
Chapter thirteen
Irgendwann ist es dann so weit. Wir verlassen das Dorf der Frigus und ich darf mir James Schwärmereien anhören. In diesen Wochen, in denen wir hier waren, hat er sich unsterblich in einen anderen Frosti verliebt. In Felix Gonzalez.
"Er ist witzig, total süß und nett. Und hast du ihn dir überhaupt mal angeguckt?!"
"Wie könnte ich nicht? Für einen Frosti ist er echt heiß." grinse ich.
James verdreht die Augen und ich lege eine Hand auf seinen Arm. Dabei fällt mir auf, dass er einfach nur kalt ist, und nicht dieses angenehme Gefühl auslöst, das Lucas aussendet wenn er mich berührt. Vielleicht, weil er ein Malum Glacies ist. "Ich habe schon verstanden. Du wirst ihn bestimmt mal wieder sehen." lächele ich.
James seufzt.
"Eher nicht. Ich wüsste nicht wie. Bei der Spezial Einheit ist nie sicher, ob du den nächsten Tag überlebst. Und wahrscheinlich werden wir dieses Dorf nie wieder besuchen."
"Hey, nicht so negativ denken! Das wird schon irgendwie."
Er lächelt leicht.
"Ich bin froh, dass du durch die Prüfungen gerasselt bist. Nicht falsch verstehen! Aber wärst du in eine andere Einheit gekommen hätte ich dich nicht kennengelernt, und da hätte ich wirklich was verpasst." lacht er. Dieses mal verdrehe ich grinsend die Augen.
"Ich bin auch echt froh. In einer anderen Einheit..." Ich schüttele den Kopf. "Hier ist es doch ganz toll. Sehr... spannend."
"Spannend kann man es auch nennen." Er lacht wieder.
Wir sitzen eine Weile schweigend in dem Wagen und hören auf die Hufe der Pferde. Die anderen reiten vorneweg.
"James, Officer Jones hat dir doch erzählt, dass-"
"Dass die anderen ganz vorne kämpfen werden? Ja." Er seufzt.
"Ich habe Angst, James. Ich hatte da so einen Traum..."
"Was für einen Traum?"
"Jonas kriegt einen Pfeil in die Brust. Bei dieser Schlacht."
Ich sehe das Bild wieder genau vor mir. Wie er zu Boden geht und Blut in den Boden sickert.
"Hast du es ihm gesagt?"
"Nein. Es war ja nur ein Traum. Damit muss ich ihn nicht belasten."
"Ja. Nur ein Traum."
Vor uns werden Rufe laut. Jemand - ich bin mir sicher es ist Alex - fragt Officer Jones wo wir überhaupt als nächstes hin reiten.
Die Officierin antwortet knapp.
"In die Stadt."
"Die Stadt" ist nicht nur eine Stadt. Es ist so etwas wie die Hauptstadt. Sie ist riesig, dort gibt es Autos und sowohl Frigus als auch Calidi wohnen dort. Die Regierung hat dort ihren Sitz, der höhere Rat der Natus.
Autos sind für außerhalb zu teuer, um sie sich leisten zu können, selbst für die Spezial Einheit. Deshalb reiten alle Einheiten mit Pferden. Es gibt Gerüchte, dass es in der Stadt auch Pistolen gibt. Wie die Menschen sie auch haben, sind es Ein-Schuss-Pistolen. Aber die kosten ebenfalls ein Vermögen.
Deshalb haben wir auch Schwerter und Pfeil und Bogen.
Die Waffen und Fahrzeug Industrie ist generell noch nicht so weit fortgeschritten wie Handys zum Beispiel. Als Natus und Menschen noch zusammen gelebt haben, da brauchte man keine Waffen, weil man Feuer oder Eis hatte. Die Menschen hatten kaum die Möglichkeit weiter zu kommen. Und an Transportmitteln hatten alle Pferde, die magisch waren und meistens schneller als die Autos von Heute. 2118, also Heute, ist das mit den Waffen schon ein bisschen anders. Es gibt Pistolen und ich bin mir sicher, sowohl Natus als auch Menschen haben noch andere Waffen auf Lager.
Bei dem Gedanken in die Stadt zu reiten, machen sich unterschiedliche Gesichter unter uns breit. Viele Augen funkeln vor Begeisterung und einige sehen eher neutral aus, vielleicht wohnten sie vorher in der Stadt oder haben sie zumindest schon einmal gesehen. Alex hingegen sucht meinen Blick und ich erwiedere ihn. Ich kann seinen Ausdruck genau deuten, und genauso wie ihm geht es mir auch.
"Was wollen wir in der Stadt?" fragt Lucas.
"Einen Auftrag entgegen nehmen."
"Gibt es da wirklich Autos und so?" fragt Jonas.
"Ja." flüstere ich leise und Officer Jones wiederholt das.
"Und da gehen wir hin?" fragt jemand anderes.
"Haben sie nicht zugehört, Portez?"
