𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉𝖑𝖚𝖘𝖙 ; 𝖙𝖍𝖊 𝖙𝖍𝖎𝖗𝖙𝖞-𝖋𝖔𝖚𝖗𝖙𝖍 .
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┇☾ ; 𝖞𝖆𝖓𝖌 𝖏𝖊𝖔𝖓𝖌𝖎𝖓 𝖕𝖔𝖛 . ┇
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𝐙usammengekauert wippte ich langsam hin und her, versuchte zu verstehen, dass mein Herz nicht mehr schlug und mein Blut nicht mehr rot, sondern schwarz war. Dass mein Körper eiskalt und tot, nicht mehr warm und lebendig war.
Dass ich nicht mehr atmen musste, nicht mehr blinzeln musste. Alle meine Körperfunktionen waren eingestellt und dennoch saß ich hier, auf meinem Schlafzimmerboden und war nicht tot, obwohl ich es eigentlich sein sollte.
Oder war ich tot?
Mein Zustand war derselbe wie Schrödingers Katze, ich war tot, doch zur selben Zeit war ich auch am Leben. Es war kein Zustand, den man sich wünschte. Es war genauso schrecklich, wie es sich anhörte.
Wenn mein Körper noch menschlich wäre, dann hätte ich jetzt eine Panikattacke. Eigentlich hatte ich gerade eine, da war ich mir sicher. Doch ohne Schnappatmung, eiskalten Schweiß und ein Herz, welches still stand und nicht raste, wie konnte man das feststellen?
Auch wenn ich noch nicht lange ein Vampir war, so hatte ich schon jetzt Angst, dass ich vergessen würde, wie es war, Mensch zu sein. Überhaupt hatte ich Angst. Das war das Einzige, was sich nicht geändert hatte. Meine Gefühle.
Und im Moment wusste ich nicht, ob das was Gutes oder was Schlechtes war. Ich hatte immer gedacht, dass Vampire nichts anderes als gefühlslose Monster waren, ohne jeglichem Gewissen oder Reue für ihr Tun. Doch jetzt war ich selbst einer und spürte alles.
Generell hatten sich alle meine Sinne geschärft. Ich konnte hören, dass die Nachbarn unter mir Fernsehen schauten, ich konnte sogar den buttrigen Geruch von dem Popcorn riechen, welches sie aßen. Ich konnte förmlich die Süße auf meiner Zunge schmecken.
Genauso gut konnte ich die Herzen der beiden schlagen hören, jeden einzelnen Atemzug und das Kauen. Ich roch den Geruch ihres Blutes, gemischt mit dem Parfüm der Frau und dem schweißigen Gestand ihres Mannes.
Angeekelt verzog ich mein Gesicht, wie würde ich das nur jemals aushalten können?
Es war mitten in der Nacht, dennoch schränkte das keineswegs meine Sicht ein. Eigentlich brauchte ich eine Brille, ich war in den letzten Jahren zunehmend kurzsichtiger geworden.
Nun konnte ich ohne Probleme eine Mücke am anderen Ende des Zimmers sehen. Für einen Moment ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass sie mich nicht mehr aussaugen könnte.
Verzweifelt schaute ich auf meine Hände, wie konnte ich nur von außen so ruhig aussehen, während ich innerlich komplett am Durchdrehen war mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt war?
Ich musste mich dazu zwingen, endlich aufzustehen und die blutbefleckte Kleidung, welche an meinem Körper klebte, auszuziehen. An ihr haftete Chans, sowie auch mein eigenes Blut.
So sehr ich es auch verdrängen mochte, es war unmöglich den Moment zu vergessen, in welchem ich zum ersten Mal sein Blut auf meiner Zunge geschmeckt hatte.
Ich hatte ihn nicht beißen wollen, ich hatte ihn nicht noch mehr verletzen wollen, als er ohnehin schon war. Ich hatte ihm helfen wollen. Doch als von einem Mal meine abgestumpften Sinne sich verhundertfacht hatten und ich den durchdringenden Schmerz in meinen Zähnen verspürt hatte, war es mit meinem Normalsterblichen Leben vorbeigewesen.
Jegliche rationalen Gedanken, die ich gehabt hatte, waren wie ausgewischt gewesen und das Einzige, was mich steuerte war die unglaubliche Lust, das unvorstellbare Verlangen nach seinem warmen, süßen Blut.
Genauso stellte ich es mir vor, von etwas abhängig, nach etwas süchtig zu sein.
Es war das Schrecklichste gewesen, was ich jemals in meinem Leben gespürt hatte. Noch nie hatte ich solche Angst verspürt wie in dem Moment, in welchem ich jegliche Kontrolle über mich selbst verloren hatte.
