"Er wacht auf!" schrie jemand lautstark neben Jimin.
Er öffnete angestrengt seine Augen und blickte ins Gesicht eines Fremden.

Er trug eine rote Jacke mit gelben Streifen. Jimin lag auf einer Liege und sah die vielen medizinischen Sachen an den Wänden an. Es war ein Krankenwagen.

Plötzlich fuhr das Auto über ein kleines Einschlagloch in der Straße und rüttelte Jimins Körper.
"Wir verlieren ihn wieder!" rief jemand panisch, bevor Jimin seine schweren Augen wieder schloss.

[...]

"Ich muss zu Yoongi." röchelte Jimin, nachdem er in einem kleinen Zimmer aufwachte. Er versuchte aufzustehen, doch seine Schwester drückte ihn wieder auf das Bett.

"Du bist gerade erst aufgewacht und musst liegen bleiben." erklärte sie und sah ihn streng an.
"Wo ist er?" fragte Jimin und versuchte erneut zu sitzen.

"Auf der psychiatrischen Etage." antwortete Jisoo besorgt. "Er reagiert auf nichts."
"Deswegen muss ich zu ihm." rief Jimin verzweifelt. "Ich kann ihm helfen."

"Du bist fast gestorben, Jimin." erklärte Jisoo laut. "Du hattest einen Herzstillstand! Du brauchst die Ruhe."
Schweigend sah Jimin seine Schwester an und biss sich auf seine Unterlippe.

"Mama und Papa sind auf dem Weg. Ich möchte nicht, dass sie sich noch mehr Sorgen machen." versuchte Jisoo ihm zu vermitteln, doch er nahm bloß ihr Hand und seufzte.

"Du kannst meinetwegen mitkommen. Dann siehst du, dass ich nicht umkippe. Aber Yoongi braucht meine Hilfe. Ich brauche ihn!" Jimin lächelte, als Jisoo einknickte und nickte.

"Nimm dein Infusionsstand mit." murmelte seine Schwester und half ihm aufzustehen.
Mit langsamen Schritten gingen sie durch das Krankenhaus und kamen schließlich am Aufzug an.

Sie fuhren ein paar Etagen hoch und erkundigten sich nach Yoongi.
Mit zitternden Händen öffnete Jimin das Zimmer und sah endlich den Schwarzhaarigen.

Dieser saß mit gleichgültigem Gesichtsausdruck im Krankenbett und starrte auf die Wand vor sich. Die Pfleger hatten das Bett so präpariert, dass Yoongi im 70 Grad Winkel saß.

"Yoongi." hauchte Jimin verzweifelt und setzte sich an den Bettrand.
Jisoo blieb an der Tür stehen und beobachtete ihn traurig.

"Yoongi, ich bin hier. Du kannst aufwachen." murmelte er und strich über seine Wange. "Bitte komm zurück."
Yoongi zeigte keinerlei Reaktion gegenüber des Jüngeren.

"Ich brauche dich, Yoongi." weinte Jimin und griff zu seiner Hand. "Du musst aus deinen Gedanken. Bitte komm zu mir zurück."

Er saß seit zwanzig Minuten neben seinem Freund und versuchte alles mögliche.
"Wer ist das?" fragte Jimins Mutter, die durch eine Nachricht von Jisoo die Information bekam, dass Jimin nicht in seinem Zimmer war.

"Sein Freund." antwortete Jisoo leise. "Ich weiß nicht, wieso der so ist, aber Jimin ist sich sicher, dass er ihn aufwecken kann."
"Wie lange sitzt er dort schon?" fragte nun auch sein Vater besorgt.

"Zu lange."
Jisoo hielt ihre Mutter am Unterarm fest, als sie zu ihrem Sohn gehen wollte. "Lass ihn."

Schluchzend ließ sich Jimin gegen Yoongis Brust fallen und krallte sich in seine Schulter. "Wach auf."
Er schlug ihm leicht vor Erschöpfung gegen seine Brust und wiederholte immer wieder seinen Namen.

"Es ist ein Wunder, dass er noch lebt. Wieso achtet er nicht erstmal auf sich? Er kriegt noch einen Herzinfarkt oder schlimmeres." jammerte seine Mutter verzweifelt.
"Ich denke, er liebt ihn mehr als alles andere." murmelte Jisoo. "Er würde für ihn sterben."

"Jisoo." rief Jimin plötzlich und hielt sich sein Herz. "Ich brauche Hilfe."
Er riss erschrocken seine Augen auf und versuchte aufzustehen.
"Was hast du?" fragte Jisoo hektisch und lief zu ihm. "Mama, hol ein Arzt!"

Jimin versuchte sich am Infusionsständer festzuhalten, rutschte mit seinen schwitzigen Händen ab und knallte auf den Boden, bevor seine Schwester ihn auffangen konnte.

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Today's Question: Wie lang war euer längster Krankenhausaufenthalt?