『20
,,Jimin?" sagte Wooyoung und riss mich somit aus meiner Starre auf den Fernseher. ,,Was ist los? Du bist schon seit gestern Abend total still." Mein Mitbewohner setzte sich im Schneidersitz neben mir auf unser Sofa. ,,Was ist zwischen dir und Jungkook passiert?" Bei dieser Frage stiegen mir die Erinnerungen von gestern wieder in den Kopf und ich seufzte. ,,Wieso erkennst du es immer sofort, wenn etwas nicht stimmt?" ,,Wir kennen uns schon so lange. Natürlich erkenne ich, wenn du traurig bist. Außerdem bist du gestern Abend schon nach Hause gekommen, obwohl du über Nacht wieder bei Jungkook bleiben wolltest. Also muss ja irgendetwas passiert sein."
Der blondhaarige griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher auf stumm. ,,Also, schieß los." ,,Naja." drehte ich mich zu ihm. ,,Ich habe mich gestern, als Jungkook weg war, ein wenig in seinem Haus umgesehen und dabei habe ich eine geheime Tür hinter einem Schrank gefunden." Wooyoung stützte sich auf seine Hände und hörte mir weiterhin gespannt zu. ,,Dahinter lag so ein ganz kleiner dunkler Raum mit drei Regalen in dem überall eingerahmte Familienfotos standen. Und ich habe einen Karton gefunden mit ganz vielen alten Zeitungen. Eigentlich habe ich mir vorgenommen, nicht herumzuschnüffeln, aber meine Neugier war einfach zu groß und deswegen habe ich mir all die Artikel in den Zeitungen durchzulesen."
Während ich Wooyoung erzählte, was dort alles in den Berichten gestanden hatte, sprang dieser entsetzt von der Couch auf. ,,Juwon ist ein Missbraucher?!" Er lief im Zimmer auf und ab und schien genauso erschrocken zu sein, wie ich. ,,Das macht doch keinen Sinn! Wäre er dann nicht schon längst im Gefängnis? Außerdem würde seine Karriere dann doch rasend sinken! Keiner will etwas von einem Kinderschläger kaufen." Ich nickte zustimmend. ,,Genau dasselbe habe ich mich auch gefragt. Jedenfalls, Jungkook hat mich dabei erwischt, wie ich in dem Raum war und ist total ausgerastet. Er hat mich angeschrien, dass ich verschwinden sollte und meine Fragen über die ganzen Artikel hat er auch nur ignoriert. Aber das auch zu Recht. Ich hätte nicht in seine Privatsphäre eindringen sollen."
Ich lehnte mich nach hinten in das Sofa und nahm ein Kissen auf meinen Schoß. ,,Und jetzt ich bin traurig, weil ich mich nicht damit abfinden kann, dass Jungkook so sauer auf mich ist." Mein Mitbewohner schüttelte den Kopf, ging auf mich zu und sah mir ernst in die Augen. ,,Aber das ist doch was anderes! Wer weiß, was noch alles Schlimmes in seiner Vergangenheit passiert ist! Und das Jungkook das auch noch alles versteckt, macht doch deutlich, dass da noch mehr dahinter steckt. Du musst mit ihm darüber reden!" Ich hatte Wooyoung zuvor noch nie so ernst gesehen. Er machte sich anscheinend auch Sorgen um Jungkook. ,,Ich versuche es. Wer weiß, ob er überhaupt noch mit mir reden will." ,,Ach, Jimin. Wenn Jungkook dich abweist, stürmst du einfach bei Ace in sein Büro und verlangst, dass er dir alles erklärt!"
Lachend schmiss ich das Kissen nach Wooyoung. ,,Du bist verrückt. Aber die Idee ist gar nicht mal so schlecht." Mein gegenüber setzte sich lachend neben mich. ,,Natürlich nicht. Die Idee ist perfekt." Der Blondhaarige schaltete den Ton des Fernsehers wieder an und ließ die Serie, die wir gerade schauten, leise im Hintergrund laufen. ,,Ach so, du hast mir noch gar nichts von der Gala erzählt. Du bist ja danach nicht mehr nach Hause gekommen." ,,Hm, da hast du recht." grinste ich. ,,Wo soll ich anfangen..."
