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Der Schöpfer wählte eine Stelle.
Ein tiefes Tal füllt sich sogleich
mit warmem Nass aus einer Quelle.
Die Hänge beiderseits ganz weich.
Die erste Nacht – Die erste Welle.
Hier plant er ein Gedankenreich.

Auf viele gold'ne Adern stießen
die seinen Künstlerhände bald.
Die Flüsse alle südwärts fließen,
– Die Schaffenskraft kennt keinen Halt –
sich auf die Ebenen ergießen.
Sein Meisterwerk gewinnt Gestalt.

Die zweite Welle – Die zweite Nacht.
– Sein Wissen muss die Zeit besteh'n! –
Zeichen für Zeichen, mit aller Macht.
Der Leinwand, er verbot zu fleh'n.
Das letzte Symbol, dann ist's vollbracht.
»Jetzt wird es alle Zeit besteh'n!«

Nun steht er auf, klatscht in die Hände:
Ein Feuer – »Und es werde Licht!«
Wer ahnte, wo es sich befände?
Schuf Gott Natur hier? Sicher nicht!
Die Flammen leuchten dem Gelände.
Und sieh: die Linien regten sich.

Sie erhebt sich, steht jetzt wimmernd dort.
Des Herren Welt aus Staub und Glut.
Bebend vor Schmerzen, wünscht sie sich fort.
– In Tälern trocknet schwarzes Blut –
Ihren Rücken ziert nun Wort für Wort:
„Der Weltenschlüssel in ihr ruht."

Doch zwischen diesen Zeilen fließt ein
grün-goldenes Geheimnis bei.
Denn auch Vorsicht muss geboten sein!
„Wer's löst, lässt auch den Wächter frei."
Die höchsten Götter gestanden ein:
»Das Wesen zu gefährlich sei!«

Genesis selbst, mit Müh' und Nöten,
gelang es einst, es knapp zu bann'.
Denn auch kein Gott kann es je töten.
Er starb dabei. – Der Krieg begann.
– Was sich für Möglichkeiten böten ...,
wenn man an seinen Kern gelang ... –

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Kami No Yona, 30.Oktober 2019