P.o.V Felix

-2 Monate später-

Wie immer fährt uns Olivia in die Schule und parkt auf dem Schülerparkplätzen. Anschließend steige ich aus und  unsere Wege trennen sich bis heute Abenn.

An sich habe ich nicht viele Freunde. Chan, Wooyoung und San, doch leider gehen Wooyoung und San mit mir nur in 3 Kurse. Generell machen wir bis jetzt nur am Wochenende viel miteinander. Chan jedoch hat zum Glück so gut wie jeden Kurs mit mir.

Ich begrüße die drei und schon machen wir uns auf den Weg zu unseren ersten Kursen. Ja heute ist leider so ein Tag wo ich gerade Mal nur mit Chan den Literaturkurs in der dritten Stunde habe. Die restlichen Kurse muss ich alleine überleben.

Ich betrete das Zimmer wo einige Schüler wild durcheinander reden, doch als ich den Raum betrete wird es blitzschnell ruhig. Ja das ist zur Normalität geworden. Ich bin der heiße Australier über den jeder redet wenn man nur allein durch die Gänge der Uni läuft.

Aber wenn sie wüssten das ich schwul bin, wäre das Thema: 'Der heiße Australier' Geschichte und sie würden sich jemanden neuen heraus picken. An sich klingt das ja nicht schlecht, denn dann hätte ich wirklich Mal meine Ruhe. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich hier gerade Mal 2 Monate und ich habe eigentlich noch nicht vor, die "Schwuchtel" zu sein. In Korea ist es eher selten, jemanden zu finden, der gleichzeitig schwul und attraktiv ist. Also halte ich mich zuerst zurück, auch wenn es mir schwer fällt.

Ich laufe zu hintersten Reihe und erblicke beim kurzen hochsehen einen freien Platz in der vorletzten Reihe am Fenster. Da lasse ich mich nieder und lege meine Sachen auf die Bank. Ich spüre immernoch die Blicke meiner Mitschüler auf mir. Ich fasse all meinen Mut zusammen und sehe von meiner Bank auf, um in die Augen der anderen zu sehen die sich alle darafhin umdrehen und mit einander reden.

Jedes Mal wenn so etwas in einen Kurs passiert, muss ich lustiger Weise immer an die Worte von Olivia denken:

,,Glaub mir, die werden dich lieben”

Vorerst wollte ich das nicht ernst nehmen, weil ich dachte sie hat irgendwas oder irgendwem von mir erzählt, aber wahrscheinlich meinte sie genau das, dass sie mich alle attraktiv finden werden.

Weiter denke ich nicht nach, da unser Lehrer den Kurs beginnt. In den ersten Minuten schaue ich nur aus dem Fenster, da die Landschaft und die fahrenden Autos interessanter wirken als der Unterricht. Zu Mal ich das Thema erst vor einem Viertel Jahr in Sydney hatte.

Doch als sich die Tür öffnet und unser Direktor rein kommt, setzte ich mich aufrecht hin und warte was es für einen Anlass gibt, dass er höchstpersönlich in unseren Kurs kommt.
Doch jetzt wo ich zur Tür sehe, kommt ein ziehmlich gut aussehender Typ rein. Er ist locker 1,80 groß und hat einen verdammt guten Style.

„Guten morgen Schüler. Guten Morgen Mr Kim. Ich denke jeder von euch weiß wieso Mr Hwang die ersten 2 Monate gefehlt hat. Er hat sich jetzt entschlossen fleißig zulernen und wieder auf unsere Uni zugehen. Somit hoffe ich das es keine weiteren Missverständnisse passieren. Mr Kim ich würde Sie gern nach den Kurs in meinem Büro sehen, bis dahin viel erfolg”, sagt der Direktor und ist so wie er gekommen ist auch wieder verschwunden.

Hwang steht immer noch vorn und sieht durch die Reihen, um wahrscheinlich einen freien Platz zu erwischen. Als er den gefunden hat setzt er sich einfach hinter mich.

„Das ist ja ein Wunder dich hier wieder zusehen Hyunjin”, sagt ein Typ hinter mir der nun Hwang’s Banknachbar ist.

„Bro ich sagte doch, dass ich heute wieder komme”, sagt er.

Um ehrlich zu sein will ich den beiden nicht zuhören, aber das Gespräch scheint interessanter als der Unterricht.

„Ach komm... du willst mir doch jetzt ne erzählen das Hwang Hyunjin der größte Kiffer den ich kenne, hier wieder freiwillig zur Schule geht um zu lernen”, flüstert der Typ ihm zu.

„Ey irgendwie muss ich ja mein Abschluss machen. Und an sich werde ich einfach ab sofort in den Pausen Mal verschwinden, wenn ich es wirklich so krass nötig habe. Ganz easy”, erklärt Hwang und ich höre wie er sich entspannt zurück lehnt.

„Du hast echt Eier man... Meine Mutter hätte mich bei der Scheiße die du gemacht hast schon in die Anstalt eingeliefert”, sagt der Typ ungläubig.

„Ich ziehe halt mein Schwanz nicht so schnell ein wie andere. Ich lebe einfach mein Leben, das ist der Punkt”, sagt er nur, bevor beide Mr Kim zuhören.

An sich verstehe ich gerade so gut wie gar Nichts. Ist kiffen oder generell Drogen in Korea nicht verboten? Und warum zur Hölle kommt ein Kiffer freiwillig wie er zur Schule zurück?

~

„HEY CHAN!”, rufe ich ihm nach, der gerade auf den Weg zu seinem Kurs ist.

Er dreht sich auf den Flur um und erblickt mich. Sein gelangweiltes Gesicht wandelt sich direkt zu einem Lächeln und er kommt auf mich zugelaufen.

„Hey Lix. Hast du jetzt nicht auf Unterricht?”, will er wissen.

„Ja leider~ Wieso hast du jetzt kein Mathe mit mir?”, frage ich etwas genervt, weil ich jetzt gern alles außer Mathe hätte.

„Weil ich den Musikkurs besser fand und er da noch nicht so voll war wie jetzt”, grinst Chris amüsiert

„Ist absolut nicht witzig! Ich hatte gerade mit Mr Kim und ich glaube ich habe einen 'kriminellen' im Kurs hinter mir sitzen”, erkläre ich und verdrehe meine Augen als es Klingelt.

„Huh-? Meinst du Hwang?”

„Ja genau der! Kennst du den?”, frage ich und sehe wie Chan Lächeln immer mehr verschwindet.

„Gefühlt jeder hier kennt Hyunjin, aber lass uns das in der nächsten Stunde bereden. Ich muss jetzt. Wir sehen uns”, verabschiedet sich Chan, bevor er zu seinem Kurs läuft und ich zu meinem.