『33
Doch hinter dieser, stand nicht, so wie ich erwartet hatte, Yoongi.
Meine Augen weiteten sich, und es fühlte sich so an, als wäre mein Herz vor Schock stehen geblieben.
,,J-Jungkook?"
Wortlos sah mich der Schwarzhaarige an. Er ist wieder da. Nach dieser langen Zeit stand Jungkook endlich wieder vor mir. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Es fühlte sich so an, als wäre mein gesamter Körper erstarrt.
Jungkook wollte zum Sprechen ansetzen, doch bevor er etwas sagen konnte, schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu. Mit pochendem Herzen starrte ich hinunter auf den Boden, während ich mit meinen Händen noch immer die Tür zudrückte. Jungkook klingelte erneut, doch das ignorierte ich. Ich wollte nicht hören, was er zu sagen hatte. Denn plötzlich, empfand ich gegenüber Jungkook keine Trauer mehr, sondern Wut. Jetzt wo ich ihn vor mir stehen sah, erkannte ich, wie dumm ich gewesen war.
All die Monate hatte ich um eine Person getrauert, die mich verlassen hatte und mich niemals zurück lieben würde. Und jetzt auf einmal kam er wieder zurück. Ich verspürte Zorn und Hass. Jungkook war derjenige der ohne etwas zu sagen aus meinem Leben verschwunden war, obwohl er mir versprochen hatte, dass er das niemals tun würde. Er war derjenige, der meine Nummer blockiert und nie auf meine Anrufe und Nachrichten geantwortet hat. Er war schuld, dass ich Depressionen bekommen hatte. Seinetwegen war mein Leben zusammengebrochen. Dieser Wichser.
,,Jimin." Diesmal klopfte Jungkook gegen die Tür. ,,Lass mich bitte rein." Ich überlegte einige Sekunden. Eigentlich wollte ich nicht mit ihm reden, oder ihn jetzt sehen, doch dann entschied ich mich doch, ihm aufzumachen. ,,Was willst du?" fragte ich ausdruckslos, ohne ihm dabei in die Augen zu schauen. Jungkook kam mir etwas näher. ,,Jimin, ich weiß, du bist sauer." ,,Wieso kommst du dann her, wenn du weißt, dass ich sauer bin?" zischte ich ihn an. Der Schwarzhaarige blickte frustriert drein. ,,Ich will mit dir reden. Über alles was passiert ist."
Mein Griff um die Türklinke wurde fester. ,,Ach?! Jetzt willst du mit mir reden?!" Angepisst drehte ich mich um und lief zurück in meine Wohnung, wobei ich die Tür hinter mir zuschmiss, jedoch fiel diese durch die schnelle nicht ins Schloss, sondern knallte nur dagegen und sprang wieder auf. Jungkook trat in meine Wohnung und lief hinter mir her durch den Flur. ,,Jimin, warte." Jungkook hielt mich an der Schulter fest, doch ich schlug seine Hand weg. ,,Nein! Ich hab Monate gewartet." In meinem Wohnzimmer blieb ich stehen und drehte mich wieder zu ihm. ,,Du kommst nach so einer langen Zeit wieder, nachdem du einfach so nach L.A. abgehauen bist und erwartest jetzt, dass ich mir anhöre, was du zu sagen hast, obwohl du derjenige warst, der mich immer ignoriert und nie auf meine Nachrichten oder Anrufe reagiert hat?"
Jungkook fasste sich gegen die Stirn und atmete schwer aus. ,,Ich weiß ich habe mich Scheiße benommen, aber genau deswegen will ich mit dir reden. Ich will dir nur erklären, warum ich das alles getan habe." ,,Was gibt es da zu erklären?" Meine Stimme wurde lauter. ,,Du bist nach Los Angeles gezogen, weil du ein reiches Arschloch bist, dem es nur interessiert ein tolles Haus in Amerika zu haben und sich nicht für die interessiert, die er zurücklässt." Jungkooks Gesicht wurde finsterer und er schnalzte mit der Zunge. ,,Ja, vielleicht bin ich ein Arschloch, aber ich bin wegen der Arbeit nach Los Angeles gezogen und nicht weil ich einfach Lust dazu hatte." ,,Ach stimmt ja." rollte ich mit den Augen. ,,Das hast du mir ja in deiner tollen Abschiedsnachricht geschrieben. Persönlich verabschieden kannst du dich ja nicht."
