Chapter 23
»Nein.« sage ich nur kalt und stumpf, wobei mein Ton in der Stimme eigentlich keine Wiederrede duldet.
Kurz halte ich inne und blicke ihm bestimmt in die Augen.
Doch, er wäre kein sehr gut ausgebildeter Agent, könnte er diesem Blick nicht stand halten in dieser Situation.
»Wieso nicht? Ich finde....wenigstens Tasha sollte davon erfahren-« währenddessen er den Satz noch sagt, schüttel bereits langsam meinen Kopf. »Du verstehst es nicht...wie auch?« fragend sieht er mich an.
»Nat und ich, nun, wir sind Schwestern....Halbschwestern...ja, aber wir hatten nie wirklich ein gutes Verhältnis...« fange ich vorsichtig an zu erzählen, wobei ich seine Reaktion abwarte.
Kurz nickt er, als Signal dafür, dass er dies bereits weiß, jedoch zuhört.
»Wir hatten beide keine besonders leichte Kindheit.
Unsere Mütter sind beide früh gestorben, wobei sie ihre noch kennen lernen konnte.
Wir sind beide auf eine Elite-Kampf Schule gegangen, weil unser Vater erwartet hat, dass wir in seine Fußstapfen treten.
Wir hatten es beide nicht leicht, doch es gibt einen gravierenden Unterschied.....
Unser Vater liebte sie.
Nur sie.
Ich war die, die seine zweite Frau umgebracht hat.
Was natürlich Schwachsinn ist...« ich habe, während ich geredet habe, gar nicht mitbekommen, wie sich der Blick von Clint verändert hat.
Zu Anfang war eine gewisse Neugier da gewesen und natürlich der Gedanke, den ich gerade versuche aus seinem Kopf zu vertreiben.
Doch jetzt, liegt wieder diese Besorgnis in seinem Blick, die leicht verengten Augen, die zusammen gezogenen Augenbrauen, der Mund, der eher einem Strich ähnelt....
Doch irgendwie ist dort noch etwas anderes..
Etwas unbekanntes, wahrscheinlich merkt er es nicht einmal selber.
Um mir meine leichte Verwirrung nicht anzusehen, fahre ich mit meiner Erzählunge fort.
»Ich wusste immer genau, dass egal was ich tat, es nicht genug für meinen sogenannten Vater sein würde....
Doch, was er während seiner ewigen Trauer nicht bedacht hat, ist die Tatsache, dass nicht nur ein Mann seine Geliebte verloren hat, sondern auch ein Kind seine Mutter.
Er hat es einfach ignoriert, dass es mich wirklich einfach nur kaputt gemacht hat.
Jedoch, zu allem Überfluss, hatte ich auch noch eine große Schwester, die nie für mich da war wenn ich sie brauchte.« ich schlucke kurz, doch mein Hals ist viel zu trocken.
Die aufkommenden Erinnerungen, versuche ich weitestgehend wieder zu verdrängen.
»Ich habe mich damit abgefunden, alleine zu sein.
Damit abgefunden einfach nur das zu tun, was von mir verlangt wurde.
Wobei ich nicht merkte, wie sehr mich, vorallem die 'Schule', manipulierte....
Manipulierte und veränderte.
Ich wurde immer kälter und irgendwann, errichtete ich eine so hohe Mauer um mich, dass nichts über sie herüber kam und alles abprallte.« ich schließe meine Augen und spüre eine warme Hand auf meiner Schulter.
Dankbar blickte ich meinem Gegenüber wieder ins Gesicht.
»Dann, wurde ich 16.
Bestand die Abschlussprüfung hervorragend und war eine ausgebildete Mörderin, Killerin, nenne mich wie du willst.
Dann....verliebte ich mich.
Und auf einmal spürte ich Dinge, Gefühle, von denen ich mir nie hätte träumen können, dass ich sie je so spüren würde.
Ich war zum ersten Mal in meinem Leben wirklich- glücklich.« einatmen, ausatmen.