Es gibt keine weiteren Fragen. Ich sage an diesem Tag gar nichts mehr, baue am Abend still die Zelte auf und wechsele mehrere Blicke mit meinem Bruder.
Als alles erledigt ist beschließe ich, dass ich etwas Zeit für mich brauche. Ich gehe in den Wald nahe unseres Lagers und genieße die Ruhe, bis ich ein leises Schniefen höre. Langsam nähere ich mich dem Geräusch. Jemand sitzt auf einer kleinen Lichtung. Das Gras ist hell grün, überall blühen lila und weiße Blumen, Schmetterlinge fliegen umher und das Sonnenlicht strahlt hinein. Es sieht alles wunderschön aus.
Der braunhaarige Frosti sitzt auf einem größeren Stein am Rand der Lichtung. Er bemerkt mich und wischt sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Er versucht ein Grinsen.
"Der Tollpatsch von Dienst. Was verschafft mir die Ehre?"
"Ist alles in Ordnung Lucky? Was ist los?" Ich gehe auf ihn zu und setze mich ihm gegenüber ins Gras.
"Nichts. Mir geht es gut."
"Hör doch auf zu Lügen, Flyerbirne."
Er seufzt.
"Es geht mir nicht gut. Zufrieden?"
"Wieso sollte ich zufrieden sein? Was ist denn los?"
"Das übliche."
"Und was ist das übliche?"
"Ich bin ein Malum Glacies, Henry. Unerwünscht und nur dazu gut, ausgenutzt zu werden. Nur deshalb akzeptiert. Was denkst du warum ich in der Spezial Einheit bin? Weil ich diese ganzen Kräfte habe. Weil ich in diesem Krieg nützlich sein kann. Danach bin ich wieder nur eine Fehlgeburt."
"Das stimmt nicht. Vielleicht ist es ein Vorteil mit den vielen Fähigkeiten, aber wieso solltest du nicht akzeptiert werden?"
"Weil Frigus und Calidi zwei unterschiedliche Welten sind. Das ist so, und das wird immer so bleiben. Wenn da auf einmal jemand von der anderen Sorte in eine Familie eingeboren wird, dann ist das schon fast ein Skandal. Feuer und Eis darf nicht gemischt werden. Kennst du die Geschichte von Elsa von Arendelle?"
"Habe ich glaube ich schon mal von gehört."
"Elsa von Arendelle war eine Malum Glacies. Sie war eine Frigus, die in eine Familie der Calidis geboren wurde. Ihre Familie wollte sie aber nicht weggeben, wie es normalerweise Brauch war, also musste sie ihre Kräfte unterdrücken. Irgendwann starben ihre Eltern, und da sie Thronfolgerin war, würde sie zur Königin gekrönt werden. Das geschah jedoch nie. Elsa hielt es nicht mehr aus, sie hatte sich aus Versehen verraten und floh auf einen Berg von Eis. Durch ihre unterdrückte Magie ließ sie die ganze Stadt und das darum herum einfrieren und zu einem Winter-Wonder-Land werden. Sie baute sich einen Palast aus Eis. Ihre Schwester wollte sie zurück holen, aber Elsa befürchtete, der Stadt Unglück zu bringen. Als ihre Schwester nicht ging traf die Frigus sie mit einem Eisstrahl ins Herz. Anna starb einige Tage darauf." erzählt er.
"Kein Happy End. Elsa verschanzte sich aus Wut auf sich selbst. Anna war die einzige Person gewesen, der ihre Eis Kräfte egal gewesen waren. Alle anderen hielten sie für etwas schlechtes, weil die Frigus das Land der Calidi beschmutzt hatte.
Solche Geschichten gibt es viele. Sie alle haben einen wahren Kern. Error Natus werden nicht akzeptiert. Elsa nicht, und ich auch nicht. Nur jetzt bringe ich allen etwas in diesem Krieg. Danach..." Er redet nicht weiter.
Ich muss das alles erst einmal verdauen. Diese Elsa tut mir leid. Und Lucky noch mehr. Leider kann ich nichts daran ändern, dass Calidi und Frigus sich nicht vermischen dürfen und alles was dazu gehört. Ich kann es nicht weg streichen, nicht so wie das Error auf dem Buch in der Schule.
Er hat Recht. Calidi und Frigus sind zwei verschiedene Welten. Das ist so und wird so bleiben. Jetzt im Krieg halten wir zusammen, aber wie wird es danach aussehen?
Jedenfalls wird es kein friedliches Miteinander geben, so viel steht fest.
(1288 Wörter)
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Ich musste Die Eiskönigin einfach einbauen... es bricht mir das Herz die Geschichte zu ändern aber es passt so gut...
Wenn das irgendwie nicht geht wegen irgendwas, weil es Elsa ja schon gibt, sagt mir das bitte, dann muss ich das ändern! Auch wenn ich damit schon was geplant hab...
Schokiii 🍫🍫🍫🍫🍫
~Matti
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