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Felix P.o.V
Ich sitze im Bett und versuche mich auf die Netflix Serie zu Konsenstieren, die Chan mir vorgeschlagen hat anzuschauen. Mein Gedanken jedoch hängen immer noch bei dem Gespräch mit Olivia und der Polizei.
Hyunjin sitzt in U-Haft.
Tausend Fragen an einen komischen Typen der mich in seiner Gegenwart zu viel fühlen lässt. Meine Schwester hat es noch an den selben Tag erfahren und ist zu einer Freundin gefahren. Seitdem bin ich komplett allein. Chan hat keine Zeit, da er Besuch über das Wochenende hat und meine restlichen Freunde haben genauso wenig Zeit.
Es klingelt auf einmal. Und um ehrlich zu sein habe ich nicht vor auf zumachen, denn wie schon gesagt, alle haben keine Zeit und wenn es meine Schwester wäre, hätte sie den Hausschlüssel benutzt, um rein zu kommen.
Doch wer auch immer das sein mag, will unbedingt, dass ich die Tür auf mache, denn er klingelt erneut zwei Mal hintereinander. Ich stöhne genervt auf, stoppe die Serie und laufe unmotiviert die Treppen herunter zu unsere Tür. Es klingelt erneut, doch im selben Moment reise ich schon die Tür auf. Meine Augen, die gerade noch kurz vorm zufallen waren, werden größer.
„Wie zur Hölle?”
„Na hast du mich vermisst?”, fragt er mich, worauf ich ihn gern geschlagen hätte.
„Wovon träumst du Nachts, Hwang?”
„Von dir Lee”, sagt er stolz und streift meine Schulter, als er einfach so an mir vorbei geht, um das Haus zu betreten.
„Was willst du hier?”
„Wo ist deine Schwester?”, hinterfragt Hyunjin und dreht sich zu mir fragend um.
Ich realisiere, dass ich immer noch die Tür aufhalte und mich keinen Zentimeter bewegt habe. Ich meine, der Typ sollte doch noch in U-Haft sitzen. Und jetzt steht er in unsere Wohnung.
„Sie ist bei einer Freundin”, antworte ich kurz.
„Bis wann?”, fragt er direkt, als könnte er sie nicht selbst fragen.
„Keine Ahnung. Du hast doch sicher selbst ein Handy, um sie zu fragen, wann sie wieder kommt”, sage ich etwas genervt.
„Punkt für dich, Lee”, sagt er und zeigt mit den Finger kurz auf mich, danach dreht er sich um und geht die Treppen hoch.
Ich folge ihm und sehe von hinten, wie er etwas auf seinem Handy rum tippt. Als er auf der obersten Etage an kommt, will ich ihn fragen, ob er nicht gehen möchte, wenn Oliva schon nicht da ist. Ich lasse dies, denn ich sehe nur, wie er auf mein Zimmer zu steuert und schon ist diese Frage vergessen.
„EY!”, rufe ich von hinten, doch er öffnet mein Zimmertür einfach, bevor ich ihn davon abhalten kann.
„Was soll der Scheiß?”, frage ich, in der Hoffnung er würde mir antworten, doch er betritt einfach mein Zimmer mit einem Grinsen.
Ich folge Hwang natürlich.
„Schon krass, dass ich schon so oft bei euch war, jedoch noch nie in deinem Zimmer war”, stellt er fest.
„Vielleicht hatte dies auch seine Gründe. Immerhin gibt es keinen Grund, wieso du mein Zimmer betreten solltest, wenn du mit meiner Schwester verabredet bist.”
Doch weiter geht er darauf nicht ein. Er ignoriert einfach das was ich bis gerade eben noch gesagt habe.
Er fährt mit den Fingerspitzen an meinen Bücher Bänden vorbei und bleibt bei einem Buch stehen.
„Don't play with your boss, ist verdammt gut”, lenkt er ab und zeigt auf das Buch, während er zu mir sieht.
Ich schlucke, da ich absolut nicht weiß, dass er liest oder sich zumindest für Bücher interessiert. Aber was zur Hölle will er mir jetzt damit sagen? Das es ganz normal ist, solche dirty Bücher zu lesen oder will er mich nur einschüchtern, da er jetzt weiß, dass ich so etwas lese?
„Du liest?”
„Selten, da ich mich mehr für die Kunst interessiere. Aber von solchen Büchern kann selbst ich nicht die Finger lassen”, er wackelt mit den Augenbrauen und geht meine restlichen Bücher Schritt für Schritt durch.
Als er damit fertig ist geht er zu meinem Schreibtisch, wo so einiges an Schulbücher quer liegt.
Doch bevor er mein Zimmer weiter erkundigen kann, unterbreche ich ihn mit einer sehr unangenehmen Frage. Für mich klingt sie ganz normal, doch für Hyunjin scheint sie mehr als nur unerwünscht zu sein:
„Warum warst du in U-Haft? Und warum zur Hölle bist du jetzt wieder raus?”
„Sagen wir es so, ich habe verdammt gute Kontakte um diese kleine Sache die vorgefallen ist vom Tisch zu kehren”
„Welche kleine Sache?”, hinterfrage ich direkt.
„Ich war high. Und ein Kumpel wollte unbedingt das ich zu ihm komme und einen mit ihm trinke und da ich sowieso nichts vor hatte, bin ich an den Abend zu ihm. Bei ihm haben wir getrunken und sind dann raus gegangen. Ich weiß nur noch das ich ein random Auto aufgeknackt habe und mit meinem Kumpel eine Spritztour gemacht habe.”, erzählt er und lässt sich auf mein Bett fallen.
