campfire conversations~ Newtmas- Maze Runner~
Newt und Thomas
Es waren ein paar Tage vergangen seit ich auf der Lichtung aufgewacht war. Mittlerweile konnte ich mich an meinen Namen erinnern und die Jungs schauten mich nicht mehr ganz so oft mit einem angewiderten Blick an. Es fühlte sich schon fast wie ein Zuhause an. Ich wunderte mich, dass das so schnell passiert war, aber eine andere Möglichkeit hatte ich ja auch nicht. Von nun an war die Lichtung mein zu Hause. Wahrscheinlich für immer. Ein Junge der mich auch an zu Hause erinnerte war Newt. Der große blonde Junge, der wahrscheinlich nicht einmal meinen Namen kannte. Seine braunen, großen Augen hatten sich in meinem Kopf festgesetzt und ich konnte seit Tagen an nichts anderes mehr denken. Er ging mir allgemein nicht mehr aus dem Kopf. Ich erinnerte mich noch ganz genau an den Tag, an dem Alby ihn mir vorgestellt hatte. Er war mit einem lässigen Schritt zu uns herüber gekommen, hatte mich kurz angeschaut und mir die Hand geschüttelt während Alby uns miteinander bekannt gemacht hatte. Ich konnte mich an den kräftigen Händedruck des Blonden erinnern und wie sich eine Gänsehaut auf meinem Körper gebildet hatte. Er hatte mir genau in die Augen geblickt, als er mit mir geredet hatte und ich hatte meinen Blick nur schwer von Newt lösen können. Es hatte sich so angefühlt als hätte Newt eine magische Anziehungskraft gehabt und das tat es immer noch. Jeden Moment in dem wir uns sahen spürte ich wie ich nervös wurde, mein Herz begann schneller zu schlagen und mir ganz heiß wurde. So war es auch jetzt.
Ich saß neben Newt, an einen umgelegten Baumstamm gelehnt ein Stück entfernt von einer kleinen Party. Oder einem Fest. Ich wusste nicht ganz was die Jungs auf der Lichtung dazu sagten. Jedenfalls saßen wir von den anderen Jungs entfernt auf dem kalten Gras und starrten in die Nacht. Newt knabberte an einem Stück Fleisch, welches an einem Stock aufgespießt war herum und ich, ich saß einfach nur da und versuchte nicht zu oft zu ihm herüber zu schielen. Seine Nähe machte mich nervös aber fühlte sich auch irgendwie angenehm vertraut an. Der Schein des Feuers hinter uns beleuchtete Newt's Wange sanft und ließ ihn noch vertrauter wirken. Er war echt hübsch. Das musste man ihm lassen. Plötzlich begann er zu sprechen und ich erschrak beinah. Ich fühlte mich ertappt, wie ich ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte. "Wie waren deine ersten Tage, Strunk?" fragte er und kaute stets weiter. Ich hatte Recht gehabt. Er wusste meinen Namen nicht. Ich wusste nicht was ich ihm antworten sollte, also senkte ich meinen Kopf und blieb stumm. Ich spürte, wie er mich noch eine Weile ansah, bis er nach etwas neben sich griff. "Hier, davon wachsen dir Haare auf der Brust." rief er und hielt eine Flasche mit gelb- goldener Flüssigkeit in die Luft. Bevor er sie mir reichte kippte er sich selbst einen Schluck des Getränks in den Rachen. Ich hätte ihn dabei nicht zu sehen sollen. Danach drückte er sie mir in die Hand. Ich war mir ich so sicher ob dieses Zeug gesund war, da es abscheulich stank. Aber es wäre ein wenig komisch, wenn Newt mich jetzt vergiften würde, also nahm ich auch einen großen Schluck. Das war ein ebenfalls großer Fehler gewesen. Das Zeug schmeckte genauso wie es roch und ich spuckte es sofort wieder aus. Mir war etwas schlecht und ich war froh, dass ich mich nicht übergeben hatte. Das wäre echt peinlich gewesen. Neben mir sah ich Newt breit grinsen. Er blickte auf mich hinab und konnte seine Schadenfreude nicht sonderlich gut verstecken. "Oh mein Gott, was ist das?" fragte ich immer noch hustend und wischte mir über den Mund. Newt lachte und nahm die Flasche wieder an sich. "Ich weiß es selbst nicht einmal." murmelte er lachend und klopfte mir mehrmals auf den Rücken. Ich spürte eine erneute Gänsehaut auf meinem Rücken. "Ist dir kalt?" fragte Newt und schaute mich verwundert an, da es mindestens 25 Grad warm war. Ich schüttelte den Kopf. "Es ist Gally's Geheimrezept." sagte er und schaute hinter sich, zu den Anderen wo der Anführer, Gally sich gerade mit einem weiteren Jungen prügelte. "Ja, aber ist immer noch ein Arschloch." murmelte ich und blickte auf meine dreckigen Fingerspitzen hinab.
