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//EINE KREATIVE HAUSAUFGABE//

WILLKOMMEN IM JAHR 2006, meine lieben Mitzeitreisenden! Wir befinden uns gerade im Groß Wiesenstedter Gymnasium, am letzten Schultag vor den großen Sommerferien. Ein schöner Tag, auf den sich eigentlich alle Schüler freuen. Aber ihr kennt Frau Berg noch nicht. Kommt mit, wir gehen in Max' und Susis Unterricht und schauen, ob sie ihre Zeugnisse schon bekommen haben. Aber leise!

Seht ihr die beiden? Da hinten, mittlere Reihe, letzter Tisch. Das braunhaarige Mädchen mit dem Pferdeschwanz. Das ist Susanne Reh und der dunkelblonde Junge neben ihr, der mit dem schwarzen „Star Wars"-Shirt, das ist Maximilian Winter. Sie beäugen gerade skeptisch ein Dokument, während ein Schüler namens Daniel Zwersky gerade ein Ebensolchen von der Lehrerin abholt. Die Zeugnisausgabe ist also gerade beendet.

Warum sie nicht längst ihre Sachen packen und in die Sommerferien verschwinden, wollt ihr wissen? Schaut mal zum Lehrerpult. Die kleine rundliche Frau mit den kurzen Kringellöckchen, der großen altmodischen Brille und den streng nach unten gezogenen Mundwinkeln – das ist Frau Berg, die Klassenlehrerin der 8a. Unter den Schülern ist sie als Fräulein Gnadenlos bekannt. Und auch heute scheint sie den Unterricht nicht in friedlicher Absicht beenden zu wollen.

»Ich hoffe, der Unterricht ist bald vorbei«, tuschelt Susi Max zu und verdreht dabei gelangweilt die Augen.

»Ja. Nach acht Stunden am letzten Schultag braucht man dringend Ferien. Die anderen haben doch auch schon Schluss. Nur die Berg macht wieder ihre eigenen Regeln«, antwortet Max und lässt seinen Füller auf dem Tisch kreisen.

»Wie ich die Alte kenne, lässt sie sich garantiert noch irgendetwas einfallen, was wir über die Sommerferien zu Hause machen müssen«, befürchtet Susi, als sie sieht, wie ihre Lehrerin etwas in ihrer schmalzigen hellbraunen Lehrertasche sucht.

»Klar, vor allem, nachdem unsere Zeugnisse so mies ausgefallen sind, kann sie uns keine stressfreie Sommerzeit gönnen«, befürchtet Max. »Wer weiß, welche ätzenden Schmöker wir dieses Jahr lesen und interpretieren müssen?«

»Als ob wir Schüler schuld an den schlechten Noten wären«, knurrt die Brünette und hat ihre Lehrerin fest im Blick. »Dabei sollten die Lehrer uns das einfach besser beibringen.«

Max nickt stumm, während Frau Berg einen Stapel Arbeitsblätter zum Austeilen an den Klassensprecher Robert Ackermann übergibt. Jetzt sieht sie auf die Uhr und blickt streng zu den Schülern, die alle auf die erlösenden Worte warten, dass der Unterricht endlich vorbei ist.

»Wie ich sehe, ist es gleich halb drei. Das heißt, ihr habt jetzt Ferien«, nuschelt Frau Berg schließlich und grinst fies.

»Hoffentlich keine langen Reden mehr. Sie soll einfach nur sagen: Schöne Ferien euch allen. Mehr verlangt doch keiner«, hofft Max, dass auf den Arbeitsblättern nur ein paar Infos für das kommende Schuljahr stehen. Die Blicke und das enttäuschte Gemurmel der Klassenkameraden vor ihm lassen ihn Schlimmeres befürchten.

»Damit ihr euch während der langen Zeit des Nichtstuns nicht langweilt, habe ich etwas für euch vorbereitet«, verkündet die Lehrerin des Grauens schließlich und hält ein Exemplar der Aufgabenblätter nach oben. Mit ihrem dicken Zeigefinger tippt sie fordernd auf die Überschrift.

»Hab' ich's nicht gesagt?«, fragt Susanne und lässt ihren Kopf in ihre Hände sinken. »Frau Berg kann es einfach nicht ertragen, dass wir in den Ferien abschalten wollen und nichts als Spaß haben. War sie denn selbst nie ein Schulkind?«

Diese Frage habe ich mir bei meinen Lehrern auch oft gestellt. Kennt ihr ebenfalls Pauker, die einem immer mehr aufgeben, als andere?

»Ich möchte, dass ihr euch über die Sommerferien kreativ betätigt. Es soll keine Bestrafung oder Qual sein«, verkündet Frau Berg feierlich, nachdem alle Zettel verteilt sind. »Ich denke, es wäre ziemlich gemein von mir, euch in den Sommerferien mit Bruchrechnung oder Grammatik zu ärgern. Auch einen Literaturklassiker müsst ihr in diesem Jahr nicht lesen. Vielmehr möchte ich, dass ihr Spaß habt und dabei etwas lernt.«

»Die glaubt doch selber nicht, was sie da sagt«, hören Susi und Max einen ihrer Mitschüler lachen. Frau Berg beantwortet diesen Kommentar mit einem finsteren Blick.

»Es steht euch frei, was ihr macht«, fährt sie fort und sieht dabei ganz schön selbstgefällig aus. »Zum Beispiel würde ich mich über eine selbst geschriebene Geschichte, ein Gedicht oder etwas Erfundenes freuen. Seid kreativ, aber macht es euch nicht zu einfach. Alle Infos und worauf ihr achten müsst, stehen auf dem Blatt vor euch.«

»Sind wir Goethe oder Galileo?«, kann sich Max eine bissige Anmerkung nicht verkneifen.

