
Chapter five
Ich hatte die Prüfungen zu Hundert Prozent versemmelt.
Erst war der Feuerball nicht von meiner Hand abgegangen, dann war er auf dem Boden statt auf dem Ziel gelandet und hatte ein Feuer ausgelöst. Natürlich lief meine Abschluss Prüfung nicht ab, ohne dass ich noch einmal meinen Lieblingslehrer anzündete. Immer noch fragte ich mich, was seine Fähigkeiten waren.
Als eine der Frosti Lehrerinnen ihn wieder gelöscht hatte, durfte ich es noch einmal versuchen. Ich machte mich bereit, schloss die Augen und wünschte mir einfach, nicht durchzufallen.
Der Ball, den ich entstehen ließ, flog weg. Zu weit weg. Bevor er gegen irgendetwas traf, war er aus meinem Blickfeld verschwunden.
»Henry, bist du sicher, dass das deine Kategorie ist?«, fragte die eine Lehrerin.
»Nein. Aber das erstaunliche ist, dass ich in dieser noch am besten von allen bin«, erwiederte ich schulterzuckend.
»Wir werden sehen was mit dir passiert. Fürs erste bist du entlassen«
Ich ging weg. Das üben und alles was ich versucht hatte, hatte nichts gebracht. Ich würde durchfallen und... ja, das war mir noch nicht so klar. Was würde dann passieren? Mittlerweile waren meine Geschwister alt genug, um hier selbst weiter zu kommen. Und ich müsste mich eben durch meine Aufgaben schleppen.
Meine Freunde warteten vor dem Prüfungsraum auf mich. Sie waren alle schon dran gewesen und sie waren mit Sicherheit toll.
»Und?«, fragte Jonas mich aufgeregt.
»Das wird nichts«, sagte ich niedergeschlagen. Er nahm mich in den Arm und sagte nichts mehr. Auch Finn schwieg und umarmte mich nur.
»Ich gehe in die Bibliothek, wenn es euch nichts aus macht. Bis heute Abend zur Entscheidung«
Ich versuchte ein Lächeln und ging. Das Mitleid in ihren Blicken machte mich fertig.
Mit den Chroniken der Essentia setzte ich mich in eine gemütliche Ecke. Das Buch hatte ich schon tausend mal durch gelesen, und auch wenn es nur ein Geschichtsbuch war, war es mein Lieblingsbuch. Dort wurden die verschiedenen Wesen von Terratio aufgelistet und beschrieben. Darunter fielen sowohl die Menschen, als auch die Natus und natürlich die Tierwesen, einfach, so wie fantastisch.
»Liest du schon wieder dieses alte Buch?«, fragte mich ein schon wieder grinsender Lucas.
»Das ist nicht alt. Naja, irgendwie schon, aber es ist sehr informativ. Und es ergänzt die Geschichte immer wieder von selbst« behaupte ich, klappte das Buch aber zu.
»Wie waren deine Prüfungen?«
Er zuckte mit den Schultern.
»Ganz gut. Und deine?«
»Frag nicht«, stöhnte ich nur.
»So schlimm?«, fragte er.
Ich nickte nur. Er legte seine kalte Hand auf meinen Arm. Es tat gut, eine solche Kälte zu spüren. Es beruhigte mich ungemein. Für ihn war es anscheinend ebenfalls eine neue Erfahrung. Als seine Haut meine berührte, zischte es leise, so als würde heißes Eisen in Wasser getunkt, aber es tat nicht weh. Ich wusste nicht ob es ihm genauso ging, aber ich empfand die Kälte die mich erfüllte, als sehr angenehm.
Irgendwann zog er die Hand zurück, als hätte er sich verbrannt, was wahrscheinlich auch stimmte. Die bekannte Wärme strömte in mich zurück und ein kleines bisschen sehnte ich mir die Kälte zurück. Lucas fing auf einmal an zu lachen.
"Deine Haare brennen!"
Ich riss die Augen auf und versuchte die Flammen aus zu schlagen oder zu löschen, aber erst als Lucas mir half, erlosch das Feuer. Meine Haare sahen noch genauso aus wie vorher, was mich erleichtert ausatmen ließ.
»Fängst du öfter an zu brennen?«, fragte mein Frosti Retter.
»Nur manchmal«
»Bist du deshalb so warm oder ist das deine Körpertemperatur?«
»Das ist meine normale Temperatur. Manchmal steigt sie, aber Calidi sind generell wärmer. So wie du ja auch kälter bist«
»Ja, das stimmt wohl«
Wir schwiegen uns kurz an. Ich wollte ihn gerne noch einmal berühren, aber ich hielt mich zurück. Die Klingel ertönte und teilte uns mit, dass sich die sechste Jahrgangsstufe in der Aula versammeln sollte.
