『25
Der kalte Wind pfiff mir ins Gesicht, worauf ich meine Mütze noch mehr über meine Ohren zog. Mit meiner dicken Jacke und meiner fünf Jahre alten Streifen Mütze auf dem Kopf, fühlte ich mich ein wenig zu schäbig, für diese reiche und moderne Gegend.
Ich war gerade auf den Weg zu Jungkooks Haus, um ihn mal wieder privat zu besuchen. Besser gesagt, um mit ihm zu schlafen. Eine andere Ausrede konnte ich ja nicht benutzen, um mich mit ihm zu treffen. Nur war der Tag heute ziemlich kalt, weshalb ich nicht gerade meine hübschesten Klamotten angezogen hatte. Hoffentlich fand mich Jungkook deswegen nicht allzu abstoßend.
Sobald ich vor dem Haus des Schwarzhaarigen stehen blieb, drückte ich den Knopf der Klingel und wartete, bis Jungkook durch die Sprechanlage sprechen würde. ,,Hallo?" hörte ich schon bald seine Stimme. ,,Hey, Jungkook!" begrüßte ich den größeren. ,,Lass mich rein." Angesprochener sagte zuerst gar nichts, dann begann er wieder zu sprechen. ,,Jimin? Warum bist du hier?" Von der Frage, war ich zwar etwas enttäuscht, aber das überspielte ich. ,,Warum wohl." Nachdem ich das gesagt hatte, ertönte ein Piepen und das große Eingangstor öffnete sich.
Zufrieden ging ich die breite Einfahrt, zu Jungkooks Haus hinauf und lief in die große offene Garage. Von dort aus stieg ich in den Fahrstuhl und fuhr hinauf. Die Türen öffneten sich, sobald ich oben angekommen war und ich betrat Jungkooks Wohnzimmer. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Auf dem Boden vom Wohnzimmer standen viele Pappkartons. Sie alle waren sogar gepackt mit verschiedenen Dingen. Warum packt Jungkook seine Sachen in Kartons?
,,Jimin." Genannter kam aus der Küche auf mich zugelaufen. ,,Wieso hast du vorher nicht angerufen, dass du kommst?" Lächelnd zuckte ich mit den Schultern. ,,Ich weiß nicht. Ich war einfach in der Nähe." Das stimmte nicht. ,,Oh, okay." sagte Jungkook. ,,Nur, ich habe gerade keine Zeit." Ich sah mich wieder im Raum um. ,,Ja, das sehe ich." Verwundert hockte ich mich vor einem der Kartons hin. ,,Ziehst du etwa um?" fragte ich lachend, worauf Jungkook nur stumm den Kopf schüttelte. ,,Nein, natürlich nicht. Ich entrümpel hier nur ein bisschen."
Ich öffnete den Deckel des Kartons, vor dem ich hockte. ,,Auch deine Kochtöpfe und Pfannen?" Der größere schob den Karton mit dem Fuß von mir weg und schaute auf mich hinunter. ,,Die sind nicht mehr die neusten. Ich muss mir neue kaufen." Ich erhob mich, grinsend den Kopf schüttelnd. ,,Du bist echt viel zu reich."
Sobald ich mich wieder an ihn gewandt hatte, blickte Jungkook an mir hinunter und schmunzelte. ,,Was?" verschränkte ich die Arme vor der Brust. Mein Gegenüber pikste mir mit dem Zeigefinger in meine dicke Daunenjacke. ,,Du siehst niedlich aus." Beschämt, legte ich meine Arme um mich selbst. ,,Ich sehe dick aus. Aber dafür ist mir warm." Ich zog mir meine Mütze vom Kopf und stopfte mir diese in die Tasche. ,,Meine Klamotten sind auch nicht besonders hübsch. Ich wollte einfach sicher gehen, dass ich nicht friere."
Ich zog meine Jacke aus und schmiss diese auf den Boden, ehe ich mich Jungkook näherte und meine Arme um seinen Nacken schlang. Überrascht legte Genannter seine Hände auf meine Hüften. ,,Willst du nicht eine Pause machen? Vom Packen meine ich." grinste ich den Schwarzhaarigen an. Angesprochener drückte mich leichte von ihm weg, sodass ich meine Arme wieder von seinem Hals löste. ,,Jimin, ich kann jetzt nicht. Ich habe zu viel zu tun." Enttäuscht ließ ich die Schultern hängen. ,,Na gut. Dann halt nicht. Aber dafür bleibe ich aber hier und helfe dir."
,,Nein!" unterbrach er mich. ,,Du kannst nicht hier bleiben. Nachher kommt ein Geschäftspartner von mir." Genervt rollte ich mit den Augen. ,,Stimmt, da darf ich ja nicht dabei sein." Jungkook seufzte und fuhr sich mit der rechten Hand durchs Gesicht. ,,Tut mir leid, aber-" ,,Jaja, das ist wichtig. Ich weiß." Der Schwarzhaarige legte mein Kinn zwischen seinen Zeigefinger und Daumen und drehte mein Gesicht zu ihm, wodurch wir uns in die Augen sahen. ,,Weißt du, vielleicht könnte ich ein wenig Hilfe gebrauchen, aber bevor mein Gast da ist, musst du wieder gehen."Ich lächelte wieder, bewegte mich auf einen größeren Berg an Kartons zu und nahm einen neuen, noch gefalteten, in die Hand. ,,Also? Was willst du loswerden?"
Zusammen fingen Jungkook und ich an ein paar Sachen von ihm einzupacken. Bei einigen Dingen wunderte ich mich, dass er diese unbedingt loswerden wollte, aber ich stellte keine weiteren Fragen darüber. Irgendwann stieß ich auf eine noch offene Kiste. Gerade, als ich den Deckel von dieser schließen wollte, bemerkte ich, was genau in dem Karton drinnen war. Es waren all die Familienfotos, die in diesen Regalen in dem versteckten Raum hinter dem Schrank gestanden hatten. Wieso hat er die eingepackt?