„Lass mich raten... Der Kumpel heißt Jisung?”
„Woher?”
Ich zucke mit den Schultern und sage
„ Institut ?????? ”
„Tzz. Es ist ja eigentlich nicht schwer heraus zufinden wer einer meiner Kunpels ist, wenn man in ein paar Kurse von mir geht”, sagt er, steht währenddessen vom Bett auf und geht zu meinem offenen Fenster.
Als er da angekommen ist, zündet er sich mit seinem Feuer die Zigarette an und zieht den ersten Zug, um ihn dann aus mein Fenster zu pusten. Aber um ehrlich zu sein stört mich das, weswegen auf ich ihn zu gehe und ihn bitte die Zigarette aus zu machen.
„Kannst du bitte unten vor der Tür rauchen?”, bitte ich Hyunjin, worauf er provokant noch einen langen Zug von der Zigarette nimmt, um ihn mir dann ins Gesicht zu pusten.
„Fuck-! Hyunjin das ist mein Ernst!”, sage ich und nehme ihn schlagartig die Zigarette aus der Hand und drücke sie auf meinem Fensterbrett aus, bevor ich den Rest in meinen Mülleimer schmeiße, der nicht weit von uns steht. Der Geruch von der Zigarette verteilt sich in wenigen Sekunden.
Sofort kommt er mir näher und drückt mich an mein Wand.
„Das war meine letzte Kippe die ich eigentlich nach der Schule Rauchen wollte und dir fällt absolut nichts dümmeres ein, als diese auf deinem verdammten Fensterbrett aus zudrücken?”, fragt er entsetzt und voller Wut.
„MEIN Zimmer, MEINE Regeln, wenn es dir nicht passt, da ist die Tür”, ich zeige auf meine weiße Zimmertür, durch die wir vor ein paar Minuten herein gekommen sind.
„Was ist, wenn mich das aber absolut nicht juckt, dass das hier DEIN Zimmer ist?”, fragt er provokant.
„Sollte es aber!”
„Ach sollte es das?”, wiederholt er und ist mir nun so nah das ich an der Wand stehe.
Ich sehe auf seine vollen rosanen Lippen, über die er sich erst grinsend leckt und sie anschließend drauf beißt.
„Sag mir das ich dein Zimmer verlassen soll”, haucht er nun sexy gegen meine Lippen, weswegen ich stark die Luft einziehe, bevor ich in seine Augen Blicke.
Nun bin ich derjenige von uns beiden, der sich stark auf die Lippen beißt und nicht weiter weiß. Immerhin verdreht diese Typ komplett mein Kopf. Natürlich empfinde ich was von Jungs, doch nicht für Jungs wie ihn. Straighte Jungs. Jungs die Girls daten und noch dazu Grass rauchen.
Aber irgendwie ist es aufregend. Aufregend was er von mir will. Aufregend etwas neues auzutesten. Er beißt sich provokant auf seine Lippen, als er bemerkt das ich auf diese sehe. Ich sollte das absolut nicht tuen, da er irgendwie mit meiner Schwester zusammen ist. Was das Ganze kompliziert macht, da ich meiner Schwester nicht den Freund ausspannen will und noch dazu nicht von ihm ausgenutzt zu werden will. Ich weiß das er mich fallen lassen wird. Und ich wünchte ich könnte ihn das sagen, aber ich bin zu feige. Es ist einfach viel zu schwer in seiner Gegenwart einen klaren Gedanke zubekommen.
Er bringt mich aus meinem Gedanke zurück, indem er seine großen langen Finger an meine Hüfte legt. Ich zieh scharf die Luft an und verliere leicht das Gleichgewicht, als er mich langsam versucht an sich zuziehen.
Ich lege meine Hände auf seine Brust und sehe in seine Augen.
„Du weißt das wir das nicht machen sollten richtig?”, Frage ich Hyunjin der sich darüber im Klaren zu sein scheint, da er sich direkt zu meinem Hals herunter beugt und diesen küsst.
„Und du solltest dir eingestehen das es dich verdammt nochmal anmacht, denn du stehst auf mich und das kannst du nicht leugnen.”, flüstert er, als er an meinem Ohrläppchen anfängt zu saugen, was mich Sterne sehen lässt.
Ich fahre mit meinen Händen durch seine blonden langen Haare.
„Und du solltest dir eingehstehen, dass du mich magst. Du findest irgendwas an mir interessant und es stört dich. Es stört dich das andere auf mich abfahren.”, stöhne ich gegen sein Ohr, da er immer noch nach vorn gebeugt da steht.
So verdammt nah, dass ich nun langsam seine Körperwärme spüren kann, doch diese verschwindet sofort. Ich reise meine geschlossenen Augen auf, als mein Hände sich durch seinen ruckartige Bewegung gelöst haben. Ich suche seinen Blick, um die Situation abschätzen zu können. Sein Blick ist aufeinander kalt. So als hätte ich ins Schwarze betroffen.
Sein Unterkiefer spannt sich an und er atmet seine angehaltene Luft aus.
„Ich muss gehen-”, ist das letzte was er sagt, bevor er schlagartig das Haus verlässt und mich verwirrt im Zimmer zurück lässt.
„Wer bist du Hwang?”, frage ich Hyunjin verwirrt und leise hinterher, als die Tür ins Schloss fällt.
Stimmt es? Mag er mich, will es sich aber nicht eingestehen, weil er, vor was auch immer, Angst hat?
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