur eine Träne hinterher weinen würde. Im Gegenteil! Du würdest auf ihren Gräbern tanzen!«
Skeptisch ziehe ich meine Augenbrauen etwas in die Höhe, auch wenn ich weiß, dass ich so ein wenig affig aussehe. Aber anstatt das es Charlotte wirklich zu trösten scheint, erscheint sie nur noch unglücklicher und ihre eisblauen Augen füllen sich erneut mit Tränen.
»Es geht doch gar nicht um – Ach, du hast doch keine Ahnung! Ich freu mich schon, auf deinem Grab zu tanzen, Ashloch!«
»Erstens, denk dir langsam mal was Neues aus. Ashloch wird langsam langweilig. Und zweitens richtig, ich hab keine Ahnung, aber deshalb frage ich ja. Also?«
Wieder zieht Charlotte sehr undamenhaft ihre Nase hoch und wischt sich mit dem Handrücken über die Nase. Man könnte doch meinen, dass unter all den benutzten Taschentüchern auf ihrem Bett noch irgendwo ein Frisches sein müsste. Aber wozu? Der Handrücken tut es ja auch.
»Es ist meine Schuld.«, sagt Charlotte dann irgendwann, nachdem sie noch eine Weile fast apathisch ins nichts gestarrt hat. Alles Leben scheint aus ihrem kleinen Körper gewichen zu sein, sie sieht aus wie ein Schatten ihrer selbst. So klein, so zerbrechlich und fast hilfsbedürftig.
»Das Date war toll. Wirklich toll. Wir haben gelacht, Spaß gehabt und waren total auf einer Wellenlänge. Ich musste mich überhaupt nicht verstellen oder mich für irgendwas entschuldigen.«
Jetzt bin ich aber wirklich verwirrt. Wenn es so toll war, wieso sitzt Charlotte hier wie ein Häufchen Elend und liegt nicht in den starken Armen des Kerls?
»Wir wollten – ich wollte mehr. Wir beide denke ich, aber dann hab ich Panik bekommen und hab lauter dumme Dinge gesagt und alles versaut.« Jetzt fängt sie wieder an zu weinen und ich strecke meine Arme aus einem Reflex heraus zu ihr aus und sofort lässt sie sich in diese fallen. »Ich bin so blöd. Dieser Mensch... Ich hab mich endlich wie mich selbst gefühlt.«, schluchzt sie und eine merkwürdige Regung geht durch mich durch, was mich einerseits verwirrt, aber auf der anderen Seite weiß ich, dass es gerade nicht wichtig ist, wie es mir geht, sondern dass ich mich lieber jetzt auf dieses Kampfkaninchen konzentrieren sollte. Ist das Mitleid? Nein, ernsthaft! Ich habe wirklich nicht die leiseste Ahnung!
»Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.« Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube fast so etwas wie ein belustigtes Schnauben zwischen den Schluchzern gehört zu haben.
»Sackgesicht« brummt sie mit dem Gesicht an meiner Schulter vergraben.
»Na geht doch. Schon wesentlich kreativer. Und wegen deiner Dategeschichte überlegen wir uns was, wenn du nicht mehr ganz so verheult bist. Ich glaube, du musst mal dringend auslüften. Gehen wir raus?«
Vehement schüttelt sie ihren Kopf und löst sich aus der Umklammerung, die überraschenderweise von mir ausgeht. »Ich weiß was Besseres.«, schnieft sie immer noch und erhebt sich ächzend aus ihrem Bett, um sich kurz einen übergroßen sonnengelben Hoodie, der sich ganz schrecklich mit ihren Haaren beißt, überzuziehen und in ein paar Hausschlappen zu schlüpfen. »Mitkommen« bestimmt sie streng und ähnelt schon viel mehr der normalen Charlotte.
Hätten wir nicht auf Rhys warten sollen? Aber ich glaube, der kommt nicht mehr. Elendiger Verräter... Lässt der mich einfach hier im Stich mit ihr. In Gedanken wetze ich bereits meine Löffel.
Das Wohnhaus der Mädchen ist genauso geschnitten wie das von uns, weshalb mir der Weg, den Charlotte einschlägt, unheimlich vertraut vorkommt. Und ich meine wirklich unheimlich, denn es scheint, als würden wir geradewegs zum Dachboden laufen, den die Mädchen hier auch haben müssten. Hinter der unauffälligen Tür ganz am Ende des Flurs, wenn die Treppen nicht noch weiter hoch führen, verbirgt sich jedoch kein verstaubter alter Dachboden. Da ist eigentlich gar kein Dach mehr, sondern eine ausgebaute Terrasse mit Hollywoodschaukel und einem zusammengeklappten dunkelgrünen Sonnenschirm.
Sobald wir in hinaustreten wird mir kalt. Ich hab ja nicht mehr als nur ein T-Shirt und der Wind hat deutlich aufgefrischt. Es ist dunkel, nur der Mond spendet ein wenig Licht. Wieso haben wir keine Dachterrasse?!