Und wenn ich nicht unterbrochen geworden wäre, würde nun seine Leiche neben mir liegen.
Noch immer sah ich die Szene vor mir. Wie der Vampir, welchen ausgerechnet ich selbst die Tür geöffnet hatte, immer und immer wieder mit dem silbernen Messer in Chans Körper hineingefahren hatte. Sein Blut hatte nicht gespritzt, wie es immer in den Filmen gezeigt wurde.
Stattdessen hatten sich still und leise dunkelrote Flecken auf seinem Hoodie ausgebreitet, waren immer größer geworden und hatten innerhalb Sekunden beinahe jegliches Leben aus ihm gezogen.
Und seine Schreie waren von dem manischen Lachen des rothaarigen Vampirs übertönt worden, welcher mir wie eine Naturkatastrophe von einem auf den anderen Augenblick alles genommen, alles zerstört hatte.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und wischte mir die Tränen weg, welche ungewohnt kalt an meinem Gesicht hinunterliegen. Alles fühlte sich so surreal an, und ich wünschte, es wäre tatsächlich so.
Aber ich musste mich zusammenreißen, ich konnte nicht für Chan da sein, wenn ich hier in unserer gemeinsamen Wohnung saß und nach und nach verrückt wurde.
Nun musste ich lernen, mit dem schrecklichen Verlangen umgehen und den Drang nach Blut und Töten, soweit es ging ,unterdrücken zu können. Nichts wollte ich im Moment so sehr, wie Chan lebendig sehen und umarmen zu können.
Ganz egal, was mich das kosten würde. Bis auf ihn hatte ich nichts mehr zu verlieren.
Zittrig atmete ich ein, als ich die Tür zu meinem Badezimmer aufstieß. Ich war mir bewusst, nicht mehr Atmen zu müssen. Doch es fühlte sich falsch an, es nicht zu tun.
Regungslos stand ich nun da, mit gesenktem Kopf und dem unglaublichen Gefühl der Hilflosigkeit, als ich mich in vollkommener Dunkelheit im Spiegel gegenüber mir musterte.
Meine Kleidung war an zahlreichen Stellen zerrissen, voll mit dunkelbraunen Flecken. Ich riss sie mir förmlich vom Leibe. Meine ohnehin schon helle Haut war noch blasser geworden. Sofort stachen mir die roten Spritzer auf meinen Unterarmen, meine förmlich in Blut getränkten Hände ins Auge.
Ich redete mir ein, dass das von dem Versuch kam, Chans Blutungen zu stoppen. Es kostete mich einige Überwindung, endlich meinen Kopf zu heben. Ich zuckte zurück, als ich zum ersten Mal direkten Augenkontakt mit meinem Spiegelbild machte.
Genauso stellte ich mir einen Vampir vor. Ich sah genauso aus wie das Monster, welches mich in eines verwandelt hatte.
Mein Gesicht hatte sich verändert, meine eigentlich sanften Gesichtszüge waren nun wie in Stein gemeißelt. Meine Wangenknochen standen stark hervor, ohnehin hatte ich jegliche Anzeichen verloren, welche daraufhin deuteten, dass ich einmal Teenager gewesen war. Ich sah um einiges älter aus als zuvor, erwachsener.
Doch genauso fühlte ich mich auch. Die letzten Tage hatten mir sicherlich Jahre meines Lebens gestohlen.
Ich zwang mich zu einem Lächeln, welches mir jedoch sogleich verging. Meine nun spitzen, rasiermesserscharfen Zähne stachen in meine Unterlippe. Langsam fuhr ich mit meiner Fingerkuppe über einen der Fangzähne und verzog mein Gesicht.
Den Schmerz, welchen ich dabei verspürte, war anders, als ich es von meiner Zahnspange gewohnt war. War das, weil ich erst neu verwandelt und hungrig war, oder waren sie immer so empfindlich?
Meine dunkelbraunen Augen glühten nun ungewohnt in einem hellen rot. Es sah gruselig aus, ich sah gruselig aus. Mit Sicherheit würde Chan Angst haben, wenn er mich in diesem Zustand sehen würde.
Doch wer am allermeisten vor mir Angst haben musste, waren nicht andere, sondern ich selbst.
Frustriert sammelte ich die Scherben ein, nachdem ich ohne Warnung den Spiegel zerschlagen hatte. Diese Geste beunruhigte mich, eigentlich würde ich niemals so etwas machen. Doch ich verspürte eine unglaubliche Menge an Hass und Wut und Aggressionen, welche ich zuvor noch nie gespürt hatte.
Seufzend schmiss ich die Scherben weg und stellte mich unter die Dusche. Ich konnte nicht länger all das Blut an mir kleben haben, es ekelte mich bis aufs Äußerste an. Seit einer gefühlten Ewigkeit unterdrückte ich den Gedanken, meine Hände abzulecken.
