𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉𝖑𝖚𝖘𝖙 ; 𝖙𝖍𝖊 𝖘𝖊𝖈𝖔𝖓𝖉 .
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𝐌ittlerweile hatte ich alle Bestände kontrolliert und sogar gekehrt, irgendwie hatte mich ausnahmsweise der Besen in der Ecke angelacht und nötig war es definitiv gewesen.
Doch bereits drei Stunden nach Arbeitsbeginn saß ich hinter der Theke und fragte mich, was ich heute noch mit meinem wunderbaren Leben anfangen konnte. Nur sinnloses, wie es schien. Wie immer...
Seufzend legte ich meinen Kopf auf den Tresen und verfolgte, wie sich jede Minute die grüngelb leuchtenden Zahlen auf der kleinen, schwarzen Digitaluhr änderten.
Eine halbe Ewigkeit später, gerade als ich kurz davor war, einzuschlafen, riss mich das laute Aufheulen der Sirene auf. Routiniert tastete ich eher entspannt, als hektisch meine Hosentaschen nach dem Schlüsselbund ab.
Ein spottendes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen als ich daran dachte, wie viele Menschen nun gerade panisch alles verschlossen und um ihr Leben bangten, während ich mir nicht mal die Mühe machte, mich zu beeilen.
Es würde schon nichts passieren, das war es noch nie. Ich wusste gar nicht mehr, ob ich noch erleichtert darüber sein sollte, wenn ich ehrlich war.
Während es wöchentlich Angriffe in der Stadt gab, war in der Tankstelle in den letzten vier Jahren nichts passiert. Gar nichts. Nicht mal ein normaler Einbruch... Wie ätzend.
Leise pfeifend lief ich zur Eingangstür und zog mit einem geübten Griff das Gitter außerhalb nach unten, welches mit einem Quietschen unten in der Verankerung einrastete. Dann schloss ich die Tür und die mehreren Vorhängeschlösser an dieser ab, nur um anschließend und zuletzt noch das Gitter von innen zu verriegeln.
Angestrengt streckte ich mich gähnend und schlurfte wieder zurück zur Kasse, um mich kurzerhand auf das Warenband zu setzen. Ob es überhaupt noch funktionierte, wusste ich gar nicht mehr. Benutzt hatte es glaube ich noch niemand, hier hab es keine Großeinkäufe. Eigentlich auch nicht kleine... einfach gar keine.
Genervt versuchte ich den durchdringenden Ton der Sirene zu ignorieren, welcher selbst bis hier her zu hören war. Ich fragte mich öfters, wie viele Dezibel dieses Scheißteil hatte oder ob sogar im Wald Lautsprecher verteilt waren...
Die an der Tankstelle hatte ich schon nach drei Monaten entfernt.
Dennoch musste ich mich mehr oder weniger noch an die Regeln halten und somit alles absperren und durfte ebenso nicht mehr die Tankstelle verlassen, bis sich wieder alles beruhigt hatte.
Verärgert checkte ich die Uhrzeit auf meinem Handy, der Angriff sonst irgendwo bedeutete Überstunden, Zeit, die ich auch Zuhause mehr oder weniger sinnvoll verbracht hätte und nun hier, eingesperrt mit mir selbst, absitzen musste.
Prompt fing das Handy in meiner Hand zu vibrieren an und ich nahm ab, ohne zu schauen, wer mich da anrief. Ohnehin hätte mir das nichts genutzt, ich hatte keinen meiner Kontakte mit ihren Namen abgespeichert.
Es gab niemanden, den ich freiwillig anrufen würde.
Und es war egal, wer auch immer etwas von mir wollte. Ich nahm nur selten ab und wenn ich mich nicht gerade über die Situation aufregen würde, hätte ich den Anruf weggedrückt. Aber da ich mir schon denken konnte, wer es war, wollte ich auch meinen Dampf ablassen.
"Jisung hall-"
"Hey Hyung, ich weiß wer du bist. Was machst du gerade?", fiel mir Jeongin wie immer ins Wort, woraufhin ich am liebsten jetzt schon aufgelegt hätte. Niemals, kein einziges Mal hatte mich dieser Junge irgendwann ausreden lassen. Das zählte definitiv nicht zu seinen Stärken.
Doch, bevor ich seine Frage beantworten konnte, sprach er bereits weiter.
"Mir ist langweilig, Chan und ich wollten gerade raus, in die Stadt und ein Eis essen oder so... Und jetzt ist alles zu! Das ist schon das dritte Mal innerhalb von fünf Tagen, ich habe keine Lust mehr!", jammerte der Jüngere, was mich schadenfroh grinsen ließ.
Nun, ich hatte Eis hier und hatte ohnehin keine Lust, unter Menschen zu gehen. Ich kam gut damit klar, zu mindestens um Welten besser als meine Freunde. Diese Opfer...