»Na dann, lass uns unser Schicksal herausfinden«
Ich konnte es kaum erwarten...
In der Aula trennten wir uns und gingen zu unseren jeweiligen Freunden. Ich stelle mich neben Finn und Alex und mein Freund nahm ermutigend meine Hand.
»Ihr habt alle tolle Arbeit geleistet, euer Bestes gegeben und euch gesteigert«, begann die Direktorin. Sie verbesserte sich, und ich hatte das Gefühl, dass sie dabei mich ansah. »Die meisten zumindest. Wir werden jetzt euren Namen und eure Einheit vorlesen. Solltet ihr euren Namen nicht hören, seid ihr in keine Aufgenommen. Später werden dann eure Aufgaben verteilt die ihr stattdessen bewältigen müsst. Aber ich warne euch, es werden vermutlich keine angenehmen sein«
Sehr ermutigend. Ich seufzte leise, woraufhin Finn unsere Finger verschrenkte und mir einen Kuss gab. Er lächelte mich aufmunternd an und ich versuchte zurück zu lächeln.
Sie las von einer Pergament Rolle Namen vor. Eine Einheit nach der anderen. In keiner waren meine Freunde oder ich dabei. Ich machte mir Sorgen, sie würden es nicht schaffen, auch wenn das Blödsinn war. Sie waren Jahrgangsbeste in ihren Kategorien, wenn es jemand schaffte, dann die drei.
»Und nun kommen wir zu der Spezial Einheit. Ihre Aufgaben sind wichtiger und nur die besten unter euch kommen in diese Einheit«
Jetzt war alles klar. Ich freute mich jetzt schon für die anderen.
»In dieser Gruppe sind:
Kimberly Amber Anderson, Jonas Mitchell, Lucas Clarke, Alex Wright, Finn Garcia, Olivia Bradson, Jason Terry und Liyana Grace! Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Ehre«
Ich grinste übers ganze Gesicht. Sie alle hatten es geschafft, sie wurden aufgenommen, meine Freunde und auch Lucas. Sie waren alle in der Spezial Einheit!
Als ich jedoch in die Gesichter dieser Freunde blickte, sah ich keine Freude.
»Was ist los? Ihr seid in der Spezial Einheit«, wisperte ich aufgeregt.
»Henry, du wurdest nicht aufgerufen«, erwiderte Alex.
Es wurde mir schmerzlich bewusst was das bedeutete, aber ich schluckte nur.
»Das war doch klar. Und wisst ihr was noch klar war? Dass ihr speziell seid«, grinste ich.
Noch immer konnten die drei sich nicht freuen.
»Na los, geht schon da hoch«
Ich schob sie ein Stück vorwärts und sie setzten sich langsam selbst in Bewegung um auf die Bühne zu gehen, Finn gab mir noch einmal einen Kuss. Es wurde ihnen Platz gemacht als wären sie Prominente, und auch vor den anderen aus der Einheit teilte sich die Menge. Die ganze Halle jubelte und ich stimmte mit ein. Die anderen, die nicht aufgerufen wurden, waren wahrscheinlich nicht so voller Elan, aber ich freute mich einfach für meine Freunde. Um mich konnte ich mir später immer noch Gedanken machen.
»Und das sind sie, unsere acht Spitzenschülerinnen und Spitzenschüler!«, rief die Direktorin, als alle neun oben standen, gegen die Menge an. Sie verlieh ihnen allen eine Brosche oder so ähnlich, das konnte ich aus der Entfernung nicht genau erkennen, und immer noch lächelten meine Freunde nur halbherzig. Ich dagegen strahlte mit der Sonne um die Wette.
(1123 Wörter)
𝙹𝚊𝚘 𝚒𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚌𝚛𝚒𝚗𝚐𝚎 𝚠𝚊𝚜 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚊 𝚖𝚊𝚕 𝚏𝚊𝚋𝚛𝚒𝚣𝚒𝚎𝚛𝚝 𝚑𝚊𝚋𝚎...
𝙳𝚊𝚏𝚞̈𝚛 𝚐𝚒𝚋𝚝 𝚎𝚜 𝚑𝚒𝚎𝚛 𝙲𝚘𝚘𝚔𝚒𝚎𝚜!
🍪🍪🍪🍪🍪🍪🍪
~𝙼𝚊𝚝𝚝𝚒
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