»Es wird nicht verlangt, ein Werk, wie wir es von den großen Meistern der Literaturgeschichte her kennen, zu erschaffen, und ihr sollt auch keine Flugmaschine bauen, Maximilian«, stellt Frau Berg klar und schiebt ihre Brille etwas höher. »In jedem Fall wäre es aber ratsam, sich auf Fächer zu konzentrieren, in denen man Nachholbedarf hat. Als zusätzliche Inspiration dienen eure Zeugnisse.«

»Ich hasse es, wenn sie mich Maximilian nennt«, grummelt Max daraufhin und Susi muss sich das Lachen verkneifen.

»Muss ein Thema darin vorkommen, welches wir bei Ihnen im Unterricht behandelt haben?«, stellt Antje Voss, eine Klassenkameradin, die nächste Frage.

»Nicht zwingend«, beginnt die Berger zu antworten und liest sich dann selbst noch einmal den Aufgabenzettel durch. »Falsch wäre es jedoch nicht. Ich möchte, dass ihr neben dem Lerneffekt eure Fantasie zum Ausdruck bringt. Der Inhalt ist allein eure Sache. Erfindet etwas. Eine kleine Alltagshilfe, wie Scheibenwischer für die Brille zum Beispiel. Dabei könnt ihr für Technik und Mathematik lernen oder lasst euch von euren Lieblingsfilmen inspirieren. Schreibt ein Drehbuch und übt so für Deutsch. Ich bin sehr gespannt, was ihr daraus macht. Wenn ihr noch Fragen habt? Nein? Gut. Dann möchte ich mich an dieser Stelle von euch verabschieden. Schöne Ferien und viel Spaß bei eurer Hausaufgabe.«

Frau Berg klatscht einmal laut in die Hände und packt unter dem tosenden Lärm der Schüler ihre sieben Sachen zusammen. Die meisten Kids knurkeln rasch den Aufgabenzettel in die Schultasche und flitzen ungehalten nach draußen. Vermutlich macht sich kein Einziger von ihnen Gedanken darüber, was sie schreiben, bauen oder erfinden könnten. Hättet ihr eine Idee gehabt?

Max und Susi scheinen von der diesjährigen Sommer-Hausaufgabe nicht allzu enttäuscht zu sein. Seht ihr? Susi liest sich einzelne Punkte auf dem Aufgabenzettel ganz genau durch und auch Max kratzt sich am Kinn, während er nachdenklich den Blick durch den Raum schweifen lässt. Sonst ist er immer der erste gewesen, der aus dem Klassenzimmer gestürmt ist. Heute scheint er von den Porträts von Goethe, Schiller und Heine Hilfe zu erwarten.

Zwei Klassenkameradinnen gesellen sich zu den beiden und beim Einpacken sinnieren sie gemeinsam über mögliche Ideen. Da hören wir doch mal zu und gucken, was sie sich überlegen:

»An und für sich ist das ja eine ganz nette Idee dieses Jahr. Wir müssen uns nicht mit etwas Langweiligem beschäftigen. Aber ich weiß echt gar nicht, was ich da machen soll«, grummelt Katrin Kaiser vor sich hin, während sie mit gekräuselter Stirn auf das Arbeitsblatt starrt.

»Na, auf jeden Fall nichts über den letzten Unterrichtsstoff. Darauf habe ich so gar keine Lust«, meint Max. »Mir doch egal, in welchen Fächern ich was nachholen muss. Ich will was Lustiges machen.«

»Ich dachte, mit unserem Theaterstück an Weihnachten hätten wir unsere Kreativität schon genug zum Ausdruck gebracht«, murrt Mia Ludwig und wirft den Zettel in ihren Rucksack.

»Ach, dann ziehen wir uns einfach eine Idee aus dem Internet. Das weiß Frau Berg doch nicht«, schlägt Susi vor und zwinkert ihren Klassenkameraden zu. »Irgendeine Geschichte oder so. Die ändern wir ein bisschen ab und gut ist.«

»Ich würd' mich nicht darauf verlassen«, flüstert Antje und beobachtet, wie Frau Berg ihre Sachen packt und ihnen einen kritischen Blick zuwirft. »So was lässt sich ganz schnell nachweisen. Fräulein Gnadenlos muss nur eine Passage des Textes ins Suchfeld des Browsers eintragen und schon ...«

»Ist gut, Antje. Das war nur ein Scherz«, unterbricht Susanne ihre neunmalkluge Mitschülerin.

»Uns wird schon was einfallen. Wir haben ja sechs Wochen Zeit dafür«, sagt Max zuversichtlich, während er sich die Schultasche aufsetzt.

»Aber ich denke bestimmt nicht die ganze Zeit über so eine blöde Geschichte nach oder bastele irgendeinen Kram. Da hab ich Besseres zu tun in den Ferien. Vielleicht schreibe ich ein Kochrezept für Hauswirtschaft. Oder ich male ein Bild für Kunst. Eben was, das schnell geht. Wie auch immer. Macht's gut, Leute. Schöne Ferien, man sieht sich!«, verabschiedet sich Katrin und flitzt aus dem Klassenraum.

Frau Berg hat ihren Krempel nun auch aufgeräumt und wartet an der Tür bereits darauf, dass Max, Susi und Antje endlich das Klassenzimmer verlassen.

»Vielleicht kommt uns auf dem Weg nach Hause ja ein kluger Gedanke«, hoffte Susi und machte sich mit Max auf die Strümpfe.

Da gehen wir am besten hinterher. Ich habe so das Gefühl, dass die beiden etwas finden werden, dass ihnen helfen wird, eine großartige Hausaufgabe zu entwickeln.

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