
『28
Zufrieden tunkte ich einen weiteren Tortilla Chip in den Käsedip vor mir und steckte ihn mir in den Mund. Lecker. Der Tag heute war so entspannend gewesen. Ich hatte eigentlich nur herumgelegen und gegessen. Aufgestanden bin ich nur, wenn ich mein bestelltes essen vom Liefermann an der Wohnungstür entgegennehmen musste. Ich montiere schon zu Yoongi.
Genannter kam gerade aus der Küche gelaufen, mit einer Schüssel Popcorn in der Hand und setzte sich neben mich aufs Sofa. ,,Du hast einfach ohne mich angefangen den Film zu schauen?" fragte der Türkishaarige und fasste sich dramatisch an die Brust. ,,Wie konntest du nur?" ,,Du bist fast eine Stunde zu spät gekommen. Da wollte ich nicht mehr warten." Wooyoung lief ebenfalls aus der Küche, hinüber zu uns beiden. ,,Ist doch nicht schlimm. Der Film war eh langweilig. Wenn der gleich vorbei ist, können wir einen anderen schauen."
Zu dritt schauten wir noch das Ende des Films, den ich vorhin angefangen hatte, wobei Yoongi ständig irgendwelche Fragen dazu stellte, da er immerhin nicht wusste, worum es ging. Währenddessen, war Wooyoung die ganze Zeit am Handy und war höchstwahrscheinlich auf Twitter oder Instagram. Gerade als der Film beim Abspann ankam, richtete sich der Blonde abrupt auf und starrte entsetzt auf sein Telefon. Yoongi und ich sahen uns fragend an. ,,Woo? Alles okay?" fragte ich meinen Mitbewohner. Dieser blickte zu mir, mit einem geschockten Gesichtsausdruck. Er räusperte sich, blinzelte überlegend und schaute wieder hinüber zum Fernseher. ,,Schaltet mal Kanal 13 ein."
,,Wieso?" runzelte Yoongi die Stirn. ,,Macht es doch einfach." zischte Wooyoung und griff selbst nach der Fernbedienung, um den Sender umzuschalten. ,,Ich hab etwas auf Twitter gesehen. Und angeblich soll das noch mal gleich im Fernsehen berichtet werden." ,,Müssen wir jetzt wirklich Nachrichten sehe?" jammerte ich. ,,Ja, müssen wir." Sobald Wooyoung Kanal 13 eingeschaltet hatte, wurde uns eine Werbung für Eiscreme angezeigt. ,,War das, was du sehen wolltest?" lachte Yoongi, worauf Angesprochener nur den Kopf schüttelte. ,,Es kommt gleich."
Nachdem die Werbung vorbei war, fing ,,Promiflash" an. Eine Nachrichtenshow, wo immer Neuigkeit über Promis und Stars erzählt wurde. War klar, dass Wooyoung das unbedingt sehen wollte. Er liebte diese Show. ,,Der jüngste Milliardär der Welt, verlässt in weniger als einer Stunde Seoul." erzählte die Frau mit den blond gefärbten Haaren, die vor einem großen Monitor mit Karteikarten in der Hand stand. Bei ihrer Aussage richtete ich mich ebenfalls verwundert auf. Der jüngste Milliardär der Welt? Ist das nicht...
,,Jeon Jungkook wird heute, nach L.A. ziehen. Da sich dort das zweitgrößte Firmengebäude von Ace befindet, wird er von nun an dort arbeiten. Die Gründe dafür sind jedoch noch unbekannt."
Ich sprang vom Sofa aus. Was?! Jungkook zieht heute um? Ich spürte Yoongis und Wooyoungs Blick auf mir, während ich nur entsetzt auf den Fernseher schaute. Die Frau erzählte noch weiter. Bilder von Jungkooks Haus wurden gezeigt, wie er mit ein paar weiteren Männern, Kartons in einen Umzugswagen trugen. Das ist er wirklich.
,,Das ist das, was ich auf Twitter gesehen habe." sagte Wooyoung plötzlich. ,,Es war klar, dass das noch bei Promiflash berichtet wird, deshalb wollte ich euch das zeigen." Mein Atem wurde vor Angst schneller und ich ballte die Fäuste. ,,Umziehen?! Jungkook zeiht nach Amerika?!" Ich drehte mich zu Yoongi und Wooyoung um. ,,Er will einfach nach L.A.?!" Kopf schüttelnd wich ich vom Fernseher weg. ,,D-Das stimmt nicht! Das kann nicht stimmen!" ,,Jimin, beruhige dich." stand Wooyoung von der Couch auf und kam auf mich zu, jedoch wich ich auch von ihm weg.
