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Kapitel 7

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Sie saß in einem großen, hellen Saal, umgeben von einer Vielzahl anderer Menschen. Während Macy unruhig auf ihrer Unterlippe kaute, ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Ein Teil von ihr genoss diesen Moment der Unauffälligkeit, das Gefühl, einfach nur eine unter vielen zu sein. Seit zwei Wochen war sie nun auf der Aios, und wie sollte sie es ausdrücken... sie hatte sich nicht gerade viele Freunde gemacht. Die Nachricht, dass sie Delos Tochter war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Manche hatten daraufhin hohe Erwartungen an sie, andere schienen es vorzuziehen, einen weiten Bogen um sie zu machen, als würde ihre bloße Anwesenheit eine Bürde mit sich bringen.

Ihr Blick blieb am Küchenteam hängen, und ein sanftes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie ihre Tante Tru erblickte, die offensichtlich im Flirtmodus war. Dr. George, der ebenfalls in der gleichen Abteilung wie ihr Bruder arbeitete, bemühte sich schon seit einiger Zeit intensiv um Trus Aufmerksamkeit, und Macy konnte nur amüsiert zusehen, wie engagiert er um das Herz ihrer Tante kämpfte.

Am Anfang hatte sie sich Sorgen um Tru gemacht – der plötzliche Umzug, die fremden Menschen, die ungewohnte Arbeit. Doch Tru schien sich mühelos in das neue Umfeld eingefügt zu haben, als wäre sie schon immer hier gewesen. Es wirkte fast so, als wäre alles minutiös geplant gewesen, und nicht nur eine spontane Entscheidung. Tru hatte weder überrascht noch misstrauisch auf Luis' Angebot reagiert, auf die Aios zu kommen. Sie hatte es vielmehr mit einer Selbstverständlichkeit angenommen, die Macy staunen ließ. Während Macy sich noch bemühte, ihren Platz in dieser neuen Welt zu finden, schien ihre Tante schon längst angekommen zu sein, als hätte sie nur darauf gewartet, endlich hierher zurückzukehren.

Umso länger sie hier war, umso deutlicher wurde ein Gedanke, der sich wie ätzende Säure in ihren Kopf brannte. Sie wurde verarscht, unzwar ganz gewaltig. Das hier war geplant gewesen.

Macy rührte mechanisch in ihrem Kartoffelbrei und konnte nicht anders, als sich vorzustellen, wie sie ihren Bruder mit ihrer Gabel durchbohrte. Jede Bewegung, die sie machte, war von dem aufgestauten Zorn durchdrungen, der in ihr brodelte. Dass er sie so manipuliert hatte, machte sie wütender, als sie es sich eingestehen wollte. Während sie weiterhin in ihrem Essen stocherte, begann sie sich auszumalen, wie sie ihm die Wahrheit aus den Fugen seines scheinbar so makellosen Lächelns prügeln würde.

Jetzt, da sie unter demselben Dach lebten, hätte man meinen können, sie würden mehr Zeit miteinander verbringen. Doch weit gefehlt. Er zeigte genauso wenig Interesse an ihr wie sonst, als würde ihre Anwesenheit ihn nicht mehr berühren als eine flüchtige Brise. Sie holte erneut mit der Gabel aus und stach aggressiv in das Fischfilet auf ihrem Teller, als wäre es sein schuldiges Gesicht.

„Wow, du bist echt unschön frustriert." Gabe balancierte sein Tablet auf einer Hand und setzte sich dann gegenüber von Macy auf den freien Stuhl.

Sie würdigte ihn keines Blickes. Es war ihr erklärtes Ziel, ihn vollständig zu ignorieren. Gabe war nämlich nichts anderes als das persönliche Kindermädchen, das Luis ihr auf den Hals gehetzt hatte. Jemand, der ihr auf Schritt und Tritt folgte und ihr Leben überwachte, als wäre sie ein unberechenbares Kind, das nicht allein gelassen werden durfte.

„Vielleicht liegt es an dir", konterte Macy scharf und hob endlich den Blick, um Gabe anzusehen. Ihre Augen funkelten gefährlich, doch er ließ sich davon nicht beeindrucken. Stattdessen zog er nur eine Augenbraue hoch und lehnte sich lässig auf seinem Stuhl zurück.

„Ach, glaub mir, wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber woanders sein," erwiderte er mit einem netten Lächeln.

„Du erinnerst mich viel zu stark an jemanden, den ich nicht leiden kann."

„Mein Bruder?" fragte Macy spöttisch, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Sie ließ die Gabel sinken und sah Gabe direkt an, als wollte sie ihn herausfordern.

Gabe lachte leise und schüttelte den Kopf. Sein Blick wurde ernst, und für einen Moment schien es, als ob er etwas hinzufügen wollte, doch dann zuckte er nur mit den Schultern.

„Ich glaube du brauchst jemanden, der dir sagt, dass du aufhören sollst, gegen alles und jeden zu kämpfen, nur weil du wütend und unsicher bist."
Er hielt ihrem Blick stand, ruhig und entschlossen.