»Vor drei Jahren ist bei einem Sturm die alte Buche auf unser Dach gekracht, beim wieder Aufbau haben sie einfach eine Terrasse daraus gemacht. Hat anscheinend Baukosten gespart. Wir kommen manchmal zum Rauchen rauf.«, erklärt mir Charlotte, als habe sie meine Gedanken gehört und lässt sich auf die zum Himmel quietschende Hollywoodschaukel fallen. Eigentlich gut, dass das Jungenhaus keine Terrasse hat. Wo hätte ich sonst meine geheime Bathöhle?
Auch wenn mir kalt ist, lasse ich mich neben Charlotte auf die Schaukel fallen. Zeitgleich zieht sie ein altes Zippo Feuerzeug aus der Tasche ihres Hoodies und etwas, was sehr verdächtig nach einem Joint aussieht. »Woher hast du das?«, fragte ich etwas verstört. »Von meinem Dad. Er steht total auf diese alten Zippos. Er hat bestimmt hunderte davon.«, erklärt sie und lässt es klicken, um sich den Joint anzustecken.
Eigentlich meinte ich nicht das Feuerzeug...
Wie gebannt starre ich auf die kleine Flame, die erst das Papier ansteckt und dann die grünen Kräuter. Ein süßlich beißender Geruch verbreitet sich und brennt mir in den Augen, sodass diese zu Tränen beginnen.
»Ich meinte nicht das Feuerzeug.« Immer noch kann ich nicht aufhören, auf die glimmende Spitze zu starren, die immer dann aufleuchtet, wenn Charlotte einen Zug nimmt.
»Von dir.«
»Nein, ich hab dir ganz sicher nicht – Oh, du kleine Hexe!«, entfährt es mir, als ich an meine Hosentasche fasse.
Das ist dreist. Das ist wirklich dreist!
Da habe ich mal versucht, nett zu sein, und während sie sich noch bei mir ausheult, begrapscht sie mich ohne das ich was mitbekomme und klaut mir die Joints von Adam. Mir wird schlecht. Ob es an dem Gestank liegt oder der Tatsache, dass ich es hasse, Menschen rauchen zu sehen, egal ob Joint, Zigarette oder Zigarre, kann ich nicht sagen.
»Und ich dachte, Rhys wäre der langfingrige Grapscher.«
»Was denkst du, wer es ihm beigebracht hat? Hey, was soll das?!«, beginnt sie zu protestieren, als ich ihr den Joint aus den Fingern ziehe, aufstehe und ihn ganz einfach über die Brüstung der Terrasse werfe.
»Und jetzt der andere.«, verlange ich streng und halte ich ungeduldig meine ausgestreckte Hand hin.
»Welcher –«
»Veraschen kann ich mich selber, Charlotte Montgomery!« Falle ich ihr aber ins Wort. Anscheinend hat auch sie erkannt, wie ernst es mir ist und rückt dieses verfluchte Teil raus.
»Dein Glück, dass ich so müde bin, sonst hätte ich dich dafür vom Dach geschubst.«, brummt sie beleidigt, während der zweite Joint dem ersten in die Dunkelheit folgt und lautlos irgendwo unter uns ins Taunasse Gras fällt.
»Sei mir lieber dankbar. Egal wie scheiße es dir geht, Drogen sind nicht die Lösung.«
Ich weiß selbst, dass das ein Satz aus dem Handbuch der Drogenprävention sein könnte.
»Habe ich auch nie geglaubt. Aber sie sind ein netter Zeitvertreib.« Charlotte zieht die Schultern hoch und lässt sie beim Ausatmen wieder fallen, als ich mich wieder neben sie setze und den Kopf nach hinten lehne und in den nachtdunklen Himmel sehe.
Auch wenn wir uns gefühlt am Arsch von Großbritannien befinden, sieht man trotzdem keine Sterne.
Scheiß Lichtverschmutzung.
»Tja, leider wirst du noch warten müssen, bis du auf meinem Grab tanzen kannst.« Und dann nach einer Weile. »Charlotte? Lass es.«
»Was?«, fragt sie verwirrt und ich höre an dem Ächzen und Quietschen der Federn der Schaukel, dass sie sich mir zuwendet.
»Das Rauchen. Das ist nicht gut für dich. Alfred Hitchcock hat mal gesagt, dass alle schlechten Eigenschaften sich in der Familie entwickeln. Das fängt bei Mord an und geht über Betrug und Trunksucht bis zum Rauchen.«
Keine Ahnung, wie ich auf dieses Zitat kam. Irgendwie passt es allerdings nicht in diesen Moment, hier auf der Dachterrasse mit Charlotte. Mir ist kalt. Sehr kalt. Und ich bin müde, weshalb ich einfach meine Augen schließe und dem Rauschen in den Bäumen und dem Quietschen der Hollywoodschaukel lausche.
»Wie gut, dass wir keine Familie sind.«, stellt sie fest und schmunzelt, aber irgendwie ist mir gerade nicht nach Scherzen.
»Nein wir nicht. Und was sind wir dann?« »Keine Ahnung. Aber weißt du was, Ashloch? Ich glaube, du bist mit diesem ganzen Empathiegedöns halb so schlecht, wie du glaubst.«
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