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//GEISTERZUG//

VÖLLIG ÜBERMÜDET STEIGEN wir nach langen drei Stunden endlich in den altertümlich wirkenden Zug ein und setzen uns in einen gut besetzten Wagon. Der Zug wirkt sehr heruntergekommen, aber man darf nicht wählerisch sein. Die Freunde sitzen zusammen ein paar Reihen vor uns und finden es offenbar nicht verdächtig, dass wir erst mit ihnen zusammen von Eichenstedt nach Pankow und nun die Strecke zurück nach Kyffhäuser in Thüringen fahren. Wir scheinen ganz gut zu sein im Unauffälligsein.

Die fünf Freunde unterhalten sich noch eine Weile und schauen verschlafen in die Nacht hinaus. Dann schlafen sie völlig erschöpft ein. Ich würde vorschlagen, dass wir ihnen diese Auszeit gönnen. Was soll hier im Zug schon passieren?

EINE STUNDE SPÄTER wachen sie wieder auf und strecken sich ausgiebig. Ganz zerknautscht sehen sie aus. Süß, nicht wahr?

»Wie spät ist es denn?«, fragt Max, der sich müde die Augen reibt und sich im Zugabteil umsieht.

»Knapp dreiviertel 12. Es dauert schon noch eine Weile, bis wir da sind. Schlaf ruhig noch ein bisschen«, antwortet Susi gähnend.

»Ist die Frau mit dem großen Hut schon ausgestiegen? Ich hab gar nicht mitbekommen, dass wir irgendwo gehalten haben. Ich dachte, der Eilzug fährt durch«, wundert sich Max und schaut sich erneut im Zugabteil um, konnte aber niemanden sehen, der auf seine Beschreibung passte.

»Ich weiß nicht genau. Davon mal abgesehen. Waren vorhin nicht noch viel mehr Menschen hier drin? Die können doch nicht schon alle ausgestiegen sein«, bemerkt nun auch Susi, dass etwas nicht stimmt.

Sie hat recht! Hier waren doch noch andere Fahrgäste mit uns im Abteil. Bin ich etwa auch kurz eingeschlafen? Habt ihr gesehen, wo und wann die Leute ausgestiegen sind? Nicht? Ihr habt geschlafen. Ich kann es euch nicht verdenken. Aber seltsam ist das alles schon, findet ihr nicht?

»Vielleicht haben sie sich vor Gimli gefürchtet und sind ins andere Abteil gegangen«, mutmaßt Max und schmunzelt in Richtung des schwer bewaffneten Zwerges.

Dass er überhaupt in diesem Aufzug einsteigen durfte! Der könnte ja sonst was vorgehabt haben.

»Was soll das denn heißen? Ich finde, ich strahle die Gastfreundlichkeit der Zwerge aus, wie kein Zweiter. Oder, Legolas?«, widerspricht Gimli Max' Äußerungen und grinst seinen spitzohrigen Freund keck an.

»Sicher, Gimli. Du bist der friedlichste Zwerg, den ich kenne. Es sei denn, man ist ein Ork«, bestätigt das Elbenprinzchen seinen bärtigen Freund und muss sich ein Lachen unterdrücken.

»Also irgendwie ist das schon ziemlich unheimlich, so allein in diesem Abteil. Am besten schau ich mal nach, ob die anderen besser besiedelt sind«, schlägt Susi vor und geht in ein anderes Eisenbahnabteil.

Aber Moment mal! Was meint sie denn mit allein? Wir sind doch noch da! Macht mal ein bisschen auf uns aufmerksam. Ja, genau so! Hey, die nehmen gar keine Notiz von uns! Doch, jetzt guckt Legolas hier rüber und ... guckt durch uns durch. Verflucht, die können uns nicht sehen. Aber die anderen Passagiere kann ich auch nicht mehr sehen. Die Frau mit Hut scheint wirklich fort zu sein. Oder ist sie für uns auch unsichtbar geworden? War sie überhaupt jemals wirklich da? Was in aller Welt geht hier vor?

Lasst uns den Umstand der Unsichtbarkeit zu unserem Vorteil nutzen und Susi folgen. Ich möchte auch wissen, ob der ganze Zug jetzt leer ist.

Sie schiebt die Tür zum nächsten Abteil auf, in der Hoffnung, dort andere Menschen anzutreffen. Doch alles, was sie sieht, ist, dass sie nichts sieht. Susi geht weiter ins nächste und übernächste Abteil, doch nirgends ist auch nur eine Menschenseele zu finden. Das ist wirklich nicht normal. In Pankow sind doch so viele Leute eingestiegen und wir haben nicht einmal angehalten, seit der Abfahrt.

