
『5
In meiner Decke eingewickelt saß ich auf dem Bett und spielte ein Spiel auf meinem Handy. Jungkook war derweil in meinem Badezimmer und duschte. Nach einiger Zeit kam er wieder in mein Zimmer gelaufen, ein Handtuch um die Hüften gebunden. ,,Danke, dass ich deine Dusche benutzen durfte." ,,Nichts zu danken"
Der Schwarzhaarige beugte sich hinunter und hob seine Klamotten auf, welche vorhin beim Ausziehen auf dem Boden gelandet waren. Stumm zog er sich seine Klamotten über. ,,Gehst du jetzt schon?" fragte ich ihn, worauf er nickte. ,,Ja. Willst du etwa, dass ich noch hier bleibe?" Ich lehnte mich gegen die Rückenlehne des Bettes und zuckte mit den Schultern. ,,Ich dachte, vielleicht hättest du noch Lust auf eine zweite Runde." Jungkook grinste wieder ein wenig. ,,Lieben gerne, aber ich muss morgen früh raus, deswegen wär es wohl besser, wenn ich jetzt gehen würde."
,,Was musst du denn machen?" fragte ich neugierig, wobei ich mich nach vorne auf meine Hände stütze. ,,Ich muss zu einem Meeting mit anderen Firmenleitern führen. Nichts Interessantes." Nachdem er komplett bekleidet war, drehte er sich um und verließ mein Zimmer. ,,Warte!" sagte ich, erhob mich hastig vom Bett und lief dem ihm hinterher, meine Decke immer noch um meinen Körper gewickelt. Ich ging mit ihm zur Tür und öffnete diese für ihn. ,,Hoffentlich sehen wir uns bald wieder." grinste Jungkook mich an, bevor er durch die Haustür nach draußen ging. ,,Keine Sorge. So lange wird das nicht dauern." Nachdem ich das gesagt hatte, wandte sich der Dunkelhaarige von mir ab und lief die Treppen hinunter zum Ausgang.
Nach einer halben Stunde, in der ich nur auf meinem Bett gesessen hatte, klingelte auf einmal mein Telefon und Wooyoungs Name leuchtete auf meinem Display auf. ,,Ja?" fragte ich in den Hörer, sobald ich den Anruf angenommen hatte. ,,Jimin? Ich bleib heute bei San, okay? Ich komm morgen früh erst wieder." ,,Oh, okay. Dann bis morgen." Nach unserem Gespräch legte ich wieder auf und ließ mich erschöpft nach hinten fallen.
Aus irgendeinem Grund wanderten meine Gedanken zu Jungkook. Er war wirklich unglaublich. Er hatte etwas an sich, was mich unglaublich anzog und mich um den Verstand brachte. Ich bemerkte jetzt schon, wie ich seine Hände und Lippen auf meinem Körper vermisste. Mit meinen Gedanken bei dem Schwarzhaarigen, schloss ich irgendwann meine Augen und döste auch schon weg.
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,,Jimin!" schrie mich mein Boss an. ,,Die Donuts räumen sich nicht von alleine ein!" Auf seinen Befehl hin, ging ich aus der Hintertür des Ladens und holte das volle Tablett Donuts aus dem Transporter dahinter, bevor ich wieder hineinging und das leere Tablett auf dem Tresen mit dem vollen austauschte. Da heute Montag war, war es besonders überfüllt in dem kleinen Bistro, in dem ich arbeitete. Die meisten gingen hier her um zu frühstücken, oder sich etwas zum Mittagessen für die Arbeit zu kaufen, weshalb wir ziemlich Druck mit dem verkaufen und auffüllen der Waren hatten.
