//ELRONDS RAT//
SCHÖN, DASS IHR es euch nicht nehmen wollt, zu sehen, was Herr Elrond über den Ring entscheidet und mit mir zusammen zurück ins Jahr 2006 gereist seit. Vor vier Tagen sind Susi, Max und ihre Freunde nach ihrer abenteuerlichen Jagd nach dem verlorenen Ring wieder zu Hause angekommen. Heute ist Sonntag, der 29. Oktober 2006 und Gandalf hat sich bereits bei ihnen gemeldet und Bescheid gegeben, dass Elrond sie in seinem Geheimversteck in einer alten verfallenen Villa in Eichenstedt eingeladen hat.
Dort sitzen sie jetzt und was machen wir derweil? Durchs geöffnete Fenster lauschen, was denn sonst?
»Herzlich willkommen, Susi und Max«, begrüßt er edle Halbelb unsere beiden Helden. »Wie ich erfahren habe, habt ihr euch wacker geschlagen, im Kampf gegen das Böse und den Ring zurückgeholt. Meine Hochachtung«, huldigt er sie.
»Vielen Dank, Herr Elrond. Euer Respekt ehrt uns sehr.« Susi verbeugt sich vor dem Weisen. »Jedoch ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass wir viele Freunde hatten die uns geholfen haben. Ohne sie hätten wir es nicht geschafft. Aber was wird jetzt aus diesem Ring, wenn ich fragen darf?«, will Susi endlich erfahren und ich kann mir nicht helfen, aber sie verändert dabei ihren Gesichtsausdruck und wirkt so argwöhnisch.
Zögerlich holt sie den Ring aus ihrer Tasche und legt ihn auf einen Tisch. Elrond wird regelrecht blass und erschrickt bei seinem Anblick.
»Ich spüre seine dunkle Macht«, sagt er mit bebender Stimme. »Es scheint, als hätte der eine Ring Saurons Macht auf die Nazgûl übertragen, bevor er endgültig zerstört wurde. Leider wissen wir zu wenig über ihn, um ihn sicher zu verwahren oder zu vernichten. Doch werden die Nazgûl nicht aufhören, nach ihm zu suchen, solange sie existieren. Hier bei den Elben wird er nicht sicher sein. Unser Volk ist zu schwach geworden, um ihn zu schützen und einige werden vielleicht versuchen, ihn an sich zu nehmen, um seine Macht zu nutzen«, erklärt Elrond und wendet sich von dem verhängnisvollen Schmuckstück ab. »Es wird nicht lange dauern, bis sich herumgesprochen hat, wo er sich befindet, und dann kann ich nicht für seinen Schutz garantieren.«
»Und was wäre, wenn ich den Ring aufbewahre? Nur solange, bis Ihr eine Lösung gefunden habt, meine ich«, stammelt Susi vor sich hin, die den Ring die ganze Zeit über fixiert hat. »Sie denken bestimmt nicht daran, dass nach alledem ausgerechnet ich den Ring noch bei mir trage«, spekuliert sie und ich kann nur mutmaßen, ob sie sich selbst sicher ist, was sie zu diesem wahnwitzigen Vorschlag bewegte.
»Das könnte funktionieren, aber es ist zu gefährlich, dich mit dieser Waffe allein zu lassen, Susanne«, scheint Elrond tatsächlich angetan von dieser Idee zu sein. »Zu deinem persönlichen Schutz solltest du einen Leibwächter bekommen, welcher mächtig genug ist, es mit einem Nazgûl aufzunehmen. Aber wer könnte so viel Zeit haben ...«, überlegt der Elbenfürst.
In diesem Moment betritt Obi-Wan Kenobi den Raum. Er blickte etwas verärgert drein, als er seine Kapuze zurückschlägt.
»Hallo, zusammen! Entschuldigt meine Verspätung. Wie ich hörte, braucht Ihr einen Leibwächter? Mein Schüler Anakin könnte das tun! Er ist ständig bei irgendwelchen Politikern und widersetzt sich den Anweisungen des Rates der Jedi. Zur Abwechslung könnte er sich also mal nützlich machen«, schlägt der Jedi-Meister vor.
»Ich will aber keinen Leibwächter, ich hab doch meine Freunde! Sie können es durchaus auch mit einem Nazgûl aufnehmen. Das haben wir doch gesehen!«, lehnt Susi Obis Vorschlag ab.
»Glaub mir, Susanne. Es ist besser für euch alle«, widerspricht Elrond dem ambitionierten Mädchen. »Eure Häuser werden außerdem mit Sensoren ausgestattet, die uns Bescheid geben, sobald sich die Ringgeister in der Nähe aufhalten. Dann schicken wir sofort Hilfe. Wir werden uns beeilen, so schnell wie möglich alles Nötige über den Ring herauszufinden. Wenn wir wissen, wie er zerstört werden kann, brauchst du den Ring nicht länger zu verwahren«, sagt Elrond bestimmt.
»Da hast du dir ja wieder was eingefangen! Jetzt werden wir bewacht wie Filmstars!«, schmunzelt Max seiner Freundin zu.