,,Wieso hat er mir das nicht erzählt?!" Tausend Fragen schwirrten durch meinen Kopf. Stimmte das wirklich? Wieso musste er so weit wegziehen? Und warum zur Hölle hatte Jungkook das vor mir verheimlicht? ,,Ich kann es auch nicht glauben." sagte mein Wooyoung. ,,Hat er dir das wirklich nicht gesagt?" ,,Nein!" Vor Panik füllten sich meine Augen mit Tränen und ich versucht krampfhaft diese zurückzuhalten. ,,Jimin, Jungkook hat seine Gründe." sagte Yoongi plötzlich, worauf ich fragend zu ihm hinüberschaute. ,,Was?" Ich wischte mir mit der Hand über die Augen. ,,Woher willst du das wissen?" Auf meine Frage hin, antwortete der Türkishaarige nicht, sondern blickte nur hinunter auf den Boden. Mit ging ein Licht auf. ,,Du wusstest davon?"
Angesprochener verschränkte unbehaglich die Arme vor der Brust. ,,Könnte sein, dass Hobi mir davon erzählt hat." ,,Und du hast es mir nicht gesagt?!" Ich konnte es nicht glauben. Yoongi, einer meine besten Freunde, hatte mir so etwas nicht erzählt. ,,Jimin, es tut mir leid. Aber Jungkook hat mir gesagt, dass er nicht will, dass du davon erfährst." ,,Du hast mit ihm drüber geredet?!" Ich war sowas von sauer auf Yoongi. Ich fühlte mich hintergangen. Sowohl von Jungkook, als auch von ihm. ,,Er hat gesagt, dass er sich nicht von dir verabschieden will." seufzte der Türkishaarige.
Bei Yoongis Worten fingen die Tränen in meinen Augen, langsam über meine Wangen zu laufen. Jungkook wollte sich nicht einmal von mir verabschieden? Kein einziges Wort kam aus meinem Mund. Ich konnte nur schniefen und hinunter auf den Boden schauen. Hasst er mich so sehr? ,,Jimin, es tut mir leid. Wirklich." kam Yoongi mir näher. ,,Ich bin ein Arsch. Aber ich konnte es einfach nicht sagen." ,,Ist schon okay, Yoongi." Wandte ich mich von ihm ab und griff nach meinem Handy in meiner Hosentasche.
Hastig begann ich darauf herumzutippen, ging auf ,,Kontakte" und wählte Jungkooks Nummer. Ich hielt mir mein Telefon ans Ohr, während dieses anfing zu klingeln. Bitte geh ran. Das tat er nicht. Nur die Mailbox. Was soll ich nur tun? ,,Jimin, ich habe eine Idee." tippte mir Wooyoung plötzlich auf die Schulter. ,,Hat die Nachrichtensprecherin nicht gesagt, dass er erst in einer Stunde umzieht?" ,,Ja..." nickte ich schniefend. ,,Vielleicht ist er noch zu Hause! Du musst zu ihm gehen!" Meine Augen weiteten sich. ,,D-Du hast recht. Das muss ich!"
So schnell wie ich konnte, rannte ich hinüber in den Flur und zog mir meine Schuhe und Jacke an. ,,Das schaffe ich vielleicht noch!" Ohne auf Yoongis und Wooyoungs Rufe zu hören, stürmte ich aus der Wohnung heraus, das Treppenhaus hinunter. Ich rannte zur Bushaltestelle in meiner Nähe und wartete ungeduldig auf den Bus, welcher glücklicherweise nur nach wenigen Minuten kam. Die Fahrt zu Jungkooks Wohngegend dauerte fast eine halbe Stunde, mit umsteigen in die S-Bahn.
Keuchend rannte ich durch die vornehme Nachbarschaft, mir völlig egal, ob mich jemand schief anschaute. Bitte sei noch da, bitte sei noch da. Das Tor zu Jungkooks Villa, stand offen. Ohne zu zögern, rannte ich die Einfahrt hoch, in die Garage, welche ebenfalls offen war. Glücklicherweise funktionierte der Aufzug noch. Während ich hinauf fuhr, begann mein Herz vor Angst immer schneller zu schlagen. Ich hoffte so sehr, dass Jungkook noch da und noch nicht zum Flughafen gefahren war. Meine Gebete, wurden aber leider nicht erhört.
Als sich die Fahrstuhltüren öffnete, trat ich das große, leer gestellte Wohnzimmer vor mir. Alles war weg. Die Schränke, das Sofa, der Fernseher. Der Raum war komplett leer. ,,Nein." flüsterte ich und stellte mich in die Mitte des Raumes. ,,Nein Nein Nein." Ich rannte die Treppe hinauf in den ersten Stock, steuerte auf Jungkooks Schlafzimmer zu und öffnete die Tür.