Erneut füllten sich meine Augen mit Tränen, während das kalte Wasser der Dusche auf mich hinablief. Ich begann zu schluchzen. Wieso musste uns so etwas passieren? Wir hatten doch nichts und niemanden etwas angetan.
Ich hatte so verdammt viele Fragen.
Meine Gedanken wanderten zu den beiden Vampiren, welche einfach reinspaziert waren und Chan mitgenommen hatten. Ich hatte keine Ahnung, wer die beiden waren und wenn ich ehrlich war, hatte ich auch Angst vor ihnen.
Doch wie hätte ich sie aufgehalten? Ich hatte nicht einmal Chan vor mir selbst beschützen können, wie sollte ich es erst bei zwei Vampiren können?
Ich wünschte, alles wäre nur ein Albtraum gewesen und er würde jetzt an meiner Seite sein und mich trösten. Aber es war nicht einmal gewiss, dass er überhaupt noch am Leben war.
Genauso wenig wusste ich es bei Jisung... Wochenlang war nichts von ihm zu hören gewesen, er hatte auf keine Nachrichten oder Anrufe reagiert und er selbst war unauffindbar.
Er war nicht in seiner Wohnung, wo er ohnehin selten war, doch genauso wenig war er auch in der Tankstelle, was uns endgültig beunruhigt hatte.
Nachdem Chan und ich mehrere Tage in dem Wald um die Tankstelle herum nach Jisung gesucht hatten, hatten wir sein Auto gefunden. Komplett zerstört und ausgebrannt, nur noch am Kennzeichen hatten wir entziffern können, dass es das von Jisung war.
Mit schweren Herzen hatten wir ihn bei der Polizei gemeldet doch wir alle wussten, dass keiner außer uns nach ihm suchen würde. Das Einzige, was uns gesagt worden war, war dass er selbst schuld war. Mehr nicht.
Alles deutete daraufhin, dass ein Vampir ihn umgebracht hatte, egal wie sehr Chan und ich es nicht wahrhaben wollten.
Wie konnte mein Leben innerhalb von wenigen Wochen vollkommen ruiniert und alle die mir etwas bedeuteten nicht mehr da sein...
Ich war hilflos, vollkommen hilflos und allein. Und ich hasste es.
Ohne nachzudenken, zog ich mir etwas von Chan und suchte mir den Ort in der Wohnung, welcher am wenigsten mit Blut kontaminiert war. Chans Zimmer. Sein Geruch und der Schein, als wäre nichts passiert, beruhigten mich.
Ich wünschte, ich könnte einschlafen und für wenige Stunden nicht an die grausame Realität denken. Mehrere Stunden später hörte ich plötzlich, wie jemand durch die Wohnungstür trat.
Erst spannten sich meine Muskeln an und ich spürte, wie mich auf ein Neues die Angst durchfuhr. War es nochmal derselbe Vampir, der jetzt zurückkam, um auch mich umzubringen?
Erschrocken fauchte ich die Person an, welche mit einem Mal vor mir stand, und wollte ihm in die Hand beißen, doch der Schwarzhaarige Vampir wich mir geschickt aus. So, als hätte er meine Reaktion bereits geahnt.
Es war einer der beiden Vampire, welche Chan weggebracht hatten.
Hastig entschuldigte ich mich für mein Verhalten, doch er winkte nur ab. Ehe ich ihn fragen konnte, was mit Chan war, drückte er mir eine Thermosflasche in die Hand. Ich roch sofort, um welchen Inhalt es sich handelte.
Augenblicklich sammelte sich etwas bitteres in meinem Mund. Das Gift, welches die Beute eines Vampires lähmen und auch in einen verwandeln konnte. Ich schluckte.
"Mach dir keine Sorgen, dein Freund ist noch am Leben und sicher im Krankenhaus aufgehoben. Es ist jetzt erstmal wichtig, dass du dich um dich selbst kümmerst, verstanden?"
Eingeschüchtert nickte ich und bedankte mich bei ihm.
Vielleicht war ich doch nicht so allein, wie ich es befürchtet hatte.
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↬ 𝖆𝖚𝖙𝖍𝖔𝖗'𝖘 𝖓𝖔𝖙𝖊 .
that's for the innie stans who nearly cried bc of his kinda dead situation 🤭🫱🏻🫲🏻
keine sorge , im den nächsten kapiteln bekommt ihr mal das ganze hyunjin x jeongchan drama als flashback !!
🖤🖤🖤
. 𝖑𝖔𝖛𝖊 𝖞'𝖆𝖑𝖑 ↫
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