Den Rest des Nachmittags verbrachten Wooyoung und ich damit, uns zu unterhalten. Ich redete hauptsächlich über die Gala, während Wooyoung dazu kommentierte. Von Jungkooks Ausraster wegen Jaehyun, erzählte ich jedoch nichts.
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Am Montag kam ich schon etwas früher zur Arbeit, da ich an der Reihe war, die Filiale aufzuschließen. Müde steckte ich den Schlüssel in das Schlüsselloch der Eingangstür und betrat den Laden. Durch die plötzliche Wärme bekam ich eine angenehme Gänsehaut. Draußen war es, vor allem am Morgen, eisig kalt gewesen.
Sobald ich meine Barista Kleidung angezogen hatte und anfing ein paar Tische mit einem Lappen abzuwischen, sah ich plötzlich durch ein Fenster, wie sich eine Person dem Bistro näherte. Zuerst, war ich ein wenig erstaunt, dass jemand jetzt schon ins Café gehen wollte, da doch klar war, dass so früh kein Restaurant aufmachte, doch dann erkannte ich, wer diese Person war und fing an zu lächeln. Jin. Der ältere klopfte gegen die gläserne Eingangstür und ich öffnete diese für ihn. ,,Hey, Jimin!" ,,Hey, Jin. Was machst du denn hier?" Angesprochener setzte sich an einen der Tische, worauf ich mich gleich auf den Stuhl neben ihm setzte. ,,Ich muss dir was erzählen!" sagte Jin aufgeregt. Gespannt lehnte ich mich nach vorne und wartete, bis er anfing zu sprechen.
,,Rate mal, was ich gestern auf der Arbeit gehört habe. Bei uns ist eine Stelle frei geworden!" Verwirrt schaute ich mein Gegenüber an und lachte leicht. ,,Okay? Und jetzt?" ,,Man, Jimin. Checkst du es nicht? Du musst dich für den Job bewerben!" Überrumpelt wich ich ein wenig von Jin weg. ,,Ich soll mich bei Ace bewerben? Wieso das denn?" ,,Na überleg doch mal!" versuchte der ältere mich weiterhin zu überreden. ,,Ein Job bei Ace ist doch so viel besser, als der hier. Ich verdiene tausendmal mehr, seit ich dort angefangen habe. Außerdem können wir dann wieder zusammen arbeiten!" Gestresst atmete schwer ich aus.
,,Jin, ich weiß nicht. Was wäre das denn dann für ein Job?" ,,Jeon Jungkook braucht einen neuen Assistenten." Entsetzt sah ich ihn an. Jungkooks Assistent? Ich schluckte. ,,W-Wieso übernimmt keiner der jetzigen Mitarbeiter diesen Job?" ,,Ich weiß nicht." zuckte Jin mit den Schultern. ,,Jungkook ist ziemlich wählerisch. Aber du wärst perfekt! Versuch es doch wenigstens, den Job zu bekommen. Glaub mir, das ist es wert."
Nervös fuhr ich mir durchs Gesicht und überlegte. Dieser Job wäre einmalig. Ich konnte mir vorstellen, dass der Assistent eines CEOs ziemlich viel Gehalt bekommt, jedoch würde ich Jungkook dann jeden Tag sehen. Wäre das so gut? Jungkook war bestimmt noch sauer auf mich. Andererseits könnte ich somit mehr mit ihm reden und die ganze Sache zwischen uns zu klären. Ich würde einfach zu ihm gehen, so tun, als würde ich mich für den Job bewerben wollen und ihn endlich in Ruhe fragen, was es mit der ganzen Sache auf sich hat. Er soll nicht mehr sauer auf mich sein.
,,Na gut." stimmte ich zu und lehnte mich, die Arme verschränkt, nach hinten in meinen Stuhl. ,,Ich werde mich für den Job bewerben. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich die Stelle auch bekomme."
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