Hey! Verflucht noch einer! Was war das denn? Ein heftiger Ruck ging durch den Zug und wir alle purzelten übereinander auf den schmalen Gang zwischen den Sitzen. Auch Susi findet sich nach einer kurzen Schockstarre auf dem Boden liegend wieder.

Stromausfall.

Alles ist stockfinster im Zug.

Ich bin ja nicht abergläubisch, aber so ein Zwischenfall um Punkt Mitternacht ...

»SUSI!? Wo bist du denn? Komm zu uns zurück, sonst finden wir uns nicht wieder. Ich glaub, ich hab Angst!« Hört ihr das? Unser mutiges Mäxchen macht sich sogar noch mehr in die Hosen, als ich!

Susi nimmt jetzt allen Mut zusammen und rennt, so schnell es bei dieser Finsternis möglich ist, zurück ins vertraute Abteil zu ihren Freunden. Wir können ihr gerade noch ausweichen, bevor sie uns umrennt. Das wäre sicher ein riesiger Schock für sie gewesen. Doch wirklich glücklich sieht sie dennoch nicht aus mit der momentanen Situation. Ich fürchte, sie weiß nicht mehr genau, in welches Abteil sie muss. Um ehrlich zu sein, weiß ich das auch nicht. Ich sehe ja kaum meine unsichtbare Hand vor Augen.

»Max? Wo seid ihr denn? Bin ich schon da? Sag doch was«, ruft Susi verzweifelt ihren Freund, doch sie erhält keine Antwort.

Susis Knie zittern, sie hält sich krampfhaft an den Sitzen neben sich fest. Und auf einmal hat sie das Gefühl, als würde jemand auf dem Platz sitzen, an dem sie sich gerade ängstlich klammert.

»Max? Seid ... seid ihr das? Ihr braucht gar nicht zu versuchen, mir Angst zu machen. Ich weiß, dass ihr das seid. Ihr könnt ruhig was sagen«, stottert sie und hofft, dass die Person neben ihr wirklich einer ihrer Freunde ist.

Doch Susi erhielt nicht ihre erhoffte Antwort. Kann sie auch nicht, denn Max und die anderen sind noch zwei Waggons von hier entfernt, wenn ich mich richtig erinnere. Aber wer sitzt dann da auf dem Platz? Ihr könnt es doch auch spüren, oder nicht?

Oh, mein Gott! Seht ihr das? Da ist eine Silhouette zu erkennen. Da sitzt wirklich einer! Jetzt scheint sich die unbekannte Person zu erheben und stellt sich genau vor Susi hin. Sie scheint sie sogar anzusehen, doch sagt nichts.

Nur gut, dass wir offenbar auch für zugfahrende Schreckgespenster unsichtbar zu sein scheinen. Für die arme Susi gilt das leider nicht.

Ihr Herz rast. Der Schweiß läuft ihr von der Stirn. Susi kann vor Angst nichts mehr sagen und traut sich auch nicht, sich zu bewegen. Dann spürt sie noch weitere Personen neben und hinter sich. Sie scheinen lautlos aus allen Winkeln des Abteils zu kommen. Diese windigen Personen kommen immer näher, sie umzingeln Susi und plötzlich streckt eine von ihnen die Hand nach ihr aus. Sie berührt sie an der Schulter. Susi schreckt zusammen, sinkt auf den Boden und gibt erst jetzt einen lauten Schrei von sich.

Und wir konnten nur tatenlos zusehen.

»Das war Susi! Es muss ihr etwas zugestoßen sein. Los beeilen wir uns«, höre ich Max erschrocken rufen und in die Dunkelheit losrennen.

Er stolpert nun mit den anderen durch den Zug in die Richtung, aus der Susis Schrei kam. Gerade als Chnum ins Straucheln gerät, geht das Licht wieder an und der Zug fährt weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Kurz darauf finden die Freunde Susi, zusammengekauert auf den Boden sitzend. Sie zittert wie Espenlaub, doch von den unheimlichen Leuten ist weit und breit nichts zu sehen.

»Susi! Was war denn los, um Himmelswillen? Warum hast du so geschrien? Wollte dir jemand etwas antun? Sag doch was!« Max kniet sich neben seine verängstigte Freundin, die ihn mit weit aufgerissenen Augen ansieht.

Das Mädchen muss mehrmals tief durchatmen, bevor sie sprechen kann. »Da ... da waren ... da waren Leute. Ich habe sie nicht gesehen, a- aber sie waren da. Sie haben mich umzingelt und einer hat mich sogar angefasst!«, berichtet Susi bibbernd.