»Na ja, vielleicht sind wir den Ring ganz schnell wieder los und können wieder normal leben. Bis dahin schleppen wir eben dieses Ding mit uns herum. Aber es ist ja zum Wohle der Gesellschaft«, fügt sich Susi ihrem Schicksal und wirft dem Corpus Delicti einen sonderbaren Blick zu.
»Ja, da hast du Recht. Aus dieser Sache kommen wir so schnell ohnehin nicht mehr heraus. Aber was wird eigentlich aus Gollum? Er hat seine Strafe noch gar nicht weg«, fragt Max noch einmal nach dem Schicksal des ehemaligen Ringträgers.
»Gandalf hat mir erzählt, dass er sich als Reinigungskraft in seiner Waldhütte so gut gemacht hat, dass ich sofort die Idee hatte, ihn zur gemeinnützigen Arbeit einzusetzen«, verkündet Meister Elrond mit einem schelmischen Grinsen. »Er ist jetzt in einem Seniorenheim und putzt dort die Toiletten und wäscht die Teller ab. Ich finde, eine so feuchte Arbeit passt zu ihm, oder?«, zwinkert der Halbelb den Freunden zu.
Susi und Max schauen sich an und lachen sich krumm. Sie stellen sich Gollum wahrscheinlich gerade als Putzfrau mit Besen und Kittelschürze vor. In der Tat, bei diesem Gedanken muss man sich wahrhaft Sorgen um seine Lachmuskeln machen. Doch leider dürfen wir nicht zu laut mitlachen. Denn ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob wir für die Abenteurer noch immer unsichtbar sind.
Nachdem sich alle beruhigt hatten, nimmt Susi den Ring wieder an sich und schaut etwas hilflos in die Runde.
»Ich werde gut auf den Ring Acht geben und verhindern, dass die Nazgûl ihn jemals wieder zu fassen kriegen. Aber etwas unwohl ist mir schon bei der Sache«, gibt sie zu.
»Mach dir keine Sorgen, dass schaffen wir auch noch irgendwie. Am besten du trägst ihn an einer Kette um den Hals, so kannst du ihn nicht verlieren«, gibt ihr Max einen Rat.
»Ich mache mir mehr Sorgen, dass ich vielleicht abhängig von ihm werden könnte, so wie Gollum«, führt Susi ihre Sorgen weiter aus und bestätigt damit meine schlimmsten Befürchtungen.
»Wenn so etwas mit dir passieren sollte, bringen deine Freunde dich ganz schnell zu mir und wir denken uns eine andere Lösung aus«, schlägt Elrond vor, der von dieser Möglichkeit etwas überrascht wirkt. »Aber ich denke, dass Gollum gar nicht süchtig nach ihm war, sondern nur einen Ersatz für seinen alten Ring gesucht hat. Du schaffst das schon und wir werden auch unser Bestes tun. Wenn wir mehr wissen, sagen wir dir als erste Bescheid. Bis dahin alles Gute, Susanne, Max. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Namárië!«
Meister Elrond deutet eine Verbeugung an und verlässt den Verhandlungsraum.
»Auf Wiedersehen, Herr Elrond und danke für Eure Bemühungen«, verabschieden sich Max und Susi gleichzeitig.
Dann sagen sie ihren Freunden und Meister Kenobi Lebewohl, drehen sich um und gehen nach Hause.
»Hoffentlich gibt es bald eine andere Lösung für uns. Ich hab eigentlich keine Lust, jahrelang mit einer so gefährlichen Waffe durch die Gegend zu stiefeln und von Verfolgungswahn geplagt zu werden«, gesteht Susi traurig und betrachtet den unheilvollen Ring in ihrer Hand.
»Und warum hast du dich denn freiwillig gemeldet den Ring zu nehmen?«, will Max wissen und wirft seiner Freundin einen forschenden Blick zu.
»Es blieb mir doch gar nichts anderes übrig. Du hast doch gehört, was Elrond gesagt hat. Aber jetzt denken wir nicht über sämtliche mögliche Gefahren nach, sondern genießen die letzten Tage unsere Ferien.«
SO WAR ES dann auch. Susi und Max gingen nach Hause und versuchten, nicht zu intensiv an den Ring zu denken. Zu ihrem Schutz bekam die Ringträgerin noch am selben Tag ihren Jedi-Leibwächter zugeteilt und die Wohnungen der beiden wurden mit magischen Alarmanlagen ausgestattet.
Gollum führt nach wie vor seinen gemeinnützigen Dienst im Altersheim aus und wurde wider Erwarten schnell der erklärte Liebling bei den älteren Herrschaften. Toilettendienst und Boden wischen, waren seine Lieblingsaufgaben. Je nach Speiseplan auch mal der Küchendienst.
Und damit haben unsere Freunde nun auch ihr zweites großes Abenteuer beendet. Aber was wird die Zukunft noch alles für sie bereithalten? Seid gespannt!
Fortsetzung folgt ...
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