"Glaub mir, das Labyrint ist ein gefährlicher Ort." sagte er und setzte die Flasche wieder an seine dünnen Lippen. "Wir sind hier gefangen, nicht wahr?" fragte ich ihn und musste schwer schlucken, da ich mir seine Antwort bereits ausmalen konnte. Ich würde mein ganzes, verdammtes Leben auf dieser Lichtung verbringen oder im Labyrint sterben. "Für den Moment." antwortete er und seufzte laut. Ich wusste, dass Newt schon viele Tage, Monate, ja sogar Jahre länger als ich hier gefangen war und ich bewunderte ihn ehrlich, dass er noch nicht durchgedreht war. "Aber die Jungs dahinten", murmelte er und drehte sich zum Lagerfeuer um. Es saßen vier oder fünf weitere Jungs am Feuer. Der Rest hatten sich in einem großen Kreis um Gally und den anderen Jungen gestellt. Ich nickte und Newt fuhr fort,"Das sind die Läufer. Sie gehen Tag ein Tag aus, jeden Morgen, wenn sich die Tore öffnen raus, ins Labyrinth und prägen sich jeden einzelnen Winkel ein, bis sie Abends wieder zurück kommen." "Was passiert, wenn sie nicht rechtzeitig zurück kommen?" fragte ich Newt und er starrte in den Himmel. "Das willst du nicht wissen. Sie werden ermordet, von schrecklichen Kreaturen. Wir nennen sie die Griever." murmelte er und sein Blick huschte zu mir. Er nahm einen weiteren Schluck der Flüssigkeit. "Noch einmal zurück zu meiner ersten Frage. Wie war deine ersten Tage?" "Ganz okay, wenn man das so sagen kann." Er lachte leise. "Wollen wir uns einfach ein bisschen ausfragen, damit wir uns besser kennen lernen?" Newt schaute mich fragend an und ich nickte leicht. Er stützte seinen Arm auf dem Baumstamm ab und rückte ein Stück näher zu mir. Sein Blick auf mir machte mich nervös und ich verhakte meine Finger in einander. "Aber ich weiß nicht mehr viel. Nur meinen Namen" sagte ich und schaute Newt ebenfalls an. "Okay, dann fange ich einfach mit einer ganz einfachen Frage an. Was ist deine Lieblingsfarbe, Thomas?" fragte er und ließ seinen Blick stets auf mir ruhen. Ich hatte mich geirrt. Newt wusste meinen Namen. Ein sanftes Lächeln konnte ich nicht unterdrücken. Über meine Antwort musste ich nicht einmal nachdenken. Es fühlte sich so an, als hätte jemand die Antwort in meinem Kopf abgespeichert. "Maron." sagte ich und erst als ich ihn wieder ansah viel mir auf warum ich diese Farbe so sehr mochte. Ich blickte Newt genau in seine Augen, welche mich an eine Kastanie erinnerten. Sie waren maronfarbend. Newt grinste mich an und ich spürte wie mir ganz warm wurde. "Und deine?" fragte ich. Er betrachtete das grüne Gras unter uns und als er seinen Kopf zu mir drehte, waren seine Augen voller Schmerz. "Das blau vom Himmel. Es wirkt immer so, als könnte man in dieses blau entfliehen, als würde es weit über das Labyrinth, in die Freiheit gehen. Als gäbe es einen Ausweg." Ich schluckte schwer als er endete. Ich wusste nicht, was Newt bisher alles erlebt hatte, aber was ich wusste war, dass er so viel mehr Schmerz in seinem gesamten Leben als ich gespürt haben musste. Ich hatte das Bedürfnis ihn einfach zu umarmen und vor dieser verdammten Welt zu beschützen. Ich schwor es mir. Vor jedem und allem.