"Ich weiß", verdrehte ich ebenso genervt die Augen. "Eigentlich habe ich mich schon auf Zuhause gefreut, stattdessen darf ich nun die nächsten Stunden in diesem ranzigen Laden verbringen und mich langweilen, gar keinen Bock me-"
"Ich hab die Schnauze voll von Vampiren! Ich versteh einfach nicht, warum die so viel Wirbel jedes Mal machen, wenn sie jemanden aussaugen...", unterbrach mich Jeongin und ich konnte nicht anders, als einen zustimmenden Laut von mir zu geben. Das verstand ich ebenso wenig.
"Ja, ich finde es auch lächerlich. Vermutlich macht ihnen die Aufmerksamkeit und die allgemeine Angst der Menschen Spaß", murrte ich.
"Doch diesen Monstern ist wahrscheinlich auch nur langweilig, genauso sehr wie mir... Deswegen machen sie sowas. Nicht, dass ich jetzt deswegen anfangen würde, Menschen umzubringen, aber Langeweile kann viel mit einem machen..."
"Du hast gar nicht mal so unrecht, Mensch."
Erschrocken zuckte ich zusammen, als mir eine samtige Stimme ins Ohr hauchte, die so gar nicht nach Jeongin klang. Verwirrt drehte ich mich um, doch ich sah niemanden. Langsam schüttelte ich den Kopf. Jetzt bildete ich mir auch noch Sachen ein...
"Hast du gerade etwas gesagt, Hyung?"
"Ne, alles gut, ich hab mir nur gerade etwas gehört... Ich glaube, ich lege mich nochmal hin."
Ohne eine Antwort abzuwarten, beendete ich den Anruf und schob mein Handy zurück in meine Hosentasche und drehte mich um, als sich meine Augen weiteten und ich erschrocken aufschrie.
Ich starrte den schwarzhaarigen jungen Mann an, der aus dem Nichts hinter mir aufgetaucht und dessen makelloses Gesicht nur wenige Zentimeter von mir entfernt war. Mit schief gelegtem Kopf musterte er meine Reaktion und begann zu grinsen.
"Ganz schön dumm, jetzt einfach so aufzulegen. Sowas machen Menschen normalerweise nicht. Meistens klammern sie sich geradezu an dieses viereckige Teil und scheinen sich sicherer zu fühlen, wenn sie mit jemand anderen reden... Warum hast du das nicht gemacht, als du mich gehört hast?"
Sprachlos schluckte ich, mein Gehirn zu verarbeiten begann, wer mir gegenüber stand. Die tiefroten Augen, deren Pupillen die Größe einer Sticknadel hatten, die dunklen Andern, welche vereinzelt durch die ungesund blasse Haut des anderen schimmerte.
Und natürlich, die schneeweißen, rasiermesserscharfen Fangzähne, welche bei dem amüsierten Grinsen ihres Besitzers hervorblitzten.
"Du... du... du du", stotterte ich sprachlos vor mich hin und versuchte, nicht endgültig in Panik zu verfallen. Was nicht einfach war.
"Dein erbärmliches Gestotter erinnert mich irgendwie an einen Song... einen, den ich nicht mag."
Sichtlich belustigt fuhr er sich mit der Hand durch die Haare, was meinen Blick auf seine unnatürlich langen Fingernägel lenkte, welche mich an die Krallen eines Tieres erinnerten.
"Du bist ein V-vampir", endlich brachte ich es heraus. Langsam taumelte ich nach hinten, bis ich an der Wand hinter mir anstieß. Vielleicht hätte ich mich mit dem Absperren doch beeilen sollen...
Mit einem Mal war der andere auf den Tresen gesprungen, hinter dem ich mich nun befand. Wie konnte er so schnell-
Gespielt überrascht verzog der Vampir sein Gesicht und schaute mich schockiert an, nur um kurz darauf wieder provokant zu lächeln. Diese Zähne...
"Nein! Wie hast du das denn herausgefunden?!"
Mein Mund war wie ausgetrocknet und ich spürte mein Herz bis zum Hals klopfen. Was redete denn der da? Wollte er mich nicht abschlachten oder so? Redeten Vampire immer mit ihrem Essen?
Langsam schüttelte ich bei meinen Gedanken den Kopf, der würde mich schon noch früh genug umbringen. Eigentlich konnte ich mich damit abfinden, so schlimm war das doch gar nicht, oder?
Solange er mich nicht foltern oder so etwas in der Art mit mir machen würde...
Grübelnd, ob ich jetzt Angst haben oder einfach drauf klarkommen sollte, dass ich so gut wie tot war, überraschte mich der Vampir, indem er schneller als meine Augen ihn nachverfolgen konnten, von dem Tresen sprang und sich vor mich stellte.
Trotzdass ich mich wieder ein wenig gefangen hatte, wich ich sofort dem anderen aus und machte mich daran, wegzurennen. Bevor ich mehr als ein paar Meter weit gekommen war, fiel ich bereits zu Boden.