„Auch wenn ich weiß, dass du mir das jetzt nicht glauben willst."

"Ich müsste nicht wütend und unsicher sein wenn mein Bruder endlich mit offenen Karten spielen würde", brummte Macy.

„Du glaubst wirklich, dass du alles wissen willst?" Er lehnte sich vor, seine Stimme leise, aber eindringlich. „Weißt du Macy, manchmal ist es besser, weniger zu wissen." Er machte eine lange Pause.

„Oder wenn du es wirklich unbedingt wissen willst, solltest du Luis einfach mal direkt darauf ansprechen," schlug Gabe vor, ohne Sarkasmus in der Stimme. „Karten auf den Tisch legen. Wer weiß, vielleicht ist er genauso müde davon, all diese Geheimnisse zu wahren, wie du davon, sie nicht zu kennen."

„Weißt du, Gabe," begann sie schließlich, ihre Stimme ruhig, aber mit einem unterschwelligen Hauch von Bitterkeit, „ich bin müde von diesen ganzen Rätseln. Von all den Andeutungen und Halbwahrheiten."

Sie stand auf, stellte sich gerade hin und sah ihn fest an.

„Und ich habe keine Lust mehr, mich immer weiter durch dieses Labyrinth von Geheimnissen zu quälen. Wenn Luis mit mir reden will, kann er es tun. Aber ich renne ihm nicht mehr hinterher."

Mit einem entschlossenen Ruck schob sie ihren Stuhl zurück und räumte energisch ihre Sachen zusammen.

„Also, danke für den Rat, aber ich bin raus für heute."

Ohne ihm eine weitere Gelegenheit zu geben, etwas zu erwidern, drehte sie sich um und marschierte los, das Tablett fest in den Händen. Mit jedem Schritt, den sie sich von Gabe entfernte, fühlte sie eine Mischung aus Erleichterung und Frustration.

Sie war es leid, ständig gegen unsichtbare Mauern anzurennen.

Macy richtete sich auf und ging mit festen Schritten aus dem Speisesaal.
Heute sollte sie eigentlich in der Krankenstation arbeiten, doch bevor Gabe erneut begann, sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen, wollte sie unbedingt noch einen Abstecher machen. Wenn Luis ihr keine Antworten gab, blieb ihr nur eines: selbst Nachforschungen anstellen.

Nach ein paar Minuten eiligen Schrittes stand sie endlich wieder vor dem Büro, in das sie am ersten Tag bei der Aios gestolpert war. Erleichtert atmete sie tief durch. Vorsichtig spähte sie durch den Türspalt, um sicherzustellen, dass niemand sie beobachtete. Der Raum lag im Dunkeln, nur das schwache Licht eines Bildschirms tauchte eine Ecke in flimmernden Schein.

Sie fing an einige Schubladen zu durchkramen, ignorierte dabei aber das Bild ihres Vaters an der Wand, seine strengen Augen schienen sie ständig beurteilen zu wollen.

Ihre Hände zitterten leicht, als sie schließlich einige Dokumente herauszog. Auf vielen Seiten waren komplizierte Diagramme und medizinische Berichte zu sehen – Begriffe, die sie nur teilweise verstand. Doch dann stieß sie auf eine handschriftliche Notiz: „Zugriff nur für befugtes Personal." Ihr Herz schlug schneller, als ihr Blick weiter über die Seiten glitt, auf denen Zahlen, Symptome und immer wieder neue Einträge auftauchten.

Die Mappe musste wohl im Papierstapel heruntergerutscht sein, anders konnte sie sich nicht erklären, warum sie einfach so in einem nicht verschlossenen Raum lag.

Oder alle hier wussten bereits davon.

Etwas war hier grundlegend falsch. Sie blätterte hastig weiter, und plötzlich erfasste sie das Ausmaß dessen, was sie in den Händen hielt.

Waren das etwa Todeszahlen?

Macy stockte der Atem, als sie die Seite genauer betrachtete. Tatsächlich – neben den unbekannten medizinischen Begriffen und den unzähligen Seiten unleserlicher Krakelschrift standen Daten, die sie frösteln ließen. Sie zählte die Einträge durch und erkannte erschrocken, dass es weit mehr Todesfälle gab, als sie jemals vermutet hätte. Die Aufzeichnungen reichten Jahre zurück, doch was sie besonders verstörte, war, dass die Zahlen kontinuierlich anstiegen. Weltweit.

Sie blätterte hektisch weiter, in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis auf die Ursache zu finden – doch es blieb alles im Dunkeln. Keine Erklärung, kein Hinweis, nur diese beklemmende, stetig wachsende Liste.

Macy klappte die Mappe hastig zu, als plötzlich ein Foto herausrutschte und lautlos zu Boden glitt. Mit zitternden Fingern hob sie es auf, und als sie das Gesicht darauf erkannte, schnürte sich ihr die Kehle zu.

Es war Melissa.

Ihre Augen, die sonst so lebendig waren, wirkten auf dem Bild glasig und leer. Ihre Haare fast vollständig ausgefallen. Macy starrte auf das kleine Etikett darunter – „infiziert".

Das war unmöglich.

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