"Naja, wir wollen jetzt ja auch nicht in Trauer schwelgen. Was gibt es denn noch für Fragen die ein bisschen aufmunternder sind?" fragte er in die Stille. Er wirkte wie ausgewechselt, als hätte er mir gerade eben ein kleines Stück des wahren Newts preisgegeben. "Keine Ahnung. Welches Tier würdest du am liebsten sein?" fragte ich, doch Newt antwortete mir nicht auf diese Frage. Stattdessen sagte er: "Du bist wirklich schlecht darin, unauffällig zu sein. Ich habe dich schon dreimal erwischt, wie du mich ansiehst." Komplett überrascht und verwirrt starrte ich ihn an. "Das sagst gerade du, du kleiner Starrer." Ich wusste nicht einmal ob dieses Wort existierte. Newt schaute mich grinsend an und ich konnte ihm genau ansehen, dass er sich sehr zurückhalten musste nicht vor Lachen zu platzen. "Kleiner?" fragte er. "Ich und klein du Strunk?" Ich wusste genau, dass Newt eindeutig größer als ich war, wollte es aber nicht zugeben. "Ja." sagte ich also und grinste ihn ebenfalls an. "Na warte." rief er und ich rappelte mich blitzschnell auf. "Du kriegst mich nicht." rief ich während meine nackten Füße über das kalte Gras flogen. "Das denkst aber auch nur du." hörte ich ihn wenigen Meter hinter mir rufen. Natürlich würde Newt mich bald einholen, aber ich tat einfach so als wäre ich schneller als er. "Lauf doch schneller." kam es von mir. "Wie du willst." Unser Gelächter hallte durch die Nacht und der Abstand zwischen uns wurde mit jedem Schritt kleiner. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Schulter und blickte hinter mich. Dann ging alles ganz schnell. Ich stolperte über eine Wurzel und verlor mein Gleichgewicht. Unter starkem schwanken landete ich schließlich im Gras mit Newt auf mir. Ich spürte seinen Arm an meiner Taille und unsere Gesichter waren sich eindeutig zu nah. Für diesen Moment schien die Welt still zu stehen. Ohne es bemerkt zu haben, hatte ich meinen Atem angehalten. Ich spürte wie Newt Finger meine Wange streiften und mein Herz schneller schlug, was definitiv nicht am Rennen lag. Ich hob meine Hand und strich Newt eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ohne das es geplant war, beugte Newt sich ein Stück weiter zu mir herunter. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen und konnte die Spannung nicht mehr aushalten, weshalb ich seinen Kopf zu mir zog, bis seine Lippen auf meinen landeten. Ich wusste ganz genau, dass wir beide unter Alkohol standen, aber ich wollte diesen Kuss nicht enden lassen. Seine Lippen auf meinen fühlten sich so an, als würde hätte man das Getränk in mir angezündet. Ich lies meine Lippen gegen Newts prallen. Er hatte sich neben meinem Kopf abgestützt und strich mir durch meine kurzen Haare. "Ich hoffe, ich werde das hier nie vergessen." murmelte er zwischen dem Kuss und ich musste grinsen. Ich schmeckte das scheußliche Getränk auf meiner Zunge als sie Newts berührte und seufzte. Es war schon komisch, dass ich ihn fast gar nicht kannte, aber es sich so richtig anfühlte. Plötzlich löste Newt sich von mir. "Was ist?" fragte ich und blickte Newt verwirrt an. Er stand auf und hielt mir seine Hand entgegen. Ich war immer noch komplett von