»Beruhige dich erst einmal, es ist ja nichts passiert. Wir sind jetzt da, um dich zu beschützen. Aber hier ist doch gar keiner. Bist du dir sicher, dass du dir das nicht nur eingebildet hast?«, fragt Max, der sich, auf alles Mögliche gefasst, im Abteil umschaut.

»Willst du sagen, ich sei eine Spinnerin?!«, lässt die tapfere Susi diese Anschuldigung nicht auf sich sitzen. »Ich hab es doch gespürt, hier waren ein paar Leute. Ich konnte sie nicht sehen, nur so Schatten. Sie kamen immer näher. Jetzt sind sie weg. Genau wie alle anderen Passagiere in diesem Zug. Es ist alles leer. Ich fürchte, dies hier ist ein Geisterzug«, vermutet sie abschließend.

Wenn wir ihr nur ein Zeichen geben könnten, dass wir auch noch da sind und das alles ebenfalls bestätigen können. Ja, ihr habt vermutlich recht. Wenn wir anfangen, auch noch hier herumzuspuken, dann bekommen sie noch mehr Angst. Also bleibt uns wohl nur, die stummen Beobachter zu bleiben, die wir nun mal sind.

»Wenn wir nicht schon so viele unheimliche Dinge erlebt hätten, würde ich dich wirklich für eine Spinnerin halten. Glaubst du, es spukt hier drin?« Max streichelt die völlig geschockte Susi an der Schulter, um sie zu beruhigen.

»Ja, ganz sicher. Vielleicht war das wieder eine Falle von Gollum. Wie spät ist es jetzt?«, fragt Susi, die sich langsam beruhigt.

»00:06 Uhr. Kurz nach Geisterstunde. Ich halte es für möglich, dass wir es tatsächlich mit Geistern zu tun gehabt haben.« Max kratzt sich nachdenklich am Kinn. »Aber ob Gollum das wieder eingefädelt hat? Ich weiß nicht. Das Beste ist, wenn wir uns ab sofort nicht mehr trennen und zusammen auf die Ankunft in Kyffhäuser warten«, schlägt er vor und blickt sich argwöhnisch um.

Die Anderen nicken zustimmend.

»Wenn wir mit diesem Zug überhaupt jemals dort ankommen. Wer weiß, wo wir in Wirklichkeit hinfahren und welche bösen Mächte hier am Werk sind?«, sagt Susi und steht langsam auf.

»Mach dir keine Sorgen. Es wird schon alles gut ausgehen. Setz dich erst einmal, komm«, gibt sich Max zuversichtlich, behält aber seine Umgebung im Blick.

Diesmal finde ich seine positive Ausstrahlung sogar ganz passend. Er bleibt achtsam, ohne Panik zu verbreiten. Hut ab, Maximilian. Du lernst dazu.

Die Freunde setzen sich wieder auf ihre Plätze und essen etwas Schokolade, um sich zu erholen. Der Zug fährt fast lautlos durch die sternenklare Nacht. Es ist Neumond, wie ich sehe und sehr finster. Schlafen können sie nach diesem Vorfall dennoch nicht mehr. Doch die restliche Fahrt verlief glücklicherweise ohne neuerliche Schrecksekunden.

Ungefähr halb drei in der Nacht kommen wir an einem zerfallen wirkenden Bahnhof im thüringischen Kyffhäuserkreis an. Hier wartet bereits das nächste Problem.

»Und wo fangen wir an, zu suchen, in dieser Einöde?«, fragt Gimli, der zu allem bereit seine Axt in Position bringt.

»Ich kann heute nichts mehr suchen, ich bin hundemüde«, protestiert Chnum, der kaum noch die Augen offen halten kann.

»Hier scheint kein Hotel in der Nähe zu sein und genug Geld haben wir auch nicht dabei, weil die Fahrkarten alles verschlungen haben. Ich fürchte fast, wir müssen diese Nacht unter freiem Himmel verbringen«, antwortet Susi enttäuscht und zieht ihre Jacke enger an den Körper.

»Wohl wahr. Aber dafür sind wir Abenteurer geworden. Alles andere wäre doch zu langweilig. Kommt, wir legen uns dort hinten ins Gebüsch, da sieht uns keiner«, schlägt Max vor und die Freunde betten sich zwischen Moos und Laub.

Etwas anderes wird uns wohl auch nicht übrig bleiben, hm? Also dann, kuscheln wir uns ins Unterholz und sammeln Kraft für die weitere Reise. Gute Nacht!

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