,,Jimin!" tauchte Jungkook plötzlich vor mir auf. Leicht erschrocken blickte ich zu ihm hoch. ,,Was machst du da?!" ,,Ich wollte diesen Karton hier zu machen und dabei ist mir aufgefallen, dass das hier alles drinnen ist." Ich nahm den Karton auf meinen Schoß und holte ein paar Bilderrahmen heraus. ,,Wieso willst du die wegschmeißen? Das sind doch Familienfotos, die schmeißt man nicht weg!" ,,Ich schon." erwiderte Jungkook und hob die Kiste von meinem Schoß, stellte sie auf den Boden ab. Entrüstet stand ich auf, umgriff den Karton, ging mit diesem auf die Couch zu und setzte mich auf diese.
,,Und was ist damit?" hielt ich ein Foto von Jungkook und seinen Geschwistern hoch, wo sie alle noch Kinder waren. ,,Das kannst du doch nicht einfach so weggeben. Es war schon schlimm genug, dass du die Bilder alle versteckt hast." Mit geballten Fäusten, lief der Schwarzhaarige auf mich zu, riss mir das Foto aus der Hand und schmiss es zurück in den Karton. Ich wühlte weiter in der Kiste herum. Unter all den Bilderrahmen, lag ganz unten zusammengequetscht der Rosa Stoffhase, den ich letztens gefunden hatte. ,,Und der hier?" Ich hielt dem Schwarzhaarigen das Stofftier unter die Nase. ,,Ich habe auf den Fotos gesehen, dass du den hier als Kind immer hattest."
Jungkook riss mir diesen ebenfalls aus der Hand. Er sah den Hasen lange an und an seinem Gesicht konnte ich erkennen, dass dadurch bei ihm Erinnerungen hochkamen. Der Größere atmete angespannt aus, ehe er wieder mich anschaute. ,,Das Ding ist alt. Ich hätte es schon lange wegschmeißen sollen." ,,Nein!" sprang ich vom Sofa auf. ,,Ich seh doch, dass der dir noch wichtig ist. Wieso willst du ihn loswerden?" ,,Er war mir wichtig." zischte Jungkook. ,,Aber jetzt nicht mehr. Es ist ein Stofftier. Ich hätte es schon lange wegschmeißen sollen."
Nachdem er den Karton mir wieder weggenommen hatte, stellte er ihn zurück auf den Boden, den Plüschhasen hielt er jedoch weiterhin in der Hand. ,,Ich will all die Dinge nicht behalten, weil ich keine guten Erinnerungen daran habe. Vor allem nicht an den hier." Er blickte hinunter zu dem Stofftier. ,,Also will ich es loswerden." Seufzend ging ich auf Jungkook zu und umarmte ihn mitleidig. ,,Tut mir leid, Jungkook." sagte ich. ,,Ich dachte nur, dass es vielleicht schön wäre, dass alles zu behalten." Der Schwarzhaarige legte seine Arme um mich und erwiderte die Umarmung. Er seufzte. ,,Ich meine, ich habe auch gute Erinnerungen an meine Kindheit, aber die meisten waren einfach nur unerträglich. Jedes Mal, wenn ich auf diese Fotos schaue, weiß ich, dass das meiste davon nicht echt ist. Dieses glückliche Getue ist fake. Und ich hab keine Lust immer wieder daran erinnert zu werden."
,,Das verstehe ich." Ich schaute zu ihm hoch und nickte. ,,Immerhin hast du mir erzählt, wie es damals gewesen war, aber ich dachte-" ,,Jimin, lass gut sein." unterbrach mich Jungkook. ,,Ich will nicht mehr darüber reden."
Plötzlich ertönte das leise ,,Ping" Geräusch des Fahrstuhls und wir blickten beide in dessen Richtung. Die Aufzugtüren öffneten sich. ,,Tut mir Lied, dass ich schon so früh bin, aber ich dachte mir, je früher, desto besser." Eine junge Frau mit Schulterlangen, dunkelbraunen Haaren trat aus dem Fahrstuhl. Sie trug ein schwarzes Kleid, dass ihr bis zu den Knien ging und darüber trug sie einen ebenfalls schwarzen Blazer. Ich runzelte die Stirn. Wer ist das? Als die Frau mich neben Jungkook stehen sah, lächelte sie freundlich. ,,Oh, Hallo."
,,Hallo." lächelte ich leicht zurück, wobei ich verwirrt hinüber zu Jungkook sah. Dieser räusperte sich. ,,Hallo, Nayeon. Schön, dass du schon da bist. Das ist Jimin." Er zeigte auf mich. ,,Ein Freund von mir." Ich blinzelte entsetzt. Ein Freund? Ich meine, das waren wir ja eigentlich auch, aber wieso erwähnte er unsere Beziehung, die wir vortäuschten, nicht vor ihr? Wieso sagte er nur, dass wir Freunde waren und nicht zusammen? ,,Schön dich kennenzulernen, Jimin." Nayeon hielt mir ihre Hand hin und ich schüttelte diese. ,,Ist alles okay?" fragte die braunhaarige mich. ,,Du siehst irgendwie überrascht aus. Wusstest du nicht, dass ich komme?" ,,Doch doch. Ich habe es ihm erzählt." bestätigte Jungkook. ,,Er wollte gerade gehen." ,,Nein." platzte es aus mir heraus.
,,Ich werde nicht gehen. Vor allem nicht, wenn sie jetzt hier ist."
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