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Frustriert setzte er sich in sein Auto und presste seine Stirn gegen das Lenkrad.
Immer wieder schlug er seinen Kopf gegen dieses und tropfte das Leder mit seinen Tränen voll.
Er war nicht nur traurig, sondern unendlich wütend.
Er konnte nicht verstehen, wieso sie Yoongi behandelten, als wäre er ein Gegenstand. Ein Experiment ohne Gefühle oder eigenen Gedanken.
Immer wieder schlug Jimin seinen Handgelenkknöchel gegen das Lenkrad, bis sein komplettes Gelenk pochte.
Verbittert lehnte er sich zurück und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
"Alles ist gut, Jimin." murmelte er zu sich selbst und schloss die Augen, während er tief durchatmete.
Mit zitternden Fingern fischte er sein Handy aus seiner Hosentasche und tippte Eunyuls Nummer ein.
"Jimin, was gibt's?" meldete sich seine Ex gut gelaunt.
"Kannst..." Jimin wischte sich über das Gesicht und räusperte sich. "Kannst du dich etwas länger um Haneul kümmern?"
"Ist alles in Ordnung?" fragte Eunyul besorgt.
"Ja, mir geht's gut. Ich kann Haneul heute nicht abholen." murmelte Jimin.
"Was ist passiert?"
"Ich muss mich um ein paar Sachen kümmern." erklärte der Schwarzhaarige nervös. "Tu es einfach, okay?"
"Natürlich. Willst du mit ihm sprechen?"
"Nein." antwortete er sofort.
"Du machst mir Angst, Jimin." sagte Eunyul bedrückt. "Sag mir, was los ist."
"Es ist nichts." nuschelte Jimin und spürte ein brennendes Gefühl in seiner linken Brust. "Ich muss Schluss machen, ich rufe wieder an."
Er legte ohne zu warten auf und krallte sich luftschnappend am Lenkrad fest, während eine Hand auf seiner Brust lag.
"Nicht schon wieder." murmelte Jimin und kniff die Augen zusammen. "Nicht jetzt."
Er versuchte eine ruhige Atmung zu bekommen und spürte, wie das bedrückende Gefühl langsam in seiner Brust verblasste.
Jimin lockerte seinen Griff ums Lenkrad und seufzte erleichtert.
Er saß noch eine Weile regungslos im Auto, bevor er dieses startete und endlich losfuhr.
In seiner neuen Wohnung legte er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Zwar war seine Aufmerksamkeit nicht auf das Gerät gerichtet, doch die Stille um sich herum ertrug er nicht.
Er dachte nach, wie er Yoongi aus den ekelhaften Klauen des Militärs retten konnte.
Zwar hatte Yoongi erzählt, dass er nicht bei denen war, doch die Verbindung bestand und das wollte er ausnutzen.
Kein Mensch oder Organisation war unangreifbar.
[...]
Es vergingen Wochen, in denen Jimin Zuhause saß und gefühlt nichts tat.
Haneul war wieder zu ihm gekommen, doch auch er war stiller geworden, seitdem Yoongi verschwunden war.
Jimin hatte nichts geschafft. Er hatte E-Mails zu sämtlichen Vorgesetzten geschrieben, doch nie eine Antwort erhalten.
Er war kurz davor, Yoongi aufzugeben und mit ihm abzuschließen. Anders als Haneul, der jeden Abend fragte, ob Yoongi bald wiederkäme.
Nach zwei Monaten hörte die Frage jedoch auch auf und Jimin bekam vorerst einen Schreibtischjob.
Bei seinen Kollegen hörte er ab und zu mit, wie sie über die Anschläge an verschiedenen Ministern sprachen, doch nach spätestens zwei Minuten schaltete er ab und konzentrierte sich auf seinen billigen Kaffee.
Die Tage vergingen weiter und Jimin dachte kaum noch an Yoongi.
Er wurde eine verblasste Erinnerung, an die er selten zurückblickte.
Seine gesammelten Informationen zu sämtlichen Untergrundkriminalitäten schredderte er und entfernte alle Dinge, die ihn an den Schwarzhaarigen erinnerten. Als wäre er nie da gewesen.
Jimin zog mit Haneul wieder in sein Haus und installierte eine überteuerte Alarmanlage.
Er kaufte sich eine neue Couch und strich das Wohnzimmer in einem hellen beige, um alte Erinnerungen auszulöschen. Er regte sich nicht mehr wegen Kleinigkeiten auf und setzte seine Tabletten ab, die von seinem Arzt verschrieben wurden.
Jisoo wurde schwanger, weshalb Jimin sie öfter besuchen fuhr und sich über den neuen Familienzuwachs freute. So vergingen die Tage schnell und bedeutslos.
xxx
Today's Question: Seid ihr kreative Menschen?
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