//STINKENDE ENTFÜHRUNG//
NEIN! WO GEHEN Max und die anderen denn hin? Ist der Gorilla nicht dort lang gelaufen? Was meint ihr? Sollen wir lieber dem Affen und Susi folgen, anstatt weiter den verrückten Plänen des Maximilian Winter zu lauschen? Wir finden die drei bestimmt später wieder. Susi zu retten sollte im Moment oberste Priorität haben. Also kommt, folgen wir den platt getrampelten Pfaden und diesem beißenden Gestank.
Da vorne ist er! Pssst. Verhaltet euch ruhig, damit er uns nicht sofort bemerkt, und dann lasst uns langsam etwas näher an diese sonderliche Szenerie heranschleichen.
Das pelzige Untier hat Susanne mehrere hundert Meter weit fortgeschleppt. Einmal quer durch den Dschungel und durch dichte Bäume und Sträucher. Jetzt sitzt er mit ihr inmitten eines selbstgebauten Steinkreises, umzingelt von den stinkenden Überresten zahlloser Fische. Der Gorilla hat das Mädchen unsanft auf den Boden abgelegt und beäugt sie nun aufdringlich.
»Au! Bist du verrückt, Affe? Ich bin doch keine Banane«, schimpft unsere mutige Susi mit dem Gorilla und klopft ihre Klamotten sauber und zupft sie zurecht.
Offenbar ist es ihr egal, dass der Primat etwa zehnmal so groß ist, wie sie selbst. Dieser jedenfalls scheint nicht begeistert von ihrem aufmüpfigen Verhalten zu sein. Oh, Susi. Hoffentlich schätzt du deine Chancen dem Vieh gegenüber nicht zu hoch ein.
Der Affe knurrt zur Antwort auf ihre Maßregelung und schlägt mit den kräftigen Fäusten auf den Boden, so dass die Erde unter Susis Füßen bebt.
»Ist doch gut, ist gut. Ich hab nichts gesagt«, versucht Susi, das Pelztier zu beruhigen. »Aber du könntest mir mal sagen, was du mit mir vorhast. Soll ich dir einen Dorn aus dem Fuß ziehen oder so was?«, fragt sie und versucht, allen Ernstes mit dem Urvieh in Kontakt zu treten.
Der Affe brüllt ohrenbetäubend und als ob das nicht schon reichen würde, fängt er auch noch an zu sprechen. Hätte man das erwartet?
»Du hast ihn mir gestohlen, meinen Schatzzz!«, grunzt er mit einer komischen Stimme, die so gar nicht zu dem Äußeren des Monsters passen will.
»Deinen Schatz? Also wenn du eine eifersüchtige Ehefr- ähm, Eheäffin sein solltest, muss ich dich enttäuschen. Ich mach mir nämlich nichts aus Riesengorillas, sonst wäre ich schon längst mit King Kong durchgebrannt«, antwortet Susi und muss sich trotz der ernsten Lage ein Schmunzeln verkneifen.
Das macht den Gorilla erneut böse. Er schlägt wieder wie wild um sich und macht dabei so einiges kaputt in der Umgebung. Susanne hat große Mühe, seinem Zorn auszuweichen. Pass doch auf, Mädchen!
»Beruhige dich doch, du Grobian! Ich für meinen Teil bin mir jedenfalls keiner Schuld bewusst. Ich kenne dich erst seit ein paar Minuten, wie kann ich dir da einen Schatz entwendet haben? Sollte ich im Unrecht sein, klär mich bitte auf«, lautet Susis Deal.
»Da ist er, mein Schatzzz!« Der Affe greift ungeniert an Susannes Hals und nimmt ihren gefundenen Ring zwischen seine schmutzigen, stark nach Fisch stinkenden Fingerspitzen.
»Hey, was willst du denn mit einem so kleinen Ring, bitte sehr? Such dir einen in deiner Größe! Den hab ich vor fünf Tagen gefunden und was man findet, darf man behalten. So«, protestiert Susi und zieht das Schmuckstück mit einem kräftigen Ruck aus den Fängen des Gorillas.
»Garstig! Er ist unser. Gib ihn uns! Du hast ihn uns gestohlen!«, erwidert der Affe und hört sich immer verärgerter an.
»Das musst du schon beweisen, Affenöhrchen! Und fangen müsstest du mich auch erst einmal!«, rief Susi spottend.
Jetzt nimmt sie die Beine in die Hand und düst in den Wald zurück. Der Affe ist ihr dicht auf den Fersen. Voller Wut reißt er einige Bäume aus und bewirft unsere Ringträgerin damit. Zum Glück ist er kein besonders guter Werfer und Susi kann den umherfliegenden Gewächsen mit Leichtigkeit ausweichen.
Na, los! Steht nicht herum, wie angewurzelt. Ihnen nach!
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