Ich bediente einen Kunden nach dem anderen und kam währenddessen ziemlich ins Schwitzen, weshalb ich mich umso mehr freute, als ich endlich Pause hatte. Erschöpft lief ich in den Pausenraum für Angestellte und machte mir sofort einen Kaffee, um wieder etwas wacher zu werden. ,,Machst du mir auch einen?" kam auf einmal Jin, ein Kollege und guter Freund von mir, in den Raum gelaufen. ,,Ja klar." sagte ich lächelnd. Vorsichtig lief ich mit den beiden Tassen mit der heißen Flüssigkeit, hinüber zu Jin, welcher sich an den kleinen Tisch in dem Pausenraum gesessen hatte. ,,Danke."
Jin und ich waren wirklich gute Freunde. Ich kannte ihn zwar noch nicht so lange wie Wooyoung und Yoongi, mit denen ich schon seit der Highschool befreundet war, aber er ist mir gleich am ersten Tag, an dem ich ihn kennengelernt hatte, sympathisch gewesen und wir wurden Freunde. ,,Kann es sein, dass der Boss heute schlechte Laune hat? Er schreit mehr rum als sonst." sagte ich und nahm einen Schluck von meinem Kaffee, woraufhin Jin nur ahnungslos mit den Schultern zuckte. ,,Kann sein. Vielleicht hat seine Freundin mit ihm Schluss gemacht?" ,,Ach? So jemand wie er hat eine Freundin? Die Arme." scherzte ich, was Jin ein kurzes Lachen entlockte.
Nach einigen Sekunden Stille lehnte sich mein Gegenüber etwas vor. ,,Hey. Ich hab nachgedacht." begann er leise zu sprechen, worauf ich gespannt meine Tasse abstellte und die Ohren spitzte. ,,Weißt du. Ich finde diesen Job hier ja ganz gut und so und wir bekommen auch genug Gehalt, aber ich habe ein Jobangebot bekommen, bei dem ich noch viel mehr verdienen könnte und wo die Arbeitsbedingungen tausendmal besser sind als in diesem Saftladen." Ich hab überrascht die Augenbrauen. ,,Wirklich? Das ist ja toll!" ,,Ich weiß! Ich habe bald ein Vorstellungsgespräch. Hoffentlich bekomme ich den Job!"
,,Wo hast du denn das Jobangebot bekommen?" fragte ich Jin und nahm noch einmal einen Schluck von meinem Kaffee. ,,Stell dir vor! Bei Ace!" Geschockt verschluckte ich mich an meinem Getränk und fing an zu husten. ,,W-Wirklich?!" ,,Unglaublich, nicht war?" sagte Jin begeistert. ,,Ich kann es kaum glauben!" ,,J-Ja. Ich auch nicht..." lächelte ich nervös.
Eigentlich sollte es mich ja nicht stören, dass Jin vielleicht bald bei Ace arbeiten würde, also warum tat es das? Ich schob diesen Gedanken zur Seite und konzentrierte mich nur darauf, mich für Jin zu freuen. ,,Das ist wirklich toll, Jin. Ich werde dich zwar ein wenig vermissen, aber dieses Jobangebot solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen!" Der ältere nickte zufrieden, als auf einmal jemand die Tür des Pausenraums aufschlug.
,,Jimin!" stürmte mein aufgebrachter Boss in den Raum. ,,Du und Wonho müsst was ausliefern! Jemand hat zwanzig Mini-Torten bestellt!" sagte er laut, bevor er wieder aus dem Zimmer stürmte. Ich seufzte genervt auf. ,,Wieso muss ich immer alles ausliefern?" ,,Ich glaube, er mag dich nicht." lachte Jin. Ich erhob mich von meinem Stuhl und schlurfte hinüber zu der Tür, zog mir meine Jacke über und verließ schließlich den Raum.
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,,Wow. Zwanzig Torten." staunte Wonho, welcher neben mir auf den Fahrersitz des Firmenlieferwagens saß. ,,Was glaubst du, was der damit anfangen will?" Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. ,,Vielleicht ist er irgendein Freak und ernährt sich nur davon." ,,Wie auch immer. Hauptsache er bezahlt uns." sagte mein Nebenmann, ehe er den Motor des Wagens startete und losfuhr.