Auch nichts. Jungkooks Bett war weg, sein Kleiderschrank und alles andere. Panisch rannte ich in jeden Raum im ersten Stock. Sie waren allesamt leer. Tränen fingen erneut an aus meinen Augen zu fließen und ich lief wieder hinunter ins Erdgeschoss. Jungkook ist weg. Er ist schon weg. Verzweifelt griff ich mir mit beiden Händen in die Haare, wobei ich mich hektisch in dem riesigen Raum umsah. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich bin zu spät.
In dem Moment, als ich realisierte, dass ich Jungkook verloren hatte, konnte ich meine Trauer nicht mehr zurückhalten. Leise brach ich in Tränen aus und hockte mich auf den Boden, mein Gesicht mit meinen Händen verdeckt. ,,Jungkook..." weinte ich. Warum hast du mich verlassen? Zitternd holte ich mein Telefon aus meiner Jackentasche und rief den Schwarzhaarigen noch einmal an. Wieder nichts. Kurz nachdem ich wieder aufgelegt hatte und auf meinen Bildschirm schaute, bekam ich eine Nachricht. Sie war von Jungkook.
Jungkook
Hallo, Jimin. Wenn du diese Nachricht
bekommst, sitze ich bereits im Flugzeug.
Ich schätze, du hast schon mitbekommen,
dass ich von heute an nicht mehr in
Seoul leben werde. Immerhin ist es
überall in den Nachrichten. Es tut mir
leid, dass du es so erfahren musst und dass
ich dir das nicht selbst erzählt habe,
aber es geht nicht anders. Ich wusste, dass
wenn ich es dir erzählt hätte, es mir
schwerer fallen würde, zu gehen.
Bitte versteh es.
Der Grund, warum ich umgezogen bin, ist
die Arbeit. Wegen Nayeons und meiner
Kooperation, musste ich umziehen.
Und das war eigentlich schon seit
längerer Zeit klar. Ich hatte mir schon
vor Monaten, ein Haus in L.A. gekauft.
Keine Ahnung, ob das dich überhaupt
interessiert, dass ich gehe,
oder ob du dir das hier überhaupt richtig
durchlesen wirst, aber ich hatte irgendwie
das Gefühl, irgendetwas zu schreiben. Ich
weiß, dass was ich hier tue, ist asozial.
Und dafür will ich mich bei dir entschuldigen.
Noch einmal, es tut mir leid, aber unsere
Wege trennen sich ab hier. Ich kann es
mir nicht mehr leisten, so eine Beziehung
weiterzuführen. Ich habe meiner Familie
gesagt, dass wir nicht mehr ,,zusammen"
sind. Also ist jetzt einfach
alles so wie früher. Du kannst in dein
altes Leben zurückkehren.
Wir müssen nicht mehr so tun, als wären
wir in einer Beziehung. Und das mit der
,,Sexpartnerschaft" war auch nicht die beste
Idee gewesen. Also gibt es auch keinen
Grund mehr dafür, dass wir unseren
Kontakt noch beibehalten.
Mach's gut
-Jungkook
Eine meiner Tränen tropfte auf das Display, während ich weiterhin leise Schluchzer von mir gab. Mein Weinen war durch Jungkooks Abschiedsnachricht noch viel stärker geworden. Das, was er geschrieben hatte, hatte mich tief ins Mark getroffen. Mit zitternden Händen tippte ich auf meiner Tastatur umher.
Jungkook
Jungkook!
Bitte geh nicht!
Du kannst nicht einfach gehen!
Bitte bleib bei mir
Ich brauche dich
Die fünf Nachrichten, die ich ihm schickte, kamen noch an, doch die danach, nicht mehr. Er hatte mich geblockt. Immer noch weinend wurde mein Griff um mein Handy fester und ich sackte in mir zusammen. ,,Jungkook!" schrie ich nun laut, meinen ganzen Frust rauslassend, wobei ich mit der Faust auf den Boden schlug. ,,Du hast gesagt, dass du mich nicht verlassen wirst! Du hast gesagt, dass du niemals einfach so aus meinem Leben verschwinden würdest!" Ich schrie laut, so als ob Jungkook mich hören oder sehen konnte, aber das konnte er natürlich nicht. Frust und Traurigkeit überkamen mich wie noch nie zu vor. Ich fühlte mich verraten, verlassen, allein. Mein Herz schmerzte in meiner Brust. Es fühlte sich so an, als hätte es jemand herausgerissen und mit einem Hammer zerschmettert. Ich war sauer auf mich selbst, dass ich so herumheulte und nicht stark genug war.
Aber ich konnte nicht anders. Die Person, die ich so sehr liebte, hatte mich verlassen. Und ich hatte keine Ahnung, ob ich ihn je wieder sehen würde.
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