»Ich wurde älter und mit jedem Tag, hatte ich mehr Feinde, doch damit auch mehr Wissen.
Ich spionierte jeden Verbrecher aus, ich nutzte meine Fähigkeiten und niemand konnte mich aufhalten.
Ich war glücklich und erfolgreich....
Ich hatte diese Mauer nach wie vor, doch etwas hatte sich an ihr verändert....
Ein kleiner Stein löste sich und natürlich musste dies jemand ganz bestimmtes mitbekommen.
Dieser...Dieses Monster hat mich gebrochen.
Seitdem vertraue ich niemandem.
Ich wollte nie wieder diesen Schmerz spüren...und jetzt hatte ich diesen Traum und-« mittlerweile liegt bereits Clints andere Hand ruhig auf meiner anderen Schulter.
Sehr darauf bedacht nicht meine Verletzung zu berühren.
Ich schließe meine Augen wieder und mein Kopf neigt sich nach unten zum Boden, auf dem wir nach wie vor sitzen.
Nach einiger Zeit, in der wir in dieser Position verharren, schieben sich zwei Finger unter mein Kinn und heben meinen Kopf an.
Langsam öffne ich meine Augen wieder.
»Hey.....es ist okay. Alles Gut...« auch wenn dies nur zwei stumpfe Sätze sind, die jeder Überforderte jetzt sagen würde, beruhigt mich der raue klang seiner Stimme etwas.
»Versteh bitte einfach, dass es nicht einfach ist für mich, diese Informationen mit anderen zu teilen.
Ich will dich nicht in Gefahr bringen, keinen von euch.
Versteh bitte, dass es auch mir eine Menge bedeutet, dass ich diese Sachen mit dir teilen kann.« ich schlucke wieder überflüssigerweise.
»Glaub mir, es ist nicht einfach, aber ich kann dir versichern, dass dieser Traum, oder wie auch immer ich es nennen soll, eine Bedeutung hat.
Eine sehr wichtige Bedeutung, denn das letzte Mal als ich einen solchen Traum hatte, lernte ich jemanden kennen.
Es hat sich herausgestellt, dass es sein Schicksal war, welches ich gesehen, oder besser gefühlt habe.
Ich sehe weniger, als das ich spüre, was die Person spürt.« ich beende meine Rede über meine Vergangenheit und schaue ihn abwartend an.
»Okay, tut mir leid.
Ehrlich, ich war etwas zu naiv und hielt es für eine gute Idee...
Aber jetzt weiß ich, dass ich es schätzen sollte, dies zu wissen und ich werde es für mich behalten.« ruhig sagt er dies und ist bereits in Begriff aufzustehen.
Ich spüre, wie meine Mundwinkel kurz zucken.
»D-Dad?« eine kindliche Mädchen Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und mein Blick schießt zur Tür.
Doch dort steht nur seine kleine Tochter.
»Oh hey Süße. Was ist los?
Warum schläfst du denn nicht?« fragt er sie freundlich und erst jetzt fällt mir auf, wie müde er aussieht.
»Ich- Ich kann nicht schlafen...« schüchtern sieht sie kurz in meine Richtung, ehe sie wieder ihren Vater anschaut.
Dieser ist bereits dabei etwas zu antworten, doch ich komme ihm dazwischen.
»Na komm, Tante Ashy bringt dich ins Bett, dann kann dein alter Papa noch etwas schlafen.« ihre kleinen Augen leuchten begeistert auf, wie kleine Sternchen und gemeinsam lassen wir ihren überraschten, jedoch müden Vater zurück.
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Ich habe mich bemüht auch mal eine zutraulichere Seite von Ash zu zeigen, auch möchte ich das ihr mehr über ihre Vergangenheit versteht.
Ich wollt euch auch nochmal unbedingt für die vielen lieben Kommentare vom Kapitel davor danken!
❣️❣️❣️❣️❣️❣️❣️
Ich wünsch euch ne schöne Nacht und hoffe, ihr habt noch eine schöne Woche! :)
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