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Kapitel 3

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Wie ein Schwarm goldener Schmetterlinge tanzten die Sonnenstrahlen mit einem verschwörerischen Glitzern über die Baumkronen. Macy grinste, der Sommer würde sich bald dem Ende neigen.

Vorsichtig beugte sie ihren Kopf vom Fenster weg in die Richtung, in der sich Tru gemütlich in ihrem Sessel rekelte.

Sie brummte amüsiert über etwas, was sie in ihrer Tageszeitung las, und schüttelte den Kopf. Macy stieg in ihr Grinsen mit ein, obwohl sie nicht wusste, worüber ihre Tante mal wieder lachte.

Ertappt sah Tru von ihrer Tageszeitung auf. Ihr Grinsen wurde noch breiter, als sie ihre Nichte ansah. Seit sechs Jahren sorgte sie nun für Macy. Sie war ihr in diesen Jahren mehr Mutter gewesen als ihre Leibliche. Tante Tru war definitiv ihr Vorbild. Sie war eine bewundernswerte, selbstständige und starke ältere Dame.

Auch wenn den beiden das Geld an allen Ecken und Enden fehlte, kämpften sie sich über jedes noch so große Hindernis.

Tru hatte vor einigen Monaten aus diesen Gründen einen kleinen Job bei der hübschen Bäckerei um die Ecke angenommen. Ob köstliche Zimtschnecken, leckere Vanilletaschen, süßen Zitronenkuchen oder einfach nur Dattelbrote. Sie war eine wahre Meisterin in ihrem Job. Und das wichtigste, er gefiel ihr.

Macy seufzte, sie konnte sie trotz des Vorfalls nicht einfach in der Wohnung einsperren. Zwei Tage ist der Unfall jetzt her und ihr wurde strikt befohlen, im Bett zu bleiben. Macy hielt sich natürlich daran. Doch ihr fiel allmählich die Decke auf den Kopf.

Als ob ihre Tante wüsste, was ihrer Nichte durch den Kopf ging, fing sie an zu reden: „Geh noch etwas schlafen, du siehst blass aus, Mädchen."

„Mir geht es blendend, kein Grund zur Sorge", antwortete sie.

„Du hast keinen Happen mehr gegessen, hast Augenringe bis zum Mars und kannst nicht mal den kurzen Weg zur Küche zurücklegen, ohne zu schwanken. Aber natürlich, wie du meinst, setze deinen Dickschädel durch. Du weißt doch genau, dass ich im Recht liege." Ihr ruhiger Tonfall, der ihre Verärgerung jedoch keinesfalls verbergen konnte, machte Macy deutlich, dass Tante Tru den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Zähneknirschend gestand sie sich ein, dass ihre Tante Recht hatte. Wie so oft.

Genervt verschwand sie in ihrem Zimmer. Sie war so unendlich müde. Bekam allerdings kein Auge zu. Sobald sie sich hinlegte, jagten sie Erinnerungen. Immer wieder tauchten Bilder auf, von Melissa und der Entführung. Sie wollten einfach nicht verschwinden und fraßen an ihr wie lästige kleine Ratten an einem Stück Fleisch.

Sie war machtlos. Als wäre sie nicht dazu befugt, alles wieder in Ordnung zu bringen. Sie rieb sich ihre Augen und drückte ihr Gesicht ins weiche Kissen. Ihre Finger krallten sich ins Bettlaken und sie fing an, zu schreien.

So laut sie nur konnte.

Sie war frustriert. Erfolglos versuchte sie ihr Kissen in die hinterste Zimmerecke zu kicken.

Dabei wurden ihre Knie wieder weicher. Der Schwindel nahm ihr die Fähigkeit zu sehen und sie brach zusammen. Ohne Orientierung fing sie an, auf den Boden einzuschlagen, sie war so wütend. So unendlich wütend. Noch fester schlug sie zu. Dabei durchzuckten Schmerzen ihre Fäuste. Doch es war ihr egal, sie wollte nur, dass es aufhörte.

Diese Machtlosigkeit, sie sollte verschwinden.

Ihre Wut wurde übermächtig. Sie brüllte sie hinaus, ließ ihren ganzen Hass auf die grausame, unfaire Realität freien Lauf.

Sie ist tot, sie ist tot. Wie ein Mantra wiederholte Macy die Worte im Kopf, als könnte sie so ihre Freundin wieder zum Leben erwecken.

Sie weinte und schrie, solange bis sie die Tür zu ihrem Zimmer hörte. Es drehte sich und sie nahm keine Stimmen mehr war. Nur das Quietschen und Klackern ihrer Zimmertür.

Leise Wortfetzen bahnten sich einen Weg zu ihr. "Wir werden sehen, ... sie werden aufpassen... "

Macy stöhnte. Bildete sie sich das etwa ein?

