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"Wo ist Yoongi?" fragte Haneul, als Jimin allein an der Bushaltestelle stand und ihn abholte.
"Komm her." forderte er lächelnd, ignorierte die Frage, und umarmte seinen Sohn. "Ich habe dich unglaublich vermisst."
"Ich dich auch." nuschelte Haneul gegen seine Schulter und löste sich von ihm.
"Du musst mir jetzt ganz viel erzählen, okay?" sagte Jimin, bevor sein Sohn etwas sagen konnte und nahm den Koffer in die Hand, bevor er mit Haneul zum Auto schlenderte.
"Ich habe einen Kuhführerschein!" erzählte Haneul stolz. "Ich darf mich jetzt um Kühe kümmern, darf ich eine?"
"Ganz sicher nicht." lachte Jimin und strich ihm über die Haare. "Also war der Bauernhof doch besser als erwartet?"
Eifrig nickte Haneul und grinste vor sich hin. Er erzählte von seinen Zimmernachbarn, von den Spielen und vom Essen.
Erst als sie fast Zuhause waren, hörte er mit seiner aufregenden Woche auf. "Und wieso ist Yoongi jetzt nicht hier?"
"Er wartet Zuhause."
[...]
Dort angekommen rannte Haneul sofort ins Wohnzimmer und fand Yoongi auf der Couch. Sofort stürmte er auf ihn zu und ließ sich auf ihn fallen.
"Dir hätten die Kühe bestimmt gefallen!" äußerte Haneul und lachte vergnügt. "Eine habe ich sogar Yoongi genannt."
"Dann bin ich jetzt eine Kuh?" fragte der Ältere und hob eine Augenbraue.
Grinsend nickte Haneul und fing an zu lachen, als Yoongi ihn kitzelte.
Das ging soweit, bis Haneul außer Atem von der Couch fiel.
"Du bist ein Idiot, Yoongi." hechelte Haneul amüsiert.
"Sag sowas nicht." ertönte Jimins Stimme aus der Küche, weshalb Haneul seine Augen verdrehte.
[...]
Jimin beobachtete Haneul und Yoongi, wie sie konzentriert in ihre Bücher blickten.
Haneul hatte sich mit dem Rücken an Yoongis Oberarm angelehnt, während dieser in seinem Faktenbuch herumblätterte.
Wie es kommen musste, hatte Haneul ebenfalls ein dieser Bücher auf dem Schoss.
Manchmal fragte sich Jimin, ob Haneul nicht eher der Sohn von Yoongi war. Sie ähnelten sich mehr.
"Habt ihr Hunger?" fragte Jimin nach einer Weile und bekam bloß Haneuls Aufmerksamkeit. Dieser nickte kräftig und stand auf, um sich an den Tisch zu setzen.
"Nudeln reichen doch, oder?" fragte der Vater und stellte einen Topf auf den Tisch, bevor er ihn mit Teller und Besteck deckte.
Schweigend setzte sich Yoongi ebenfalls an den Tisch und häufte sich etwas auf den Teller.
Misstrauisch beobachtete Haneul die Erwachsenen, die um jeden Preis den Blickkontakt mieden und stumm das Essen in die Mägen beförderten.
"Redet ihr jetzt gar nicht mehr miteinander?" fragte er schließlich und sah seinen Vater an.
"Doch." antwortete Jimin etwas angespannt.
"Lügst ihn jetzt schon an?" murmelte Yoongi und stocherte lustlos in seine Nudeln, während er seinen Blick gesenkt hatte.
"Ich lüge nicht." brummte Jimin genervt.
"Was ist denn passiert?" fragte Haneul leise und sah zu Yoongi.
"Du bist noch zu jung dafür, Haneul." antwortete sein Vater und lächelte ihn leicht an.
"Ich möchte nicht heiraten und jetzt möchte er eine Pause." erklärte Yoongi kurz darauf.
Laut ließ Jimin das Besteck fallen und sah Yoongi mahnend an. "Ich habe doch gesagt, er soll es nicht wissen."
"Er lebt mit uns, da sollte er sowas wissen. Er merkt das doch!" erwiderte Yoongi wütend.
"Ich bin sein Vater, also entscheide ich darüber." platzte es aus Jimin heraus. Augenblicklich riss er die Augen auf und öffnete geschockt seinen Mund.
Schweigend stand Yoongi auf und verließ ohne ein Wort das Zimmer.
"Yoongi, das war nicht so gem-" rief Jimin ihm hinterher und stand auf. Doch er stoppte, als er ein kleines Schluchzen hörte.
"Es tut mir leid, du hättest das nicht mitbekommen sollen." murmelte Jimin und ging auf Haneul zu, um den Stuhl vor ihn zu stellen und ihm über die Haare zu streicheln.
"Yoongi ist auch mein Vater." weinte Haneul und sah Jimin mit verheulten Augen an. "Warum muss ich immer jeden verlieren, weil du nichts auf die Reihe bekommst?"
Jimin stoppte in seiner Bewegung. "Was?"
"Mama und Yoongi! Sogar ich hätte dir sagen können, dass er nicht heiraten will! Und trotzdem machst du das, obwohl doch alles gut war."
"Du bist noch zu jung, um das zu verstehen, Haneul." äußerte Jimin ruhig. "Das ist alles nicht so einfach."
"Also liebst du ihn nicht mehr?"
"Doch, natürlich."
"Du hast mir gesagt, dass es das Wichtigste ist." schniefte Haneul und sah ihn wütend an. "War das auch eine Lüge?"
"Ich werde ihn für immer lieben, Haneul." erklärte sein Vater und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. "Aber manchmal... reicht es nicht."
"Also willst du dich wirklich trennen?" fragte Haneul angespannt nach. Er glühte vor Wut und Traurigkeit.
Seufzend lehnte sich Jimin zurück. "Ich weiß es nicht."
"Tu mir das nicht an, Papa." weinte Haneul verstärkt.
"Es liegt nicht in deiner Hand, auch wenn du es dir wünscht. Das ist eine Entscheidung, die Yoongi und ich zusammen treffen müssen." versuchte Jimin zu erklären, doch Haneul stand so schnell auf, dass der Stuhl laut umfiel.
"Ich hasse dich!" schrie Haneul. "Es geht auch um mich! Ich will nicht bei dir wohnen, wenn ihr euch trennt!"
"Haneul-"
"Lass mich in Ruhe!" schrie er in schriller Stimme und rannte so schnell aus dem Raum. Doch schneller als Haneuls Laufen waren Jimins Tränen, die über seine Wangen flossen.
xxx
Today's Question: Was macht ihr in den Ferien?
My Answer: Absolut nichts wie immer haahha
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