Er hatte mir ein Bein gestellt. Halb sitzend, halb liegend rappelte ich mich auf und schaute zu ihm auf. Flach atmete ich ein und aus, versuchte, meinen Herzschlag zu beruhigen. Doch das erwies sich schwerer, als gedacht, da immerhin ein Menschenmordender Vampir vor mir hockte...
Intensiv wanderte der durchdringende Blick des Schwarzhaarigen über mich, woraufhin ich mich instinktiv kleiner machte und zusammenkauerte, die Beine an meine Brust zog. Scharf zog ich die Luft ein, als er ohne Vorwarnung seine mit schwarzen Adern durchzogene Hand in meine Richtung ausstreckte.
Dabei fielen mir die vielen Ringe an seinen schlanken Fingern auf, welche in dem flackernden Neonlicht der Tankstelle glänzten. Ich zuckte zurück, als er mir meine Haare aus dem Gesicht strich.
Warum riss er ihn mir den nicht einfach von den Schultern, hängte mich irgendwo kopfüber, oder eher kopflos, auf und ließ mich wie ein Schwein ausbluten? Hatte er so etwas mit mir vor? War er so ein Psycho?
Solche Geschichten nach wahrer Begebenheit über solche Gräueltaten gab es immerhin tagtäglich aus aller Welt und so sehr man es auch wollte, man konnte einfach nicht wegschauen. Es war brutal, abschreckend und faszinierend zugleich.
Doch dieser Horrorfilm beruhte auf Realität und nannte sich Abendnachrichten.
"So ein hübscher, hilfloser Mensch", säuselte der Vampir neckend und ließ seine eiskalte Hand langsam zu meinem Nacken hinunterwandern, um schließlich mit ihr zu meinem Hals zu fahren.
Ein leises Wimmern entfuhr meinen Lippen, als er mit seinen langen Fingern über die bereits mit Gänsehaut bedeckte Haut strich und schließlich an meiner Halsschlagader stoppte.
Ruhig bleiben...
"Du siehst wirklich zum Anbeißen aus", zwinkerte der Dunkelhaarige mir zu, was mich ihn nur verstört anstarren ließ. Musste er mich so quälen? Was war sein gottverdammtes Problem? Da wollte ich einmal, dass etwas unspektakulär ablief und dann, ausgerechnet dann bekam ich so einen Tod ab.
Ein Herzinfarkt nach zu vielen Energydrinks wäre mir durchaus lieber gewesen als von einem Vampir abgeschlachtet zu werden.
Konnte er nicht einfach seine spitzen Zähne in mein Fleisch bohren und mich wie eine CapriSonne aussaugen? Ohne Strohhalm... Wie ein Tier.
Mit einem gelangweilten Seufzen hörte der andere genauso plötzlich, wie er angefangen hatte, auf und drehte sich von mir weg. Mich immer noch auf den Fließen befindend, betrachtete ich sprachlos wie er anfing, sich hier umzusehen.
Immer noch den Rücken zu mir gedreht, fing der Schwarzhaarige erneut zu sprechen an. "Wie heißt du denn, Mensch?", und riss dabei mit seinen Zähnen eine Packung Lollis auf. Irgendwie sah das gleichermaßen attraktiv wie auch gefährlich aus...
Mit einem Knistern fing er an, einen grünen mit Apfelgeschmack zu öffnen und schob sich diesen lasziv grinsend zwischen seine Lippen, nachdem er sich wieder zu mir gewandt hatte. Trocken schluckte ich und fragte mich, in welcher Situation ich mich eigentlich gerade befand.
Smalltalk vor dem Essen, huh.
Doch von einem Mal auf das andere verschwand sein deutlich anzügliches Lächeln und er schmiss aggressiv die bunte Plastikverpackung auf den Boden, woraufhin sich die bunten Lutscher über den ganzen Boden verteilten.
Zum Glück würde ich gleich sterben, aufräumen wollte ich das nicht müssen. Dennoch zuckte ich zusammen, als seine roten Augen sich in die meinen bohrten.
Und was hatte der eigentlich für ein Problem jetzt? War er ein Psychopathen-Vampir mit Stimmungsschwankungen? Wieso musste ausgerechnet so einer mich finden?
Erschrocken keuchte ich erstickt auf, als er sich auf einmal über mir befand und seine kalten, Finger um meinen Hals drückte. Vergebens versuchte ich mich aus seinem eisernen Griff zu befreien.
Aber keine Chance, er war so viel stärker als ich, egal wie verzweifelt ich auch zappelte, er packte nur noch fester zu.
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↬ 𝖆𝖚𝖙𝖍𝖔𝖗'𝖘 𝖓𝖔𝖙𝖊 .
nvm , ich hoffe dieses kapitel war vielversprechender als das andere hrrh
. 𝖑𝖔𝖛𝖊 𝖞'𝖆𝖑𝖑 ↫
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