Wie in Trance nahm sie Bewegungen über ihr wahr, langsam und behutsam, verschärfte sich ihre Sicht.

Sie sah ihm direkt in die Augen. So blau wie der Himmel. So dunkel wie der Ozean und so leer, als wäre er nicht erreichbar. Macy musste lächeln, es kam ihr vertraut vor, diese Leere.

Plötzlich knackste es in ihren Ohren und sie hörte wieder Stimmen. Es wurde so laut, dass sie sich die Ohren sogar zuhielt.

Sie ächzte und schloss ihre Augen, um den Lärm auszublenden, ihn zu ignorieren. Doch plötzlich schnürte ihr etwas den Atem ab, sie kreischte, schlug wieder um sich. Traf jedoch nicht auf Widerstand.

Und dann, als wäre nichts geschehen, hörte alles auf. Sie konnte wieder Luft holen. Es wurde still. Langsam stapfte sie in ihren Gedanken durch eine Dunkelheit, die schwarz wie Tinte an ihr hochwaberte.

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Sie hustete, riss ihre Augen auf und versuchte sich am Boden abzustützen. Der Schmerz, ihr Schwindel, alles war weg. Sie sah auf und erkannte, dass sie sich nicht mehr in ihrem Zimmer befand. Macy lag auch nicht mehr auf dem Boden, sondern in einem fremden Bett.

Erschrocken schnappte sie nach Luft, als sie eine Reihe von Betten erkannte, die sich in dem ihr nicht bekannten Raum weit nach hinten erstreckte.

Sie lag in einem dieser Betten. Andere Menschen, die sie nicht kannte, liefen zügig umher, flüsterten und lachten sogar leise. Seltsame Geräusche herrschten hier vor. Zumindest für ein Krankenhaus.

Sie bemerkte, nicht in jedem der Betten lag eine Person. Manche waren leer. Überdeckt von einer Plastikplane, wurden sie weiter nach hinten verschoben. In anderen wiederum lagen Menschen verschiedenster Art und Herkunft, sie schienen verletzt oder krank zu sein. Also vielleicht doch ein Krankenhaus?

Von ihr nahm niemand Notiz, also setzte sie sich langsam an die Bettkante. Ihr Herz begann zu rasen, wo war sie nur? Wo ist Tru?

Suchend wanderte Macys Blick hin und her, sie konnte doch nicht schon wieder im Krankenhaus sein. Sie wurde doch erst entlassen. Allerdings erinnerte sie dieser Ort vielmehr an ein Krankenlager. Hier herrschte ein heftiges Treiben, anscheinend gab es viel zu tun.

Macy sah an sich herab. Sie trug eine Art Schlafanzug. Die Hose war zu weit und das T-Shirt ging ihr bis an die Knie. Keine typische Krankenhausbekleidung.
Sie hatte das Gefühl eine Panikattacke zu bekommen, ihr Herz schlug ungewohnt schnell und ihre Hände zitterten. Sie wollte nach Hause, wo war sie hier gelandet? Sie durchblätterte ihre Erinnerungen.
Der Ort hier kam ihr nicht bekannt vor. Nicht im Geringsten.

Langsam versuchte sie, ihre Füße auf dem Boden abzusetzen. Ohne Komplikationen stemmte sie ihr ganzes Gewicht auf die Beine und stand auf. Ohne zu schwanken.

Wenn Macy Pech hätte, würde der Schwindel sie gleich wieder packen. Doch sie wollte es riskieren und laufen. Also setzte sie einen Fuß vor den anderen, um ans nächste Bett zu gelangen. Dieses stand einige Meter von ihrem entfernt und war auf geradem Wege zu erreichen.

Leicht grinste Macy. Sie erreichte mühelos das andere Bett, dieses stand leer. Es lag keine Person darin.

Aber wieso gelang es ihr auf einmal, sich ohne Schwindel zu bewegen? Sie hatte keine Ahnung, wollte das ganze aber austesten.

Als sie sich schon bereit machte, in die Luft zu hüpfen. Um zu probieren, ob das auch funktionierte, hörte sie etwas. Vor ihr rannte jemand. Rannte vor etwas weg. Eine eigentümlich klobige Gestalt, die kurz darauf in einer der unzähligen Türen gegenüber der mit Betten besetzten Wand verschwand. Sie konnte nicht erkennen, um wen es sich dabei handelte. Nur die Verfolger stürmten in einem akkurat gleichmäßigem Schritt hinterher.

Macy bemerkte plötzlich, dass sie die Einzige war, die jetzt nutzlos in der Halle stand. Vereinzelt schwirrten noch Leute in weißen Kitteln um die Betten, doch alle anderen waren durch die Türen verschwunden. Sie verfolgten die Gestalt.