seinen Lippen vernebelt und ergriff seine Hand um mich hoch zu ziehen. "Warte." flüsterte er und zog mich an dem kleinen Wäldchen vorbei. "Ich will dir was zeigen." Ich folgte ihm stumm und wir blieben vor einer der riesigen vier Wände stehen. Dort waren Zeichen in den Stein geritzt. Bei genauerem betrachten erkannte ich Buchstaben die verschiedene Namen ergaben. Wenige waren durchgestrichen. "Jeder Frischling ritzt hier seinen Namen." sagte Newt und strich mit seiner Fingerkuppe über seinen eigenen. "Was bedeuten die durchgestrichenen?" fragte ich. "Sie leben jetzt in den Sternen." wisperte er und blickte in den sternenübersähten Himmel hinauf. "Komm." sagte er und reichte mir ein spitzes Messer mit glänzender Klinge. "Wo soll ich meinen Namen hinschreiben?" fragte ich. "Vielleicht unter meinen?" fragte er und grinste. Ich nickte und erwiderte seinen Blick. Dann spürte ich wie Newt sich hinter mich stellte und mein Handgelenk umfasste. "Mach am besten erst einmal eine Skizze." sagte er und bewegte meine Hand sanft nach oben, so dass sich ein T ergab.
"Und jetzt ein wenig mehr aufdrücken damit man deinen Namen auch sehen kann." rief er und ich meißelte vorsichtig meine Skizze nach. Newt war mir sehr nah und ich konnte mich nicht so richtig konzentrieren. Ich konnte sogar seinen Atem in meinem Nacken spüren. "Können wir weitermachen?" "Womit?" fragte Newt verwirrt. "Naja, rummachen, küssen, du weißt schon. Keine Ahnung ob ihr dafür irgendwelche besonderen Wörter habt." "Nicht das ich wüsste." murmelte er und ich drehte mich langsam zu Newt um. Dann legte er seine Lippen sanft auf meine und ich seufzte erleichtert auf. Fast sofort schloss ich meine Augen flatternd und gab mich ihm und seinen Lippen hin. Plötzlich spürte ich wie Newt mich sanft an die kalte Wand drängte und ließ sein Messer aus meiner Hand fallen, damit wir uns nicht verletzten. Seine Hände fanden ihren Weg zu meinen Hüften und umschlangen sie mit langen Fingern. Es fühlte sich nicht mehr so sanft an, wie unsere erster Kuss. Die kalte Wand ließ meine Körper keines Falls zittern. Es fühlte sich so an als wären unsere Körper und die Wand ein Kontrast aus heiß und kalt. Ich griff mit meinen Finger in Newts flauschige Haare und meine Lippen nicht so stürmisch zu bewegen, was eine sehr große Herausforderung war. Es fühlte sich so an als könnte ich nicht genug von ihm bekommen. Ich leckte ihm leicht über die Lippe und er berührte seine Zunge mit meiner. Unsere Haare waren mit einer großen Sicherheit vollkommen zerzaust. Als wir uns langsam lösten, konnte ich ganz klar Newts schweren Atem vernehmen, aber mir ging es ja auch nicht anders. "Wie, was, wow." stotterte ich. Ich hatte soweit ich mich erinnern konnte noch nie jemanden geküsst und schon gar nicht irgendjemanden den ich erst seit ein paar Tagen kannte. Die Nacht war komplett still. Ich konnte nicht einmal die Jungs vom Lagerfeuer hören, da wir so weit weg waren. "Du kannst echt gut küssen." hauchte ich. Seine Hände lagen immer noch auf meinen Hüften und Newt lächelte. "Du auch. Wenn du willst können wir das gerne wiederholen."
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