Wir fuhren einige Zeit in Stille durch die Straßen, bis sich Wonho irgendwann an mich wandte. ,,Hey, Jimin." begann er. ,,Ich weiß das habe ich dich schon oft gefragt, aber wieso treffen wir uns eigentlich nie privat? Ich wollte dich schon oft zum Essen ausführen, aber irgendwie lehnst du immer ab." Nicht schon wieder. ,,Wonho. Das ist zwar ganz nett von dir, aber ich habe dir schon oft gesagt, dass ich keine Lust auf eine Beziehung habe. Es liegt nicht an dir." Ich wusste schon lange, dass Wonho an mir interessiert war, aber wie gesagt, eine Beziehung möchte ich nicht. Vor allem nicht mit jemanden, mit dem ich arbeitete. Wonho war zwar attraktiv, doch daher, dass er auf Liebe aus wahr und nicht nur auf Spaß, wollte ich nichts mit ihm anfangen.
,,Aber vielleicht änderst du ja noch deine Meinung!" bettelte der jüngere wieder. ,,Wonho!" unterbrach ich ihn. ,,Hör auf jetzt. Ich werde keine Beziehung eingehen. Niemand wird meine Meinung ändern können." Nach diesen Worten wurde es wieder still im Auto. Ich fühlte mich zwar ein wenig schlecht, dass ich ihn so angeblafft habe, jedoch hatte ich ihm wie gesagt schon mehrmals erklärt, dass ich nicht an einem Dinner mit ihm interessiert war. Langsam sollte er kapieren.
Zum Glück dauerte es nicht mehr lange, bis wir an unserem Ziel ankamen, jedoch erkannte ich die Gegend sofort und Panik stieg in mir auf. Bitte nicht. Als Wonho dann auf einmal vor einem mir sehr bekanntem Haus stehen bleib, hätte ich ihn am liebsten wieder darum gebeten, wieder umzudrehen. ,,Wonho? L-Liefern wir für Jeon Jungkook aus?" ,,Hm? Ja." antwortete angesprochener auf meine Frage. ,,Hab ich dir das nicht gesagt?" ,,Nein. Du hast nur gesagt, dass es ein »er« ist." Nervös schaute ich aus dem Autofenster, während Wonho schon aus dem Wagen stieg. ,,Ist doch egal." sagte letzterer. ,,Ich meine, Jeon Jungkook. Der ist doch total berühmt, oder nicht?" ,,Ja...kann sein."
Ich stieg ebenfalls aus dem Auto und sah, wie sich Wonho in Richtung des großen Eingangstors begab des Hauses und die Klingel drückte. ,,Ja?" hörte man nach kurzer Zeit Jungkooks Stimme durch die Sprechanlage. ,,Hallo? Mr. Jeon, wir sind von »Toms Bistro«. Wir sind hier um ihre Bestellung zu liefern." ,,Ah, ja." antwortete der schwarzhaarige. ,,Warte, ich mach ihnen auf." Gesagt geschah auch gleich und das Tor öffnete sich langsam. ,,Hohl die Tabletts aus dem Wagen." wandte sich mein Mitarbeiter an mich. Nervös lief ich um den Lieferwagen herum, hinüber zur Seitentür, öffnete diese und holte zwei Kartons mit fünf Mini-Torten heraus. Vorsichtig stapelte ich die Kartons übereinander, hob diese hoch und ging mit wackligen Beinen auf das Grundstück zu.
Langsam lief ich die Einfahrt hoch, in Richtung der Haustür, wobei ich die ganze Zeit aufpassen musste, dass ich nicht hinfiel, da meine Sicht durch die Kartons etwas versperrt wurde. Wonho lief hinter mir her, ebenfalls mit zwei Kartons auf dem Arm. Plötzlich sah ich, wie Jungkook aus seiner offenen Garage, auf uns zu gelaufen kam, wodurch sich die Panik noch mehr in mir breit machte. Ich wollte nicht, dass er mich sieht. Das wäre sowas von unangenehm.