Sie orientierte sich nach vorne, denn nur wenn sie weiterlief, könnte sie mehr über diesen Ort erfahren. Macy tauchte nach links, in einer der unzähligen Türen ab. Keiner der Leute in den weißen Kitteln beachtete sie, denn diese sprangen wie Raubvögel von einem Bett zum anderen. Es sah aus wie tanzen. Zugegeben, ein ziemlich ungewöhnlicher Tanz, der schnell vonstattenging.

Macy wandte sich ab. Hoffentlich würde der nächste Raum leer sein, dachte sie, als sie durch die Tür glitt. Doch es war ruhig, als sie eintrat. Große Fenster schmückten einen büroartigen Raum. Sie trat an den massiven Holztisch, er war an die hinterste Wand geschoben und mit Papieren überladen. Von den Deckenbalken baumelten frische Kräuterbündel und getrocknete Blumen. Welche einen stechenden Geruch hinterließen.

Sie trat vom Schreibtisch weg und riss die Vorhänge beiseite. Macy blinzelte, wich aber nicht zurück, denn es war wunderschön.

Wie Quecksilber durchzog der Schnee die Landschaft. Er glitzerte so stark, dass sie sich die Augen reiben musste. Sie war nicht zu Hause.

Es war Juli, im Juli fiel kein Schnee.

Zumindest nicht da, wo sie herkam. Ebenso hatte sie noch nie eine solche Menge an Schnee gesehen. Meterhoch türmten sich die Flocken an der Hauswand entlang.

Länder, in denen es viel schneit. Sie überlegte. Vielleicht war sie ja in Kanada oder Norwegen, vielleicht auch Neuseeland. Grummelnd zählte sie eine Handvoll Länder auf, die infrage kommen könnten. Wer zum Teufel hatte sie, während des Schlafs, einer Weltreise unterzogen? Bei diesem Gedanken wurde ihr schwarz vor Augen.

Anscheinend war sie in einem großen Gebäude untergekommen. Weder Anfang noch Ende vom Haus konnte sie ausfindig machen. Gut, lag aber vielleicht auch am heftigen Schneesturm, der ihre Sicht milderte.

Sie riss sich nach langem Starren vom Fenster los und sofort blitzte ihr erneut etwas ins Auge. Ein Bilderrahmen. Das Regal, auf dem es stand, war sonst leer. Nur eine silberne Platte, mit Gravur, wurde daneben mit rostigen Nägeln an die Wand genagelt. Sah aus wie eine Auszeichnung oder irgendein Zertifikat.

Internationaler Forschungswettbewerb.

Antarctic Institut of Science.

Gratulation zur Qualifizierung an den World Explorations.

Macy verschluckte sich an ihrer Spucke. Wie bitte? Antarctic? Also Antarctic wie Antarktis? Und was war das überhaupt für ein merkwürdiger Wettbewerb? Von dem hatte sie ja noch nie etwas gehört. Klang nicht sonderlich seriös. Also, wo war sie jetzt hier gelandet?

Ihr Blick wanderte weiter zum Foto, und ihr Herz hörte für einen Moment, auf zu schlagen.

Ein Schluchzen trat ungewollt aus ihrer Kehle. Macy musste sich die Hand vor den Mund halten, weil sie es durch das Weinen nicht schaffte, ihn zu schließen. Von dem vergilbten Foto aus lächelte Delos Menders seiner Tochter mit dem liebsten Zahnpastalächeln zu. Macy versuchte, nicht zu laut zu sein, während sich immer noch Tränen von ihren Wimpern lösten und eine heiße Spur über ihre eiskalten Wangen hinunterbrannten.
Delos Menders. Ihr Vater.

Zitternd nahm sie den Bilderrahmen vom Regal und strich sachte mit dem Daumen den Staub weg. Ein kleiner Junge kam hinter der Staubschicht zum Vorschein. Er hatte seine Arme fest um Delos Bein geschlungen und zog trotzig die Nase kraus. Macy war verwirrt. War das Luis? Nein, das konnte nicht sein. Sie stellte das Bild auf den Kopf, als könnte sie so, noch mehr darin erkennen und schüttelte den Kopf. Der Junge auf dem Bild sah nicht aus wie Luis. Er hatte schneeweißes Haar. Als hätte ihn jemand in einen Behälter voller weißer Farbe getunkt. Auf seiner Nase saß eine schwarze Hornbrille. Luis hatte nie eine Brille gehabt.

Macy nahm ihr Shirt und strich damit noch mehr Staub weg. Etwas kam zum Vorschein. Der Schriftzug war noch zu erahnen, man konnte schwach die Namen erkennen.

Delos Menders & Oswin Ross

Es war wirklich Delos Menders, wie Macy vermutete, und der Junge auf dem Bild war ebenso nicht ihr Bruder. Eine Welle von Eifersucht ergriff sie. Ihr Vater hatte anscheinend eine enge Bindung zu dem Jungen gehabt, dennoch hat er seinen Kindern das Gefühl gegeben, sie zu verabscheuen.

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