Auch der Schwarzhaarige rollte nun mit den Augen. ,,Ich habe doch gesagt, die habe ich geschrieben, weil..." ,,Weißt du was, spar dir deine Erklärungen!" unterbrach ich ihn. ,,Vielleicht sollten wir genau das tun, was du mir geschrieben hast." Verwirrt runzelte Jungkook die Stirn. ,,Was?" Meine Stimme wurde wieder etwas leiser und ich verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Unsere Wege trennen sich ab hier. Waren das nicht deine Worte? So wie du gesagt hast. Wir müssen deinen Eltern keine Beziehung mehr vorspielen und wir sind auch keine Sex Partner mehr. Also warum sollten wir noch unseren Kontakt beibehalten, nicht war?" Diesmal trennte ich unseren Blickkontakt nicht, näherte mich Jungkook wieder und blieb dicht vor ihm stehen. ,,Wenn es das ist, was du wills, dann verpiss dich jetzt. Denn ich möchte dich genauso wenig sehen oder irgendetwas mit dir zu tun haben."
Jungkook sah mich erst entsetzt an und sagte für mehrere Sekunden nichts, doch dann verdunkelten sich seine Augen und er mahlte mit dem Kiefer. ,,Stell dir vor, ich war verdammt froh, als ich weg aus Seoul war und dein nervtötendes Gesicht nicht mehr sehen musste!" zischte er mich an. ,,Ging mir genauso!" zischte ich zurück. ,,Ach ja? Die paar Nachrichten, die du geschickt hast, wirkten aber nicht so!" ,,Ja, da habe ich noch nicht erkannt, was für ein Bastard du bist und wie viel besser ich ohne dich dran bin!" Jungkook und ich schrien uns nun richtig an. Ich war sauer auf ihn und er sauer auf mich.
Der Schwarzhaarige wich wieder etwas von mir weg. ,,Na wenn du so viel besser ohne mich dran bist, kann ich ja wieder nach L.A. zurückgehen!" ,,Mach doch! Verpiss dich in dein reiches perfektes Leben und bleib weg aus meinem!" Jungkook drehte sich um und stürmte aus meinem Wohnzimmer. Ich sah ihm hinterher, wie er durch den Flur, hinüber zur Haustür ging und diese hinter sich zuknallte, als er meine Wohnung verließ.
,,Scheiße." seufzte ich und fuhr mir gestresst durch die Haare. Genau an dem Tag, an dem er zu mir zurück gekommen war, hatte ich ihn gleich wieder verloren. Doch ich redete mir ein, dass das besser war. Ich war Jungkook los. Nun konnte er nicht mehr mein Leben ruinieren. Seinetwegen bin ich durch die drei schmerzhaftesten Monate in meinem Leben gegangen, doch das war jetzt vorbei. Ich griff nach meinem Handy in meiner Hosentasche, öffnete dieses und löschte Jungkooks Nummer, das flaue Gefühl in meinem Magen dabei komplett ignorierend.
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,,Also, wie jetzt?" fragte Wooyoung mich, am Rahmen der Badezimmer Tür gelehnt. ,,Jungkook ist wieder da und du hast ihn verscheucht?" ,,Versteh ich auch nicht ganz." meldete sich auch Yoongi, der auf dem Badewannenrand saß. ,,Was versteht ihr denn nicht?" erwiderte ich gereizt, während ich mir die Gummihandschuhe aus der Haarfarbe Verpackung nahm. ,,Ich hab eben erst jetzt erkannt, wie bescheuert ich war. So bin ich eigentlich nicht. Ich heule nicht wegen irgendwelchen Typen." ,,Und wieso war das bei Jungkook anders?" verschränkte Yoongi die Arme und legte leicht den Kopf schief. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Weiß ich doch nicht. Jedenfalls werden wir uns jetzt nicht mehr sehen. Er hat doch in die Nachricht damals geschrieben, dass er mich nie wieder sehen würde und jetzt ist der auf einmal doch wieder da. Kann der sich nicht mal entscheiden?"
Ich regte mich noch einige Zeit über Jungkook auf, während ich mit dem Pinsel die schwarze Haarfarbe auf meinen Haaren verteilte. ,,Auf jeden Fall werde ich heute Abend wieder aus gehen. Ich werde in Club gehen und Jungkook komplett vergessen. Und diesmal werde ich es durchziehen." Ich lehnte mich gegen das Waschbecken, um die Farbe auf meinem Kopf einwirken zu lassen. ,,Echt? Na dann komme ich mit!" sagte Wooyoung freudig und auch Yoongi willigte ein.
Ich nickte selbstsicher, drehte mich wieder zurück zum Spiegel und betrachtete mich selbst. ,,Der depri Jimin war lange genug da. Wird Zeit, dass der alte Jimin wieder zurückkehrt."
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