,,Warte. Ich helfe ihnen." bot mir der Schwarzhaarige an und nahm mir, bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, einen der Kartons aus der Hand. Als er mir ins Gesicht sah und mich erkannte, hob er etwas überrascht die Augenbrauen. ,,Ähm...wo sollen wir die Torten hinbringen?" durchbrach ich die unangenehme Stille. ,,Ach so ja. In der Garage ist ein Tiefkühlraum. Bringt sie da rein." Jungkook drehte sich um und begab sich in Richtung Garage, während Wonho und ich ihm hinterherliefen. Er führte uns in die Garage, zu einer Eisentür am anderen Ende des Raumes. Diese öffnete er und hielt sie für uns auf, sodass wir den kalten Raum betreten konnten und die Kartons abstellen konnten.
,,Hey." sagte Jungkook auf einmal, worauf Wonho und ich uns zu ihm umdrehten. ,,Einer der Kartons soll schon nach oben. Du!" nickte er mir zu. ,,Bring einen nach oben in die Küche. Ich werde dich begleiten." Ich schluckte nervös. Das macht der doch mit Absicht. Ich blinzelte kurz hinüber zu Wonho, welcher einen verwirrten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, dann aber mit den Schultern zuckte und mich abwartend ansah. Naja. Kunde ist König.
,,Okay." sagte ich leise, ehe ich wieder einen der Kartons auf den Arm nahm und wieder aus dem Raum lief. ,,Warten sie hier." befahl Jungkook Wonho, welcher daraufhin nur bejahend nickte. ,,Komm." sagte der schwarzhaarige zu mir und ging voran zu dem Fahrstuhl nach oben. Mit dem Karton auf dem Arm folgte ich ihm in den Aufzug. Er drückte den obersten Knopf und die Türen schlossen sich.
Während der Fahrt nach oben sagte keiner von uns beiden auch nur ein Wort. Jungkook hatte sein Handy aus der Hosentasche geholt und tippte darauf rum, während ich nur stumm daneben stand. Wieso war es immer so komisch für mich ihn einfach nur so zu treffen? Also ohne, dass wir miteinander schliefen. Man hatte einfach kein Gesprächsthema mit einer Person, mit der man nichts anderes tat, als vögeln.
Als wir in seinem Wohnzimmer ankamen und die Fahrstuhltüren sich wieder öffneten, führte mich Jungkook hinüber zu seiner Küche. ,,Stell den da ab." zeigte Letzterer auf die Kücheninsel, was ich daraufhin auch gleich tat. Doch gerade als ich den Karton abgelegt hatte, spürte ich auf einmal, wie sich Jungkook von hinten gegen mich lehnte und seine Hände links und rechts neben mir abstützte, sodass ich gegen die Kücheninsel gedrückt wurde.
Das Gesicht des größeren wanderte zu meinem Hals und er begann wieder Küsse darauf zu verteilen. ,,Du siehst süß in der Uniform aus~" grinste er und biss mir in mein Ohr. ,,Jungkook..." keuchte ich und drehte mich zu dem Schwarzhaarigen um. ,,Ich arbeite gerade." Mein Gegenüber zuckte mit den Schultern. ,,Na und? Ein paar Minuten kann dein Freund doch noch warten, oder nicht?" Entsetzt schüttelte ich mit dem Kopf und drückte ihn von mir weg. ,,Nein! Das geht jetzt nicht!" Jungkooks Gesichtsausdruck wurde ernster und er drückte eingeschnappt mit seiner Zunge eine Beule in die Innenseite seiner Wange.
Ich verschränkte unbehaglich die Arme vor der Brust, ehe ich ihm wieder den Rücken zuwandte und seine Küche verließ. Bevor ich mich jedoch komplett aus dem Staub machte, drehte ich mich noch einmal zu ihm um. ,,Ich komme heute Abend wieder." Jungkook blickte zu mir auf und ein leichtes Grinsen huschte wieder auf seine Lippen. ,,Na schön." Ich lächelte ihn zum Schluss noch an, bevor ich mich wieder umdrehte und so schnell wie möglich sein Haus verließ.
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